Die emotionale Pest

 In FEATURED, Gesundheit/Psyche, Politik

Corona-Tagebuch, Teil 15. Die Corona-Krise lässt auch eine große Angst vor allem Natürlichen und Kreatürlichen zum Vorschein kommen. Etwas Unkontrolliertes und schwer Kontrollierbares ist über uns hereingebrochen. Berührung wird unter diesen Umständen zum “Todeskuss”, die Lebendigkeit (Feiern, unbefangen Sein, sich Vermischen) wird zur tödlichen Gefahr. Vom Sterilen, von der Askese, von der Beschneidung von Lebendigkeit erhoffen wir uns die Verlängerung eines Lebens, das man nur noch bedingt lebenswert nennen kann. Diese “Pest” gab es jedoch auch schon vorher: die Unterdrückung unserer Emotionalität, Menschenscheu, Vereinzelung, die Sucht, so viel wie möglich “online” zu erledigen, aus Furcht vor einer nicht keim- und risikofreien Offline-Welt. Diese Tendenzen sind keine Erfindungen der “Corona-Ära”, sie wurden durch diese nur noch einmal extrem verstärkt. Götz Eisenberg

Susan Sontag hat von der „Krankheit als Metapher“ gesprochen und am Beispiel von Tuberkulose,  Krebs und Aids zu zeigen versucht, was diese Krankheiten über ihre Zeit und die von ihnen befallenen Menschen aussagen. Es ist unsere, der Intellektuellen, Aufgabe, die chiffrierte Sprache der Symbole und Metaphern zu deuten und in eine möglichst vielen Menschen verständliche Sprache zu übersetzen. Wenn man in der von der Pest heimgesuchten Stadt Oran das von den Nazis okkupierte Frankreich erkennen kann, dann ist die Pest in Camus‘ Roman eine Metapher für den Faschismus und das, was er aus und mit den Menschen macht.

Spätere Generationen werden in der Corona-Pandemie des Jahres 2020 möglicherweise eine Metapher für die Exzesse einer außer Kontrolle geratenen wirtschaftlichen Globalisierung erblicken. Werden sie in der Rückschau sehen, dass die Menschheit die Botschaft der Coronakrise verstanden und die entsprechenden Konsequenzen aus ihr gezogen hat? Oder wird sie in die endlose Kette der verpassten Gelegenheiten eingehen, eine grundlegende Korrektur an der Gangart des sogenannten Fortschritts vorzunehmen? Dann wird man sich der pessimistischen Interpretation nicht verschließen können, dass hinter der Unfähigkeit, aus Katastrophen  zu lernen, eine verborgene Sehnsucht nach der Apokalypse waltet.

Die Apokalypse ist dabei, keine Metapher mehr zu sein, sondern eine berechenbare Größe. Es ist absehbar, wann uns das Wasser der geschmolzenen Polkappen bis zum Hals stehen wird, wann die letzten Wälder abgebrannt oder verdorrt sind, wann die letzten Tierarten ausgestorben sein werden und die Erde unbewohnbar sein wird wie der Mond. Jonathan Franzen hat die Vermutung geäußert: „Vielleicht fasziniert die Menschen die Vorstellung eines klimadenaturierten Planeten, weil sie denken, dass in einer Welt, in der viel weniger Leben ist, auch viel weniger Tod zu finden ist.“ Der Tod, der nicht sein darf, wird dadurch bezwungen, dass er sich verallgemeinert. Wo alles tot ist, kann auch nichts mehr sterben.

