Die Eugenik der Spätmoderne

 In FEATURED, Gesundheit/Psyche, Politik (Inland)

Eugenik-Propaganda während der Nazi-Diktatur

Hinter dem vermeintlich harmlosen Titel „Bioethik“ verbirgt sich ein autoritärer Großangriff auf Demokratie und körperliche Selbstbestimmung. Wer an Psychologie denkt, denkt zuerst an Sigmund Freud, bei Literatur fällt einem zuerst Marcel Reich-Ranicki ein — die Ethik indes wird in Deutschland vor allem von einer Person verkörpert: Alena Buyx. Die Vorsitzende des Ethikrats hat in unserem Land die Definitionshoheit über Gut und Böse inne, und gut ist, wie sie ex cathedra verkündet, vor allem eines: die Impfung. Die „Ethik“, die mit dieser Weichenstellung verbunden ist, ist jedoch eine höchst fragwürdige, und sie knüpft an eine unheilvolle Tradition an. „Eugenik“, die dunkle Schwester der Bioethik, scheint zwar nach der Katastrophe des Nationalsozialismus endgültig desavouiert — deren Vater hieß allerdings nicht Adolf Hitler, vielmehr hatte die Denkrichtung britische und US-amerikanische Eltern. Und deren geistige Erben mischen in der Weltgeschichte noch immer eifrig mit. Bestimmte Zweige der Bioethik streben eine zentral gesteuerte Weltordnung an, in der die Entscheidung über die Weiterentwicklung des Lebens, über Gesundheit und Krankheit, ja sogar über Leben und Tod nicht mehr in den Händen der Menschen und ihrer gewählten Vertreter liegen sollen. Ein Schnelldurchlauf durch die unrühmliche Geschichte der Bewegung zeigt, in welcher Gefahr wir schweben, solange eine Institution wie der Ethikrat nicht viel mehr mir Ethik zu tun hat als das Orwellsche „Wahrheitsministerium“ mit der Wahrheit. Tom-Oliver Regenauer

 

„Es war schon immer der Weg der Natur, die Letzten zu töten, und es gibt immer noch keinen anderen Weg, es sei denn, wir können verhindern, dass diejenigen geboren werden, die die Hintersten werden würden. In der Sterilisierung des Scheiterns, und nicht in der Auswahl von Erfolgen für die Zucht, liegt die Möglichkeit einer Verbesserung des menschlichen Bestandes“ (H.G. Wells, 1904).

Der Ethikrat: eine Institution, die im Zuge der Coronakrise in vielen Ländern im Mittelpunkt der Diskussion um das Recht auf körperliche Unversehrtheit stand und diesbezüglich nicht selten für Aufsehen sorgte. In Deutschland ebenso wie in der Schweiz oder Österreich. Denn so manche Aussage dieser vermeintlich letzten Instanz in Sachen gesellschaftspolitischer Moral warf die Frage auf: Was macht so ein Ethikrat-Mitglied eigentlich beruflich?

Dieser Frage scheint nun auch ein Artikel (Paywall) der WELT vom 21. Februar 2022 nachgehen zu wollen, der sich um die Unabhängigkeit der umstrittenen deutschen Ethikrat-Chefin Alena Buyx sorgt, die offensichtlich Verbindungen zum Wellcome Trust unterhält — der weltweit mächtigsten privaten Stiftung im Bereich medizinischer Forschung mit Sitz in London.

Die Verfasserin, Cornelia Stolze, beschreibt in der Einleitung ihres Beitrages treffend den Interessenkonflikt, der besteht, wenn einem vermeintlich unabhängigen Gremium, das der kontroversen Krisenpolitik der Regierungen ethisch-moralische Legitimation verleiht, finanzielle Abhängigkeiten zu Organisationen nachzusagen sind, die schlussendlich von einem anhaltenden Gesundheitsnotstand profitieren.

Über welche finanziellen Mittel der Wellcome Trust verfügt, wes Geistes Kind der Gründer Henry Wellcome war, was für dystopische Forschungsziele die Einrichtung verfolgt und welchen Einfluss sie auf Regierungsebene hat, hätte Frau Stolze allerdings auch schon im Juni 2021 wissen können. Denn zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte Investigativjournalistin Whitney Webb ihr umfassendes und fundiert recherchiertes Editorial „A Leap towards Humanity’s Destruction“ (Ein Sprung in Richtung Zerstörung der Menschheit), das sich im Detail mit den fragwürdigen Forschungsprioritäten der vermeintlich wohltätigen Stiftung und ihrem DARPA-nahen Spin-off Wellcome Leap auseinandersetzt.

Auch die Nähe des Wellcome Trust zur Pharmabranche hätte bekannt sein können, war doch der Konzern des Namensgebers, Sir Henry Solomon Wellcome, eines jener vier Unternehmen, die im Jahr 2000 zu GlaxoSmithKline fusionierten. Vor dem Zusammenschluss nannte man sich noch „Glaxo Wellcome“. Und außer der mittlerweile weithin bekannten „Bill & Melinda Gates“-Stiftung hatte wohl kaum eine andere Organisation mehr Einfluss auf den Verlauf des Pandemie-Geschehens als Sir Henrys vordergründig philanthropisches Vermächtnis.

