Das unhygienische Bargeld

 In FEATURED, Politik, Wirtschaft

In Folge der Corona-Krise wird die Bargeldabschaffung massiv vorangetrieben. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Und niemand will das Bargeld abschaffen. Leider Gottes zwang die Corona-Epidemie aber viele Händler dazu, ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen. „Aus hygienischen Gründen bitten wir Sie, mit Karte zu bezahlen.“ Solche Schilder sind an vielen Laden-Kassen angebracht. Und manche belassen es nicht bei Bitten. Sie nehmen Bargeld — ein offizielles Zahlungsmittel — gar nicht mehr an. Der vorgeschobene Grund: An Geldscheinen und Münzen könnten tödliche Corona-Viren kleben. An Kartenterminals, die täglich von hunderten Menschen berührt werden, offenbar nicht. Der ganze Vorgang riecht stark nach einer umfassenderen Agenda. Maßgebliche Kräfte wollen das Bargeld schon länger abschaffen. Dieser Prozess wird durch Corona massiv beschleunigt. Zu den Folgen gehören ein höheres Verschuldungsrisiko, die Ausgrenzung „altmodischer“ oder auch nur politisch bewusster Menschen, die lückenlose Kontrollierbarkeit unserer Zahlungsvorgänge und unabsehbarer Machtzuwachs für wenige Institutionen. Hansjörg Stützle

Die Coronakrise absorbiert einen großen Teil des Aufmerksamkeitspotenzials der Menschen. Und in ihrem Windschatten gedeihen sehr fragwürdige Entwicklungen, die von der Öffentlichkeit fast gänzlich unbemerkt bleiben. Bargeld ist davon im Besonderen betroffen. Corona beschleunigt die Bargeldabschaffung gefährlich um viele Jahre. Aber bevor wir uns die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Coronakrise anschauen, sollten wir uns erst einmal zwei wichtige Fragen stellen:

  • Warum ist eine Bargeldabschaffung gefährlich?
  • Welche Folgen hat sie für uns persönlich und für die Freiheit unserer Gesellschaft?

Die Bargeldabschaffung und ihre Auswirkungen werden in der Regel komplett unterschätzt. Kaum ein Ereignis wird die Zukunft unserer Gesellschaft so fragwürdig beeinflussen und verändern wie die Bargeldabschaffung. Die Folgen sind vielfältig. Um einen kleinen Einblick zu geben, greife ich nachfolgend zwei lebensnahe Beispiele auf.

Auswirkungen auf das Leben von uns Bürgern

Nach einer Bargeldabschaffung steht uns das didaktisch beste Lernmittel nicht mehr zur Verfügung, um unseren Kindern den Umgang mit Geld beizubringen. Bargeld kann man zählen, teilen, stapeln, bündeln. Man kann es anfassen, fühlen, hören und auch riechen. Es ist konkurrenzlos das ideale Medium für Kinder, den Umgang mit Geld und Austausch zu erlernen.

Die Schuldnerberatungsstellen schlagen schon heute Alarm, dass wir durch die digitalen Zahlungsmittel das Verhältnis zu Geld endgültig verlieren. In Studien wurde festgestellt, dass Menschen mit Kartenzahlungen bis zu 100 Prozent mehr konsumieren, als es bei Bargeldzahlungen der Fall ist. Durch das Bezahlen mit den digitalen Zahlungssystemen verlieren die Menschen das Verhältnis zu Geld, und das Leben von Millionen wird in der Folge destabilisiert. Familien und sozial Schwache sind davon besonders betroffen. Eine Abschaffung des Bargelds stört empfindlich die Selbstheilungskräfte der Bürger bezüglich ihrer Finanzen.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Die gesellschaftlichen Auswirkungen einer Bargeldabschaffung sind noch einschneidender und viel gefährlicher. So findet durch eine Bargeldabschaffung eine ungeahnte Zementierung und fast unlimitierte Erweiterung der Macht von entsprechenden Konzernen und Institutionen statt. Nicht nur die Kontrollmöglichkeiten über den Bürger und die Überwachung steigen durch die lückenlose Datensammlung aller digitalen Zahlungen ins Unermessliche, sondern es entsteht — fast unbemerkt von der Öffentlichkeit –eine Finanzdiktatur. Dieser Begriff erscheint erst einmal unwirklich, ist aber leider die Folge daraus.

