Der Corona-Hungerstreik

 In FEATURED, Gesundheit/Psyche, Politik (Inland)

Eine Frau verweigert die Nahrung, um gegen die drastischen Menschenrechtsverletzungen im Land zu protestieren. Hungerstreik — so etwas kennen wir sonst nur aus Diktaturen oder aus Gefängnissen mit unzumutbaren Haftbedingungen. Die Nahrung zu verweigern, ist stets ein Ausdruck äußerster Verzweiflung, wenn jemand meint, gegen unerträgliche Zustände nur auf diese Weise aufbegehren zu können, weil kein anderes Mittel geholfen hat. Nun, in Deutschland, dem Vorzeigeland der „freien Welt“, werden alte Menschen teilweise „gehalten“ wie Häftlinge — oder schlimmer. Wegen Personalmangels — auch aufgrund vieler Quarantänefälle — werden HeimbewohnerInnen weggesperrt, auf ihren Betten fixiert, vernachlässigt und von ihren Angehörigen getrennt. Das ist meist nicht die Schuld der einzelnen, überforderten Pfleger, sondern eines brutalen Systems. Viele Senioren sterben auf diese Weise vor der Zeit — eine Schande für eine Regierung, die ihre rigiden Corona-Maßnahmen gerade durch Rücksichtnahme auf Alte und Schwache begründet hat. Aggi Dunkel

Mein Name ist Aggi Dunkel, und ich erkläre im vollen Besitz meiner geistigen Kräfte, dass ich in den unbefristeten Hungerstreik getreten bin und von der Bundesregierung Deutschlands das sofortige Ende sämtlicher Corona-Maßnahmen fordere. Die Beweise, dass all diese Maßnahmen nicht nur nutzlos, sondern extrem schädlich sind, liegen längst auf dem Tisch. Wir haben in Deutschland keine epidemische Lage von nationaler Tragweite. Unsere Bundesregierung handelt nachweislich rechts- und verfassungswidrig. Aufgrund der seit Monaten durchgeführten systematischen Kampagnen, jede kritische Stimme sofort mundtot zu machen, bleibt mir leider nur dieser Weg.

Schon 2019 stellte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fest, dass weltweit pro Minute fünf Menschen aufgrund von Fehlbehandlungen sterben. Das sind in sechs Monaten weit über eine Million durch menschliches Versagen Gestorbene, ohne Panikmodus wohlgemerkt.

Stellt sich die Frage, wie viele der sogenannten Corona-Toten („an“ oder „mit“ Corona verstorben) in Wirklichkeit Opfer dieser Fehlbehandlungen sind? Wie viele von ihnen könnten noch leben, wäre einfach nur die Ruhe bewahrt worden?

Sind Menschenleben in diesem Jahr irrelevant geworden?

In Deutschland ereignet sich dieses Jahr aufgrund der kruden Corona-Maßnahmen ein menschenverachtender Skandal, der zu irreversiblen Schäden, großem Leid und sinnlosen Sterbefällen führt. Verursacht durch Menschenhand, nicht durch Covid-19.

Skandalmaßnahmen an Abertausenden deutschen Heimbewohnern, unseren eigenen Verwandten und Mitbürgern, die uns großgezogen und Deutschland mit aufgebaut haben. Die nun zum Dank für ihr Lebenswerk weggesperrt werden, schlimmer als Insassen von Gefängnissen, denen wenigstens noch eine Stunde frische Luft am Tag zugebilligt wird. Immer noch finden Lockdowns statt.

Doch halten viele das Pflegesystem in Deutschland für eine Wellness-Oase, wo die alten Menschen von morgens bis abends betüdelt und bespaßt werden. Die Realität ist ernüchternd: Das Pflegesystem in Deutschland wurde seit Jahren kaputtgespart und ist selber pflegebedürftig. Die Zustände dort sind oft mehr als katastrophal.

Bislang hat es nur funktioniert, weil wir Angehörigen zu jeder Zeit ins Haus kommen durften, wo wir systemrelevante Hilfen leisteten und die wahre Kontrollinstanz waren, die Pflegefehler und Schlimmeres verhinderte.

