Die Revolte der Intelligenz

 In FEATURED, Gesundheit/Psyche, Politik, Vermischtes

Die Kampagne „Wissenschaft steht auf“ zeigt, dass sich Mediziner und Juristen nicht länger als dienstbare Geister der Regierung verstehen wollen. „Wissenschaft ist keine Demokratie“ sagte die Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim. Das klingt wie eine Drohung. Denn wo sich absolute, weil nachgewiesene Wahrheit offenbart, hat das Gezänk der Meinungen zu schweigen. Da ist zustimmendes Nicken die einzig legitime poltische Haltung. Vielfach hat sich Regierungshandeln in den letzten Monaten hinter wissenschaftlichem Sachverstand versteckt und eine für intelligente Menschen akzeptable Variante des sattsam bekannten Alternativlosigkeits-Narrativs aus dem Hut gezaubert. Wenn die Propheten absoluter Objektivität gesprochen haben, ist Widerstand zwecklos. Der Denkfehler dabei ist, dass es „die Wissenschaft“ gar nicht gibt. Ihrem Wesen nach ist Wissenschaft systematisierter Selbstzweifel. Hypothesen müssen kontrovers ausdiskutiert und immer wieder in Frage gestellt werden. Und „Wahrheit“ ist ein Prozess, nichts ein für allemal in Stein Gemeißeltes. Gut, dass eine Gruppe von Wissenschaftlern die unter Maßnahmen-Dogmatismus erstickte Debatte jetzt wieder anfeuern wollen. Rubikons Mutmach-Redaktion

 

Die Kampagne #wissenschaftstehtauf startet am 4. Juni 2021. Mit einer Vielzahl von Video-Statements wenden sich national und international renommierte Wissenschaftler und Vertreter der medizinischen und juristischen Praxis an die Öffentlichkeit.

Die Mitwirkenden erklären leicht verständlich medizinische und rechtliche Zusammenhänge. Die Wissenschaftler fordern, zu einer offenen Debattenkultur zurückzukehren. Ihr Ziel ist das sofortige Ende der Lockdown-Krise. Die Kampagne ist auf Initiative des Corona-Ausschusses zustande gekommen.

Die Kampagne #wissenschaftstehtauf (auf Youtube) zielt darauf ab, renommierten Wissenschaftlern, Publizisten und Medizinern Gehör zu verschaffen. Sie macht deutlich:

Den oft behaupteten wissenschaftlichen Konsens in der Frage der Bewältigung der Corona-Krise gibt es eindeutig nicht!

Die Kampagne lädt ein, Argumente und Entscheidungen kritisch zu prüfen.

Die Bundesrepublik Deutschland befindet sich seit mehr als einem Jahr in der größten Krise seit ihrem Bestehen. Die politisch verordneten „Corona-Maßnahmen“ greifen tief in das Leben der Menschen und die Gesellschaft ein: Sozialstrukturen, wesentliche Teile der Wirtschaft, das Bildungssystem, kulturelle Institutionen und vieles mehr sind massiv in Mitleidenschaft gezogen. Die Gesundheit der Bürger wird durch diese Maßnahmen hochgradig belastet – physisch und psychisch.

Dem stehen massive Zweifel an deren Verhältnismäßigkeit gegenüber. Diese Zweifel basieren auf einer inzwischen weitgehend gesicherten und evidenzbasierten Daten- und Studienlage. Der dringend notwendige, offene wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurs fehlt seit über einem Jahr. Er wird weder in der Politik noch in den „Leitmedien“ geführt.

Mahnende Stimmen, die auf Basis belastbarer Daten die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen fordern, werden bis heute weitgehend ignoriert. International renommierte Wissenschaftler, die wiederholt die Einhaltung wissenschaftlicher Standards einfordern, finden kaum Gehör. Sie werden stattdessen oftmals unsachlich verunglimpft und diffamiert.

Die Kampagne #wissenschaftstehtauf fordert, unvoreingenommen nach der Wahrheit zu suchen und Widerspruch nicht auszuschließen. Sie verlangt, zu rechtsstaatlichen Prinzipien zurückzukehren. Diese haben zweifelsohne unter dem Vorzeichen einer nicht hinreichend definierten „pandemischen Lage nationaler Tragweite“ stark gelitten.

Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „Kampagne #wissenschaftstehtauf geht online“ auf laufpass.com.

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Anzeigen von 3 Kommentaren
  • Ulrike Spurgat
    Antworten
    Bediene dich deines eigenen Verstandes ! (Kant)

    Wissenschaft ohne Zielsetzung für wen denn wissenschaftliche Erkenntnisse eigentlich sein sollen bleibt eine elitäre und profitorientierte Wissenschaft, die mit echten menschlichen Bedürfnissen nicht das geringste zu tun haben.

    Über elitäre Gehirnwichserei ließe sich trefflich streiten, gäbe es denn das,…lang, lang ists her was man “früher! als eine Streitkultur bezeichnet hat können.

    Lebendige, kontroverse und leidenschaftlich geführte Gespräche und Diskussionen – Ausgang offen – waren das Salz in der Suppe. Und das “auf ein Bier, oder auch zwei” war selbstverständlich, denn wir waren trotz erheblicher politischer Differenzen Freunde geblieben, und standen uns solidarisch zur Seite, auch heute noch.

    Teilnahmslose Vernunft hat eine zutiefst menschenfeindliche Bedeutung, und das in jeder Hinsicht. Sie verhindert den Blick auf die menschlichen Entwicklungen, Erfahrungen, Erkenntnisse in den jeweils bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen, denn Wissenschaft, die den Menschen in ihrer Ausrichtung nicht in den Mittelpunkt ihres Strebens stellt hat Sinn und wenig Substanz für die gesamte Gesellschaft.

     

     

    • Die A N N A loge
      Antworten
      Die Frage die dahinter steht war, ist und bleibt : in wessen Auftrag arbeitet die Wissenschaft, wer ist der Finanzgeber.

      Schon vor Jahrzehnten streiten wir an der Uni für eine freie, von Wirtschaft und Industrie unabhängige Wissenschaft und Lehre an der Universität. Verändert hat sich nichts an den Lehrinstituten. Solange die Wissenschaft finanziell von Drittmitteln durch die Industrie abhängig bleibt, unterliegen die Forschungsergebnisse einer finanzpolitischen Reglementierung. Nicht umsonst gibt es so viele Tabletten und so wenig naturheilmedizinische Behandlungen. Die Pharmaindustrie lebt gut von der Entwicklung.

       

  • Ulrike Spurgat
    Antworten
    zum obigen Kommentar,

    …hat keinen Sinn….

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