Denn die Kontrolle über sämtliches Geld bündelt und konzentriert sich durch die Bargeldabschaffung auf eine kleine Zahl von Entscheidern und Institutionen und hebt ihre Macht und ihren Einfluss auf ungeahnte Höhe.

Sie erlangen dadurch die Kontrolle und den kompletten Zugriff auf alles existierende Geld und können damit fast nach Belieben das Weltgeschehen steuern. Abzüge durch Negativzinsen oder Enteignungswellen sind dann nur mehr einen Knopfdruck weit entfernt, weil alles Geld im Bankensystem gefangen ist und es dieses nicht mehr verlassen kann — Bargeld gibt es ja nicht mehr. Für Bankenrettungen, zur Rettung der Großkonzerne, zur Stabilisierung der Aktienmärkte, für Kriege und viele andere fragwürdige Machtinteressen können diese Eliten das enteignete Geld leicht missbrauchen. Eine noch nie dagewesene Machtverlagerung geht vor sich, sodass Eliten die Welt und den Fortgang der Weltgeschichte zentral und außerhalb des Einflusses der Bürger steuern.

Bargeld wird von der Finanzindustrie gefürchtet. Bargeld kann das aktuelle Geldsystem und somit die Macht der Geldindustrie, zum Beispiel durch einen Bankenrun, gefährden oder sogar zu Fall bringen. Daher gibt es von verschiedener Seite große Anstrengungen, das Bargeld mit sehr subtilen Aktionen zu schwächen und Schritt um Schritt zu beseitigen.

Diese beiden Beispiele bilden zwar nur einen kleinen Teil der Folgen einer Bargeldabschaffung ab. Aber sie sollten ausreichen, um dieses Thema ernst zunehmen und ihm Zeit und Raum zu geben, sich damit auseinanderzusetzen. Denn die Bargeldabschaffung ist keine Fiktion, sondern bittere Realität. Dieser Artikel zeigt die Entwicklungen hierzu während der Coronakrise auf.

Die Coronakrise und die fatalen Folgen auf unser Bargeld

Für den Normalbürger wird das Bezahlen mit Karte immer selbstverständlicher. Schneller als gedacht wird damit das Verschwinden des Bargeldes eine ganz normale und zufällige Entwicklung des heutigen Zeitgeschehens sein. Dass dies nicht zufällig geschieht, sondern seit mindestens einem Jahrzehnt von sehr mächtigen Konzernen und Institutionen vorangetrieben wird, beschreibe ich in meinem Buch „Das Bargeldkomplott“. Die jetzige Coronakrise tut hierzu ihr Übriges. Sie beschleunigt die Abschaffung des Bargeldes um Jahre. Wir befinden uns aktuell in einer sehr gefährlichen, eventuell sogar entscheidenden Phase, die den Todesstoß für unser Bargeld einleitet. Die Würfel sind zum Glück noch nicht endgültig gefallen. Aber uns bleibt nur sehr wenig Zeit, zu handeln.

Um die katastrophalen Auswirkungen der Coronakrise ganzheitlich erfassen zu können, möchte ich die Entwicklungen seit dem Beginn in vier Phasen beschreiben. Danach werde ich ausführlich auf Lösungen eingehen — denn Bargeld braucht dringend unsere Hilfe!

Phase I: Lockdown März 2020

Mitte März 2020 wurden alle nicht systemrelevanten Geschäfte in Deutschland geschlossen. Nur Geschäfte, die für die Versorgung der Bürger zwingend erforderlich waren, durften geöffnet bleiben. Dazu zählten Lebensmittelgeschäfte und Baumärkte, wie Aldi, Lidl, EDEKA, Obi et cetera. Sofort und auch die Wochen danach haben insbesondere diese Konzerne den weiteren Fortgang und vor allem die Interpretation und Umsetzung der Corona-Regeln maßgeblich gesteuert und durchgeführt.