Die offiziellen Siegel, die die Häuser führen, sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Da ist es schwerer, das Seepferdchen-Abzeichen zu erlangen. Und die sogenannten Kontrollen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) sind ebenso sinnlos wie eine angemeldete Drogenrazzia.

Erst recht in Corona-Zeiten, wo nur noch telefonische Kontrollen stattfinden. Ich bin mir aber natürlich ganz sicher, dienstbeflissene PflegedienstleiterInnen werden am Telefon „wahrheitsgemäß“ Auskunft geben:

„Ja, seit dem Lockdown fixieren wir die alten Leute, indem wir ihnen die Beine mit Laken zusammenbinden. Ach, da fällt mir ein, die meisten kriegen jetzt Sedativa, weil viele so unruhig sind, seit kein Besuch mehr kommen darf. So sind die einfach viel pflegeleichter. Wie bitte? Oh, gute Idee, Türklinken abschrauben können wir auch noch machen. Danke für den Tipp! Auf Wiederhören, bis zur nächsten Kontrolle!“

Willkommen in Deutschland, dem Land der Siegel und DIN-Normen! Solange etwas einen Stempel bekommt, ist in der BRD noch alles in Ordnung.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in den meisten Heimen großartige Menschen arbeiten, die mehr als nur willig und fähig sind. Aber es mangelt in den Häusern chronisch an Personal, an Geld, den nötigen Hilfsmitteln und ausreichend Zeit für die Bewohner.

Wer gezwungen ist, in einer Stunde zu leisten, wozu es mehrere Stunden bräuchte, macht Fehler. Das will dort keiner! Ich erlebte wunderbare Pflegekräfte, die Tränen in den Augen hatten, weil sie die ihnen anvertrauten Bewohner lieber besser versorgen würden.

Aber wenn für zwei Stationen oft nur zwei Pflegekräfte da sind, bleibt vieles auf der Strecke. Ein junger Körper mag eine Fehlbehandlung noch verkraften, jedoch bei schwerstkranken, altersschwachen Menschen droht schnell Lebensgefahr.

Doch solange wir Angehörigen noch in die Häuser kommen durften, sorgten wir durch unsere Besuche für den essenziellen Ausgleich, der für unsere Liebsten den Unterschied macht, ob das Leben noch einen Sinn hat und Freude macht oder es nur noch ein trostloses Dahinvegetieren ist bis zum raschen Tod.

Alleine im Jahr 2019 verhinderte ich nur durch Anwesenheit sieben Pflegefehler in der Medikation meiner Mutter. Sonst wäre sie schon tot. Aber die Maßnahmen dieses Jahres 2020 brachten mich so weit zu wünschen, wäre sie doch gestorben. Weil ihr dann all das Leid dieses Jahres erspart geblieben wäre. So sehr wir den Tod auch fürchten, er kann durchaus auch eine Erlösung sein.

Über sechs Jahre lang durfte ich für meine geliebte Mutter da sein, die mich vieles lehrte, für das ich ihr dankbar bin. Es waren die schönsten, zugleich aber auch die schwersten Jahre meines Lebens.

Meine Mutter lehrte mich, dass Altwerden nicht schön ist, im Gegenteil, wie hart und grausam das Alter ist, wenn du nicht mehr Herr deines Körpers, deines eigenen Lebens bist und — wenn sich auch noch Demenz dazugesellt — du bei vollem Bewusstsein den Verstand verlierst.

Und wie unglaublich viele Krankheiten und Schmerzen ein altersschwacher Körper erleiden muss, der kaum noch imstande ist, die nötigen Medikamente zu vertragen, aber Ärzte unbeirrt Rezepte ausstellen, als ginge es um den Körper eines jungen, kräftigen Sportlers.

Fast wäre ich selbst zerbrochen, als ich die große Einsamkeit, Traurigkeit und Verzweiflung meiner eigenen Mutter begriff. Als sie sich wünschte: „Kann ich mich nicht einfach auf den Rasen legen und zuschneien lassen?“, hat mein Herz geblutet.