Zudem hätten die Nähe des Wellcome Trust zu Oxford-AstraZeneca oder DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) sowie die nachweislichen Verbindungen dieser Organisationen zur Eugenik-Bewegung Fragen aufwerfen müssen — denn auch darüber hatte Whitney Webb bereits am 26. Dezember 2020 ausführlich berichtet.

Sollte Frau Buyx also irgendwelche Verbindungen zu Wellcome Trust oder Wellcome Leap unterhalten, muss das nicht nur die Öffentlichkeit zeitnah erfahren, die Ethikrat-Chefin sollte außerdem zeitnah ihren Hut nehmen. Abhängigkeiten gegenüber einer Organisation, die sich zur obersten Priorität gemacht hat, invasiven Technologien, individualisierter Gentherapie — vor allem bei Kindern —, Telemedizin und Transhumanismus bis 2030 massiven Vorschub zu leisten, sind von einer unabhängigen Denkerin im Auftrag der Ethik kaum tragbar.

Denn mit Nächstenliebe, Moral und Ethik haben die Umtriebe der Wellcome-Organisationen wenig zu tun. Das dürfte schon die enge Zusammenarbeit mit der amerikanischen DARPA implizieren, deren milliardenschwere Programme von „Active Social Engineering Defense“ über „Pandemic Prevention Plattform P3“ bis zu „Warfighter Analytics using Smartphones for Health“ ein düsteres Bild jener Zukunft zeichnen, an der seitens des US-Militärs unverhohlen geforscht wird.

Denn hinter Abkürzungen wie P3 verbirgt sich nichts anderes als das augenscheinlich Autoimmunkrankheiten begünstigende mRNA-Plattform-Konzept für dauerhafte Gentherapie, vor dem Kritiker der „Impfung“ gegen SARS-Cov-2 schon lange warnen. Und auch sonst fokussieren sich eine Vielzahl der DARPA-Projekte auf soziale Kontrolle, invasive Pharmakologie, biometrische Überwachung und die Verschmelzung von Mensch und Maschine. Kaum das passende Umfeld für ethische Grundsatzfragen.

Neben der gesellschaftspolitischen Posse um die verkniffen wirkende Frau Buyx und eventuelle Vorteilnahme oder Interessenkonflikte des Ethikrates scheint es angezeigt, das Feld der Bioethik etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Denn eine Vielzahl von Indizien gibt allen Grund zur Annahme, dass sich hinter der sachlich anmutenden Umschreibung einer hochtrabenden Geisteswissenschaft nichts anderes verbirgt als eine Neuauflage eugenischer Ideen, die man gemeinhin hoffte, nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Scheiterhaufen der Geschichte zurückgelassen zu haben.

Die sachliche Definition des Forschungsfeldes der Bioethik liest sich zunächst wenig bedrohlich. Auch wenn bereits in der oberflächlichen Beschreibung kontroverse Themen wie Rote und Grüne Gentechnologie, Stammzellenforschung oder Reproduktionsmedizin gestreift werden — aber dafür sind Bioethiker ja offiziell da: für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen, Denkmodellen und aufklärerisch geerdeten Leitlinien, die den Homo sapiens im Kontext der Entwicklungen seiner Zeit auf ethisch-moralischem Kurs halten.

Kurz gesagt: Die Bioethiker sollen auf theoretischer Ebene sicherstellen, dass der Mensch seine Entwicklung reflektiert und sich vor seinem eigenen Fortschritt zu schützen weiß — auch wenn ihn seine revolutionären Entwicklungen dazu verleiten, diesen mitsamt der eigenen Existenz zu gefährden.

Siehe Nuklearwaffen — oder das Klonen von Menschen.

Technisch seit Langem möglich — mancher erinnert noch dunkel das erste Klon-Schaf Dolly (1996 bis 2003) —, ethisch und moralisch und damit auch gesellschaftlich aber — noch — absolut undenkbar. Dank der entsprechenden öffentlichen Diskussion, die auf humanistisch geprägter Aufklärung fußt und bisher eine halbwegs stabile Barriere gegen derartige Vorhaben markiert. Ansonsten hätte die Pharmaindustrie bereits vor Langem begonnen, auf diesem Feld aktiv zu werden. Und insgeheim war sie das auch.

Welche Pläne der pharmakologisch-finanzielle Komplex für die Zukunft der Medizin hegt, und folglich für die Zukunft des menschlichen Organismus, habe ich in bereits in meinem Text „Die Bewirtschaftung des Körpers“ vom 10. November 2021 umrissen. Mit Gesundheit im herkömmlichen Sinne hat es in jedem Falle wenig zu tun.

Mit der COVID-19-Impfung werden derzeit erstmals mRNA-Produkte im großen Stil in Umlauf gebracht und am menschlichen Wesen erprobt. Die Injektionen sind eine Gentherapie, da gibt es nichts zu deuteln, und stellen damit nicht nur einen Paradigmenwechsel in der pharmakologischen Entwicklung, sondern auch im soziologischen Kontext dar. So war der Aufschrei der regierungstreuen Pandemiker zunächst groß, als Kritiker des COVID-Narrativs die mRNA-Behandlungen als riskante Gentherapie bezeichneten. Denn der Eingriff in die menschliche Zellstruktur ist zu Recht in allen Milieus verpönt.

