Die Rückkehr der Flüchtlingsdebatte und der Elefant im Raum

 In Politik (Inland)

Pünktlich zur Endphase des Wahlkampfs in Bayern und Hessen erlebt die Flüchtlingsdebatte nach rund acht Jahren ein Comeback. Das ist insofern erstaunlich, da die nun beklagte Situation nicht unerwartet kam. Offenbar will man das Themenfeld so kurz vor den Wahlen nicht allein der AfD überlassen. Erstaunlich ist jedoch die Art und Weise, in der diese Debatte – die sich in all ihrer Komplexität ohnehin nicht für zugespitzte Wahlkampfrhetorik eignet – geführt wird. Da wird – zu Recht – beklagt, dass vor allem auf kommunaler Ebene die Aufnahmekapazitäten erschöpft sind. Dass jedoch allein im letzten Jahr mehr Menschen aus der Ukraine aufgenommen wurden als während der gesamten „Flüchtlingskrise“ von 2014 bis 2016 aus den größten Herkunftsländern Syrien, Afghanistan und dem Irak zusammen, wird tunlichst ausgeblendet. Offenbar eignet sich der Afrikaner im Mittelmeer besser für den Wahlkampf als die Ukrainerin. Vor allem: Sollten die 1,1 Millionen Zuwanderer aus der Ukraine erst einmal von der Bevölkerung als Problem wahrgenommen werden, könnte dies ja zu den „falschen“ Fragen hinsichtlich der deutschen Unterstützung der Fortführung des Krieges führen. Das will man verhindern, und daher trägt man die Debatte lieber auf dem Rücken anderer Flüchtlinge aus. (Quelle: Nachdenkseiten)
https://www.nachdenkseiten.de/?p=104484

Kommentare
  • Freiherr
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    Ja – es brodelt der Volkszorn und das zu einem großen Teil zurecht und das auch hier im Landklreis Regen wo eine Landrätin  ” Kriegsflüchtlinge ” aus der Ukraine wie Edelflüchtlinge ( weil vor dem bösen Russen fliehend, klar ) geradezu hofiert –

    man lese das Hilfeprogramm: Ukraine-Krise: Informationen für Helfer und Hilfesuchende – Landkreis Regen (landkreis-regen.de)

    während man für einheimische Hilfesuchende in keiner Weise ein solches Hilfsengangement zeigt. Schnell und unbürokratisch wird für Ukrainer ALLES getan, ganz im Gegenteil aber für Einheimische.

    Klingt ziemlich *rechts* was ich hier offenbare, nicht wahr ? – aber es geht um Gerechtigkeit und die ist nicht politisch-ideologisch positioniert.

     

     

     

     

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