Gestern Morgen beschloss ich, den wunderbaren Frühlingstag für eine ausgedehnte Wanderung zu nutzen. Der Frühling strotzte, und über allem lag ein Klangteppich aus Vogelgezwitscher. Sonst war es still und es begegnete mir lang kein Mensch. Ich setzte mich auf eine Bank und holte Die Pest hervor. Tarrou und Rieux sitzen am Ende eines langen, anstrengenden Tages auf dem Dach eines Hauses, schauen aufs Meer und beschließen, ihre Freundschaft zu besiegeln. Tarrou hält aus diesem Grund eine Rede, die er mit den Worten beginnt: „Vereinfacht gesagt, Rieux, litt ich schon an der Pest, lange bevor ich diese Stadt und diese Epidemie kennenlernte. Damit soll gesagt sein, dass ich wie jedermann bin. Aber es gibt Leute, die es nicht wissen oder sich in diesem Zustand wohlfühlen, und Leute, die es wissen und die da heraus wollen. Ich wollte immer heraus.“ Die Pest, die Tarrou meint, ist die Normalität des bürgerlichen Lebens, die all das Grauen hervorbringt. Er sagt: „ … ich habe gelernt, dass wir alle im Zustand der Pest sind, und ich habe den Frieden verloren. … Ich weiß ganz sicher, dass jeder sie in sich trägt, die Pest, weil kein Mensch, nein, kein Mensch auf der Welt von ihr unberührt ist.“

Tarrous Rede läuft auf die radikale Erkenntnis hinaus: Es gibt keine harmlose Normalität! Wir alle leben im Zustand der Pest und verbreiten sie weiter. Bei Wilhelm Reich ist von der „emotionalen Pest“ die Rede, die aus der Unterdrückung des Lebendigen erwächst. Leider ist auch die emotionale Pest hoch infektiös. Wir panzern uns gegen das Lebendige in uns und anderen und beginnen, uns vor seinen Glücksansprüchen zu fürchten. Sexuelle Repression lässt den eigenen Körper zum Fremdkörper werden. Er ist Kolonialgebiet, besetzt von der Macht, die sich ihn einschreibt und ihn ausbeutet. Der Körper wird von einer Quelle der Lustempfindungen zum Arbeitsinstrument. Wer einmal das Opfer seiner Lebendigkeit erbracht hat, wacht über seine eigene Zerstörung und sorgt dafür, dass auch andere in seinem Umfeld zerstört und entlebendigt werden. Lustfeindlichkeit und Triebunterdrückung erzeugen Angst, die dann unter widrigen Umständen zu Hass werden kann – Hass auf alles, was lebendiger ist und an aufgegebene eigene Glücksansprüche erinnert.

Was man in sich selbst niederhält, setzt man aus sich heraus und verfolgt es dort an anderen. Diese Projektion ist die Quelle von Fremdenhass und Minoritätenmord. Christa Wolf antwortet auf die Frage, wo die menschlichen Monster herkommen: „Verhindertes Leben, was sonst“. Diese Pest, so verstehe ich Tarrous Rede, grassierte lang vor dem Ausbruch der Pestepidemie und wird auch deren Ende überleben. Sie ist ihr Nährboden. Es bleibt viel zu tun. Rieux fragt Tarrou, ob er eine Vorstellung von dem Weg habe, den man einschlagen müsse, um zum Frieden zu gelangen. Seine Antwort lautet: „Ja. Mitgefühl.“ Was so einfach klingt, ist doch so schwer zu haben und zu entwickeln. Aber Mitgefühl, die Fähigkeit, sich in andere versetzen zu können, ihr Leiden als eigenes Leiden zu erleben, ist das einzige Mittel gegen die Barbarei. Mitgefühl setzt Sensibilität für besondere Umstände voraus und ruft sie bei anderen hervor. Genau deswegen gehört sie in allen Herrschaftskulturen nicht zu den öffentlich geförderten Tugenden. Mitgefühl wird zu einer Kategorie und Haltung des Widerstands. Dass das eines Tages nicht mehr so sein muss und Mitgefühl zur Basis des gesellschaftlichen Zusammenlebens wird, ist seit eh und je der Traum des libertären Sozialismus.