Entsprechende Bezeichnungen wurden folglich als Verschwörungstheorie abgetan — mRNA sei eben nicht DNA. Das habe nichts mit Genmanipulation zu tun. Noch heute werden Ergebnislisten der Suchmaschinen dominiert von Faktenchecks der üblichen Verdächtigen, die sich alle Mühe geben, zu begründen, wie und warum sich die Corona-Impfungen von Gentherapien unterscheiden beziehungsweise dass sie keine sind. Die Medien versuchen verzweifelt, den ethischen Tabubruch zu marginalisieren und von einem drastischen Paradigmenwechsel abzulenken. Während Unterlagen der Impfstoffhersteller und Webseiten offizieller Organe selbst den Begriff Gentherapie verwenden.

Ist Leugnen und Schönreden kein gangbarer Weg mehr, weil mittlerweile wohl jeder mitbekommen hat, dass es um die Modifikation des menschlichen Genoms geht, gibt man den Umstand eben zu, wie Alliance for Science, und kontert sinngemäß: „Ja, manche COVID-Vakzine modifizieren Gene. Na und, wen juckt‘s?“ Als wäre nichts dabei, wenn die Grenzen ethisch vertretbarer Behandlungsmethoden niedergerissen werden.

In die gleiche Kerbe schlägt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die gerade erst vorgeschlagen hat, den Nürnberger Kodex abzuschaffen. Ein Affront. Ein absolutes Tabu, wenn man irgendetwas aus der Geschichte gelernt hat. Aber damit ist klar, wohin die Reise geht. Und egal ob National Library of Medicine oder Produktbeschreibung von AstraZeneca, die Produktdokumentation zum Thema COVID-Impfung ist eindeutig:

„Eine Dosis (0,5 ml) enthält: Schimpansen-Adenovirus, das SARS-CoV-2-Spike-Glykoproteine ChAdOx1-S codiert, nicht weniger als 2,5 × 108 infektiöse Einheiten. Produziert in genetisch veränderten, humanen, embryonalen Nierenzellen (HEK) 293 und mit rekombinanter DNA-Technologie“ (Astra Zeneca).

Die Corona-Konformisten scheinen sich mit der Tatsache abgefunden zu haben, dass sie erst belogen und schließlich doch einer experimentellen Gentherapie unterzogen wurden.

Damit ist die eingangs erwähnte ethisch-moralische Barriere beseitigt, die Pharmabranche, Militär und Big Tech bisher davon abhielt, den Quellcode des menschlichen Lebens aktiv zu manipulieren. Denn ein Teil der Bevölkerung hat diesen Weg mittlerweile offensichtlich als normal akzeptiert — oder kann nicht mehr zurück.

Und was macht der Ethikrat? Er diskutiert, ab welchem Alter Kinder geimpft werden sollten und unter welchen Gesichtspunkten eine allgemeine Impfpflicht vertretbar ist. Dies angesichts einer Krankheit mit Mortalitätsrate im Promillebereich und einer Impfung, die weder sterile Immunität verschafft noch vor einer schweren Erkrankung schützt. Aufgabe verfehlt.

Nun scheint die mRNA-Plattform samt quartalsweiser Booster-Updates aber nur ein erster Schritt zu sein. Denn was die Bioethiker darüber hinaus diskutieren, lässt aufhorchen. Die Ethikgremien und Moral-Task-Forces sind nicht nur im Begriff, der Sprache semantische Kunstgriffe abzuringen, um unveräußerliche Menschenrechte zu entkräften und tradierte Werte kommunikativ zu pervertieren, sie versuchen dem Leben selbst seinen Wert abzusprechen.

„(…) Das ist ein Kompromiss, den die Gesellschaft macht, wegen sehr hoher medizinischer Kosten und mangelnder Bereitschaft zu sagen: Ist es eine Million Dollar wert, dass man sie für die letzten drei Lebensmonate eines Patienten ausgibt — oder wäre es nicht besser, (…) diesen Kompromiss bei den medizinischen Kosten einzugehen? Aber das wird Death Panel (Todesgremium) genannt — und man soll diese Diskussion nicht führen“ (Bill Gates).

So führt die Diskussionslinie des Ethikrates mittlerweile Ideen das Wort, die mit Humanismus wenig zu tun haben. Die Argumentationsketten des Gremiums folgen den Bedürfnissen der Hegemonie. Genau wie die Ständige Impfkommission (STIKO), das Robert Koch-Institut (RKI) oder das Bundesverfassungsgericht.

Buyx und Konsorten versuchen im Auftrag einer menschenfeindlichen Idee, Undenkbares denkbar zu machen, wie der Eugeniker und erste UNESCO-Chef Julian Huxley es ausdrückte. Der Ethikrat soll ethisch rechtfertigen, was vor 100 Jahren schon einmal als Wissenschaft galt und von Amerika bis Europa hochrangige Anhänger hatte: die Eugenik. Die humangenetische Segregation der Bevölkerung. Die optimierte, selektive und zentral gesteuerte Fortpflanzung des Menschen. Vergleichbar der Viehzucht und Massentierhaltung.

