Das Jahr des Ungehorsams
Zwölf KlimaaktivistInnen, die wegen Hausfriedensbruch und Widerhandlung gegen die Anordnungen der Polizei zu Bussen verurteilt worden waren, wurden nun freigesprochen. Dieser Entscheid ist einmalig und historisch. (WOZ)
https://www.woz.ch/2003/urteil-gegen-klimaaktivistinnen/das-jahr-des-ungehorsams
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Ein gutes Motto für 2020.
Mehr denn je benötigen wir die Bewegung des zivilen Ungehorsams.
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Ziviler Ungehorsam ist NICHT zu verstehen als ein Akt der Gewalt, sondern als eine friedliche und zielgerichtete Form der Protestkundgebung, hinter der die Haltung steht: Verantwortungsbewusstsein und „Nein“ sagen können. Wir können es uns nicht mehr leisten, angesichts der fortschreitenden klimaschädlichen Investitionspolitik weiterhin unsere Hände in den Schoß zu legen, wir müssen eine Form des sich Einmischens in die Politik und in unsinnige politische Beschlüsse verstehen.
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Ich erläutere meine These anhand der am letzten Donnerstag (16. Januar) bekannt gewordenen Pläne der Bundesregierung zum geplanten Kohleausstieg in Deutschland. Dieser Regierungsbeschluss beschert, weiter gedacht,ist eine Ohrfeige für die Klima- und Umweltschutzbewegung. Die wirtschaftlichen Interessen und das laute Jammern des RWE- Konzerns hat sich offensichtlich in den politischen Reihen Berlins durchgesetzt.
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https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-01/hambacher-forst-braunkohle-rwe-kohleabbau-oliver-krischer
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https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-01/kohleausstieg-milliardenentschaedigungen-fuer-kraftwerksbetreiber
Dieser Beschluss aus Berlin sieht Milliarden-Entschädigungen für den RWE- Konzern vor, Gelder, die dringend für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und für den konsequenten Ausbau von erneuerbaren Energien benötigt werden. Mehr noch: Er leitet er für den Hambacher Wald und die Dörfer Kuckum und Keyenberg, das garantierte Sterben auf Raten ein.
Es gibt zwei Möglichkeiten, auf diesen Beschluss zu reagieren:
Ihn Achsel zuckend hinzunehmen („es ist schon in Ordnung, dass jemand bestimmt und regiert“- KW), oder dagegen zum Protest auf der Straße zu mobilisieren und vehement Gegenforderungen in die Kommunal- und Landespolitik zu tragen. Das wäre gelebter Widerstand von unten. Viel zu lange haben wir die Verantwortung an unsere Politiker und darüber an die Wirtschaft abgegeben und vergeblich auf die Vernunft politischer Entscheidungen gewartet. Sie wird nicht kommen, nicht von allein! Sie wird nur kommen, wenn der Druck auf der Straße für eine Klima freundliche und zukunftsweisende Politik auf die gewählten politischen Vertreter größer wird, als der Druck von der Wirtschaft.
Nur so werden wir in Sachen Klimapolitik je etwas bewegen können.
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Wir, jeder einzelne von uns, stehen als mündige Bürger in einem demokratisch gewählten System in der Verantwortung, uns für die Bewahrung unseres Lebensraumes, den Planeten Erde einzusetzen. Als Basis dafür benötigen wir eine Gesellschaft, die sich distanziert von der Haltung „Verantwortung abgeben“ und sich bewegt zu einer Gesellschaft der Verantwortung, unter Einsatz der Mittel des zivilen Ungehorsams.
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DALAI LAMA – Schwestern und Brüder
https://youtu.be/5lJwnSGROtg
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Mehr Infos zum aktuellen Kohledeal findet sich in der Aachener Zeitung vom letzten Donnerstag (16. Jan 2020). Die dem verlinkten Artikel beigefügte Karte verdeutlicht die Situation für den Hambacher Wald. Südlich der vorhanden Kohlegruben Kante, rund um den Hambacher Wald, soll weiter gegraben werden, um genügend Verfüllmaterial zum Abschrägen der viel zu steil gewordenen Abbruchkanten der Kohlegrube des „Tagebau Hambach“ zu erhalten.
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https://www.aachener-zeitung.de/nrw-region/braunkohle/hambacher-forst-und-waldbesetzer-bleiben-doerfer-werden-abgebaggert_aid-48380225?utm_medium=instant-message
Danke Bettina.