So haben die Läden Kartenzahlungen favorisiert und wollten möglichst kein Bargeld mehr annehmen. An den Kassen wurden Schilder mit zum Beispiel folgender Aufschrift aufgestellt: „Aus hygienischen Gründen bitten wir Sie, mit Karte zu bezahlen.“ Einige Läden haben Bargeld sogar komplett abgelehnt. Eine Fastfood-Kette schrieb hierzu: „Keine Barzahlung mehr: Nur noch elektronische Zahlung möglich.“ Zu dieser Zeit haben mich dutzende Zuschriften auf meinem Blog „Bargeldverbot.info“ erreicht, die genau dies berichteten. Auch die komplette Ablehnung des Bargeldes wurde mir mehrfach berichtet. Diese erste Phase dauerte circa 1 bis 2 Wochen.

Phase II: Bargeld wird geächtet und stigmatisiert

Dass Händler komplett das Bargeld ablehnen und nur noch Kartenzahlungen akzeptieren, war vom Handel natürlich dauerhaft nicht durchsetzbar. Einerseits sind Banknoten das einzige gesetzliche Zahlungsmittel. Das bedeutet, dass ein Bargeld-Annahme-Zwang besteht, also der Handel Bargeld grundsätzlich annehmen muss. Zudem wären Millionen an Bürgern nicht mehr in der Lage gewesen, lebensnotwendige Waren einzukaufen, da etliche Bürger keine EC- oder Kreditkarte besitzen oder es nicht gewohnt waren, damit umzugehen. Auch hatten viele Läden keine Kartenlesegeräte.

Zudem war die Argumentation, sich über Bargeld mit Corona anzustecken, nicht ansatzweise schlüssig.

Um konsequent zu sein, hätte man dann ja auch alle Kartenterminals an denen man seine Geheimzahl eingibt, abbauen müssen, da sich ja auch auf diesen wie auf allen anderen berührten Gegenständen Coronaviren hätten befinden können.

Institutionen wie die Deutsche Bundesbank oder die Europäische Zentralbank haben hierzu klare Statements abgegeben. So äußerte sich die Deutsche Bundesbank wie folgt:

„Die Wahrscheinlichkeit, sich mittels Bargeld anzustecken, ist geringer als bei vielen anderen Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens.“

Diese Phase ist davon geprägt, dass fast alle Geschäfte Kartenzahlungen favorisierten und dies auch unmissverständlich an den Kassen mit Schildern dokumentierten. Eine große Handelskette schrieb: „Wir lieben EC-Zahlung. Bitte bezahlen Sie, wenn möglich mit Karte.“ Andere wiederum haben das Bargeld wie ein kontaminiertes und verseuchtes Objekt behandelt: „Sollten Sie mit Bargeld bezahlen wollen, legen Sie das Geld bitte in das dafür vorgesehene Ablagefach.“

Eine Erhebung hat ergeben, dass in der Coronakrise 83,9 Prozent aller Läden solche oder ähnliche Schilder an den Kassen aufgestellt hatten. Eine Werbung für die digitalen Zahlungssysteme, wie sie sich die Geldindustrie nicht besser hätte wünschen können — und das sogar komplett kostenlos. Corona macht es möglich! Diese Phase dauerte ungefähr bis Juli 2020.

Phase III: Die Folgen — viele kehren nicht mehr zum Bargeld zurück

Seit Juli sind die Händler dazu übergegangen, ihre Schilder, auf denen sie die Kartenzahlungen favorisiert haben, abzubauen. Es wurde immer unglaubwürdiger zu behaupten, dass man sich durch Bargeld mit Corona anstecken kann. Die Folgen aus Phase I und II sind jedoch gewaltig. So haben sich die Kartenzahlungen während der Coronakrise um sage und schreibe 48 Prozent erhöht. Das ist eine noch nie dagewesene Steigerung. Die Menschen wurden durch die Coronakrise an die Kartenzahlung gewöhnt. Viele werden nicht mehr zu Bargeld zurückkehren. Die Folgen sind:

  • Bargeld hat seine Dominanz verloren.
  • Die Menschen haben sich an Kartenzahlungen gewöhnt.
  • Konditionierung der Menschen: „Bargeld ist dreckig, voller Viren und für die Gesundheit gefährlich.“

Aber das alles ist nur die Spitze des Eisberges. Der wirkliche Schaden, den Corona dem Bargeld zugefügt hat, ist ganz woanders zu finden und kann innerhalb kurzer Zeit die Abschaffung des Bargeldes bewirken.