Und es war entgegen landläufiger Überzeugung nicht der wahnsinnige Kleingeist Adolf Hitler, der die Eugenik erfand. Tatsächlich waren die Briten und Amerikaner Vorreiter auf diesem Gebiet. Nicht einmal den Hitlergruß hat der deutsche Despot und Massenmörder selbst erfunden.

Die Geste stammt aus den USA, nennt sich „Bellamy Salute“ und wurde dort ab 1892 und bis in die 1930er-Jahre verwendet, um der amerikanischen Flagge zu huldigen.

Und auch Hitlers „Mein Kampf“ stammt nicht wirklich von ihm selbst. Das rassistische Machwerk basiert in großen Teilen auf der vierteiligen Publikation „The International Jew“, die von dem amerikanischen Großindustriellen und überzeugten Antisemiten Henry Ford (Ford Motor Company) in den 1920er-Jahren veröffentlicht wurde.

Sogar die von Hitler proklamierte Rassenhygiene war nicht auf seinem eigenen Mist gewachsen. Das Konzept wurde vom Schweizer Humangenetiker Ernst Rüdin entwickelt, der von 1936 bis 1944 kommissarisch das Institut für Rassenhygiene in München leitete. Rüdin schrieb noch 1943, als längst bekannt war, dass Hitler die Idee der Rassenhygiene als Rechtfertigung für den industrialisierten Massenmord an den Juden nutzte:

„Es ist das unvergängliche geschichtliche Verdienst Adolf Hitlers und seiner Gefolgschaft, über die rein wissenschaftlichen Erkenntnisse hinaus den ersten wegweisenden und entscheidenden Schritt zur genialen rassenhygienischen Tat in und am deutschen Volk gewagt zu haben.“

Ernst Rüdin wurde im Entnazifizierungsverfahren der Siegermächte als „Minderbelasteter“ eingestuft und auf eifriges Betreiben des deutschen Physikers und Nobelpreisträgers Max Planck bereits im Jahr 1946 freigelassen. Obwohl ihm 1945 das Schweizer Bürgerrecht entzogen wurde, musste sich Rüdin nach seiner Freilassung nie für seine Überzeugungen und Taten vor einem Gericht verantworten. Im Gegenteil: Seine Tochter, Edith Zerbin-Rüdin, wurde ebenfalls Humangenetikerin und wirkte bis zu ihrem Tod im Jahr 2015 auf diesem Feld.

Noch in der Todesanzeige, die das Max-Planck-Institut für Psychologie im Jahre 1952 nach Rüdins Ableben veröffentlichte, stand, dass der ausgewiesene Rassist und Antisemit einer der „hervorragendsten Begründer der genetischen Forschung in der Psychiatrie“ gewesen sei. Geschichtsbewusstsein geht anders.

Nachdem die Faschisten in Europa reüssierten und in den 1930er-Jahren nicht nur den erhobenen rechten Arm, sondern auch die Rassengesetze der Amerikaner adaptierten, ließ man das Grußzeichen dort rasch in Vergessenheit geraten. An Rassentrennung und Eugenik hielt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten aber weiterhin fest.

Ein informatives Interview zur grausamen Geschichte der Eugenik in den USA gab der Autor Adam Cohen am 21. Juni 2016. Die Tatsache, dass der Bundesgerichtshof der Vereinigten Staaten noch im Jahr 1927 Zwangssterilisationen guthieß, spricht Bände.

Im Lauf der folgenden Jahrzehnte wurden in den USA über 70.000 Menschen auf staatliche Anordnung hin sterilisiert, da man sie nicht für reproduktionswürdig hielt. Die meisten von ihnen waren Ureinwohner, Nachfahren der indianischen Stämme.

„(…) Es gibt außerordentlich viele Menschen, die ich töten möchte. Nicht in einem unfreundlichen oder persönlichen Geist, aber es muss Ihnen allen klar sein, Sie alle müssen mindestens ein halbes Dutzend Menschen kennen, die in dieser Welt nicht zu gebrauchen sind. Die mehr Ärger machen, als sie wert sind. Und ich denke, es wäre eine gute Sache, jeden vor einen richtig ernannten Vorstand kommen zu lassen, so wie er vielleicht vor den Steuerkommissar kommt, und, sagen wir alle fünf Jahre oder alle sieben Jahre, stellen Sie ihn einfach dorthin und sagen: Sehr geehrte Damen und Herren, werden Sie jetzt so freundlich sein, Ihre Existenz zu rechtfertigen?“ (George Bernard Shaw).

Die Eugenik war ein fester Bestandteil der politisch-ideologischen Agenda der USA und Großbritanniens zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es gab Dutzende Organisationen, die sich eingehend und öffentlich mit dem Thema beschäftigten.

