Brandbekämpfung in Griechenland: ein Mann mehr für einen ganzen Quadratkilometer – aber 2027 erst!

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40. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Allmählich muss ich als Übermittler befürchten, hingerichtet zu werden für meine Hiobsbotschaften an Euch! Aber im Ernst: Im Süden nichts Neues, nichts Gutes jedenfalls. Gleichviel: das Verdrängen von Tatsachen, auch der bösen Fakten, ist unsere Sache nicht. Halten wir also fest an unserer Tapferkeit vor dem Feind, vor den bösartigen Realitäten, wie sie in Griechenland nach wie vor den Alltag bestimmen! Und halten wir fest, dieses vor allem, an unserer Hilfsbereitschaft. Eine humane Alternative dazu gibt es nicht. Wie hoffentlich auch dieser neue Bericht zeigt. Holdger Platta

 

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

sagen wir es so: wenn es nicht die beharrlichen DauerspenderInnen unter Euch gäbe, hätte es auch während der letzten Woche wieder einmal rabenschwarz ausgesehen für unsere Hilfsaktion „Patenschaft für Panagiota“.

Meine – in der Tat etwas ungenügenden – Berichte seit einiger Zeit (sehr selten nur erreichen mich noch Informationen über die Hilfsbedürftigen selbst, denen wir uns verpflichtet fühlen) schaffen es wohl nicht mehr, ausreichend SpenderInnen anzusprechen. So gingen während der letzten sieben Tage nur 50,- Euro für unsere Hilfsaktionen bei uns ein, überwiesen von einem einzigen Spender an uns. Wie schon angedeutet: von einem Dauerspender (seit längerem bereits!). Natürlich danken wir dem Betreffenden sehr – und hoffen, dass nicht auch diesen die allgemeine Resignation überfällt und die Hilfe zukünftig ausbleiben wird.

Stand auf dem „griechischen“ Hilfskonto derzeit: 642,45 Euro. Das sichert auf jeden Fall erst mal die Mietzahlungen, die Panagiota mit ihren beiden Töchtern monatlich zu überweisen hat. Und leicht zuversichtlich darf uns stimmen, dass der Monat September noch lange nicht zu Ende ist. Ansonsten?

Wie gesagt: irgendwas von unseren Mitmenschen in Not, direkt also aus Griechenland, habe ich nunmehr schon wieder seit längerem nicht gehört. Daran kann auch ich nichts ändern, lediglich die Hoffnung äußern, dass es beim betreffenden Helfer sehr bald zu einer erheblichen Verbesserung des Gesundheitszustandes kommt.

Und was Griechenland selber betrifft, halte ich nur eine Nachricht aus neuester Zeit für wirklich relevant, weitergereicht zu werden an Euch.

Nein, es ist nicht die Tatsache, dass sich bei der SYRIZA ein neuer Kandidat für die Nachfolge von Alexis Tsipras gemeldet hat. Ein Reeder aus den USA, ein Unternehmer, den selbst die „Griechenland Zeitung“, als eher „fragwürdig“ bezeichnet hat. Nun ja, vielleicht kommen wir auf ihn zurück, demnächst einmal.

Immerhin hat es unterdessen aber eine Debatte gegeben im griechischen Parlament über die furchtbaren Waldbrände, die viele Wochen lang ganze Landstriche zerstört haben in dieser ohnehin drangsalierten Nation. Auffällig an dieser Debatte:

Das Thema Fremdenfeindlichkeit scheint keine Rolle gespielt zu haben – zumindest weiß ich nichts darüber. Ihr konntet ja einiges lesen dazu in meinen vorangegangenen Berichten. Ganz im Mittelpunkt dieser parlamentarischen Auseinandersetzung scheint etwas ganz anderes gestanden zu haben, das Versagen nämlich der Mitsotakis-Regenten, das Thema: gab es genügend Vorsorge oder nicht?

Nun, für den Regierungs-Chef selber, einen Politiker, dem es bei der weiteren Aufrüstung des griechischen Heeres in Milliardenhöhe oft nicht schnell genug gehen kann, scheint Gefahrenprävention bei diesem Thema lediglich ein Fremdwort zu sein, mehr nicht! – Wir schreiben noch immer das Jahr 2023. Aber Mitsotakis kündigte lediglich an, bis 2027 neue Löschflugzeuge anschaffen zu wollen (in welcher Anzahl: unbekannt!) und weitere 1.500 Menschen bei Feuerwehrämtern und in der Forstwirtschaft einzustellen. Bis 2027! Heißt doch wohl:

Möge 2024 und 2025 und 2026 passieren, was will, bis dahin interessiert den griechischen Regierungs-Chef dieses Präventionsthema nicht! Vielleicht fallen ja während der nächsten drei Jahre die Sommerzeiten in Griechenland auch aus, weiß man’s? Und ob ein paar Löschflugzeuge mehr und 1.500 weitere Brandbekämpfer ausreichen werden, den Verlust von 1.600 Quadratkilometern durch Brände verhindern zu können, wie das in diesem Jahr zu beklagen war, steht wohl in den Sternen! Nicht mal ein Brandbekämpfer mehr für einen
Quadratkilometer Wald, ab 2027 wohlgemerkt: was schert einen christlichen, einen rechtskonservativen Ministerpräsidenten ein derart voraussehbares Scheitern der Katastrophenbekämpfung im nächsten Jahr? – Einen Mitsotakis offenbar nicht.

Es tut mir sehr leid, aber Besseres ist heute nicht zu berichten aus Griechenland! Rechtsregierte Staaten liefern halte keine guten Nachrichten, was die Wohlfahrt der Bevölkerung betrifft. Das ist nicht nur im Süden Europas so, das gilt ja auch für das Land, in dem zu leben wir genötigt sind!

Lange Rede, kurzer Sinn: unsere Hilfe ist weiter gefragt, dringendst. Wir sind es, die sich mit den eigenen – überaus bescheidenen – Mitteln auf die Seite der notleidenden Menschen zu stellen haben. Ich kann nur hoffen: wir tun es auch weiterhin! Und können das. In diesem Sinne:

Wer von Euch uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „Panagiota“ auf das Konto:
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21 GOE
Inhaber: IHW

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an Volker Töbel, entweder unter der Postanschrift Tewaagstraße 12, 44141 Dortmund, oder unter der Mailadresse vtoebel@web.de.

Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta

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