War Mutti traurig, war ich es auch. Hatte sie Schmerzen, wurde ich selber krank.

Doch in dieser intensiven Zeit mit meiner Mutter lernte ich, dass ich ihr helfen kann. Wenn es nötig war, gab ich ihr die Zeit, die sie brauchte, zu jammern und zu klagen, und jammerte mit ihr, bis wir am Ende lachen mussten, weil es manchmal eben reicht, seinen Frust einfach nur loszuwerden. Wenn Mutti mich dann anstrahlte und sagte: „Du bist schon ein verrücktes Huhn!“, war ich im siebten Himmel, weil ich wusste, diese Krise war erst mal überwunden.

Und morgen, morgen ist ein neuer Tag, dann bin ich wieder an deiner Seite!

Trotz ihrer fortschreitenden Demenz und obwohl meine Mutter bald bettlägerig war und ihr Zimmer nicht mehr verließ, erlebte ich mit ihr aber genauso auch viele zauberhafte Momente, wenn wir friedlich beieinander waren und einfach nur gemütlich klönten. Denn sie teilte mit mir Gefühle und Gedanken, die mich reicher machten als alles Gold der Welt. Und ja, das geht auch mit Demenz.

Wenn ich Mutti vorsang und sie anfing zu strahlen, weil die Melodie wieder eine Erinnerung in ihr weckte, fühlte es sich an, als wenn ein Engel dich küsst. Zu erleben, wie deine eigene Mutter mit jedem Tag, mit jedem Jahr immer weniger wird, aber sie dann doch immer wieder die Augen öffnet, dich anlächelt und sagt: „Ich lieb dich doch, mein Kind!“, ist eine Gnade, die ich jedem wünsche!

Es herrscht der Glaube, dass Demenzkranke nicht leiden können, weil sie doch gleich alles wieder vergessen, und dann kann es doch nicht so schlimm sein. Das ist ein Irrglaube, denn Gefühle werden nicht dement, nur der Verstand. Das Kurzzeitgedächtnis leidet als Erstes: Wörter verschwinden, Erlebtes geht verloren, Namen werden vergessen und Zeit und Ort sind kein Begriff mehr. Aber Glück und Leid, jede Form von Gefühl bleibt erhalten, denn das Herz wird nicht dement.

Gerade deshalb werden bei Demenz Berührungen lebensnotwendig und sind Mimik und Gestik wichtiger als jede Medizin: „Ein Lächeln schenken“, das sind keine leeren Worte, sondern bedeuten im Alter wahrhaftige Freude! Die Hand zu halten ist nicht nur eine simple Geste, sondern schenkt Geborgenheit und spendet Trost in einer verwirrenden, dementen Welt, die dich einsam und verloren macht.
Das geht nicht mit Maske und Abstand!

Könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, aus einem kurzen Schlummer zu erwachen und mit Schrecken festzustellen: Ich weiß nicht, wo ich bin? Und das nicht einmal, irgendwann, sondern jeden Tag, immer wieder.

Diese Zustände machen nicht stark, härten nicht ab, denn jeden Tag driftest du weiter weg, und es wird jeden Tag schwieriger statt besser. Da reicht es nicht aus, wenn eine Pflegeschwester kurz in dein Zimmer huscht und lächelnd sagt: „Ach, keine Sorge, Sie sind hier in guten Händen.“ Du weißt ja nicht einmal, wer diese Frau da ist. Und möchtest nur noch weg!

Doch ich konnte meine Mutter immer zum Lächeln bringen, wenn sie traurig war. Konnte sie im Arm halten, wenn sie weinte. Mein Kuss auf ihre Stirn hieß, ich liebe dich. Schweigend dicht beieinander zu sitzen und nur die Hand zu halten sagt, du bist nicht allein. Nahe bei ihr zu sein war unerlässlich, da sie kaum noch sehen kann. Aber das ist jetzt verboten. Es muss ein Abstand eingehalten werden, wo meine Mutter nur noch Schatten wahrnehmen kann.