Eugenik-Kongresse fanden statt. Illustre Gäste wie Winston Churchill, Arthur Balfour, Vernon Kellogg oder Alexander Graham Bell, der Erfinder des Telefons und Gründer von AT&T, fanden sich ein, um über das Thema zu sprechen. Finanzstarke Forschungseinrichtungen beschäftigten sich mit der selektiven Optimierung der menschlichen Rasse per Zucht und Genmanipulation.

Die Eliten diskutierten zu jener Zeit völlig ohne Scham, wie Leben, das sie als minderwertig erachteten, vorzeitig zu beenden oder, noch besser, zu verhindern sei. Auch die Rassentrennung in den USA bestand noch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Annahme, dass diese düsteren Umtriebe das bloße Relikt einer verblendeten Vergangenheit sind, ist allerdings falsch. Denn die meisten der Eugenik verschriebenen Organisationen von damals existieren noch heute. Sie haben nur den Namen und ihren öffentlichen Auftritt verändert. Die Ideen und Ziele sind die gleichen. Auch wenn diese nun unter dem Label Bioethik diskutiert und mit anderen Marketingmethoden umgesetzt werden.

So existiert der Population Council, eine von John D. Rockefeller im Jahr 1952 gegründete Nichtregierungsorganisation (NGO), bis heute unter gleichem Namen. Die Webseite der Organisation, die über ein jährliches Budget von 74 Millionen US-Dollar verfügt und mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt, lässt bei einem Blick auf die Rubrik „Unsere Forschung“ Rückschlüsse über die eigentliche Zielsetzung des vordergründig humanitären Ansinnens zu.

Dass die Rockefellers energische Verfechter von eugenischen Ideen waren und bis heute sind, ist hinlänglich bekannt und dokumentiert. Die Bank-Magnaten finanzierten schon das deutsche Kaiser-Wilhelm-Institut sowie die Eugenik-Programme der Nationalsozialisten — und zwar bis zum Kriegseintritt der USA. Die Einstellung des Rockefeller-Clans zum menschlichen Leben versinnbildlicht am besten ein Zitat eines ihrer engsten Mitarbeiter, Heinz Alfred Kissinger, besser bekannt als Henry Kissinger, der einst sagte:

„Die Alten sind nutzlose Fresser.“

Exakt darum geht es den Eugenikern: Wer nicht in ihren Diensten stehen kann oder das nicht will, wer zu alt, krank oder behindert ist, muss weg. Und „weg“ steht dabei unumwunden für den Tod. Das wurde spätestens im Jahr 1914 klar, als in Amerika das Birth Control Movement aktiv wurde. Über die von Eugenik und Rassenhass geprägten Motive der Frontfrau, Margaret Sanger, sowie ihre verabscheuungswürdigen Aktivitäten hatte ich bereits in meinem Text Die Trojanische Herde berichtet. Sie war es, die 1921 die American Birth Control League gründete, eine Organisation, die noch heute unter dem Namen Planned Parenthood existiert und in ganz Amerika aktiv ist.

Doch damit nicht genug. Margaret Sanger initiierte auch die Gründung der International Planned Parenthood Foundation, die 1952 in Mumbai zusammen mit Lady Rama Rau aus der Taufe gehoben wurde.

Passend zur eigenen Agenda — der Verhinderung von neuem Leben — feiert die noch immer aktive Organisation auf ihrer Webseite derzeit den Umstand, dass Kolumbien die Abtreibung vor wenigen Tagen durch eine Gesetzesänderung entkriminalisiert hat. Im Kern applaudiert man also der staatlichen Genehmigung zum Töten von ungeborenem Leben.

Natürlich gilt in diesem Fall und für jede Frau das Recht auf körperliche Selbstbestimmung als oberste Maxime. Dennoch wirkt der digitale Freudentaumel ob der Entscheidung makaber, betrachtet man diesen im historischen Kontext der Organisation und den Überzeugungen ihrer Gründerin — auch wenn der öffentliche Auftritt sich heutzutage redlich Mühe gibt, positiv und humanitär zu wirken. Vielleicht erklärt diese fadenscheinige Fassade, warum sich bisher niemand über den Umstand echauffiert, dass in New York bis heute eine Straße nach Margaret Sanger benannt ist.

Kaum anders verhält es sich mit der American Eugenics Society, die 1926 in den USA gegründet wurde und bis 1972 existierte. Auch diese Organisation besteht bis heute und firmiert neu unter dem Titel Society for Biodemography and Social Biology. Außer dem Namen hat man aber augenscheinlich wenig geändert.

Daneben gab es in Amerika die Human Betterment Foundation, die zwar nach dem Tod des Gründers, Ezra Seymour Gosney, im Jahr 1942 offiziell liquidiert wurde — deren Vermögen und Arbeitsergebnisse allerdings im Gosney Research Fund aufgingen, der mitsamt den Archiven der Eugenik-Organisation zur Verbesserung des Menschen bis heute von der Caltech in Pasadena (Kalifornien) verwaltet wird, einer der renommiertesten Universitäten der Vereinigten Staaten.