Deutschland war bis vor Corona ein Bargeldland. Die Deutschen haben es geliebt, mit Bargeld zu bezahlen, und bis dahin hat sich kaum ein Händler Gedanken gemacht, geschweige denn getraut, Bargeld abzulehnen. Die Akzeptanz der Kartenzahlung war gering und die Händler hatten Angst, Umsatzeinbrüche hinnehmen zu müssen, wenn sie Bargeld ablehnen. Nach den letzten Monaten der Coronakrise sieht die Welt ganz anders aus.

Im Handel hat sich hierzu ein ganz neues Bewusstsein entwickelt. Der Handel hat erkannt, dass es möglich ist, Bargeld abzulehnen, und viele denken ernsthaft darüber nach, es auch zu tun. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass die ersten Händler dazu übergehen, Bargeld abzulehnen. Und genau das geschieht seit wenigen Tagen. So ist in Rheinland-Pfalz die erste Eisdiele dazu übergegangen, kein Bargeld mehr anzunehmen. Andere Händler stehen hierzu in den Startlöchern. Diese Situation ist für das Bargeld brandgefährlich.

Phase IV: Deutschland schlägt den gleichen Weg wie Schweden ein

Dass Händler jetzt dazu übergehen, Bargeld komplett abzulehnen, ist ein gefährlicher Dammbruch für die Bargeldabschaffung. Wir laufen Gefahr, dass wir in Deutschland den gleichen Weg gehen, den Schweden die letzten Jahre eingeschlagen hat. Schon heute ist es in Schweden nicht mehr möglich, mit Bargeld durch das öffentliche Leben zu kommen. Die meisten Läden, Tankstellen, aber auch öffentliche Toiletten und Verkehrsmittel können mit Bargeld nicht mehr bezahlt werden. Ebenso ist es dort schwierig geworden, Banken und Bankomaten zu finden, um an Bargeld zu kommen. In Schweden ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Bargeld komplett abgeschafft ist. Es wird öffentlich diskutiert und gefordert.

Die Bargeldabschaffung soll nämlich nicht per Dekret, sondern über den Handel erfolgen, so wie ich es in meinem Buch „Das Bargeldkomplott“ aufzeige. Und schneller als wir glauben, sind wir Bürger nicht mehr in der Lage, im Handel mit Bargeld zu bezahlen. Corona hat die Bargeldabschaffung innerhalb kürzester Zeit um Jahre beschleunigt. Diese Entwicklung wäre zwar auch ohne Corona erfolgt, aber hätte in Deutschland noch mindestens 2 bis 5 Jahre gedauert. Diese Zeit hätten wir dringend gebraucht, um uns zu organisieren, gegen diese Entwicklungen vorzugehen und uns für den Erhalt des Bargeldes einzusetzen.

Was können wir tun?

Das Bargeld befindet sich in einer prekären und sehr gefährlichen Situation. Solange nur wenige Läden Bargeld ablehnen, ist unser Bargeld noch nicht vakant. Aber wenn dies Schule macht und als Vorbild für andere Händler dient, kann sich diese Tendenz unkontrolliert entwickeln und wir Bürger können innerhalb kürzester Zeit in vielen Läden nicht mehr mit Bargeld bezahlen.

Die Barzahlungsquote sinkt rasant und die Infrastruktur des Bargelds ist nicht mehr aufrecht zu erhalten.

Dann befinden wir uns sehr schnell am „Point Of No Return“. Also an dem Punkt, wo es sich verselbständigt und die Bargeldabschaffung nicht mehr zu verhindern ist. Folgende Aussage aus Schweden sollte uns Warnung genug sein: „Wenn die Bargeld-Menge weiter so rasant abnimmt, wird es schwierig, die Infrastruktur aufrechtzuerhalten.“

Bargeld ist in höchster Gefahr. Ich hoffe, dass ich dies mit dieser Abhandlung aufzeigen konnte. Aber wir können für das Bargeld etwas tun. Hierfür habe ich unter Bargeldverbot.info zahlreiche Lösungsmöglichkeiten entwickelt, wie jeder aktiv zum Erhalt des Bargeldes etwas Wichtiges beitragen kann. An dieser Stelle heute die drei Ad hoc-Lösungen.