So schweiften meine Gedanken umher. Am tiefblauen Himmel kreisten Bussarde, deren Schreie weithin zu hören waren. Ich sah ihnen eine Weile zu. In der Nähe von Waldgirmes stieg ich einen gewundenen Waldweg hinauf, der zu der Stelle führt, an der ein Gedenkstein – in keltischer Manier von stehenden Steinen, sogenannten Stelen umgeben – an den ersten Umweltminister eines deutschen Bundeslandes, den Hessischen Sozialdemokraten Werner Best, erinnert. Auf einer Bank unweit der Stelen saß ein alter Mann mit Hut und Stock. Neben der Bank lag ein Stein. Ich fragte, ob der Abstand zwischen Bank und Stein den Corona-Normen entspräche. Der alte Mann lachte und lud mich zum Niedersitzen ein.

Ich fragte ihn, ob er dem Umweltminister einen Besuch abgestattet habe. „Ich hab den ja gekannt, den Lump!“, sagte er. „Korruptes sozialdemokratisches Urgestein halt“, fügte er zur Erklärung hinterher. Er habe sein Amt als Landwirtschaftsminister benutzt, um sich Ländereien und Häuser unter den Nagel zu reißen. „Das Ministergehalt war für den nur ein kleiner Zuverdienst“, sagte er. Best habe all diese Vorwürfe im Amt überlebt, 1973 habe er dann allerdings wegen des Hanauer Giftmüllskandals zurücktreten müssen, in den SPD-Leute verwickelt waren und er die politische Verantwortung trug. Aber es seien ihm ja noch zwanzig Jahre geblieben, um seinen zusammengerafften Wohlstand zu genießen und Parteiämter zu begleiden. „Sie sehen ja, er hatte Geschmack“, sagte der alte Mann und deutete auf das im Tal unter uns liegende Hofgut hin, auf dem Herr Best gelebt hatte. Sogar einen Privatfriedhof habe der feine Herr, der unterhalb des Gutes im Wald liege. „So, genug geschimpft“, sagte er, „ich geh nun heim. Mal schauen, was meine Frau gekocht hat.“

 

Anzeigen von 12 Kommentaren
  • Gerold Flock
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  • heike
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    Es ist unsere, der Intellektuellen, Aufgabe, die chiffrierte Sprache der Symbole und Metaphern zu deuten und in eine möglichst vielen Menschen verständliche Sprache zu übersetzen. Wenn man in der von der Pest heimgesuchten Stadt Oran das von den Nazis okkupierte Frankreich erkennen kann, dann ist die Pest in Camus‘ Roman eine Metapher für den Faschismus und das, was er aus und mit den Menschen macht.

    Lieber Götz, ich lese deine Tagebuchseiten wirklich sehr gern, aber zu diesem Abschnitt möchte ich doch etwas Kritik anbringen. Erstens bin ich nicht der Meinung, dass Intellektuelle besonders geeignet sind, die “chiffrierte Sprache der Symbole und Metaphern zu deuten”, da ihnen etwas abgeht, was andere Menschen besitzen – eine tief verwurzelte und empfundene Verbundenheit mit dem Leben in all seinen Schattierungen. Der Intellektuelle lebt nämlich hauptsächlich im Kopf, um seinenLeib nicht ins Scharmützel einbringen zu müssen. Er kann zwar alles in hundertundeine Richtung interpretieren, doch haben diese Interpretationen einen anderen Nutzen, als ihm selbst Recht zu geben??

     

    Die Pest als ein “Symbol des Faschismus” – ich kann das nicht nachvollziehen, was allerdings auch daran liegen kann, dass ich den Roman nicht kenne.  Ich habe bisher die Pest immer in der Zeit des Mittelaters verortet.