Im Jahr 1906 wurde außerdem die Race Betterment Foundation gegründet. Von Irving Fisher, Charles Davenport und vor allem John Harvey Kellogg, dessen Name von der entsprechenden Lebensmittelmarke Kellogg’s bekannt ist, welche er zusammen mit seinem Bruder unter dem Namen Battle Creek Food Company gründete. Beim nächsten Einkauf von Cornflakes sollte man somit gründlich überlegen, wessen Gedankengut man mit dem Kauf von Frühstücksflocken unterstützt.

Charles Davenport etablierte für die USA in der öffentlichen Hochphase der Eugenik zusätzlich das „ERO“, das Eugenics Record Office, dessen Auftrag darin bestand, biologische und soziale Informationen über die amerikanische Bevölkerung zu sammeln.

Gegründet wurde das ERO im Jahr 1910 mit Geldern der Carnegie Institution for Science, die noch heute besteht und ein Vermögen von sagenhaften 927 Millionen US-Dollar verwaltet (Stand Juni 2020). Und auch wenn das Eugenics Record Office offiziell im Jahr 1939 aufgelöst wurde, unterhält die Carnegie-Stiftung für Wissenschaft bis heute eine gesonderte Abteilung für Humangenetik und arbeitet an Projekten wie dem Digitalen Genom.

„In dem Moment, in dem wir damit konfrontiert werden, werden wir zu dem Schluss getrieben, dass wir als Gemeinschaft das Recht haben, einen Preis dafür zu verlangen, in dieser Gesellschaft zu leben. Wenn Menschen lebensfähig sind, lasse sie unter menschenwürdigen Bedingungen leben. Wenn sie nicht lebensfähig sind, töte sie auf anständige, menschliche Weise. Ist es verwunderlich, dass einige von uns dazu getrieben werden, die Todeskammer als Lösung für die schwierigen Fälle zu verschreiben, die derzeit als Entschuldigung dafür dienen, alle anderen Fälle auf ihr Niveau herunterzuziehen?“ (George Bernard Shaw).

Doch nicht nur in den USA blickt die Eugenik auf eine lange Tradition zurück. Dass es sich um eine international vernetzte Bewegung handelt, belegt schon die Tatsache, dass von 1912 bis mindestens Mitte der 1930er-Jahre sogar eine „Internationale Föderation der Eugenik-Organisationen“ bestand. Angeblich löste sich die Föderation aufgrund von internen Differenzen im Lauf der Zeit auf.

Ein offizielles Datum, Dokument oder Statement zur Auflösung existiert allerdings nicht. Dass die American Eugenics Society bis ins Jahr 1972 bestand, erlaubt Spekulationen darüber, ob diese nicht schlussendlich die Rolle der internationalen Föderation übernahm, nachdem das Forschungsfeld wegen Hitlers Genozid an den Juden in Misskredit geriet. Die Führungsriege war ohnehin mit den gleichen Personen besetzt.

Auf der anderen Seite der Welt verdankt Australien seine erste Geburtshilfeklinik den Eugenikern. Denn diese wurde 1933 von der Racial Hygiene Association of New South Wales gegründet, die sich dafür einsetzte, über selektive Zucht verschiedene Erbkrankheiten auszurotten.

Außerdem wollte die australische Eugenik-Organisation dafür sorgen, dass behinderte oder intellektuell weniger begabte Menschen sich generell nicht fortpflanzen dürfen und vor jeder Schwangerschaft ein Eignungstest durchgeführt wird — alles, um den perfekten Menschen zu züchten und die Ureinwohner auszumerzen.

En vogue waren eugenische Ansätze vor allem auch in Großbritannien. Dort arbeitet bis heute das Galton Institute an der genetischen Optimierung des Menschen. Es wurde 1907 von Francis Galton, einem Cousin von Charles Darwin, gegründet und nannte sich ursprünglich The Eugenics Education Society. 1926 änderte man den Namen in Eugenics Society. Von 1909 bis 1968 veröffentlichte die Organisation die Zeitschrift The Eugenics Review. Auch diese — peer-reviewed — Publikation existiert, ungeachtet ihrer Vergangenheit, tatsächlich bis heute, ist aber jetzt unter dem weniger anrüchigen Namen Journal of Biosocial Science erhältlich.

Wie tief verwurzelt das menschenfeindliche Gedankengut der Rassenhygiene im Vereinten Königreich ist, beschreibt auch English Heritage, das mit einer detaillierten Übersicht die Geschichte der Eugenik in Großbritannien zusammenfasst — oder ein Artikel von The Guardian vom 17. Februar 2012, der sich ebenfalls mit der Historie der Bewegung befasst und abschließend konstatiert, dass die einstige Faszination der Sozialisten für eugenische Ideen eben nicht nur ein Relikt vergangener Zeiten darstellt und man sich bis heute nicht aktiv mit der Aufarbeitung dieser düsteren Vergangenheit auseinandersetzt.

Allerdings übersieht Autor Jonathan Friedland den Grund dafür, dass es keine Aufarbeitung geben kann: Die Eugenik wurde nie abgeschafft, beendet, beerdigt oder für nichtig erklärt.