Läden, die Bargeld ablehnen, meiden

Der Hauptgrund, dass der Handel aktuell noch Bargeld akzeptiert und es nicht ablehnt, ist, dass er die Folgen scheut. Also, dass die Kunden das Geschäft meiden, woanders einkaufen und somit der Umsatz einbricht. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass wir Bürger in diesem Spiel nicht mitspielen und nur dort einkaufen, wo Bargeld akzeptiert wird. Läden, die Bargeld ablehnen, sollten unbedingt gemieden werden.

Unabhängig davon ist es wichtig, so oft wie möglich mit Bargeld zu bezahlen. Denn damit zeigen wir unmissverständlich Flagge für das Bargeld. Es verhält sich wie ein Wahlschein. Bezahlen Sie mit Bargeld, wählen Sie den Erhalt des Bargeldes. Wenn Sie mit Karte bezahlen, wählen Sie die Bargeldabschaffung. So einfach ist das.

Läden boykottieren

Die vorherige Lösung ist sehr wichtig, aber ich befürchte, dass diese nicht ausreichen wird. Dies hängt damit zusammen, dass die Kartenzahlung und somit die Akzeptanz der digitalen Zahlungsmittel durch Corona rasant gestiegen sind und weiterhin steigen. Die zahlreichen Werbeaktionen der vergangenen Jahre von der Geldindustrie, aber auch die Aktionen des Handels in der Coronakrise, zeigen Wirkung. Die Menschen greifen heute meist unreflektiert zu den digitalen Zahlungssystemen und erfassen nicht, welche zahlreichen Nachteile und Folgen ihr Verhalten für sie selbst und ihre eigene Freiheit hat — auch auf die nachfolgenden Generationen.

Ich selbst will die digitalen Zahlungssysteme nicht abschaffen, sondern ich will dazu beitragen, das Bargeld und somit unsere Freiheit zu erhalten. Ich setze mich deshalb dafür ein, dass die Menschen beginnen, nicht mehr unreflektiert, sondern reflektiert ihr Zahlungsmittel zu wählen — also sich vor dem Zahlvorgang zu fragen, ob sie mit Giralgeld oder doch lieber mit Bargeld bezahlen wollen.

Und diese Entscheidung, die der Einzelne dann trifft, ist für mich unantastbar. Aber das Problem ist, dass die meisten Menschen zu wenig über dieses Thema wissen. Und somit wäre es wichtig, besonders in dem Umfeld der Läden, die jetzt beginnen, Bargeld abzulehnen, und den Grundstein für die Bargeldabschaffung setzen, Aufklärungsaktionen durchzuführen. Also zum Beispiel Aufklärungsflyer et cetera zu verteilen, sodass die Bürger sich Gedanken darüber machen. Anschließend können sie eine abgewogene und qualifizierte Entscheidung treffen, ob sie in diesem Laden wirklich einkaufen und somit die Bargeldabschaffung maßgeblich fördern wollen.

Wenn in Ihrem Umfeld Läden beginnen, Bargeld abzulehnen, machen Sie bitte solche Aktionen oder kommen Sie auf mich zu und wir überlegen gemeinsam, was wir tun können.

Nur friedliche Umwälzungen haben Bestand

Mit der Boykottierung eines Ladens betreten wir einen sehr schmalen Grat, der viel Achtsamkeit bedarf. Ich möchte mit meinem Wirken niemanden angreifen oder schädigen. Aber Händler, die Bargeld ablehnen, zeigen unmissverständlich Flagge für dessen Abschaffung. Deshalb ist es auch legitim, klar und unmissverständlich, Flagge für das Bargeld zu zeigen und sich einzusetzen.

Wichtig ist jedoch, dass wir nicht auf Konfrontation gehen oder sogar in einen „Krieg“ ziehen. In allen Aktionen muss Zuneigung, Mitgefühl und „Liebe“ mitschwingen. Hier halte ich mich ganz klar an die Größen, die unsere Gesellschaft hervorgebracht hat, wie Gandhi, den Dalai Lama, Mandela oder Jesus, die Gewaltfreiheit und Mitgefühl nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt haben. Jene Menschen haben die Welt verändert. Nur auf dieser Basis können friedliche und nachhaltige Umwälzungen erfolgen. Ich empfehle jedem, der sich für das Bargeld einsetzt, auf dieser Basis zu agieren. Und nur auf dieser Basis werde auch ich mich mit meinem Wissen und Wirken in Aktionen einbringen.

