Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra spielt Elgar und Wagner
Das West-Easten Divan Orchestra besteht aus Musikern aus Israel sowie arabischen Ländern, also aus Juden und Muslimen. Es wurde 1999 als bewusst friedensstiftende Botschaft gegründet. Noch im Oktober schrieb Barenboim in einem Interview für die Süddeutsche Zeitung: „Die Israelis werden dann Sicherheit haben, wenn die Palästinenser Hoffnung spüren können, also Gerechtigkeit(…) Beide Seiten müssen ihre Feinde als Menschen erkennen und versuchen, ihre Sichtweise, ihren Schmerz und ihre Not nachzuempfinden. Israelis müssen auch akzeptieren, dass die Besetzung Palästinas damit nicht vereinbar ist.“ Das Orchester spielt hier interessanterweise ein Stück eines britischen Komponisten und eines von einem Deutschen, der überdies durch antisemitische Äußerungen aufgefallen war. Großbritannien spielte als Mandatsmacht für die Region Palästina im 20. Jahrhundert eine wichtige und problematische Rolle in der Geschichte Israels. Deutschlands Rolle mit Bezug zu den Juden muss ich hier nicht erläutern. Schwebte Barenboim eine allumfassende Versöhnung vor? Auch der Begriffe „West-östlicher Divan“ ist deutsch beeinflusst. Er bezieht sich auf einen Gedichtband Goethes, der wiederum beim persischen Dichte Hafis Anleihen nahm.