Ich habe sie gefragt, was sie noch von mir erkennt: „Oben dunkel, in der Mitte hell, unten dunkel.“

Was ist das für ein Leben, in dem Lächeln verboten ist! Das dringt nicht durch eine Maske bei einer Sehbehinderten. Dafür gibt es auch keine App oder eine Pille.
Liebe lässt sich nicht delegieren.

Meine Mutter und ich teilen Erinnerungen, die kein Pflegepersonal kennt. Ich kann Mutti Anekdoten erzählen von schönen Zeiten, die sie glücklich machen. Und mein Gesicht und meinen Namen vergisst sie nicht, wenn ich jeden Tag des Jahres bei ihr bin. Für sie bin ich keine Fremde, sondern ein Anker in einer Welt, die für sie sonst nur hoffnungslos und traurig ist.

Welche Angst rechtfertigt, dass wir jetzt, statt den Stunden Leben zu schenken, nur noch dem Leben Stunden geben, es künstlich aufrechterhalten? Ist es wirklich solidarisch, in der größten Not nicht mehr füreinander da zu sein und die ausgestreckte Hand nicht zu ergreifen?

Über zwei Jahre kam ich jeden Morgen ins Heim zu meiner Mutter, und als Allererstes streckte sie mir vom Bett strahlend ihre Hand entgegen und war glücklich, wenn ich sie ergriff. Das ist Sehnsucht, die befriedigt werden will.

Denn so reagierte meine Mutter nie, wenn jemand der Angestellten ihr Zimmer betrat. Sie kennt dort niemanden mit Namen. Das Personal wechselt zu häufig. Ja, sie sind alle immer sehr nett. Nette Fremde. Aber nicht die Aggi.

Umso wichtiger ist es, Behinderte und Demenzkranke begleiten zu dürfen. Sie leben in einer Welt, die mehr als verwirrend ist. Angehörigen-Besuche sind weitaus mehr als eine Pflichtübung, weil sich das so gehört. Sie sind wie das Wasser, das Pflanzen zum Leben brauchen, um nicht einzugehen.

Im Leben gibt es Dinge, die lassen sich durch nichts ersetzen oder auf Halde legen, wenn deine Lebenszeit abläuft. Es gibt eine Zeit, da gibt es kein Später mehr.
Niemand darf an seinem Lebensabend allein gelassen werden.

Bei Demenzkranken ist bald der Wunsch am größten, nach Hause zu dürfen. Das Langzeitgedächtnis hält am längsten, die eigene Kindheit ist nun realer als das echte Leben. Bei Mutti ist es der immer wiederkehrende Wunsch, sie möchte nach Hause zu ihrer Mutter: „Kann ich nicht mit dem Bus zu Mutti fahren?“

Sie ist über 90 Jahre alt, nur noch Haut und Knochen. Hat als Krankenschwester ihrem Land gedient und fünf Kinder großgezogen. Und jetzt liegt sie da und fleht mich mit übergroßen Augen an — ein kleines, trauriges Mädchen.

Und diese Frage kommt immer wieder. Sie lässt sich nicht mit Worten wegwischen. Einem Kind kannst du beibringen, dass die Oma jetzt im Himmel ist und nicht mehr zu Besuch kommt. Es dauert vielleicht ein wenig, aber ein Kind lernt dazu.

Ein Demenzkranker lernt nicht mehr dazu — er verliert dazu. Jeden Tag etwas mehr. Umso wichtiger wird es, für ihn da zu sein. Denn Gefühle wie der große Wunsch, zur eigenen Mutter zu dürfen, sind übermächtige Gefühle. Eine Form der Verlorenheit und Traurigkeit, die sich mit einfachen Berührungen, einem Lächeln und Nähe lindern lässt. Aber das kann kein Fremder, und da hilft auch kein Aspirin.

Im Leben gibt es Zeiten, die nur Hand in Hand, Seite an Seite, Schulter an Schulter zu meistern sind. Da darf man sein Gesicht nicht verstecken oder Abstand halten. Sonst haben wir den Sinn des Lebens nicht verstanden. Denn unsere Angst vor einem Virus ist nichts im Vergleich zu der Angst all dieser Heimbewohner, die wir dieses Jahr im Stich lassen.