 

Quellen und Anmerkungen:

Buchtipp: Das Bargeld-Komplott, Hansjörg Stützle, ISBN: 978-3-89060-390-2, Kontakt: wertvollleben.de

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.
Dank an den Rubikon, www.rubikon.news, wo dieser Artikel zuvor erschienen ist
Anzeigen von 12 Kommentaren
  • Freiherr von Anarch
    Antworten
    Ja – auch das wird nun regierungskriminell vorangetrieben – das endgültige aus dann für die Freiheit über Geld zu bestimmen und noch viel tiefgreifender dann die völlige staatliche Durchleuchtung  Bestimmung und Kontrolle diesbezüglich.

    Ja – auch das ! – neben Militarisierung im ‘Inneren’, allumfassende Kontrolle und Repression.

    Und auch das haben wir dann all jenen zu verdanken die wegen nix und wieder nix die Hosen voll haben und sich wegducken, anstatt dagegen zu rebellieren.

    Da kann man nur noch sagen dieses ‘Volk’ will es so, wäre dem nicht so dann würde man doch entschieden dagegen aufstehen, sämtliche Unrechtszustände betreffend.

    Wäre ich derzeit ein Thermometer welches meinen Zorn insbesondere gegen dieses Dummvolk anzeigt – dann stünde das Quecksilber bei 44 Grad Celsius…

    …oder eben 111.2 Fahrenheit .

    Aber dort, wo in Fahrenheit gemessen wird, da lässt man sich nicht derart widerstandslos alle Freiheiten nehmen.

     

  • A.K.
    Antworten
    Vor “Corona” konnten am Postauto Brief- und Paketmarken bar bezahlt werden. Das geht nun nicht mehr. Schade für die Menschen in der Provinz, sei es weil sie keine EC Karte haben, oder kein Geld auf dem Konto (aber noch ein paar Cents im Sparschwein, oder weil sie die Gängelung nicht mitmachen wollen). Frage mich ob das rechtens ist, Bargeld ist doch immer noch das gesetzliche Zahlungsmittel.

     

  • Die A N N A loge
    Antworten
    Irgendwann raubt der digitale Beutezug unsere Seelen.
    • Rut
      Antworten
      ….und treib viele in die Knechtschaft der Banken.

      Meine 1945 verhungerte Großmutter hinterließ uns ihren Spruch:

      Wer Geld ausgibt und nicht Rechnung führt verarmt ohne das er es spürt.

  • Harry Heine
    Antworten
    Hallo in einer NRW-Kurstadt wird heuer kein Bargeld zur Zahlung mehr entgegengenommen. Die Stadtkasse gibt´s nicht mehr. Und in Ganz-NRW nimmt auch die Verkehrspolizei z.B. bei “Knöllchen” (zu schnell gefahren) kein Cash an.
  • Schmidt-Koska
    Antworten
    Sie schrieben am Anfang Ihres informativen Artikels : “…Familien und sozial Schwache sind davon besonders betroffen…” Das entspricht zwar der üblichen Sprachnorm, aber “sozial Schwache” hat einen sehr negativen Nebenklang. Dieser Nebenklang lautet im Klartext: “Diese Leute sind in ihren sozialen Beziehungen schlecht oder gar unsozial” – was Sie aber vermutlich nicht einmal andeuten wollten. Deshalb bietet sich eine andere Formulierung an, die den Sachverhalt in den Vordergrund rückt: “… Familien und finanziell Schwache …”. Sie könnten auch gleichbedeutend “finanziell Benachteiligte” oder ähnliche nicht pejorative Formulierungen nutzen. Voraussetzung ist nur die Ablösung vom üblichen Verwaltungs- und normativen Behördensprech. Mit freundlichen Grüßen …
  • Bar(oder)code
    Antworten
    Wen wundert es, hat das Volk sich doch Jahrzehnte in AUSBEUTERISCH SCHEINchristlicher Hand wohl gefühlt und dafür gibts zum Dank…:

    .

