Ein Euro pro Monat für HdS

 In DER BESONDERE HINWEIS

Wieso gibt es HdS? Wie lange noch gibt es HdS? /Holdger Platta

Zugegeben: so furchtbar lange ist es nicht her, daß unser stellvertretender Chefredakteur Roland Rottenfußer einen neuen Werbeversuch gestartet hatte, Euch Nutzerinnen und Nutzer unserer Website für mehr Unterstützung für unser Internetprojekt gewinnen zu wollen. Ich greife diesen Aufruf heute nochmal auf, natürlich im gleichen Sinne wie er. Aber auch mit einer Reihe neuer Informationen, die bei dieser Thematik von Bedeutung sein dürften. Ich bitte sehr herzlich um Lektüre meines folgenden Briefes an Euch. HP

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

mutet die Doppelfrage oben in der Unterzeile zur Überschrift für diesen Artikel nicht ziemlich merkwürdig an? Wurde die erste Frage nicht schon oft genug beantwortet von uns – und sollte es nicht die alltäglich Publikationspraxis unserer Website sein, diese vor allem, die meine Frage nach dem Warum unserer Internetzeitung zu beantworten vermag? Und was die zweite Frage betrifft, diese fast schon bedrohlich klingende Frage nach einem eventuellen Aus für HdS: schlage ich damit nicht falschen Alarm? Womöglich sogar aus unlauterer Absicht heraus?

Nun, in der Tat: auf die Frage, wieso es HdS überhaupt gibt, möchte ich heute nicht detaillierter eingehen. Daß HdS im Jahre 2003 von Konstantin Wecker gegründet worden ist – gemeinsam mit seiner Frau Annik – in Reaktion auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak und in Reaktion auf die Nichtreaktion zahlreicher Massenmedien in der Bundesrepublik auf diesen Völkerrechtsbruch und auf die unermeßliche Anzahl von Toten, die Folge dieses Kriegszuges gegen den Irak gewesen ist: diese Ursprungsgeschichte haben wir Euch bereits mehrfach auf HdS erzählt. Und ebenso häufig haben wir zu erläutern versucht, wofür HdS seit diesem Anfangsjahr 2003 steht und sich immer noch einzusetzen versucht. Um es auf die kürzeste Formel zu bringen: für eine menschlichere Welt! Das betrifft den Frieden, das betrifft die soziale Wohlfahrt, das betrifft den ökologischen Menschenschutz, in Deutschland und weltweit. Und: das betrifft – nicht zuletzt – auch die Frage danach, wieso es oft auch den Gutwilligen und Gutmütigen so schwer fällt, den eigenen humanen Zielen im höchstpersönlichen Alltag gerecht zu werden.

Das Scheitern, was diese Ziele betrifft, können wir nicht einfach nur irgendwelchen bösen ‚Feinden‘ in die Schuhe schieben! Dieses Scheitern geht nicht selten auch auf unser ganz individuelles, auf unser eigenes Scheitern zurück: auf Unterstellungen und höchstpersönliche Aggressionen innerhalb der eigenen Reihen, auf Mangel an Frieden und Mitmenschlichkeit bei uns selbst, bis tief in unser eigenes Innere hinein. Wieso gibt es HdS? – Nun, ganz gewiß auch deshalb, weil wir den Weltfragen nicht nur im Großen & Ganzen nachgehen, sondern auch im Kleinen & Kaputten bei uns. Zumindest als Intention existiert diese Maxime auf HdS: Kritik ist potentiell immer auch Selbstkritik. Unsere Aufmerksamkeit gilt nicht nur den argen Verhältnissen weltweit, sondern auch den möglicherweise vorhandenen argen Verhältnissen bei uns – bei uns ganz individuell. Ganz sicher gelingt das nicht immer, ganz sicher versagen auch wir immer wieder an dieser inneren ‚Front“. Aber von Beginn an war HdS bemüht, auch diesen ganz besonders unbequemen Fragen, diesen ganz persönlichen Fragen, nicht aus dem Wege zu gehen.

Für manche unter uns – Ihr wißt es – scheint für diese Doppelorientierung, die das ‚Außen‘ und ‚Innen‘ gleichermaßen in den Blick nimmt, „Spiritualität“ ein hilfreicher Wegweiser zu sein. Roland Rottenfußer zählt zu diesen Mitarbeitern bei HdS. Für andere wie mich scheint eher selbstkritische Humanität, mit stetem Blick auf das eigene Alltagsverhalten, der vertrautere Weg. Vereinbar dürfte ganz gewiß beides miteinander sein. Und hierarchisieren sollte man beides auch nicht. Mögen gegebenenfalls irgendwelche andere entscheiden – und zwar für sich! -, was für sie mehr zählt, „besser“ ist, heilsamer auch! Jedenfalls eint uns alle bei HdS, daß wir keiner Politik das Wort reden möchten, die sich im Namen des Guten auf bösartigstes Handeln einläßt. Der zynische Jesuitensatz „Der Zweck heiligt die Mittel“ gilt für uns gerade nicht. Das Gegenteil ist richtig: die bösen Mittel zerstören noch jeden guten Zweck. Und ebenso eint uns bei HdS, daß Menschengüte nicht nur im eigenen Alltag angestrebt werden soll. Um einmal ein berührendes Zitat aus dem „Kommunistischen Manifest“ abzuwandeln, das diese Auffassung vielleicht  auf den Punkt zu bringen vermag: das Glück des Einzelnen muß Voraussetzung für das Glück aller sein, und das Glück aller darf niemals das Glück des Einzelnen zerstören. Wir sind – auch im Glückserleben – Individuen und Gemeinschaftswesen zugleich. Im Grunde ist das die von mir gemeinte Wahrheit in einem Satz. Und das bedeutet konkret:

Uns läßt nicht ruhen, wenn es uns einigermaßen gut geht, und anderen Menschen in der Welt geht es unsagbar schlecht. Damit halten wir uns, die das meinen, nicht für die besseren Menschen, und schon gar nicht sind wir es deshalb! Aber wir bemühen uns, mit unseren bescheidenen Mitteln, beizutragen zu einer Welt, in der es allen Menschen möglich wird, die eigene Güte besser leben zu können – egal, auf welchem Kontinent, egal, in welchem Land!

Wobei ich an dieser Stelle gerne – zugegeben: höchst subjektiverweise – einfügen möchte: Konstantin Wecker beeindruckt immer wieder mit seinen klugen und menschlich anrührenden Texten (gleichviel, ob gesungen oder nicht). Roland Rottenfußer legt immer wieder glänzend geschriebene Analysen zu Politik und Gesellschaft vor. Alexander Kinsky versorgt uns seit langem mit hochkompetenten und einfühlsamen Informationen über Neuerscheinungen auf dem CD-Markt. Siljarosa Schletterer hat uns mit ihrer Vorstellung oft noch unbekannter Lyrikerinnen und Lyriker einen echten Zugewinn auf HdS beschert. Und Henry Royeck – last but not least – achtet seit langem mit Aufmerksamkeit und Akribie darauf, daß HdS auch in puncto Finanzen nicht aus dem Ruder läuft. All das wichtige Anteile der täglichen Arbeit bei uns!

Aber, liebe HdS-Leserinnen und HdS-Leser, all das beansprucht auch Kraft, benötigt auch Zuspruch, ist angewiesen auch auf ganz realen – ja, ich riskiere es zu sagen: auch auf materiellen – Beistand. Womit auch ich auch bei der zweiten Frage aus dem Untertitel zu meinem Beitrag bin: wie lange gibt es noch HdS?

Nun, auf den ersten Blick sieht unsere Sache so schlecht nicht aus: rund 12.000 Leserinnen und Leser zählt HdS derzeit, rund 30.000 mal wird HdS derzeit pro Monat angeklickt. Doch bei der finanziellen Sicherstellung des Internetprojektes HdS hapert es immer noch.

Natürlich (‚natürlich‘?): ohne die immense Unterstützung durch Konstantin Wecker gäbe es HdS schon längst nicht mehr! Ohne die Spenden aus Euren Reihen wären wir längst schon in einer Situation, die man als Existenzgefahr für HdS bezeichnen müßte. Aber: es reicht nicht. Kaum mehr als 200,- Euro pro Monat kamen während der letzten Monate für HdS an Spenden zusammen. Damit läßt sich HdS nicht lange mehr weiterfinanzieren – trotz der Aushilfen von Konstantin Wecker nicht. Aber wiederum: konkret!