    Jedenfalls habe ich mich kundig gemacht, und weiß es nun genau: In der Geschichte der Menschheit gab es drei große Pest-Pandemien: die Justinianische Pest um 541/542, den “Schwarzen Tod” von 1346 bis 1353 und die dritte große Pest-Pandemie, die sich ausgehend von China in Europa um 1850 ausbreitete. Dieser Ausbruch soll bis 1959 angehalten haben und 25 Millionen Menschenleben gekostet haben. Während der letzten Pandemie gelang es den Menschen, den Erreger der Pest (das Bakterium Yersinia pestis) und seinen Übertragungsweg (über Flöhe, die das Pest-Bakterium aus der Blutbahn infizierter Ratten in sich aufgenommen haben: das Bakterium vermehrt sich im Darmrohr der Flöhe und wenn der infizierte Floh, dann einen Menschen beisst, wird der Bakterienklumpen aus dem Darm des Flohs in die Blutbahn des Menschen ausgestoßen). Allerdings kann die Pest auch über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden – das ist der Weg, den sich die primäre Lungenpest wählt (im Unterschied zur zuvor beschriebenen Beulenpest.)

    1834 wurde der Pest-Erreger erstmals identifiziert. Es gab damals zwei konkurrierende Ärzteteams, die sich das zum Ziel gesetzt hatten. Beide wurden von ehemaligen Schülern von Robert Koch geleitet. Der aus der Schweiz stammende Arzt Alexandre Yersin arbeitete in einer strohgedeckten Hütte, nur mit einem Mikroskop und einem Autoklaven ausgestattet; der andere Arzt war der japanische Wissenschaftler Shibasaburo Kitasato, dem ein bestmöglich ausgestattetes Krankenhauslabor zur Verfügung stand. Doch es war Yersin, dem es gelang, den Erreger zu isolieren (weshalb er ihm zu Ehren den Namen Yersinia pestis erhielt). Yersin hatte den Erzählungen der Leute vor Ort zugehört und Glauben geschenkt, die ihn auf die Rolle der Ratten im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Krankheit aufmerksam machten. Ein gutes Beispiel dafür, dass kluge Köpfchen sich nicht in Luftgespinsten verlieren, sondern vor allem Zuhören lernen sollten.

    (Diese Geschichte habe ich dem Buch Geschichte der Medizin von Anne Rooney entnommen.)

    In dem Buch Von Monstern, Pest & Syphilis von W. Hach und V. Hach-Wunderle kann man unter dem Kapitel “Die große Pest von Wien anno 1679” (also in einer Zeit vor der Entdeckung des Erregers und Übertragungsweges) nachlesen, wie damals mit Pestkranken umgegangen wurde:

    “Bei Verdacht auf eine Infektion musste sich der Patient um 7°°, 11°° und 18°° zu Hause aufhalten, denn der Pestarzt kam sofort und von da an täglich ein- bis zweimal, damit er nicht allein die Natur und Eigenschaft des Krancken/ sondern auch die Würckung der Arztney erlerne. An Medikamenten waren bekannte Mittel wie Theriaca, Mithridat und Diascodium zu bevorzugen. Damit der Medicus aber die Gefahr des anklebenden Giffs an ihm selbst verhüte/ soll er niemalen nüchtern aus seiner Wohnung gehen/ sondern etwas von Gegen-Pest Artzneyen geniessen. Man muss derowegen aus den Apotheken ihm Rauch-Pulver / Bezoar/ Essig / Zeltlein/ Stritzlein/ Latwergen/Säcklein/Balsam und dergleichen geben. Seine Kleidung soll er den Tag öfter verändern/ erlüfftigen/ der Mantel und Kleidung sollen nicht von Wollen Tuch und Beltzwerck seyn, sondern von einem glatten festen seidenen Zeug. An Tuch/ Zeuch/Leinwand und Beltzen hafftet das Gifft gar leicht. Zu Rom anno 1659 wurden die Medici mit einem sonderbaren Habit bekleidet/ als von gewixter Leinwand ein gantz langer Rock, die Augen mit Chrystallinen Brillen vermacht/ die Nasen mit einem langem Schnabel verwahrt/ darinnen allerley wohlriechende und Gifft währende Specereyen eingefüllt waren. Dieser Aufzug aber, muss was furchtsam und erschröcklich gefallen seyn.”