Wenn in diesem Jahr schon Menschen, die viel jünger sind, Selbstmord begehen, weil sie aufgrund der Corona-Maßnahmen ihre Existenz verloren haben, wie viel schwerer ist diese Zeit erst für kranke, verwirrte und behinderte Menschen?

Ein alter Mensch mit multiplen Vorerkrankungen hat dem Entzug lebensnotwendiger sozialer Kontakte, von frischer Luft und von nötigen Therapien und Behandlungen nichts mehr entgegenzusetzen. Die Schäden, die hier angerichtet werden, sind irreversibel, weil in diesem Alter die Uhr für die Heilungsaussichten abgelaufen ist. Der sogenannte „Schutz der Risikogruppe“ hat de facto dazu geführt, dass ausgerechnet diese Gruppe den größten Schaden erleiden muss.

Doch sogar die Kirche gab ihren Segen zu diesem Unrecht. Sterbenden wurde der Segen verweigert, und Ostern wurde abgesagt. In dem Glauben, dass keiner fragt, wieso sich Jesus für uns ans Kreuz hat nageln lassen. Denn der Christ von heute muss nur seine Maske aufsetzen, schon ist er von all seinen Sünden erlöst. Und ab diesem Jahr sagen wir nicht mehr Amen, sondern AHA!

Denkt einmal darüber nach: Wenn Moria schon ein menschenverachtender Skandal sein soll, wie nennt ihr dann das, was dieses Jahr unseren eigenen Leuten angetan wird? Nicht durch ein Virus, sondern durch uns Menschen!

Inzwischen ist Covid-19 die seltenste Todesursache in Deutschland. Ich bitte jeden, der das hier liest, um Beistand, da ich ab jetzt mit jedem Tag schwächer werde:

Diese Maßnahmen müssen beendet werden! Jedes Leben zählt.

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.

Dank an den Rubikon, www.rubikon.news, wo dieser Artikel zuvor erschienen ist.

Anzeigen von 8 Kommentaren
  • Adel
    Antworten
    Ich weine…….

    Über die grausamkeit von Menschen und das was sie anderen Menschen antun.

    Dies ist nicht meine Welt.

  • Anja Wurm
    Antworten
    Es ist grausam, wie sich die Geschichte so hinterhältig unter dem Deckmantel der Gesundheit wiederholt. Ich schäme mich für alle die, die das wieder unhinterfragt befürworten.

    Ich hoffe jeden Tag, dass die Regierung bald zurücktreten muss, dass die Schuldigen angeklagt werden und Verantwortung dafür tragen müssen, was für ein Leid sie mit ihrer Tyrannei unter die Menschen gebracht haben.

  • Juergen W
    Antworten
    Liebe Aggi, ich verstehe Ihre Resignation und Verzweiflung sehr, sehr gut. Mir geht es ganz ähnlich, doch Ihren Mut zu einer solch drastischen Maßnahme habe ich nicht. Mir verschafft es schon etwas Luft, wenn ich – ironisch – Eindrücke beschreiben kann. Mein Eindruck also heute morgen, am 07.10ten 2020:

    Man lernt nie aus. 2020. Da ist sie also, die Introduktion des kommenden Cyber-Kapitalismus- die digitale Revolution! Homo sacer, Angst, Ausnahmezustand! Alternativlos!

    Erstmalig in der Geschichte entscheidet nicht das Virus über sein eigenes Ende sondern die Kanzlerin samt Minister. Ostern war nicht das Fest der Auferstehung Christi, sondern die TV-Ankündigung einer weltweiten Impfung.

    Es gab das Gesetz der Gassi-Pflicht, Kinder hingegen werden zu braven Befehls-Empfängern konditioniert und ausdrücklich dafür belohnt, dass sie in geschlossenen Räumen und beim Draußen-Spielen Maske tragen. Motorik und frische Luft zur Stärkung des Immunsystems haben wohl keine Bedeutung mehr im neuen Zeitalter. Denunziation schon.