Der eine oder andere von uns muß auch leben können von seiner Arbeit, die er alltäglich in großem Ausmaße in HdS investiert (über gesicherten, regelmäßigen, Broterwerb verfügt keiner von uns), die ehrenamtliche Tätigkeit anderer (oft zusätzlich belastet von dem, was der bundesrepublikanische Zyynismus „Grundsicherung“ nennt) reicht ebenfalls nicht hin, das Projekt HdS auf Dauer am Leben erhalten zu können. Und nicht zuletzt: noch bei jedem Mitarbeiter unter uns fallen – unvermeidbar und regelmäßig – diverse Kosten für die HdS-Arbeit an: für Internetnutzung und Mailing, für Telefonate und Rechercheaufwand (inklusive, hin und wieder auch das, Bücherkauf), für Papier und Strom – und Heizungskosten nicht zuletzt, was das Arbeitszimmer betrifft, in dem wir unserer Tätigkeit nachzugehen pflegen. Kurz: auch wir sind allesamt in einen Alltag gestellt, der nicht kostenlos ist, und haben mit einer Arbeit zu tun, die nicht kostenfrei zu erledigen ist. Um’s einmal ganz banal zu sagen: essen und trinken, das müssen auch wir. Selbstverständlich steht keiner von uns in der Gefahr, morgen verhungern zu müssen (obwohl die „Bescheidenheit“ der Lebensverhältnisse bei einigen von uns schon sehr bedrückend ist; dieses – vom Staat verhängte – ‚Los‘ teilen wir mit manchen Hartz-Vier-LeserInnen unter Euch, ich weiß!). Nochmal also: keiner ist vom Krepieren bedroht. Aber die Gefahr nimmt zu, daß wir Mitarbeiter verlieren könnten, Mitarbeiter, die sich schlicht von HdS abwenden müßten, um zukünftig noch so einigermaßen über die Runden kommen zu können. Ein Stück weit trifft also zu:

Existenzsicherung von HdS setzt auch Existenzsicherung seiner Mitarbeiter voraus. Was, anders formuliert, bedeutet: wenn denn – wie uns scheint – HdS ein Projekt darstellen sollte, das sich – neben zahlreichen anderen Projekten dieser Art – einsetzt für eine Humanisierung der Verhältnisse auf diesem Erdball, dann bedarf es dazu auch gewisser minimaler humaner Verhältnisse bei uns, um das fortan gewährleisten zu können. Besonders hilfreich wären dabei – im Sinne einer gewissen Zuverlässigkeit, auf die wir bauen können – Dauerspenden für dieses Projekt HdS, auch wenn es sich nur um Kleinbeträge handeln sollte. Man stelle sich nur einmal vor: nur 10 Prozent von allen unseren 12.000 LeserInnen würden allmonatlich einen Euro an uns überweisen. Wir wären schlagartig alle unsere Sorgen los. Und folgende Möglichkeiten für HdS kämen dadurch noch hinzu:

Wir könnten endlich auch Autorinnen und Autoren anwerben für uns, die ebenfalls als Freiberufler zur Gänze von ihrer publizistischen Tätigkeit leben müßten. Weil wir sie – endlich – bezahlen könnten! Ob das eine Birgit Vanderbeke ist oder eine Daniela Dahn, ob ein Ingo Schulze oder Werner Rügemer: großartige und großartig engagierte Beiträger könnten wir für unser HdS-Projekt gewinnen. Aber so…?

Wir, die Herausgeber und Redakteure von HdS, danken schon jetzt allen UnterstützerInnen, die wir vielleicht mit diesem Aufruf zu einer regelmäßigen Ein-Euro-Spende (oder gerne auch zu etwas mehr) für unser Website-Projekt veranlassen können. Und selbstverständlich verbinde ich dies mit einem Dank an alle, die schon jetzt zu unseren UnterstützerInnen zählen – manche bereits seit sehr langer Zeit! Wie bekannt, handelt es sich bei HdS – seit Anfang 2017 – um ein gemeinnütziges Projekt der gemeinnützigen „Initiative für eine humane Welt (IHW) e. V.“. Die Spenden sind also steuerlich absetzbar (dasselbe gilt ja, wie bekannt, für unsere Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ – die, ganz nebenbei, ohne HdS längst schon ihre Arbeit hätte einstellen müssen. Vielleicht bedenkt der eine oder die andere unter Euch ja auch diesen Kausalzusammenhang noch, wenn es um eine Spendenentscheidung nunmehr für HdS geht: man unterstützt damit gleichzeitig auch die Weiterexistenz unserer GriechInnenhilfe!).

Ich würde mich riesig freuen, wenn mein Spendenappell nicht ungehört verhallen würde. Und gleiches gälte selbstverständlich für alle in unserem Team!

Und damit abschließend auch nochmal das HdS-Spendenkonto der IHW, auf das wir Euch gegebenenfalls Eure Hilfsgelder zu überweisen bitten:

Spendenkontonummer (Inhaber: Initiative für eine humane Welt (IHW) e. V.):

IBAN DE 09 2605 0001 0056 0608 74
BIC: NOLADE 21GOE
Stichwort: HdS

Sparkasse Göttingen

Spendenbescheinigungen auf Wunsch bei:

Henry Royeck
Sültebecksbreite 14
37075 Göttingen
Email: henryroyeck@web.de

Mit herzlichen Grüßen

Holdger Platta

Euer Holdger Platta

(HdS-Herausgeber und HdS-Redakteur)

Anzeigen von 48 Kommentaren
  • Volker
    Antworten

    Aber die Gefahr nimmt zu, daß wir Mitarbeiter verlieren könnten, Mitarbeiter, die sich schlicht von HdS abwenden müßten, um zukünftig noch so einigermaßen über die Runden kommen zu können.

    Sorry, lieber Holdger, aber das verstehe ich nicht gänzlich, dass sich Mitarbeiter*innen von HdS abwenden müßten oder werden, gerade diejenigen, die sich zumal, aus eigener Überzeugung heraus (sollte man annehmen), für eine lebenswerte Welt einsetzen und dies zwingend thematisieren.
    Warum sich also abwenden, mit der Begründung über-die-Runden-kommen-zu-müssen – weil Gewissen, Überzeugung und Handeln auch nicht umsonst zu haben sind? Das wäre nach meinem Empfinden und Einstellung nicht mehr glaubwürdig, ja, sogar enttäuschend.
    Angenommen, ich würde als Betroffener zeitweise Texte über Hartz IV/Grundsicherung/Armut auf HdS veröffentlichen, ich würde keinen einzigen Euro dafür annehmen wollen. Nebenbei: Das Thema wird m.E. auf HdS vernachlässigt, hier und da eine Linksetzung, mit einer Einleitung versehen, und gut ist.

    Eine andere Frage, die ich der Red. stellen möchte, ohne missverstanden zu werden: Nach Aussagen von Roland und Dir, übernimmt Konstantin Wecker einen Großteil der Kosten für HdS, eine von ihm gegründete Website, auf der er sich sehrwohl auch werbend präsentiert, für seine Anliegen als Künstler und mehr, zugleich auch anderen Künstlern eine Plattform bietet.
    Also – wegen nötiger Transparenz sowie meinem/unserem Verständnis: Welche Kosten fallen für das Hosting HdS auf Server X an, inklusive aller Kosten redaktioneller Pflege?

    Eine andere Frage, die ich der Red. stellen möchte, ohne missverstanden zu werden: Nach Aussagen von Roland und Dir, übernimmt Konstantin Wecker einen Großteil der Kosten für HdS, eine von ihm gegründete Website, auf der er sich sehrwohl auch werbend präsentiert, für seine Anliegen als Künstler und mehr, zugleich auch anderen Künstlern eine Plattform bietet.

    Also – wegen nötiger Transparenz sowie meinem/unserem Verständnis: Welche Kosten fallen für das Hosting HdS auf Server X an, inklusive aller Kosten redaktioneller Pflege?

    Einen Euro pro Monat könnte ich mi sogar als freiwillige Abgabe aller Künstler vorstellen, die CDs und Sonstiges produzieren, weil über Runden kommen auch Geschäft ist, nur nicht so brutal wie…

    • Shabi
      Antworten
      Lieber Volker, 

      ich glaube, dass deine Fragen nicht die Antwort erzeugen werden, die Du insgeheim erwartest.

      Im Grunde geht es bei diesem Aufruf um Solidarität.

      Ob nun die Details transparent und geklärt sind, das ist ein Nebengleis, dass auch dich nicht wirklich zu interessieren kann. Denn es ändert nichts an der Schieflage, die in Daten und Fakten in diesem Artikel zum Vorschein kommt.

      Wenn es relevant wäre für dich, dann doch eigentlich, wenn Du die Möglichkeit hättest, diesen Euro zu ermöglichen. Das ist aber scheinbar nicht der Fall, ich danke dir an dieser Stelle für deine mutige Offenheit. 

      Wenn du dir durch den Artikel. Zu Unrecht ein schlechtes Gewissen gemacht bekommen lässt, dann läßt alleine du das zu. Darauf möchtest Du doch eigentlich eine Antwort, so fühle ich jedenfalls Deine Kommentare. Dir sei gesagt, dass ich sicher bin, dass die Community, gerne sich  und alle spendet und die Menschen hinter dieser Seite genau auch für Menschen Ohne das finanzielle Potential die Informationen bereit halten. Schließlich sind Aufklärerinnen unserer Zeit sich dessen bewußt, dass genau das die Probleme unserer Zeit, unserer Systeme sind. Wer wären die, die mit dem Stift (=Tastatur) auf Die Schieflage aufmerksam machen würden, aber mit tatsächlichen Existenzen aus dem System nicht human umgehen könnten.

      Dir sei auch gesagt, dass ich vor hatte ab nächsten Monat 2 EUR für HdS zu spenden, auch wenn ich bisher noch nicht soviele Texte hier las. Bitte empfinde einen der Euros als deinen Eigenen. Das ist meines Erachtens das Prinzip der Solidarität. Alle geben was sie können und hoffen, dass es reicht.

