Die Sorgen nehmen immer stärker zu

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

47. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“ Niemand wäre glücklicher als ich, wenn ich Euch gute Nachrichten mitteilen könnte. Doch leider: es ist nicht so! Mehr und mehr steuert unsere Hilfsinitiative für die verarmten Menschen in Griechenland auf eine Krise zu. Mir ist bewusst: niemand liest das wohl gern. Aber bitte glaubt mir: gerne schreibt man solche Berichte auch nicht! Doch den Kopf in den Sand stecken, das darf für keinen von uns infrage kommen. Deshalb erneut ein Bericht heute, der fast gar nichts an Gutem mitzuteilen hat. Holdger Platta

 

 Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

nein, was gesicherte und gesichert gute Nachrichten betrifft, ist heute leider nichts Neues mitzuteilen. Aber jetzt schon: gewisse kleine Hoffnungszeichen gibt es auch. Doch dazu erst am Schluss meines Berichtes ein paar Hinweise.

Vorweg aber noch: Überlastungen – nunmehr auch bei anderen Mitgliedern in unserem HelferInnenteam – haben dazu geführt, dass ich erst heute über die Situation bei unseren Hilfeversuchen für die notleidenden Menschen in Griechenland schreiben kann. Doch damit – endlich – zu den Nachrichten selbst:

Vor gut einer Woche konnte ich Euch mitteilen, dass es wieder einen Anstieg beim Spendenaufkommen für unsere Unterstützungsaktionen gegeben hatte: von 120,- Euro auf 220,- Euro, von vier auf sechs SpenderInnen. Doch dieser gute Trend hielt in der letzten Woche nicht an: das wöchentliche Spendenvolumen ging wieder zurück, und zwar von den genannten 220,- Euro auf 70,- Euro, die Anzahl unserer “Geldgeber” sank von sechs auf zwei HelferInnen.

Was ich bei der neusten Spendenmitteilung nicht kapiert habe, war die Tatsache, dass es beim Gesamtsaldo von 340,- Euro auf unserem Hilfskonto für Panagiota und Dionysis geblieben ist (auch in der Vorwoche war schon derselbe Betrag zu verzeichnen gewesen). Heißt:

Noch sind die 350,- Euro nicht beisammen, die wir allein für Panagiota im Dezember benötigen, für deren Monatsmiete. Aber das, hoffe ich, muss uns keine großen Sorgen machen. Die bis dato fehlenden zehn Euro werden mit hoher Wahrscheinlichkeit noch bis zum Monatswechsel bei uns eintreffen. Nicht unbedingt eine gute, aber eine einigermaßen beruhigende Nachricht.

Sehr viel anders sieht es hingegen bei der Familie von Dionysis aus. Ihr erinnert Euch: Monatsbedarf für seine dringendst erforderliche Spezialdiät 300,- Euro. Dafür liegt bei uns zu diesem Zeitpunkt keinerlei Deckung vor.

Doch auch in anderer Hinsicht steht es bei der Familie von Dionysis nicht zum Besten. Da hatte ich ja bereits vor einer guten Woche berichtet, dass die Familie mit einer Verschuldung von 135.000,- Euro zu kämpfen hat. Meine Fragen dazu aus dem letzten Bericht scheinen inzwischen beantwortet zu sein: irgendwelche Tilgungen konnte die Familie schon seit langem nicht mehr leisten (und das angesichts der Tatsache, dass der Vater zum Jahresende auch noch seine Arbeit verliert). Doch nun ist noch Schlimmeres passiert: die Bank hat die Wohnung der Familie zur Versteigerung ausgeschrieben. Zu erwarten ist freilich nicht, dass beim Verkauf mehr herauskommen wird als eben der Schuldenbetrag von 135.000,- Euro, wenn überhaupt. Die Familie wird also – aller Wahrscheinlichkeit nach – gar nichts von diesem Verkauf haben.

Das einzig Gute – und gerne erwähne ich das: mit 300,- Euro – wohlgemerkt: für die Lebenshaltungskosten für die Familie – werden geplanterweise Evelyn und Tassos Chatzatoglou sorgen können. Völlig ungewiss ist jedoch, womit zukünftig die anderen 300,- Euro bezahlt werden können, die Mehrkosten für Dionysis‘ überlebensnotwendige Spezialdiät. Bei uns jedenfalls – nochmal sei es betont – ist die Kasse derzeit völlig leer. Vielleicht könnt Ihr Euch vorstellen, mit welcher Sorge mich das erfüllt.

Natürlich danke ich auch heute den beiden SpenderInnen aus der letzten Woche für die Überweisung der 70,- Euro sehr. Aber Drumherumreden hilft nicht: Die Finanzierungskrise bei uns schlägt mittlerweile auch einschränkungslos durch auf die Familie des Dionysis. Und meine zahlreichen Bemühungen, bei „Promis“ und anderen um zusätzliche Gelder für unsere Hilfsaktionen zu werben, sind bisher völlig erfolglos geblieben. Damit Ihr eine gewisse Vorstellung habt: rund zwanzig Anfragen dieser Art habe ich in den letzten Wochen verschickt.

Angesichts dieser Tatsachen stehen wir inzwischen vor harten Entscheidungen: falls sich nichts ändert, werden wir – nach Laura, nach den armen Familien auf Andros – wohl weitere Hilfsaktionen einstellen müssen, und fortan wird wohl nur noch weitere Hilfe für Panagiota möglich sein. Ich möchte hinzufügen: einigermaßen sicher sogar. Das ist mehr als nichts, aber andererseits auch: wenig genug!

Nur eines noch zur Familie um Dionysis: es sieht danach aus, dass ihr Wohnungsverlust nicht Obdachlosigkeit bedeuten wird. Wenn ich die betreffende Kurznachricht richtig verstanden habe, hat die Familie inzwischen eine andere, eine preiswerte Wohnung gefunden, und diese Wohnung soll – so wörtlich – „okay“ sein. Wenigstens das also! Aber sonst?

Abschließend noch (weil ich danach gefragt worden bin – doch vielleicht hatte ich das ja auch schon in einem meiner letzten Berichte mitgeteilt): selbstverständlich habe ich mich auch bei anderen Hilfsorganisationen, die in Griechenland tätig sind, um Hilfe für die von uns betreuten Menschen bemüht. Es waren fünf Initiativen in Deutschland und Österreich. Von keiner habe ich irgendeine Antwort bekommen.

Was bleibt? – Heute nur so viel: erneut um Eure Hilfe zu bitten. Nein, mehr noch: um erhebliche Steigerung der Hilfe für die Betroffenen. Aber wir wissen ja: auch Ihr habt Eure Möglichkeiten wohl größtenteils ausgeschöpft. Dennoch mein gewohnter Schlussappell: helft, wenn Ihr könnt, helft mehr als bisher, wenn es Euch möglich ist!

Wer von Euch uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „Panagiota“ auf das Konto:

IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21 GOE
Inhaber: IHW

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an Volker Töbel, entweder unter der Postanschrift Tewaagstraße 12, 44141 Dortmund, oder unter der Mailadresse vtoebel@web.de.

Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta

 

 

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