    Die Alten spielen in der künftigen digitalen Welt überhaupt keine Rolle mehr und werden schon mal isoliert- um einsam zu sterben. Sie sind allenfalls noch zu lukrativen Medikamenten-Tests und Verhaltensstudien zu gebrauchen.

    Hat da irgendwer ethische Bedenken?

    Bitte nicht äußern- es drohen sonst Diffamierung und Zensur, Strafe! Der Bürger mutiert zum rechtlosen Intrigen-Opfer, oder, frechfrei nach G. Agamben, zum Lager-Verwalter (Glück)/Insassen (Pech).

    Was für eine gnadenlos erbärmliche Kultur, welch ein Zynismus!

    Liebe Aggi, Sie haben übrigens auch meinen vollsten Respekt, wenn Sie die Aktion abbrechen um ihr Leben zu schützen. Schauen Sie sich das Schicksal des armen Julian Assange an: dem Mann wird unfassbar unrecht getan, das Mitleid der gesamten westlichen Welt hält sich aber ziemlich in Grenzen, das Aufbegehren gegen seine Inhaftierung erst recht. Verstehen Sie, was ich meine?

    Ihnen alles, alles Gute von Juergen W

  • Gerald L.
    Antworten
    Das zu lesen war sehr berührend.

    Ich bin froh, daß mein Vater vor zwei Jahren nicht unter diesen Umständen sterben musste.
    Meine Schwestern, meine Frau, die Enkelkinder und ich konnten ihn begleiten und bei ihm sein, als er im Sterben lag.
    Es ist unglaublich und abartig, daß man die alten und schwachen Mitglieder unserer Gesellschaft so behandelt.

    Die Rolle der Kirche ist dabei für mein Verständnis mit am schwerwiegendsten.
    Es hätte eines Aufschreis seitens der Kirche bedurft: „Wir lassen unsere Gläubigen nicht alleine und erst Recht nicht alleine sterben!“

    Nichts dergleichen ist geschehen. Das innerhalb einer Generation wieder gut zu machen halte ich für fast nicht machbar.

    Ich hege auch keinerlei Hoffnung, daß der Staat seine „neuerworbenen Privilegien“ freiwillig wieder hergibt.

  • Ulrike Spurgat
    Antworten
    Die Problematik ist wahrlich nicht neu !

    Seit Jahren kämpfen wir die in der Altenarbeit sind unter teils extremen Arbeitsbedingungen immer wieder für Menschlichkeit.

    Corona ist wie ein Brennglas und spült das soziale versteckte Elend endlich an die Oberfläche einer Gesellschaft die davor Jahre die Augen verschlossen hat. Man hat uns die das wieder und wieder angeprangert haben als “Schwarzseher” und als “Miesepeter” bezeichnet.

    Die Gesellschaft jedenfalls ein nicht zu kleiner Teil wollen und wollten ihren Spaß. “Die Leichtigkeit des Seins” könnte man auch sagen.

    Alte Menschen werden seit Jahren abgeschoben und oftmals alleine gelassen. Nun ist die Empörung mal wieder groß. Für einige Wochen ist das Thema nach oben gespült und dann ist wieder “Alltag”.

    Ohne gesellschaftliche konkrete Veränderungen und ohne dass die System Frage gestellt wird ändert sich nur wenig-

    Inhaltlich möchte ich auf den Beitrag nicht näher eingehen wollen.

    Ich stehe für das Leben mit allen Konsequenzen ein.

    Es geht um die soziale Frage !

    Das ist eines von dem Themen die nur gesamtgesellschaftlich zu lösen sind. Es betrifft die Gesamtgesellschaft.

    Meine Achtung und meine Zuneigung gilt all meinen Kollegen in der sozialen Arbeit wo die Altenarbeit naturgemäß Teil dessen ist.

    Sie kämpfen vor Ort und erkämpfen Freiräume für ein bisschen Zeit. Kostbare Zeit die sie mit den Menschen verbringen wollen.