      Mit hoffnungsvollem Gruß 

       

  • Sancho
    Antworten
    Den Euro gönn ich euch. Dauerauftrag eingerichtet.
  • Holdger Platta
    Antworten
    Klasse, Sancho, ich danke Dir! Im Namen aller HdS-ItarbeiterInnen natürlich!
  • heike
    Antworten
    Ich denke, dass diese Web-Seite viel bewirkt und aus diesem Grunde so manchen ein Dorn in der großen Zehe (Auge kann man ja nicht sagen – ich finde, man kann mit diesen Informationen seinen Blickwinkel eher erweitern) und deshalb auch Interesse von außen besteht, diese Seite abzuschaffen.

    Wenn bei 12.000 Lesern keine Summe zusammenkommen kann, die das Überleben von HdS sichert, dann frage ich mich auch, wer denn diese Leser sind.

    Menschen, die ernsthaft an einer Veränderung unserer Gesellschaft hin zu mehr Humanität interessiert sind, oder eben auch nur Nutznieser der hier zu bekommenden Informationen – ob diese dann für oder gegen die “Menschlichkeit” oder einfach nur für sich selbst genutzt werden, sei dahingestellt.

    Bevor diese Seiten den Bach runtergehen, würde ich ein Jahresabo von 12 Euro vorschlagen. Jeder, der hier lesen will, bezahlt einmal 12 Euro und kann dann ein Jahr lang dabeisein. Ich finde das angemessen.

     

    • Volker
      Antworten

      Wenn bei 12.000 Lesern keine Summe zusammenkommen kann, die das Überleben von HdS sichert, dann frage ich mich auch, wer denn diese Leser sind.

      z.B.: Volker, ehemals Gestalter für kapitalistisches Allerlei, danach Ein Euro-Jobber unter Hartz IV-Knute, verurteilter Armutsrentner (lebenslänglich), langjähriger Kunde bei Tafel, heute Selbstversorger ohne Abfälle und Ein Euro-Zähler am Monatsende, mit Blickrichtung in-die-Röhre-gucken.

      Jahres-Abo abgelehnt! Leide unter verfestigtem Sparzwang mit Wahrnehmungsstörungen, schon beim Betrachten einer Ein Euro-Münze – Diagnose: Existenzminimumsversagen mit akuten Ausfallsymptomen aufgrund unbekannter Viruspopulation im SGB II.

  • Detlef Harder
    Antworten
    Dauerauftrag 1x jährlich zu meinem Geburtstag (28.7.) soeben eingerichtet.
  • Peter Boettel
    Antworten
    Ich werde in den nächsten Tagen eine Spende überweisen; es wäre ein untragbarer Verlust, wenn HdS die Arbeit einstellen müsste.
  • Holdger Platta
    Antworten
    Liebe MitkommentatorInnen,

    ich danke Euch allen schon mal sehr herzlich für Euer Verständnis und für Eure Reaktionen! In der Tat: auch auf unserem Spendenkonto für HdS machen sich schon die ersten Überweisungen und neuen Daueraufträge bemerkbar.

    Ich nehme mir vor, irgendwann in der nächsten Woche alle HdS-LeserInnen etwas detaillierter über das bis dato erlangte Zwischenergebnis informieren.

    Deine Fragen, lieber Volker, beantworte ich demnächst ebenfalls noch!

    Mit herzlichen Grüßen an alle LeserInnen von HdS

    Holdger

  • Tassos Chatzatoglou
    Antworten
    Moin Holdger,

    ich bin irgendwie durch deinen Bericht irritiert: auf der eine Seite die hohe Anzahl von Lesern und auf der andere Seite die Gefahr, aus finanziellen Gründen die Infoarbeit einstellen zu müssen.

    Für uns bedeutet HDS Widerstand, praktizierter Widerstand gegen alle, die versuchen, uns für dumm zu verkaufen. Die MM berichten über unsere reiche und im Überfluss lebende Gesellschaft.

    Über die Notleidenden keine Rede,
    über die Kriegsvorbereitungen keine Rede,
    über den versteckten alltäglichen Faschismus keine Rede,
    über das Elend und Tod im Mittelmeer keine Rede,
    über die EU-Machenschaften keine Rede!

    Nur Lobeshymnen über das politische Etablissement.

    Seiten wie HDS, die professionell über die Defizite unsere Gesellschaft berichten, sollte man nicht nur unterstützen sondern in unser Leben integrieren.

    Ich möchte an dieser Stelle Konstantin Wecker zitieren:

    “WIR ALLEINE KÖNNEN DIE WELT NICHT VERÄNDERN, ABER NICHTS HINDERT UNS DARAN, ES ZU VERSUCHEN. WIR MACHEN WEITER!”

    • Volker
      Antworten
      Hallo Herr Chatzatoglou,

      die ermittelte Leserzahl, und das ist wichtig, ist nichts anderes, als die Summe aller Seitenaufrufe pro Tag, Woche, Monat oder Jahr. Die Statistik der Software gibt keine Auskunft darüber, ob beispielsweise eintausend Seitenaufrufe auch von eintausend unterschiedlichen Lesern stammen. Beispiel: Ich rufe HdS zweimal am Tag auf, sind im Jahr über 700 Klicks von mir, ohne die Stammleserschaft dazu zu rechnen.
      Die Software kann ebenso nicht unterscheiden, aus welcher Motivation heraus ein Seitenaufruf erfolgt, was man – leider – berücksichtigen sollte, ohne mich in Spekulationen zu verstricken, aber klar sollte schon sein, dass HdS auch im Blick derjenigen steht und aufgerufen wird, gegen die wir uns wehren und auflehnen. Es könnte auch möglich sein (wohl sehr wahrscheinlich), dass staatliche Institutionen hier mitlesen, und wieviel Klicks sie dabei hinterlassen, ermittelt kein Counter.

      Gruß Volker

  • Ruth
    Antworten
    Ich informiere mich umfassend, das ist nachweislich möglich!

    Die Angebote sind vielfältig, ich muss nur wollen!

    Die oft undifferenzierte Medien-und Pressebeschimpfung teile ich nicht, das ist mir zu einfach!

    Ideologische Berichterstattung gibt es, ich muss sie erkennen können und das setzt politische Bildung voraus und die erreiche ich nicht, wenn ich  mich nur einseitig informiere!

    Also: Nachrichten – jeglicher Couleur- auf allen Kanälen, 24 Stunden verfügbar!

    Und das ich hier schreibe, das verdanke ich unserer Pressefreiheit!

     

    • Josef
      Antworten
      Hallo Ruth,

      da stimme ich sehr zu! Aber man muss schon um- und vorsichtig sein! Deshalb ist es schon gut , wenn es ergänzend und korrigierend HdS gibt, auf das ich gerade gestoßen bin. Das lange Rumschreiben wg Geld hat mich auch irritiert.  Ich hoffe , das geht’s gut weiter.

      Josef

  • Ellen Diederich
    Antworten
    Lieber Holdger,
     
    Zu Deinem Appell für die Unterstützung von HdS.
     
    HdS ist für mich ein Stück “Zuhause”, in dem Sinne, dass ich dort Diskussionen zu Fragen bekomme, mit denen ich beschäftigt bin. Seien es aktuelle politische Entwicklungen, Widersprüche, Darstellungen, die ich sonst in den Medien kaum finde. Aber auch längere Darstellungen, die sich grundsätzlich mit verschiedenen Fragen auseinander setzen. Auch die Dokumentation zu diesen Fragen aus anderen Medien schafft eine gute Verbindung unter den verschiedenen Darstellungen. Dann die Hinweise auf verschiedene Musik- und Lieder Entwicklungen, die mich meistens sehr freuen.

    Danke an Euch, die Ihr regelmäßig für HdS arbeitet und das möglich macht.

     
    Ich bin dankbar für die Vielfalt der Beiträge. Ähnlich wie bei Dir ist mir der eher lyrische Teil nicht so nah. Es gibt einige AutorInnen, von denen ich jeden Beitrag sofort lese und sehr froh darüber bin, dass sie regelmäßig zu Wort kommen.
     
    Natürlich braucht ein solches Medium wie HdS auch Geld für seine Existenz. Ich habe etwa 80% meiner Lebensarbeit unbezahlt gemacht, Ehrenhalber. Ich gehe inzwischen ganz krumm vor lauter Ehre. Wer das machen kann, weil er oder sie andere Möglichkeit des Lebenserwerbs hat, großartig. Aber es sollten alle zu Wort kommen, die etwas zur Klärung beitragen können.
     
    Meine Rente liegt zweihundert Euro unter dem als Minimum bezeichneten Einkommen. Ich werde jetzt einen Dauerauftrag über 5 € pro Monat für HdS einrichten. Das ist etwas mehr, was uns als Tagesbedarf für Lebensmittel zugestanden wird. Aber es wird gehen.

    Ich hoffe, dass viele Menschen HdS unterstützen können.

     
     
    Solidarische Grüße
    Ellen Diederich
  • Kai
    Antworten

    Liebes und wertes HdS-Tatkräftige,

    ich liebe Lyrik und lebe „Grundsicherung”
    – und/oder andersrum, jedoch beides konkret auch materiell –
    und denke, HdS widerspiegelt mehr als bloße Information, den nackten Wert.