    (Lebenwald, A. Land-Stadt-Haus-Artzney-Buch. S. 15-398. Lochner. Nürnberg 1705)

    Wenn der Medikus zu einem Patienten gerufen wurde, musste der Gehilfe voran gehen, die Fenster öffnen und ein Feuer mit starker Rauchentwicklung anzünden. Der Arzt spülte inzwischen seinen Mund mit ezour-Essig aus und rieb auch das Gesicht, die Pulsadern und die Nase damit ei. Er nahm ein Zeltlein (“Zungenküchlein”) in den Mund oder Zitronen- und Pomeranzenschalen. Vor dem Krankenzimmer blieb er eine Zeit lang rugig stehen, um weniger tief und langsamer zu atmen. Beim Betreten des Raums hielt er ein Wachslicht vor das Gesicht und wandte das Angesiht vom Kranken weg. Ständig spuckte er den Speichel aus. Der Patint wurde mit möglichst wenigen Worten befragt, ob er Beulen hinter den Ohren, unter den Achseln oder in den Leisten hätte. Das Bett durfte unter keinen Umständen aufgedeckt werden, damit der Gestanck des schweisses/Harns oder Stuhlgangs nicht in die Nasen steige. Dann sollte der Arzt den Kranken kurz trösten, an die Beichte ermahnen/ sich ferner bey ihm nicht aufhalten/ nicht nieder sitzen/ oder bey den Inwohnern nicht die Mobilien abrühren/ hernach ausser dem Zimmer die Arztney verordnen.

    (Lebenwald, A. Land-Stadt-Haus-Artzney-Buch. S. 15-398. Lochner. Nürnberg 1705)

    So hat man also versucht sich zu schützen, als man noch nicht exakt und genau wusste, was die Krankheit hervorruft. Man hat möglichst den ganzen Körper verhüllt (um Flohbisse zu verhindern)  und intuitiv die Eintrittsstellen  für den Erreger bei Tröpfcheninfektion, also die Schleimhäute des Mund- und Rachenraumes, geschützt, dazu die Kontaktzeit so kurz wie möglich gehalten.

    Kleiner Ausflug in die Geschichte….

    In dem Buch Von Monstern, Pest & Syphilis kann man übrigens auch etwas lesen über Schillers Krankheiten und seine Bestattungen, die Syphilis in Europa, die magische Wundersalbe des Philippus Aurelius Theophrastus Bombastus Paracelsus ab Hohenheim u.a.

    In die Wundersalbe kam Gemieß (Moos) vom menschlichen Schädel, dazu etwas Mumie, Menschenschmaltz, Blut von einem Menschen, 2 Drachmen Leinöl, 1 Unze Rosenöl und 1 Unze Armenischer Rotstein. Damit das Moos schneller wächst, hat Paracelsus die Schädel auf eine Mauer gelegt. “Im Schädel selbst sollen die Lebenskräfte lokalisiert gewesen sein, und das Moos hat zusätzlich die Einwirkungen der Luft und der Gestirne in sich aufgesaugt.”

    Ich finde die in dem Buch zusammengestellten medizinhistorischen Geschichte sehr interessant.

     

     

    • Piranha
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      Was du schreibst, ist extrem vereinfacht und darüber hinaus auch falsch: Konstantin Wecker ist per Definition ein Intellektueller, seine Mitarbeiter sind es und nicht zuletzt die gesamte Redaktion von HdS.

      Wie kannst du nur glauben, dass, wer seinen Verstand benutzt, damit auch seine Brötchen verdient, zugleich jemand ist, dem Emotionalität, wie bpsw. Mitgefühl, fremd ist.

      Wünsche scheinen dir nicht wertvoll; dennoch alles Gute.

      P.

  • heike
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    Es gibt so schwarze Löcher, die fressen alles in sich hinein, wie geht es denn jetzt Gerold? und seit wann hat sich denn wieder jemand um die alte Kampfgefährtin Ellen Diederich gekümmert? Das ist das Verlogene an den Gutmenschen, sehr gut im Nehmen, aber im Unterstützen eher mangelhaft. Und da wundert ihr euch über eine Gegenbewegung? Sind halt nicht alle so blöd wie ich, Gott sein dank, kann man da nur sagen.

