Endlich wieder Auskünfte zur Notsituation der Menschen in Griechenland

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

44. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. Wider Erwarten kann ich Euch heute wieder ein paar detailliertere Mitteilungen machen zur Lebenssituation “unserer” Notfälle in Griechenland. Ich bitte herzlich um Lektüre dieses Berichts. Umso mehr, als während der letzten Woche das Spendenergebnis sehr enttäuschend war. Holdger Platta

 

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

die gute Nachricht vorweg: Nach mehr als zwei Monaten habe ich erstmalig wieder einige Nachrichten zu “unseren” Hilfsbedürftigen erhalten.

Zuerst zu Panagiota mit ihren beiden Töchtern: Ihre Wohnungssuche stellt sich etwas weniger dramatisch dar, als es bisher den Anschein hatte – für mich jedenfalls.

Eine Kündigung oder Kündigungsdrohung liegt nicht vor. Insofern steht Panagiota auch unter keinem Zeitdruck.

Auch mit den Nässeschäden sieht es nicht ganz so schlimm aus, wie ich angenommen hatte. Ja, im Haus, das Panagiota bewohnt, gibt es zu viel Nässe. Aber von gesundheitsgefährdendem Schimmelbefall kann offenbar noch (?) keine Rede sein. Die übergroße Feuchtigkeit in der Wohnung geht auf die Tatsache zurück, dass sie nicht genügend beheizt werden kann. Schlimm genug! Und Anlass genug, nach einem neuen Obdach zu suchen.

Ungut ist hingegen, dass der Staat Panagiota immer noch alle Zuschüsse vorenthält, die ihr eigentlich nach der Scheidung von ihrem Mann, der vor Jahren spurlos verschwunden ist, zustehen. Was für uns bedeutet: Die Übernahme ihrer Mietkosten – mindestens das – ist weiter erforderlich. Ob wir diese Kosten aber auch zukünftig übernehmen können, ist noch offen (später mehr dazu). Hier nur: Die Miete für den Monat November werden wir auf jeden Fall noch übernehmen können.

Negativ ist auch die Tatsache, dass Panagiota nach wie vor arbeitslos ist. Unklar ist die Frage, ob noch eine ihrer Töchter bei ihr wohnt. Da wird Nachfrage meinerseits erforderlich sein.

Ungeachtet dessen, lebt Panagiota immer noch unter menschenunwürdigen Existenzbedingungen. Grund genug, dass sie von uns auch weiterhin unterstützt wird.

Kaum weniger bedrohlich stellt sich die Situation der Familie dar, für deren Sohn Dionysis wir seit langem die teure Lebensmitteldiät finanzieren. Ob das in den nächsten Monaten noch möglich sein wird – immerhin sind für diese Überlebenshilfe 300,- Euro pro Monat erforderlich –, ist am heutigen Tag völlig offen bzw. müsste nach heutigem Stand eher verneint werden.

Auch bei der Familie von Dionysis kommen weitere Probleme hinzu. Der Vater hat nur noch bis zum Jahresende eine Arbeitsstelle. Dann scheinen auch sonstige Geldprobleme zu existieren, deren Charakter ich nicht wirklich begriffen habe. Jedenfalls scheint eine Verschuldung vorzuliegen – Höhe unbekannt –, die von der Familie des Dinoysis nicht abgetragen werden kann. Wenn ich die Mitteilungen, die mir zugegangen sind, richtig verstanden habe, überlegen sich die Eltern von Dionysis (und weiteren Kindern), Griechenland zu verlassen. Auch dieses Beispiel zeigt, dass die Spenden, die wir seit langem bekommen, längst nicht mehr ausreichen, die Mehrfachprobleme dieser beiden Familien auch nur annähernd bewältigen zu können.

Soweit dieser erste Bericht über die Krisensituation der Betroffenen, der mich nach langer Wartezeit endlich erreicht hat – nach einer Wartezeit von mehr als zwei Monaten. Es zeigt, wie dringend erforderlich eine regelmäßige Unterrichtung über die Situation unserer “Hilfsfälle” wäre. Aber wie ich schon im vorletzten Bericht schrieb: Was tun, wenn man nichts tun kann? Umso herzlicher mein Appell, an dieser Stelle schon: bitte lasst die Hilfsbedürftigen in Griechenland nicht im Stich!

Womit ich auch beim Spendenergebnis der letzten Woche bin: Leider, während der vergangenen sieben Tage ging kein einziger Spendenbetrag bei uns ein. Auch für uns, die aktiven HelferInnen, nimmt die Situation bei unserer Hilfe also immer dramatischere Züge an. Unvermeidbare Rückerstattung eines Teils der Kosten, die mir während der letzten beiden Jahre entstanden sind, seit Anfang Juni 2021, ermöglicht derzeit also nur noch Garantie der Mietzahlung für Panagiota im Monat November. Die weitere Entwicklung wird also abzuwarten sein. Zuversicht heute wäre wohl identisch mit Fahrlässigkeit. Und selbstverständlich begreifen auch wir aktiven HelferInnen, dass eine Hilfsaktion von der Dauer unseres Engagements für notleidende Menschen in Griechenland nicht für alle Zeiten gewährleistet ist und auch so manchen unter Euch überfordern dürfte.

Gleichwohl schließe ich auch meinen heutigen Bericht mit dem obligaten Appell: helft, wenn Ihr könnt! Und lasst Euch nicht abhalten davon, dass ich die objektive Dringlichkeit dieser Bitte erst heute wieder etwas detaillierter darlegen konnte.

Wer von Euch uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „Panagiota“ auf das Konto:

IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21 GOE
Inhaber: IHW

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an Volker Töbel, entweder unter der Postanschrift Tewaagstraße 12, 44141 Dortmund, oder unter der Mailadresse vtoebel@web.de.

Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta

 

 

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