    Von mir Spendendreiklang von in Dank und in Wort und in Zeit dafür …

       DER BERUF DES DICHTERS

    DER Schutzverband deutscher Schriftsteller hat durch seine Grün=
    dung einen Zustand anerkannt: den Schriftsteller, den Dichter
    als einen Beruf, der für Bezahlung tätig ist. Wir stehen nun auf
    dem Standpunkt, daß nur wirtschaftliche Nutzwerte bezahlbar sind,
    und daß geistige Werte niemals einen in Zahlen auszudrücken=
    den Geldwert besitzen. Der Dichter verrichtet keine irgendwie im
    wirtschaftlichen Sinne nutzbringende Arbeit. So wenig wie der Denker
    oder der Priester. Tritt ein, was jetzt zur kaum mehr beachteten,
    geschweige denn bedachten Tatsache wird, daß nämlich der Dichter seine
    Berufung zum Beruf macht, von dem er wirtschaftlich lebt, so stellt
    er, selbst oft ganz unbewußt, seine Tätigkeit unter die wirtschaftlichen
    Gesetze, fügt sich ihnen und wird, wie die Dinge heute liegen, ka=
    pitalistisch. Das Geistige wird an seiner Quelle vergiftet, sowie es ein
    Wert wird, von dessen Bezahlung der Schöpfer des Geistigen lebt.
    Wir wollen nicht an frühere Zeiten erinnern, die den Dichter eo
    ipso als armen Teufel sahen und wollten, dem nicht anders zu helfen
    als durch Mäzenat oder Sinekure. Wir meinen auch ferner nicht, daß
    die Not für den Dichter Bedingung seiner geistigen Existenz sei,
    denn die Not würde ihn in seinem leiblichen Bestande schädigen, der
    das Gefäß seines Geistes ist. Aber dieses Übel, daß der Dichter
    heute ein Produzent wirtschaftlich gemachter Werte ist, macht sich in
    einer Weise bemerkbar, daß wir ihm einen Beruf wünschen müssen,
    in dem er wirtschaftlich nutzbringende Arbeit leistet, für die er be=
    zahlt wird, und die ihn in den Stand setzt, seine Kunst abseits vom
    Markte zu verrichten.
    Wir wollen gleich noch bemerken, daß ebensowenig wie die Not der
    Reichtum die dem Künstler notwendige äußere Form seines Lebens
    bedeutet. Heute ist es schon so, daß der Künstler nicht nur von

    einer Arbeit gut leben, sondern durch sie reich werden will. Merkt
    man das nicht am Werke? Der Geist, der unbezahlbare, zieht sich
    aus ihm zurück. Eigentümliche Begabung und nicht nur das heute
    so billige Talent vorausgesetzt, braucht der Künstler das, wovon er
    lebt, und er braucht das Erlebnis. Stellt er sein künstlerisches Er=
    lebnis in den Dienst dessen, wovon er als Mensch leben will, so
    wird er zum handwerksmäßigen Schreiben gezwungen, und sein Dichten
    wird ein literarisches Gewerbe oder ein Journalismus, der es ver=
    schämt nicht sein will. Eine Zeitlang versucht er noch zu trennen
    zwischen dem, was er für den Zeitungsbesitzer schreibt, und dem,
    was er für die Muse schreibt. Bald wird der Zeitungsbesitzer die
    Muse geheiratet haben, und jener Unterschied besteht nur mehr in der
    anmaßenden Einbildung jenes Dichters. Seine unnütze Arbeit, die
    geistige Produktion, wurde nutzbare Arbeit: Journalismus. Der Fall,
    daß ein Dichter bewußt journalistische Arbeit leistet, um von ihr zu
    leben für das Werk, das er als Dichter leistet, ist denkbar. Aber
    wohl nur denkbar. Wir können uns andere Tätigkeiten des Dichters
    denken, aus denen er sein Leben bestreitet, und solche, die ihn Distanz zu
    seinem Dichten gewinnen lassen und ihm andere arbeitsame und
    bedeutende Kreise des Lebens erschließen. Seine Produktion wird
    dadurch spärlicher, aber stärker werden, selbst wenn er zu denen
    zählt, die wie eine Pastorsfrau jährlich ein Kind zur Welt bringen.
    Und wir würden achtzig vom hundert aller heut geschriebenen und ge=
    druckten Bücher los sein, die nichts weiter sind als offengestandener
    oder verschämt verschleierter Gelderwerb. Man würde wieder dem
    Dichter seine Aufmerksamkeit schenken, als dem in jeder Bedeutung
    unbestochenen.                                                                     E. E. S.

       Für die RedaKtion verantwortlich:
    Erik Ernst Schwabach – Verlag der Weißen Bücher, Leipzig, Kreuzstraße 3b.
    (…)

    >>Quelle<<: Blue Mountain Project der Princeton Universität
    Die Weißen Blätter, Eine Monatsschrift, 1. Jg. 1913/14, Heft I, S. 97/98,
    Verlag der Weißen Bücher, Leipzig 1914

    (1. Mai 2019, Kreuzberg, Bleistift auf Blatt weißes Papier auf A)ußen(-Z(iegel)wand 🙂

    Luftiger Traum in Blau, heiter

    Der passive Widerstand bricht nicht am Einsatz von Graphitminen.
    Das Anschreiben wider den Zorn kündet von tätigem Suchen
    im Schatten bewaldeter Flächen.
    Keime, Blüten, Früchte in unzähligen Variationen und Folgen,
    die zu schätzen die Kunft.

    (23. 4. bis 23. 7. 2019, Berlin, AS_II auf HdS-Netzformular 🙂

    … und Kinder,
    sie prüfen das Weißblech,
    vertrauen der Kehle die Welt
    mucks~
    mäuschen~
    still
    An:

  • Gerold Flock
    Antworten
    Also ich komme hier bei HinterdenSchlagzeilen und auch beim Rubikon alle halbe Jahr mal vorbei. – Ich sehe dann so ungefähr 5 Artikel pro Woche die aus diversen Magazinen und Zeitschriften sind und ab und zu einen Schrieb von Herrn Rottenfusser, oder anderen Bloggern. – Ich denke zwar das ich öfters vorbeischauen würde, wenn ich nicht dauernd mit dem monetären kapitalistischen Dilemma konfrontriert werden würde. – Manchmal finde ich einen Artikel der mich mehr interessiert, als andere und den lese ich dann. – Somit finde ich das auch gut, was hier gemacht wird. – Wenn jemand unbedingt Geld mit seiner Schreiberei verdienen möchte, was in diesem monetären System schon verständlich ist, sollten diese Schriften dann vielleicht in einem Buch veröffentlicht werden. – Kann ja sein, daß jemand ein Buch von Systemkritikern kaufen möchte. – Warum ich nur alle halbe Jahre vorbeischaue? – Weil mich das andauernde Geld, Geld, Geld auf Euren Seiten nervt. – Ich glaub auch nicht das man mit solchen Anfragen die Welt, oder die Menschen verändert. Sondern Leute wie mich eher abschreckt. Denn alles was mir am System stinkt, kommt in diesen Geldbittschriften noch penetranter an die Oberfläche. Dann denke ich mir, worin unterscheiden sich denn diese Leute von den anderen Verkäufern da draußen im Scheisskapitalismus? – Wenn oben rechts, oder links einmalig ein dezenter aber nicht zu übersehender Geldhinweis mit Kontonummer wäre. – Wo um solidarische  Mithilfe für die Webseite geworben werden würde und auch ein Button für die Griechenlandhilfe, wäre das für mich akzeptabel. – Wie weit weg ist das was hier aber gemacht wird von dem SALE….SALE…SALE der Konsumwahnwirtschaft? – Also nicht das was hier geschrieben wird, sondern das was von den Lesern gefordert wird. – Für mich widerspricht sich das vollkommen, von dem Anspruch den diese Webseite eigentlich darstellen möchte. – Also wenn mich auf der Strasse ein Bettler direkt anspricht, ob ich mal einen Euro habe? – Dann geb ich dem was, wenn ich einen Euro in der Tasche habe. – Das stimmt schon. Wenn es mich nervt, nehme ich vielleicht in Zukunft einen anderen Weg. Die Freiwilligkeit und Solidarität ist hier aber vollkommen weg. Weil es auf penetranten Zwang hinausläuft und sich gefälligst jeder beschissen fühlen soll, der dafür aus vielleicht sogar, wegen diesen penetranten Geldforderungen hier gar nicht mehr weiterlesen möchte und somit auch als womöglicher solidarischer Spender eben auch gänzlich wegfällt. Bei so was schalte ich auf stur. – Genauso stur wie in den Kaufzonen. – Ich bin hier und lese eigentlich deswegen hier und auch beim Rubikon gar nicht. Alle halbe Jahre mal 5 Artikel zu lesen, ist glaube ich keine Geldspende wert? Aber es hat keinen Sinn. Die Macher dieser Seiten kapieren Leute, wie mich nämlich gar nicht. Denn ich bin einer von den Leuten, die darüber nachgedacht haben, ob das GELD nicht vielleicht das GRUNDÜBEL auf diesem Planeten sein könnte? – Wenn oben rechts oder links gut sichtbar ein einmaliger solidarischer Geldhinweis, ab 1 Euro…gerne auch mehr stehen würde, wäre das tatsächlich weniger penetrant. Ich hoffe nur, daß nicht alle Pagebesucher so reagieren wie ich und nur alle halbe Jahre mal vorbeischauen, um sich dann wieder frustriert heimlich zu verabschieden und abwenden, mit dem Gedanken. ..Was wollen diese monetären Geister denn eigentlich verändern? Das Geldsystem sicher nicht. –
  • Holdger Platta
    Antworten
    Lieber Gerold Flock,

    vermutlich hast Du uns mit unserer Meinung mehr auf Deiner Seite, als Du Dir vielleicht denkst.