    Sonst wär hier im Gutmenschentum schon alles den Bach runtergegangen. Dafür geht es ja jetzt Piranhas blenden, wem noch alles? Bitteschön, gern geschehn.

    Die anderen sind auch nicht besser. Manchmal schon, manchmal nicht.

    Ich habe schon vor fünf Jahren erkannt, dass ich ohne meinenVater nicht leben kann. Kann ich auch nicht. Sterbe ich eben.

    • Holdger Platta
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      Liebe Heike,

      keine Ahnung, wenn Du so alles mit den “Gutmenschen” meinst (übrigens: ein eher rechtsextremistischer Kampfbegriff, der allen Menschen, die sich fürs Gute einzusetzen versuchen, jedwede Glaubwürdigkeit absprechen soll).

      Ich fühle mich aber durchaus angesprochen von Deiner Kritik und antworte nur kurz:

      Um die – in der Tat großartige – “alte Kampfgefährtin” Ellen Diederich kümmern sich hier durchaus einige Menschen sehr kontinuierlich und sehr intensiv.

      Ich sehe mich nicht berechtigt, mehr dazu zu sagen. Vielleicht tut das ja Ellen selber noch. Hier nur noch:

      Reden/Schreiben einerseits und Handeln andererseits stimmen bei manchen Menschen durchaus überein – wobei, das ist klar, niemand von uns vollkommen ist.

       

      Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen auch für Dich

      Holdger

      • heike
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        Seit wann, Holdger? Und gute Wünsche sind ja sehr nett, nur leider nützen sie mir nichts. Auch dir alle guten Wünsche von mir sowie allen anderen Anwesenden. Gute Wünsche sind leicht zu vergeben. Gute Wünsche auch an alle Eingesperrten und Gefolterten.  Nützt nur leider nichts.

        Auch bei mir stimmen Reden und Handeln überein, soweit mir das möglich ist. Ich habe sehr vielen Menschen geholfen.

        • Holdger Platta
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          Liebe Heike,

          statt Deine pauschale Behauptung zurückzunehmen, kommst Du insistierend mit einer neuen Frage: “seit wann?”. Aber auch das beantworte ich gerne: seit mehreren Jahren, verstärkt dann seit einem guten Jahr, und ganz aktuell mit wichtiger Hilfe sogar vor gerademal 8-10 Wochen erneut.

          Und da Du es bist, die fragt:

          Du müßtest Dich erinnern, daß ein gewisser Mensch auch Dir bereits vor einiger Zeit ganz praktisch zu helfen versucht hat – durchs Anschreiben von Menschen, die Dir vielleicht zu einer neuen Arbeitsstelle hätten verhelfen können. Du hattest einen entsprechenden Notruf hier auf HdS veröffentlicht.

          Wer darauf dann nicht reagiert hat, warst Du. Und dieser gewisse Mensch stand dann bei den Menschen, die er angeschrieben hatte, etwas blamiert da.

          Mit herzlichen Grüßen

          Holdger

           

           

           

           

    • Piranha
      Antworten

      Sonst wär hier im Gutmenschentum schon alles den Bach runtergegangen. Dafür geht es ja jetzt Piranhas blenden, wem noch alles? Bitteschön, gern geschehn.

      Ich weiß ja nicht, wen du mit “Piranhas” meinst, mich jedenfalls nicht, denn ich habe noch nie Kontakt mit dir gehabt außer hier in der Kommentarspalte.

      Und noch etwas: mir ist jeder Gutmensch lieber, als ein Schlechtmensch.

      Zu welcher Kategorie du dich zählst, weißt du selbst am besten.