Auch Kanada als Ableger des Commonwealth ist daher nicht frei von eugenischem Einfluss. Unter anderem formten die kanadischen Sozialisten im Jahr 1932 die League for Social Reconstruction. Diese stellte ihre Aktivitäten im Jahr 1942 offiziell wieder ein. Kernmitglieder wechselten jedoch Mitte der 1940er-Jahre in die CFF, die sozialdemokratische Partei Kanadas.

Interessant ist in diesem Kontext auch die Geschichte der Familie Trudeau. Denn schon der Vater des amtierenden kanadischen Präsidenten profitierte von Notstandsgesetzen und war zudem erklärter Anhänger eugenischer Ideen sowie der Fabian Society, einer 1884 gegründeten, sozialistischen Organisation mit etwa 8.000 Mitgliedern und Sitz in London. Das berichtet Unlimited Hangout in einem umfangreichen Beitrag zur aktuellen Situation in Kanada vom 17. Februar 2022.

Anton Chaitkin, Historiker und Autor, beleuchtet in einem Text vom 19. Juni 2009 die Parallelen zwischen den Euthanasie-Programmen der Nazis und der Gesundheitspolitik von US-Präsident Obama. Denn unter der Obama-Administration wurden Ideen vorangetrieben, die in der Öffentlichkeit bis heute nicht ausreichend thematisiert werden, weil sie in ihrer Tragweite kaum verstanden sind.

Primär ging es in den USA um die Frage, ob Euthanasie bei Senioren generell legalisiert werden solle. Um Platz für die nächste Generation zu schaffen und die Kosten im Gesundheitswesen zum Wohle aller Amerikaner zu reduzieren. Prominentester Vertreter dieser abartigen Strategien unter Obama war Ezekiel Jonathan Emanuel, ein undurchsichtiger Physiker aus Chicago mit mehr als fragwürdigen Ansichten zum Leben — und zum Tod.

Er traf sich 2017 auch mit Donald Trump und wurde jüngst vom amtierenden US-Präsidenten Joe Biden in dessen „COVID-19 Advisory Board“ berufen. Emanuel ist ein Mann mit Einfluss. Was bei seinen Überzeugungen ein durchaus beunruhigendes Gefühl erzeugt. Denn er ist nicht der letzte seiner Art. Im Gegenteil.

Über die vermeintlich harmlose Bioethik dringt das Konzept der Eugenik wieder in die Mitte der Gesellschaft sowie unseren Alltag vor und unterminiert die Wertvorstellungen der freiheitlich-demokratisch konstituierten Zivilgesellschaft.

Das dachte sich vermutlich auch Anton Chaitkin, der Ezekiel Emanuel auf einer Pressekonferenz im Jahr 2009 mit entsprechenden Fragen konfrontierte:

„Dr. Ezekiel Emanuel und andere bekennende Kostenreduzierer auf diesem Podium leiten auch eine Propagandabewegung für Euthanasie mit Sitz im Hastings Center, von dem Dr. Emanuel ein Mitglied ist. Sie prägen die öffentliche Meinung und die Ärzteschaft, um eine Todeskultur zu akzeptieren wie das im November verabschiedete Gesetz des Staates Washington, das es Ärzten ermöglicht, Patienten zu töten, deren medizinische Versorgung jetzt in der Katastrophe der universellen Gesundheit schnell zurückgezogen wird.

Dr. Emanuels Bewegung für Bioethik und Euthanasie und der Zweck dieses Rates setzen direkt die Eugenik-Bewegung fort, die Hitlers Tötung von Patienten und dann anderen kostspieligen und angeblich unwürdigen Menschen organisierte“ (Anthony Chaitkin).

In einem Artikel zum Themenkomplex Eugenik und Euthanasie-Programme schrieb Chaitkin weiter:

„Eugenik-Praktiken, die wir gesehen haben, Diskussionen und Vorbereitungen für Eugenik, die in den Vereinigten Staaten in den frühen 1920er-Jahren stattfanden und bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreichten — diese Diskussionen wurden fortgeführt, und die gleichen Diskussionen und Vorbereitungen in England wurden fortgesetzt ins nationalsozialistische Deutschland verschleppt. Nach dem Krieg — nach dem Zweiten Weltkrieg — wollten Menschen, die an diesen Bewegungen teilgenommen hatten, die Idee der Eugenik am Leben erhalten.

Und mit der Unterstützung insbesondere der Rockefeller Foundation, die die Nazi-Eugenik vor dem Zweiten Weltkrieg in Europa unterstützt hatte, gründeten sie den Population Council, der sich mit der Eugenik-Gesellschaft und mit eugenischen Ideen überschnitt. Aus dieser Kombination von Eugenik und Bevölkerungskontrolle wurden die Institute und Programme geboren, die heute das Herzstück der sogenannten Bioethik bilden, wo man ethische Fragen in einer medizinischen Praxis auf der Grundlage vermeintlich begrenzter Ressourcen entscheidet.