    Auch wir finden beschissen, daß wir dieses System – das, in der Tat, auch ein Geldsystem ist – zu einem Teil nur mit den Mitteln des Systems bekämpfen können. Aber was wäre die Alternative dazu?

    Eines jedenfalls ist uns allen sehr wichtig:

    Spenden für den HdS-Zweck – im Klartext: Spenden dafür, daß hier einige Leute ihre Arbeit machen können, ohne sich allmählich und sehenden Augen direkt selber in die Hartz-Vier-Regionen hineinmanövrieren (und sei es ‘erst’ dann, wenn die Armutsrentnerzeit angebrochen ist) -, Spenden für den HdS-Zweck erwarten wir ganz, ganz bestimmt nicht von Leserinnen und Leser, die jetzt schon in dieser Hartz-Vier-Scheiße stecken. Und ich persönlich füge hinzu: von Gelegenheitsgästen bei uns – wie Du offenbar einer bist – erwarte ich das wahrlich auch nicht.

    Wie bekämpfen wir dieses System und können gleichzeitig selber überleben in diesem System? Mir scheint, diese wichtige Frage hast Du angesprochen. Und, nunja (wie sollte es auch anders sein), auch selber nicht beantworten können.

    Oder wie sähe diese Antwort aus?

    Vielleicht eine Frage, die auch andere zu Antworten animiert?

    Jedenfalls Danke für Deine sorgfältige Begründung, wieso Du Dich an Spenden für das HdS-Projekt nicht beteiligen willst! Ich denke, wir alle respektieren auch Deine Entscheidung!

    Mit herzlichen Grüßen

    Holdger

  • Ruth
    Antworten
    Kapitalistisches Dilemma:

    HdS für eigene Werbung nutzen?!; Verlinkungen auf eigene Homepage?!

    Google nutzen; kapitalistischer geht nicht!

    Fotos auf Pinterest?!

    “Geld, Geld, Geld” und „eigentlich  bin ich hier und lese gar nicht und Geld – Grundübel“?

    Eine merkwürdige Haltung und Argumentation, wenn ich den Finanzkapitalismus beklage!

    Spenden: jeder kann, keiner muss!

     

  • Marius
    Antworten
    Lieber Holger, liebes HdS Team,

    Vielen Dank für eure großartige Arbeit! Manche Texte sind einfach spitzenmäßig.

    Ich habe heute einen Dauerauftrag 1x monatlich 5 Euro eingerichtet.

    Ich wünsch Euch weiterhin ganz viel Erfolg!

    Gruss,

    Marius

     

  • Volker
    Antworten
     

    Zu Holdgers Frage

    Wie bekämpfen wir dieses System und können gleichzeitig selber überleben in diesem System? Mir scheint, diese wichtige Frage hast Du angesprochen. Und, nunja (wie sollte es auch anders sein), auch selber nicht beantworten können

    Gute Frage. Ganz aus dem System austreten, sich verweigern, geht nicht, das schafft niemand, ohne Schaden zu nehmen. Das Nötigste, Wohnung, Nahrung etc. muß sein, und dafür braucht man Geld, lässt sich ausbeuten oder für ein Existenzminimum entrechten. Das System kettet uns an, um selbst überleben zu können, dies zu begreifen wäre die Grundvoraussetzung Deiner Frage nach Lösung.
    Wer hinterfragt und begreift? Der finanziell gut Abgesicherte wird das System wohl kaum in Frage stellen, er hat sich darin eingenistet, hält daran fest. Der Arme wird durch das System erdrückt, klein gehalten und seine Handlungsfähigkeit auf Überlebenskampf reduziert. Und: Ein Prozent Reichtum und Macht, das dieses lebensfeindliche System verkörpert, dreht gnadenlos an der Schraube Entrechtung und Gewalt.

    Gerold Flocks Kommentar kann ich durchaus nachvollziehen, Spendenaufrufe für rein redaktionelle Tätigkeiten, sei es auf HdS oder sonstwo, hinterlassen auch bei mir einen gewissen faden Geschmack (betrifft nicht die Griechenlandhilfe).

    Ich kommentierte einmal, dass Mitteilungen von Campact oft ungelesen gelöscht werden, weil jede Mail Spenden einfordert, aggressives Werben um Geldmittel schon als Gewissensfrage vorausgesetzt wird, um… ja, um was zu verändern … ein System, indem sich Campact selbst nahtlos einordnet, als Unternehmen, das Widerstände leitet?

  • Rüdiger
    Antworten
    Wie ist denn inzwischen die monetäre Sicht? Ich würde meinen DA nochmals um 10€ erhöhen.

    Herzliche Grüße

    Rüdiger

  • Holdger Platta
    Antworten
    Lieber Rüdiger,

    erstmal Danke für Deine offene Frage und Danke – natürlich – auch für Dein Angebot, Deinen DA ggf. nochmals zu erhöhen!

    Vielleicht verwundert es Dich nicht:  ganz so einfach ist Deine Frage gar nicht!

    Zwar haben wir nach dem Zeitpunkt meines Aufrufs – vor mittlerweile gut drei Wochen – erheblich mehr Einmalspenden als davor bekommen (inzwischen liegen wir bei rund 1.700,- Euro), und ich glaube, wir alle, denen HdS am Herzen liegt, freuen uns riesig darüber. Aber: allmählich nimmt der wöchentliche Spendenbetrag doch deutlich ab, und die Erfahrung hat uns gelehrt, daß dieser Abwärtstrend sich fortsetzen dürfte.

    Wichtig ist also mit Sicherheit auch, was hat uns dieser Aufruf an (neuen) DauerspenderInnen eingebracht? – Nun, da bewegt sich die Zahl um etwa 10, und der Betrag, der durch diese (neuen) DauerspenderInnen pro Monat (!) zusammenkommt, liegt etwa bei 25,- Euro plus.

    Tja, es liegt nun wirklich ganz bei Dir, welche persönliche Schlußfolgerung Du aus diesen Zahlenangaben ziehen möchtest.

     

    Selbstverständlich respektieren wir es ohne jede Einschränkung, wenn Du Dich gegen eine Aufstockung Deines DA entscheiden solltest! Und selbstverständlich würde uns riesig freuen, wenn für Dich eine weitere Anhebung Deines Hilfsbetrages in Frage kommt!

    Mit herzlichen Grüßen

    Holdger

     

    • Rüdiger
      Antworten
      Lieber Holdger, die 50 steht; ab Oktober!

      Danke für Deine Ausführungen; es hat etwas gedauert, mit einer Antwort. Ich hatte die letzten Monate einen anderen Kampf zu kämpfen: http://www.laufreport.de/bericht/0619/biel2/biel_s.htm

      Herzliche Grüße, bitte auch an Roland!

      • Piranha
        Antworten
        Seltener bekommt man einen Heilungsbericht zu lesen, eher dominieren Krankenberichte. Und wie schön und feinfühlig Du Deine Heilung beschrieben hast. Danke fürs Lesen können.

        Viele Grüße,

        P.

         

  • Gelegenheitsnutzerin
    Antworten
    “Das Scheitern, was diese Ziele betrifft, können wir nicht einfach nur irgendwelchen bösen ‚Feinden‘ in die Schuhe schieben! Dieses Scheitern geht nicht selten auch auf unser ganz individuelles, auf unser eigenes Scheitern zurück.” (Zitat aus diesem Artikel) – Und dieses Scheitern geschieht vor allem aus eigener Bequemlichkeit. Der Bequemlichkeit, Seiten wie “Hinter den Schlagzeilen” als selbstverständliche Gegebenheit hinzunehmen, ab und zu mal reinzulesen  – wie in andere Websseiten auch, die halt da sind. Dass hier Gedanken zu lesen sind, Informationen weitergegeben werden und dazu Poesie und Musik, wie es sonst – in der Kombination – nicht zu finden ist – wird zufrieden hingenommen. Doch wir sind’s, auf die es ankommt. Wir sind’s, die diese Insel in der Mainstream-Verschweigungsmaschinerie der “Massenblödien” (Uwe Dick) ermöglichen. In dem wir’s weitersagen, anderen von diesem Magazin erzählen. Und all jene, die mehr als den ALG II-/Grundsicherungssatz zur Verfügung haben, können dazu auch finanziell beitragen. Und sei es nur, dass wir auf ein Bier/Kaffe/Wein im Lokal pro Monat verzichten. – Die etablierten Nachrichtenportale können wir auch online nur dann lesen, wenn wir zahlen. – Was für ein Privileg, ein Geschenk von HdS (und ähnlich gesinnten) Portalen, das alles auf Spendenbasis und ehrenamtlicher Selbstausbeutung der Mitarbeiter anzubieten. Die Redakteure von HdS & Co. leisten nicht weniger als diejenigen, die für kommerzielle Medien schreiben – wenn nicht sogar mehr, gerade in dem sie es eben nicht kommerziell tun. Daher sollte eine Honorierung Ihres Einsatzes eine Selbsverständlichkeit sein, ist der doch tausend Mal wertvoller als der sich als Verblödungssklaven verdingender Journaillienschreiber. – Also, Kontodaten aufgeschrieben und dann frisch und frei einen Dauerauftrag eingerichtet, und seien’ s “nur” ein paar Euro pro Monat (lieber auf das Dauerverblödungsabo bei der Tageszeitung verzichtet). Wenn wir alle zusammenlegen, können wir was bewirken. Lassen wir Konstantin damit nicht allein.
  • Volker
    Antworten
    Was los hier, Feiertag in Bayern? ++googelt++ Ah, Mariä Himmelfahrt … warum mit ä, heißt die Dame nich Maria?… außerdem ist sie gar nicht in/zum/nach Himmel gefahren, das war ihr Sohn … komisches Land dieses Bayern, komische Politiker mit komischen Ansichten … und wieso werden bayerische Malocher bevorzugt, während anderorts brav malocht wird, Sonderstatus oder was?