    Die Hand halten, ein freundliches Wort und eine Umarmung können Wunder wirken.

    Selbst das Sterben will man “takten”. Das ist aber seit Jahren der Fall und das gnadenlose Ergebnis  der fortschreitenden Privatisierung.

    Die alten und oft hilflosen Menschen werden zur Ware wie alles im Kapitalismus.

    Das System zwingt zur Unmenschlichkeit und tut alles dafür, dass auch die letzten Reste von Menschlichkeit unter den kapitalistischen Stiefel verschwinden. Das kalte Herz und die Vereinsamung vieler alter Menschen wird politisch hingenommen und zur Privatsache erklärt.

    “Sollen sich dich die Angehörigen kümmern” habe ich oft genug gehört.

    Nur radikale Veränderungen können den Zug der in die weitere Verelendung rast aufhalten.

    Fünfzehn Jahre Altenarbeit mit Sterbebegleitung und ganz engen Kontakten mit den Angehörigen lassen die Aussage zu, dass es wie immer um Solidarität um Miteinander und um füreinander einzustehen geht.

    Dass es darum geht den Menschen im Menschen zu erkennen.

    Nur hat man die soziale Arbeit mehr als stiefmütterlich bislang behandelt und wird es auch weiter tun.

    Politisch ist da kein Blumenpott zu gewinnen.

    Die Gesetze muss man ändern, denn Justiz ist Klassenjustiz. Und Gesetze werden mit dem Zeitgeist beleuchtet bevor Urteile z.B. gefällt werden.

    Alte Losungen gehen mir durch den Sinn:

    “Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt!” Oder “Allein machen sie dich ein!”

    Das radikale und kompromisslose Einstehen für die Alten und Schwachen in der Gesellschaft ist immer mit  Entscheidungen verbunden die meist äußerst unbequeme Konsequenzen haben.

    Aus meiner Sicht muss man handlungsfähig bleiben und kämpfen. Kämpfen für eine andere Gesellschaft.

    Jeder an dem Ort wo man lebt.

    “Bildet Banden!”, denn “Nur gemeinsam sind wir stark!”

     

     

     

  • n.flox
    Antworten
    … an die alten Menschen (und die Kinder) zu denken, habe ich gar nicht gewagt…..

    es ist zu traurig!

    Mir fehlen auch die Worte!

    so ein riesiger Bullshit alles.

    1984: kontrollierter Wahnsinn.

    vielleicht ist es auch gerne schon unkontrollierter Wahnsinn! hauptsache Wahnsinn.

    Viel Kraft, Aggi!

  • A.K.
    Antworten
    Es gibt meiner Meinung nach bessere Mittel zum Protest. Mahnwachen vor dem Pflegeheim z.B.

    Wenn es meine Mutter wäre, dann würde ich sie aus dem Pflegeheim befreien und bei mir pflegen.

    Tot nützen Sie weder Mutter noch dem Widerstand.

    Die Situation in den Pflegeheimen treibt mich schon lange um.

    Im angeblich so liberalem Schweden gab es bis 30.9. Besuchsverbote in Alten und Pflegeheimen.

    Durch die vielen Tests dürfte auch der Personalmangel noch eklatanter geworden sein.

     

     

     

     

  • DQ
    Antworten
    Ich hoffe schwer das dies ein PR Gag ist! – Werte Frau falls Sie dies lesen dann bitte hören Sie sofort auf mit dem Mist!!!!!!!!! – Es bringt leider gar nichts wenn sich die letzten Leute mit Resthirn nun freiwillig todhungern! Wir brauchen kräftige und gesunde Verfechter des gesunden Menschenverstandes und Reporter mit Herz, Hirn und Verstand! – Gehen Sie meinetwegen hin und ketten sich an Regierungsgebäude oder Bahngleise oder was auch immer aber diese Art des Protestes bringt uns leider nicht weiter!

Schreibe einen Kommentar zu n.flox Antworten abbrechen

Beginnen Sie mit der Eingabe und drücken Sie Enter, um zu suchen