Boris Reitschuster: Auch Jim Knopf wird jetzt kastriert

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Michael Ende hatte in den 60er-Jahren mit “Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” das damals seltene Experiment gewagt, einen schwarzen und absolut sympathischen Helden zu kreieren. Deutlich erkennbar, war auch die Geschichte des diskriminierten “Halbdrachen” Nepomuk eine satirische Kritik an jedem Rassismus. Relativ bald nach dem Krieg war diese Entscheidung Endes auch ein Reflex auf die schlimmen Erfahrungen seiner Familie mit den Nazis. Der Schriftsteller hatte es nur versäumt, schon vorauseilend das Wording zu verwenden, sich Anfang des 21. Jahrhunderts einbürgern sollte. Sein Buch wurde jetzt vom Verlag – und zwar mit Zustimmung der Ende-Erben – sprachlich “auf den neuesten Stand gebracht”, wobei durchaus tiefer in die Erzählstruktur eingegriffen wurde. Die Folge ist, dass wir uns heute nicht mehr darauf verlassen können, in Büchern überhaupt den Originaltext des Autors in Händen zu halten. Bücher sind nicht länger Dokumente ihrer Entstehungszeit, sondern nur mehr Spiegel der zum Veröffentlichungszeit gültigen Correctness-Regeln. Selbst “Onkel Toms Hütte” und “Huckleberry Finn” dürften bald von “People of Color” bevölkert werden. Boris Reitschuster kommentiert diesen Vorgang sarkastisch.

Kommentare
  • Freiherr
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    Der Negerkuss ( Neechakuss ) war highlight und oft einziger Genuss des Tages, nach der Volksfolterschule und vor der Kinderfolterstube ” daheim “, auf dem Heimweg von einer brutalen Instanz zur nächsten. Ein von der alten immer sehr freundlichen Bäckerin in ihrem winzigen Laden noch selbstgemachter Negerkuss, groß, extrem frisch und schmelzend auf der Zunge, mit viel knackiger Schokolade aussen rum, die 10 Pfennig dafür aus dem Geldbeutel des Mutter gestohlen…

     

     

     

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