    Warum ich mich beschwere? Tue ich doch gar nicht, aber, mein höchst strukturierter Tagesablauf gerät gerade durcheinander. Normalerweise schreibe ich um  HdS-Uhrzeit flammende Kommentare zu brennenden Themen, eine Art Sport, kostet keinen Euro, nicht mal einen, und bei dreißig Tagen frei herumkommentieren spare ich pro Monat immerhin dreißig Mark, ansonst müßte ich mit vierzig E-Mark in der Woche ‘rumkommen, aufgrund Hungerstress kaum fähig sein, einen einigermaßen vernünfigen Satz zu gestalten, würde kostbare Zeit damit vergeuden, Pfandflaschen zu sammeln, für nicht einmal vierzig Pfennig Zubrot, und dies noch bei unangemessenem Sauerstoffverbrauch sowie Feinstauberzeugung.

    Sollte lieber nicht auf absenden klicken, könnte wohl peinlich werden ++glucks++. Klar, kein Mensch muß den Kommentar aus meiner Feder lesen, bin schließlich kein Massenmanipulator, der es darauf anlegt, pure Verwirrung zu verbreiten, wie beispielsweise ARD, ZDF, Horst die Heimat, sozialdemokratische Pflegefälle, Grünblender, faschistische Alternative oder ihre Exzellenz v.d. Europa.

    🙂

  • Gerold Flock
    Antworten

    Tötet das Geld!

    Im Zorn gegen die Herrschaft des Geldes.
    Wir zürnen als dann nicht bloß gegen die Politiker, nicht bloß gegen die Ban-
    ken, nicht bloß gegen die Reichen: Wir zürnen gegen die Herrschaft des Geldes.
    Nicht notwendigerweise gegen das Geld, denn in der gegenwärtigen Gesell-
    schaft, ganz gleich, wie asketisch wir leben mögen (oder nicht mögen), brauchen
    wir oft Geld, um unsere Projekte zu verwirklichen. Wir zürnen gegen die Herr-
    schaft des Geldes, gegen eine Gesellschaft, in der Geld herrscht, in der sich das
    Geld auf Schritt und Tritt einmischt, um zu bestimmen, was getan wird und was
    wir tun können. Geld ist ein großer Bulldozer, der die Welt um uns herum ein-
    reißt, Geld ist eine heimtückische Kraft, die in jeden Aspekt unseres Lebens und
    unserer Beziehungen mit anderen Menschen eindringt. Die Bewegung des Gel-
    des ist die Bewegung des sozialen Zerfalls. Geld hält die Gesellschaft zusammen,
    aber es tut dies in einer Weise, dass es sie zerreißt.
    Wir waren gewohnt zu glauben, dass wir die Herrschaft des Geldes entschei-
    dend zurückgedrängt hätten. Das war vielleicht die große Hoffnung, der große
    Erfolg und schließlich das Märchen des 20.Jahrhunderts.
    Wir dachten, dass das Geld in weiten Teilen der Welt als Ergebnis der Russischen,
    Chinesischen und anderer Revolutionen nicht länger die gesellschaftliche Entwicklung
    bestimmen würde.
    Und nicht nur das:
    Mit dem Wohlfahrtsstaat in vielen Ländern schien die Herrschaft des Geldes aus Bereichen
    wie Gesundheit, Bildung und in geringerem Ausmaß, Unterkunft verdrängt worden zu sein.
    Es war etwas Wahres daran:
    Die großen Kämpfe des 20.Jahrhunderts verdrängten die Herrschaft des Geldes
    tatsächlich in einer Art und Weise, dass sich die Lebensqualität bedeutend veränderte.
    Unbesorgt zum Arzt gehen zu können, ohne sich Gedanken um Geld machen zu müssen,
    die Kinder zur Schule schicken zu können, ohne über die Kosten nachdenken zu müssen –
    das sind Errungenschaften, die nicht aufgegeben werden sollten, Errungenschaften die
    verteidigt werden müssen, solange es sie noch gibt.
    Doch es gibt noch einen tieferen Grund: Die Herrschaft des Geldes ist die Herrschaft
    der Arbeit, einer entfremdeten abstrakten Arbeit, die uns aufgezwungen wird.
    Geld ist eine Form des gesellschaftlichen Zusammenhangs, des gesellschaftlichen Nexus,
    die alles, was wir tun, wie wir es tun und jedes Detail unseres Lebens beeinträchtigt.
    Geld formt unser tun, doch zur selben Zeit wird es durch die Art, wie wir die Dinge
    tun, die wir tun, produziert und reproduziert.
    Geld verwandelt unsere Tätigkeit, unser Tun, in Arbeit oder, präziser, in abstrakte
    oder entfremdete Arbeit, und es ist diese abstrakte Arbeit, die die Herrschaft des
    Geldes produziert und reproduziert.
    Der Bedarf nach Geld nötigt uns dazu, viel von unserer Lebenszeit damit zu verbringen,
    Dinge zu tun, die wir nicht kontrollieren und die häufig bedeutungslos für uns sind,
    und zur selben Zeit ist es diese Art des Verhaltens, die durch Geld beherrschte Welt
    hervorbringt.
    Die Herrschaft des Geldes ist die Herrschaft der abstrakten Arbeit: Jedes bekräftigt
    das jeweils andere. Die einzige Möglichkeit, die Herrschaft des Geldes (die Dynamik
    des Todes) zu brechen, ist, die Tätigkeit, auf der es basiert, zu transformieren,
    indem die abstrakte Arbeit gebrochen und durch ein anderes Tun, durch konkrete selbst-
    bestimmende Tätigkeit, ersetzt wird. Doch weder die sozialistischen Revolutionen
    noch der Wohlfahrtsstaat haben überhaupt irgend etwas unternommen, um den Griff der
    Arbeit zu lösen. Im Gegenteil, sie stärkten die Vorherrschaft der Arbeit über alternative
    Formen der Tätigkeit enorm, und damit stärkten sie die Herrschaft des Geldes, die sie
    allem Anschein nach zu untergraben suchten.
    Und so kommt im Ausgang des 20.Jahrhunderts das Geld mit all der Arro-
    ganz seiner ungebrochenen Macht wieder zum Vorschein. die großen Revoluti-
    onen werden beiseite gewischt, der Wohlfahrtstaat wird offen angegriffen.
    das Geld kehrt wieder mit all seiner Gewalt, vertreibt Millionen über Millionen von
    Bauern vom Land, verwandelt die Städte der Welt in gigantische Slums, unter-
    wirft alles Leben der Herrschaft des Profits, alles messend. Geld, so wird erklärt,
    ist die einzig legitime Form des gesellschaftlichen Zusammenhangs, die einzige
    rationale Art und Weise, in der Menschen zusammenkommen können. Verbeug`
    dich vor der Herrschaft des Geldes! Abstrakte Arbeit ist die einzige Tätigkeit,
    und abstrakte Arbeit ist die Regel des schneller-schneller-schneller. Verbeug`
    dich vor der Herrschaft des Geldes, nieder mit dir vor der Herrschaft der Arbeit!