Es ist also im Allgemeinen ein völlig falsches und moralisch ekelhaftes Feld. Es ist von Grund auf schlecht und eine Disziplin, die nie mit der Frage nach ihrer Sinnhaftigkeit konfrontiert wurde — weder in der medizinischen noch in der akademischen Gemeinschaft, (…) sie haben sich nie mit der Grundlage für die Existenz dieser neuen Bioethik auseinandergesetzt.“

Die Liste der Organisationen, die sich mit humangenetischer Segregation befasst haben und bis heute befassen, ist unglaublich lang. Tausende einflussreicher Persönlichkeiten haben in den zurückliegenden einhundert Jahren daran gearbeitet, das Gedankengut der Eugenik salonfähig zu machen. Dabei geht es primär um die selektive Zucht einer dominanten sowie einer devoten Menschenrasse, um Zwangssterilisation von Minderheiten, Kranken und anderweitig Benachteiligten sowie um Euthanasie von „minderwertigem“ Leben.

Die Entscheidung über Leben und Tod soll nach Überzeugung der Eugenik-Anhänger ein unabhängiges Gremium treffen — ganz im Sinne der bizarren Vorstellungen von George Bernard Shaw —, und welche Institution böte sich da besser an als der zu neuen Höhen aufgeschwungene Ethikrat, der im Zuge einer vermeintlichen Pandemie seine Position im öffentlichen Bewusstsein festigte und im vermeintlichen Diskurs über Triage, Impfungen und Pflichten schon einmal üben konnte, wie sich das Death Panel am besten in der Bevölkerung Akzeptanz verschaffen kann.

Wie umfangreich und nachhaltig die Konzepte der Eugenik bis heute wirken, zeigt die kanadische Webseite Eugenics Archive, ein umfangreiches und technisch anspruchsvoll umgesetztes Webarchiv, das sich gemäß Selbstauskunft damit beschäftigt, eugenische Konzepte zu entkräften. Vorgeblich, damit das Böse nicht wieder aus der Versenkung steigt. Die Formulierung mancher Texte des Archives lässt — ebenso wie die Zusammensetzung des Teams, dem nur Personen einer Hautfarbe angehören — allerdings berechtigten Zweifel an dieser Mission aufkommen.

Zu neutral oder gar positiv besetzt klingt manch historische Beschreibung der Umstände. Wollte man dieses faschistoide Gedankengut ernsthaft bekämpfen, würde man ihm vielleicht weniger Raum geben, anstatt eine schicke Plattform aufzusetzen und ein umfangreiches Team an der Konservierung der Eugenik arbeiten zu lassen. Allein die Analyse des Archivs löst beklemmende Gefühle aus. Denn die Vielzahl an Organisationen und Personen, die solch menschenverachtende Ideen unterstützten, ist schockierend.

Noch grotesker ist, dass viele der genannten Organisationen und Familien dies bis heute tun und sich lediglich einen neuen Anstrich für den öffentlichen Auftritt in der Spätmoderne verpasst haben.

Zudem: Die Eugenik muss im Kontext geopolitischer Hegemonie verstanden werden. Denn es geht den Verfechtern dieser Ideen nicht allein um die Zucht einer Herren- und Sklavenrasse. Das übergeordnete Ziel der entsprechenden Eliten war schon immer eine homogene, globale Herrschaftsstruktur, die das Konzept von Nationalstaaten und allgemein anerkannten Menschenrechten auslöscht.

Deutlich wird dies anhand eines weiteren Zitates:

„Es ist das System des nationalistischen Individualismus, das verschwinden muss. Wir leben am Ende der souveränen Staaten. In dem großen Kampf um die Herbeiführung eines verwestlichten Weltsozialismus könnten zeitgenössische Regierungen verschwinden. Unzählige Menschen werden die neue Weltordnung hassen — und sterben, wenn sie dagegen protestieren“ (H.G. Wells, Open Conspiracy, 1928).

Mit dem Beginn eines vermeintlichen russischen Angriffskrieges in der Ukraine, der das Potenzial hat, sich zu Weltkrieg Nummer drei zu entwickeln, scheinen die hegemonialen Machtstrukturen ihrem übergeordneten Ziel nach dem Abflauen der Coronakrise nun einen bedeutenden Schritt näher zu kommen. Denn umso grösser das Chaos, desto mächtiger wird das System. Jüngster Beleg dafür: der neu bei der Telekom platzierte Auftrag der WHO für einen globalen Impfpass.

Corona geht — die Russen kommen. Die Krise ist der Treibstoff des Totalitarismus. Und seine Ideologie, medienwirksam präsentiert von Fassadendemokratie und Pseudohumanisten, ist weder rechts noch links, sondern schlichtweg menschenverachtend und letal.

Sollten sich die Konzepte der euphemistisch als Bioethik bezeichneten Neuauflage der Eugenik sowie die bereits existenten supranationalen Organisationsstrukturen der vierten industriellen Revolution langfristig durchsetzen, stehen dem Homo sapiens dunkle Zeiten ins Haus. Denn externe Kräfte, welche der Spezies Mensch zu Hilfe kommen könnten, sollte sie der neuen biologisch-digitalen Global Governance einmal gänzlich unterliegen, sind nicht in Sicht. Es handelt sich um ein Endspiel.

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Dank an den Rubikon, www.rubikon.news, wo dieser Artikel zuerst erschienen ist.

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