       

  • Piranha
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    Tipp:

    Gute Nacht Österreich” – eine (teilweise) satirische Spätsendung. (auch sie, wie bei uns, leider ohne Publikum 🙁  )

    In einer der Aprilsendungen wird u. a. über die chinesische Diktatur gesprochen, deren Umgang mit dem Coronavirus und – mir bis dahin in dieser Tragweite nicht bewusst – ihre skandalöse Reichweite in Europa.

    https://www.youtube.com/watch?v=sWmEBf9ImE8

     

  • Gerold Flock
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    Die Pest von Albert Camus. – Das Buch kennt doch jeder Hippie.
  • Gerold Flock
    Antworten
    Der beste Roman den ich in letzter Zeit gelesen habe war TYLL von Daniel Kehlmann.

    Tyll Ulenspiegel – Vagant, Schausteller und Provokateur – wird zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Müllerssohn geboren. Sein Vater, ein Magier und Welterforscher, gerät mit der Kirche in Konflikt. Tyll muss fliehen, die Bäckerstochter Nele begleitet ihn. Auf seinen Wegen durch das von den Religionskriegen verheerte Land begegnen sie vielen kleinen Leuten und einigen der sogenannten Großen. Ihre Schicksale verbinden sich zu einem Zeitgewebe, zum Epos vom Dreißigjährigen Krieg. Und mittendrin Tyll, jener rätselhafte Gaukler, der eines Tages beschlossen hat, niemals zu sterben.

     

    …und um beim Thema Seuchen zu bleiben…im 30 -jährigen Krieg?

    Seuchen, Pest und Hungersnöte

    Die Grausamkeiten der durchziehenden Truppen hatten noch weitere negative Folgen.
    Waren die Erntevorräte geplündert, die Felder verwüstet, kam es regelmäßig zu Hungersnöten. Hinzu kamen Seuchen wie Grippewellen, Durchfallerkrankungen (die Rote Ruhr) und Typhus. Die Ursachen hierfür waren nicht nur kriegsbedingt. Aufgrund mangelnder Hygiene und fehlender Abwasserkanäle kam es zu Epidemien. Eine zu flache Bestattung der Verstorbenen hatte zur Folge, dass Regenwasser über die Friedhöfe in das Grund- bzw. Trinkwasser gelangen konnte.
    Das Schreckenswort dieser Zeit hieß Pest. Sie wurde schon Mitte des 14. Jh. aus Asien nach Europa eingeschleppt. Es handelte sich um eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit, wobei der Pesterreger von Nagetieren (z. B. Ratten) über infizierte Flöhe (den Rattenfloh) oder bei Verletzungen durch Nagetiere (Biss- oder Kratzwunden) auf den Menschen übertragen wurde.
    Da man die Übertragungsarten und -wege nicht kannte, konnte man sich auch nicht wirksam schützen. Wem es möglich war, der floh bei Ausbruch der Pest in weit entfernt gelegene Orte. Am ehesten konnten Adelsfamilien auf andere Besitzungen (z. B. Burgen) fliehen. Wie schon im Mittelalter suchte man nach Schuldigen, nach Sündenböcken. So kam es zu Hexenverbrennungen und Judenverfolgungen.

    Burgen? – Gated Communities…Sozusagen. G.F.

    Unter Gated Community versteht man „umzäunte, meist elektronisch gesicherte moderne Luxuswohnanlagen für privilegierte Bevölkerungsschichten, die sich vor kriminellen Übergriffen ihrer sozial unterlegenen Nachbarschaft schützen wollen.

    Kann mensch sich da auch vor dem VIRUS verkriechen?

  • Die A N N A loge
    Antworten
    Liebe Heike,

    ich schließe mich den Worten von Holdger an. Ich kenne Menschen, die Ellen aus freundschaftliche Verbundenheit heraus nie im Stich lassen würden, so wie auch Ellen nie einen Weggefährten oder Freund den Rücken zukehren würde. Freundschaftliche Verbundenheit entsteht und wächst stets im gegenseitigen “Geben und Nehmen”.

    Herzlichen Gruß

    und alles Gute dir.

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