    Und auf unserer Seite? Der Drang, gegen die Herrschaft des Geldes vorzugehen, ist
    noch da, ist immer noch der Schlüssel zu unserer Menschlichkeit und Hoffnung.
    Und nun ist es nicht länger auf den Staat hin gebündelt: Die Illusion vom Staat als
    der Alternative zum Geld ist massiv geschwächt, obwohl sie nicht verschwunden ist.
    Nun nimmt der Drang gegen die Herrschaft des Geldes zunehmend die Form der Schaffung
    von Zwischenräumen an, Räume oder Momente, in denen experimentelle Formen des
    gesellschaftlichen Zusammenhangs auf einer anderen Grundlage geschaffen werden,
    bewusst einer anderen Logik folgend.
    Diese sind die “No-go-Areas”, denen wir vorhin begegnet sind, die Räume der Liebe,
    des Vertrauens oder des Kommunismus, die im alltäglichen Leben verwurzelt sind,
    doch nun darüber hinaustreiben, in einem offenen Angriff auf die Herrschaft des Geldes.
    Sie können als Risse im Gewebe der kapitalistischen Vorherrschaft angesehen werden,
    Risse in der Herrschaft des Geldes, Momente oder Räume, die gegen die bestehende
    Gesellschaft und über sie hinausdrängen.
    Diese Risse kommen aus verschiedenen Richtungen und vereinigen sich oft – und häufig
    auch nicht. sie beinhalten solche Formen von Solidarität, wie sie Menschen aus Not-
    wendigkeit entwickeln, einfach als eine Möglichkeit, zu überleben:
    Sie waren beispielsweise in den letzten 20 Jahren bei den Aufständen in den latein-
    amerikanischen Städten entscheidend. Sie beinhalten auch (in einer widersprüchlichen,
    aber sehr wichtigen Weise) die Kämpfe für die Verteidigung dessen, was vom letzten
    großen Vorstoß gegen die Herrschaft des Geldes übrig geblieben ist, die kostenlose
    Bildung, Gesundheitsversorgung und andere vom Staat (wenngleich in mangelhafter Weise)
    angebotene Dienste – siehe zum Beispiel die gegenwärtigen Kämpfe gegen die Kürzungen
    der Staatsausgaben in Großbritannien. Und drittens sind da die Millionen von
    Initiativen und Experimenten, die bewusst außerhalb der Strukturen des Staates
    geschaffen werden: die Tausend und Abertausend Revolten und Experimente überall
    auf der Welt, in denen die Menschen ausrufen: “Nein, wir werden die Herrschaft des
    Geldes nicht hinnehmen, wir werden die Herrschaft des Kapitals nicht akzeptieren,
    wir werden die Dinge anders machen.
    So viele Verweigerungen und Schöpfungen, so viel Würde: manchmal groß, manchmal klein,
    manchmal mitleiderregend, immer widersprüchlich.
    Hausbesetzungen, soziale Zentren, kollektive Gärten, alternative Radiostationen,
    Bewegungen für freie Software, Lehrer, die ihre Schüler dazu ermutigen, kritisch zu
    sein, Ärzte, die an ihre Patienten denken, nicht nur an das Geld, Bauernrebellionen,
    in denen die Menschen sagen “Genug!” Jetzt entscheiden wir, Fabrikbesetzungen, Mai-
    feiern. Eine Welt der verschiedenen Verweigerungen und Schöpfungen, eine Welt der
    Würde. Eine politische Ökonomie des Widerstands, eine Antiökonomie der Rebellion,
    die Embryos vielleicht einer neuen Welt, einer Welt vieler Welten.
    Diese Risse sind für uns Verteidigung und Angriff gegen die mörderische und
    selbstmörderische Dynamik der Herrschaft des Geldes. Diese Risse sind die einzige
    Hoffnung, dass die Menschheit noch immer eine Zukunft haben kann.
    Die einzige Hoffnung eine radikal verschiedene Welt zu erschaffen, ist durch die
    Schöpfung, Erweiterung, Vervielfachung und Vereinigung dieser Risse, dieser
    Würde, dieser Räume und Momente der Verweigerung und der Schöpfung.
    Zorn, Also der Herrschaft des Geldes zürnen. Zerbrecht die Scheiben der Banken,
    erschießt die Politiker, tötet die Reichen, hängt die Banker an den Laternenpfählen
    auf.
    Sicherlich, alles sehr verständlich, nur helfen wird es wenig.
    Wir müssen das Geld töten, nicht dessen Diener. Und die einzige Möglichkeit, dem
    Geld den Garaus zu machen, ist, einen anderen gesellschaftlichen Zuammenhang zu
    stiften, andere Wege, um zusammenzukommen, andere Arten, Dinge zu tun.
    Tötet das Geld, tötet die Arbeit. Hier, jetzt.
    JOHN HOLLOWAY (2011)

    • Rüdiger
      Antworten
      Das Geld wird gerade getötet,  über die Minuszinsen. Dann wird die Arbeit vernichtet,  das Heer der Armen und Bedürftigen wächst, wer kann sich dauerhaft noch angemessenen Wohnraum leisten? Nur das Kapital lebt ungehemmt weiter.  BlackRock lässt grüßen,  mit dem fast verarmten Herrn Merz, der nur zwei Flugzeuge besitzt. Gut,  dass es noch Medien wie HDS gibt, gut, dass es noch Menschen wie Konstantin gibt.
  • Gerold Flock
    Antworten

    „Wir machen euch Angst, weil wir nicht in eure Schemata passen,

    weil das, was uns antreibt, nicht Macht oder Geld sind, sondern die

    Liebe zum Leben selbst, der wilde Drang nach Freiheit und die Wut

    auf jene, die uns das alles nehmen wollen.“
    (WINTER)

  • Rüdiger
    Antworten
    So Ihr Lieben!

    Ich bin jetzt bei 40€ pro Monat. Wenn jetzt noch immer was fehlt, werde ich im Oktober auf 50€ erhöhen! Gebt Bescheid, bitte!!!

    Rüdiger

     

  • Holdger Platta
    Antworten
    Sagen wir mal so, lieber Rüdiger, wenn sich die Spendenhöhe auf das derzeitige Niveau einpendeln sollte – wofür einiges spricht -, dann würden wir uns natürlich sehr über eine nochmalige Erhöhung Deines Spendenbetrags freuen, weil…

    Aber vorschlagen möchte ich heute, daß wir den weiteren Verlauf in diesem Monat September bei der Spendenentwicklung erstmal abwarten sollten.

    O.K.?

    Dein Holdger

    • Rüdiger
      Antworten

      Zu spät 🙂 lieber Holdger.

      Ich habe den DA für Oktober erhöht.

      Dein Rüdiger 

       

      • Bettina
        Antworten
        Rüdiger, du bist echt klasse! Habe mir soeben den Verlauf durchgelesen. Einfach die Fakten auf den Tisch gelegt, ohne langes Rhabarbern. ?.

        So werde ich das jetzt auch machen. Muss nur nochmal gerade meinen Kontostand checken. 

        Solidarische Grüße, 

        Bettina 

         

        • Rüdiger
          Antworten
          Liebe Bettina,  schön! Ja wir müssen solidarisch zusammenhalten und dabei jeder das einbringen was ihm möglich ist. An unseren Taten entscheidet sich so viel!  Herzliche Grüße Rüdiger 
  • heike
    Antworten
    Nein, Mo, ich bin nicht obdachlos – zum Glück. Ich befand mich in einer emotional für  mich sehr schwierigen Situation, aus der ich einen Ausweg gesucht habe. Das musst du nicht verstehen, Menschen sind manchmal irrational, der eine mehr, der andere weniger. Manchmal ist das scheinbar Irrationale auch sehr nah an der Wirklichkeit, nur anderen schwer zu vermitteln. Wie auch immer: danke der Nachfrage. Jetzt geht es jedenfalls besser.
  • heike
    Antworten
    Und was willst du mir damit sagen?
  • Piranha
    Antworten
    Liebe Ellen,

    würdest Du mir die Freude machen, Deinen Beitrag zu übernehmen?  Ich habe eh vor, meinen Dauerauftrag für zwei andere Leser in prekärer Situation aufzustocken, und so wird es dann einfach etwas mehr. In Ordnung?

    Weißt Du, meine liebe Oma – Gott hab sie selig – hat hin und wieder gesagt: “Alles was du in die Welt trägst, kommt auf irgendeine Art und Weise zu dir zurück – materiell oder immateriell”

    Ich habe hier schon oft lesen dürfen, wieviel Gutes Du schon in die Welt getragen hast. Lass mich Dir in dieser Form ein ganz klein wenig zurückgeben.

    Liebe Grüße,

    P.

     

  • heike
    Antworten
    Ich glaube, es ging Holdger hier auf diesen Seiten darum, die innerhalb unserer Gesellschaft immer wieder an den Rand gedrängte und ignorierte Armut in den Fokus zu stellen, darauf aufmerksam zu machen. Das sollte nicht dazu führen, dass sich Nicht-Arme Menschen sich schuldig fühlen, sondern dazu, dass über das Entstehen von Armut und ihre gesellschaftspolitische Bekämpfung und v.a. die Verhinderung ihrer weiteren Ausbreitung nachgedacht wird. Welche Faktoren führen zu Verarmung? Zu niedrige Löhne (weshalb ein höherer gesetzlicher Mindestlohn nötig ist), zu hohe Mieten, v.a. in den Großstädten, ein zu niedrig angesetztes HARTZ IV – Geld. Ich sehe HARTZ IV ja eigentlich als eine Übergangslösung an, bis man wieder einen Job hat, weshalb ich immer dachte, dass der sehr geringe Betrag eben dafür gedacht ist, gerade so über die Runden zu kommen, aber sich nicht zu lange damit abzufinden. Nun habe ich gesehen, dass wohl relativ viele Menschen bei HARTZ IV bleiben (müssen) – und frage mich, warum das so ist. Sind es gesundheitliche Schwierigkeiten? Gibt es dann nicht eine EU-Rente? Wahrscheinlich  habe ich jetzt wieder in ein Wespennest gestochen – aber Fragen muss erlaubt sein.

    Ich persönlich halte es jedenfalls nicht für richtig, sehr jungen Menschen nach Schulabschluss schon HARTZ IV “anzubieten”. Es gibt viele Möglichkeiten, sich innerhalb eines Freiwilligen sozialen Jahres, eines Freiwilligen ökologischen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes über seinen beruflichen Werdegang klarzuwerden, wenn man nicht sofort weiß, welche Ausbildung oder welches Studium man beginnen möchte. Ein wenig “Zwang” ist manchmal für die Persönlichkeitsbildung ganz förderlich.