    Drei Dinge braucht der Mensch: Covid, Handy und den BarCode

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    Wer Covid fürchtet, bekommt den BarCode und zum dank die Pleite!

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    Wie es aussieht, fühlt der Gemeine sich in der Rolle des Opfers besonders wohl! Zeige ihm das Feuer und er springt ins heißbegehrte hinein.

    .

    (T)TIP(P): Schweden Bargeldlos

    (T)TIP(P): “Das Land macht sich angreifbar”: Schweden hat Angst vor der bargeldlosen Zukunft

    .

    Und nicht nur Hacker sind eine Gefahr…sollte man meinen…

     

  • Vollwaschgang
    Antworten
    Das UNHYGIENISCHe Bargeld…, da bekommt die GELDWÄSCHE sowohl eine ganz andere Bedeutung wie auch Dimension.
  • Ohne Knete keine Fete
    Antworten
    So manche Denkfabrik, mehr und mehr nur noch ein Hort des Bösen für die Zukunft!!!

    .

    So lang lang ist es hinne…

    Die wichtigsten Strippenzieher der globalen Kampagne gegen das Bargeld
    (T)TIP(P): https://norberthaering.de/news/vorschau-institutionen/

  • A.K.
    Antworten
    Die Post stellt auch Einschreiben nicht mehr zu, sondern verpflichtet Empfänger zur Abholung in der nächsten Filiale. Ich heute Einschreiben für Freundin in selbstverordneter Quarantäne bei Postfiliale abgeholt, dort moniert, dass man doch wenigstens den Sender auf diese Sonderregelung hinweisen möge, antwortet dieser: “Wissen Sie, wir sind hier eigentlich eine Filiale der Postbank, und erledigen die Geschäfte der Post nur nebenher , nicht zuständig”…Ich darauf: Eines weiß ich ganz sicher, diese Privatisierung, hat nur geschadet und nichts aber auch garnichts verbessert. Schweigen…. Geschäft ist Geschäft.
  • Alfred Winterstein
    Antworten
    Ich kann mich noch gut daran erinnern wie vor 50 Jahren die Umstellung auf das Girokonto vonstatten ging. Bis dahin war es üblich am Monatsende eine Lohntüte zu erhalten. Vertreter der Hausbanken besuchten damals die Firmen und warben in Informationsveranstaltungen für ihr Girokonto. Kern der Botschaft war die Vorstellung der praktischen Vorteile gegenüber der Lohntüte wie Überweisungen/Daueraufträge/Sicherheit/Zinsen etc. und das alles kostenlos natürlich da die Bank ja mit dem Geld wirtschaften könnte.
    Eine Win-Win Situation gewissermaßen (diesen Begriff gab es damals allerdings noch nicht). Kaum war Mitte der 70er Jahre die Umstellung unumkehrbar abgeschlossen begannen die Banken über den Aufwand und die Kosten der Konten zu jammern. Leider, leider seien Gebühren unumgänglich, es ginge nicht anders. Erst viel später wurden die Pauschalen eingeführt. Es ist meine tiefste Überzeugung, daß sich dieses Spiel nun mit dem Bargeld wiederholt. Täglich werden allein in Deutschland gigantische Summen in Bargeld und damit an den Banken vorbei umgesetzt. Von, sagen wir mal 3 Prozent, könnte man doch ganz prima leben. Oder? Und man muß sich nicht einmal sonderlich dafür anstrengen. Diese Geldquelle würde ganz automatisch und unaufhörlich sprudeln. Nur, wer bezahlt am Ende die Zeche?
  • Die A N N A loge
    Antworten
    Irgendwann stehen wir vor einer gänzlich digitalen Welt, ohne Bargeld, die analognen Begegnu gen auf Notwendigkeiten reduziert, kulturelle Veranstaltungen (Musik, Theater, Kunst) nur über YouTube, Einkauf über Amazon, Besprechungen über Videokonferenzen, Vertragsabschlüsse digital, Arbeit per Homeoffice, gemeinsame Koch- und Spieleabende per Videochat.

    Ist das die Welt, in der ich leben will?

    Anadigi von Rainald Grebe

    https://youtu.be/q0PE2X7RTAY

     

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