     

    • Palantir
      Antworten
      Wenn man auf soviel Dummheit und/oder Blindheit reagiert, ist man dann genau so dumm?

      Zwang zur Persönlichkeitsförderung?

      Hallo Jobcenters, Heike Preißler gibt euch hier einen Freibrief. Schwarze Pädagogik

      Aber Achtung! Diese Meinung ist eine Einzelmeinung. Die hat nix mit der übrigen Leserschaft und schon garnix mit der Redaktion zu tun.

       

      • heike
        Antworten
        Ja Palantir, Heike Preißler ist der Unmensch schlechthin. Man sollte etwas dagegen unternehmen.
  • Piranha
    Antworten
    Schade Ruth, ich glaubte, Diskretion gehörte zu Deinen Eigenschaften.

     

  • Ruth
    Antworten
    Liebe Piranha,

    Deinen Unmut verstehe ich nicht!

    Geheimnis, warum?

    Ich glaube, hier geht es um persönliche Differenzen, ich bin zwischen die Fronten geraten!

    Es gibt doch so viele Gemeinsamkeiten, die sollten doch im Vordergrund stehen!

    LG

     

     

     

     

    • Piranha
      Antworten
      Liebe Ruth,

      sorry, dass ich mich überhaupt eingemischt habe; es wäre an Mo gewesen, etwas dazu zu schreiben, wenn es sie gestört haben sollte.

      Mir war nur aufgefallen, dass Holdger in seiner Antwort an Mo u.a. schrieb, dass er ihren Wunsch nach Anonymität respektiere. Möglicherweise hattest Du das überlesen? Jedenfalls ist es dann nicht an uns, diesen Wunsch zu verletzen.

      Nun sind die betreffenden Kommentare – der von Mo und die Antwort von Holdger – gelöscht, was ich gut finde.

      Also Schwamm drüber. Wenn Mo es wünscht, dass Deine Indiskretion ebenfalls gelöscht wird, wird sie sich sicher selbst darum kümmern.

      Grüße,

      P.

       

      PS: darf ich Dir noch einen kleinen technischen Tipp geben? Wenn Du jemandem unmittelbarer und zusammenhängend antworten möchtest, dann klicke rechts neben dem Namen und dem Datum das Wort “Antworten” an. Das macht das Lesen leichter.

  • Gerold Flock
    Antworten
    Ich wollte mich noch “Be-Danken”.  Wofür? – Für das viele Geld. – Wo habt Ihr das bloß her? – Auf 50,- Euro die Spende erhöht? Wow. – Das war in letzter Zeit mein (Donnerstag-Nachtschicht Nettoverdienst). – Deswegen jobbe ich jetzt Donnerstag gar nicht mehr. – Wie soll ich da irgendwelche Spenden erhöhen? Bzw. Überhaupt Spenden? – Mit 2 Nächten Arbeit bzw. Maloche in der Woche…Wie soll das gehen? – Ich brauch die anderen 5 Tage für meine persönliche Weiterentwicklung und so…Ich hab es sogar geschafft bei Fakebook rauszufliegen. – Das muß mir erstmal einer nach-machen! – Jetzt hab ich noch mehr Zeit. – Ich hab heute ein wenig im scheinheiligen-christlichen Klosterladen in Benediktbeuern rum-getrödelt. Da hatten die ein kleines Büchlein über Nachhaltigkeit. – Ich hab´s mal kurz gut Glück auf-ge-schlagen. – Ich bin so ERSCHROCKEN. – Ich schlag ein Buch im Klosterladen auf und wer springt mir entgegen? – BILL GATES!!! – Was schreibt der Zocker. – JEDER SOLL GE-FÄLLIGST SEIN ESSEN SELBER AN-BAUEN! – Ich hab daraufhin aus TROTZ-REAKTION das Buch “DIE GRÜNE LÜGE” bestellt. – Kommt aber erst am Freitag und Ab-holen tue ich es erst am kommenden Montag. – ICH LASS MICH DOCH NICHT SCHOCKEN! – Nur weil ich mal im Kloster in ein Büchlein rein-kucke, aus dem mich der Märchenonkel BILL GATES  ver-unsichern will. Ja. Ich lese immer die falschen Bücher. – Die wo nicht ich schuld bin, an der Vernichtung des Planeten und der sozialen Zerstörung. – Sondern die… wo die Reichen und die Spekulanten und die Ökonomischen usw. schuld sind. – Jetzt könnte ich noch im Sinne von BILL GATES von mir geben. – Werdet alle LIEDERMACHER und kauft gar nix und schreibt Eure Songs selber und geht auf Eure eigenen Konzerte! – Wär des nix? – Oder betet für die heilige Kacke. – Danke. Das meine Schweinereien nur hier in diesen superguten “Kult-Schlagzeilen” ver-öffentlicht werden  und nicht auf Google! – Sonst werde ich noch verhaftet. – Die Bullen schauen mich schon dauernd so schräg von der Seite an.
  • Gerold Flock
    Antworten
    Wenn das gespendete Geld sämtlicher NGo´s möglicherweise in Initiativen für die Vernichtung des Reichtums und seiner korrupten Regierungen und globalen Machenschaften eingesetzt worden wäre, dann hätten diese Gelder womöglich was bewirkt. – So hat sich die Armut seit es Hilfsprojekte gibt nur verdreifacht. – Deswegen kann ich mich nicht mal gut fühlen, wenn ich was spende. G.F. Aber ich lese ja auch die falschen Bücher und Informationen. – Jene die nicht diese Scheiss-System weiter wollen! …und eben nicht jene Infos, in der WIR uns selber gefälligst die Schuld geben sollen. Tja. G.F.

    Seit Dekaden hören wir, Entwicklung hilft: Die südlichen Länder der Welt schließen zum reichen Norden auf, die Armut hat sich in den vergangenen 30 Jahren halbiert, bis zum Jahr 2030 ist sie verschwunden. Das ist eine tröstliche Geschichte, die von Politik und Wirtschaft gerne bestätigt wird. Aber sie ist nicht wahr. In Wirklichkeit hat sich die Einkommenslücke zwischen Nord und Süd seit 1960 verdreifacht, 60 Prozent der Weltbevölkerung verdienen weniger als 4,20 Euro am Tag. Armut ist kein Naturphänomen, sie wird gemacht. Der Autor entlarvt die Wachstumsideologie und zeigt auf, dass Armut ein politisches Problem ist, für das radikale politische Lösungen erforderlich sind. Voraussetzung ist eine Revolution im Denken.

    Buchempfehung:

    Die Tyrannei des Wachstums von Jason Hickel

    Gegen Profit und Heuchelei: Für Hilfe, die wirklich hilft!
    Ein Bettler in der Fußgängerzone: Spenden oder nicht? Helfen auf diese Art ist immer zweischneidig: Man hilft kurzfristig und hat ein gutes Gewissen. Langfristig ändert man aber nichts. Thomas Gebauer und Ilija Trojanow hinterfragen in ihrem Buch die vielen Facetten der Wohltätigkeit, von den Aktivitäten der Superreichen über die staatlichen Hilfen bis hin zu lokalen Initiativen. Ausgehend von konkreten Beispielen aus der ganzen Welt, die in Originalreportagen u.a. aus Sierra Leone, Pakistan oder Guatemala beschrieben werden, durchdenken sie das ganze System des Helfens und zeigen, was funktioniert und was nicht. Denn eines tut Not: ein kritischer Hilfsbegriff, der zur Selbsthilfe animiert und dennoch grundsätzliche Veränderungen ermöglicht.

    Buchempfehlung:

    Hilfe? Hilfe! Thomas Gebauer und Ilija Trojanow

    (Gestern dachte ich mir: Geh doch mal zu den Besitzstandswahrern und SUV´s-Fahrern die sich da gestern als sogenannte FREIE BÜRGER VON RIED im Wirtshaus treffen. – Aber dann dachte ich mir. NEIN! Die hab ich ja schon in der Arbeitswelt als Taxifahrer, die hab ich ja schon als Badegast am See, die hab ich ja schon im Supermarkt, die hatte ich ja schon bei Facebook, die sind auch teilweise hier) NEIN! – “Die Ge-Hirn-Gewaschenen” Wohlstandsbürger & Besitzstandswahrer brauche ich in meiner freien Zeit wirklich nicht. G.F.)

  • Gerold Flock
    Antworten
    Falls ich mich selber noch mal dazu über-rede hier nochmal zu Spenden. – Dann dürft Ihr keinesfalls irgendwelche Motörhead – Musikwünsche oder sonstige Wunschzettel von mir erfüllen. – Denn daraufhin hab ich sofort meinen Dauerauftrag gekündigt. – Denn Ihr wart korrumpierbar. – Da dachte ich z.B. wenn ich 500,- Euro pro Monat spende würde, dann würden die hier vielleicht plötzlich auf Wunsch die “Wilden Herzbuben” oder so was spielen.  – Oder schlimmeres?
  • Volker
    Antworten
    Sollten gelegentlich Kommentare freigeschaltet werden, war’s wohl reiner Zufall, gelle.

    🙁

  • Rüdiger
    Antworten
    Wie lange bleibt der Aufruf noch so prominent?

    Sind nicht genug Unterstützer aktiviert?

    Das würde mir große Sorgen machen.

    Rüdiger

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