Erstmals: einige wichtige Hintergrundinformationen zu unserer Hilfsarbeit

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

214. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Ausnahmsweise ist in meinem heutigen Bericht lediglich von uns selber die Rede: von der Tatsache nämlich, daß selbst eine Hilfsaktion wie die unsere nicht ganz kostenfrei zu arbeiten vermag. Womöglich haben ja einige von Euch schon seit längerem auf solche Auskünfte gewartet. In meinem heutigen Bericht erhaltet Ihr sie. Und wenn Ihr noch weitere Informationen zu diesem Thema bekommen möchtet: bitte meldet Euch bei uns! Holdger Platta

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

bei allem gibt es ein erstes Mal (sagt der Volksmund zumindest): heute also zum ersten Mal ein Bericht zu unseren Hilfsaktionen für bedürftige Menschen in Griechenland, in dem ich Euch nichts mitteilen kann über Verhältnisse und Entwicklungen in diesem östlichen Mittelmeerstaat, nichts auch über neue Notfälle, bei denen wir helfend eingreifen konnten. Die Gründe dafür:

Während der letzten Woche erreichten mich keine Nachrichten, die einen weiteren Unterstützungsbedarf angezeigt hätten, keine Nachrichten auch zur Situation in Griechenland generell. Eigene Recherchen liefen ins Leere, nicht mal die neueste Ausgabe der „Griechenland Zeitung“ (GZ) traf rechtzeitig bei mir ein (normalerweise liegt sie spätestens am Samstag in meinem Briefkasten). Das dürfte wohl am Osterfest liegen, das in Griechenland eine Woche später als bei uns stattgefunden hat, gestern also, am 19. April.

Deshalb heute lediglich ein Kurzbericht, der sich beschränken wird auf Mitteilung der neuesten Spendenzahlen – und auf kurze Erörterung eines Themas, das ich vielleicht schon längst einmal hätte ansprechen sollen. Doch der Reihe nach:

Gegenüber der Vorwoche gingen während der letzten sieben Tage erheblich mehr Spenden bei uns ein, als uns der Zeitraum vom 7. bis 14. April beschert hatte (= 70,- Euro, überwiesen von 2 SpenderInnen an uns): 405,- Euro durften wir als neuen Spendenzugang bei uns registrieren, 6 UnterstützerInnen sorgten für dieses Ergebnis. Für die Monatsmitte ein gutes Resultat, und gerne sage ich ein weiteres Mal Dank für dieses Zeichen Eurer Solidarität – wie immer im Namen des gesamten Organisationsteams. Womit ich auch schon bei meinem zweiten Thema bin, bei der Frage nämlich, wie viel der Trägerverein unserer HdS-Aktion, die „Initiative für eine humane Welt“ (IHW), an Organisationskosten für unsere Hilfsbemühungen aufzuwenden hat.

Nun, eine wichtige Information zu dieser Frage vorweg:

Nach allgemeinem Spendenrecht – das für gemeinnützige Vereine wie unsere IHW gilt, aber auch für Stiftungen, die karitativ tätig sind – dürfen bis zu 35 Prozent der eingehenden Unterstützungsgelder für die Organisation der jeweiligen Hilfe ausgegeben werden (in den ersten vier Jahren, in den Zeiten des „Aufbaus“ solcher Aktivitäten sogar bis zu 50 Prozent), dies die allgemeine Rechtsprechung. Nun, von beiden Anteilsziffern  waren wir mit unserer Spendenaktion stets meilenweit entfernt, und zwar von Anfang an.

50 Prozent „Starthilfe“ – und das vier Jahre lang -, das hätte bedeutet, dass wir (was zulässig gewesen wäre!) ziemlich umfangreiche Gehälter an das Organisationsteam gezahlt hätten. Nun, die Wahrheit ist, daß es solche Zahlungen niemals gegeben hat, an niemanden von uns. Wir alle leisten unsere Arbeit ehrenamtlich – entgeltfrei mithin -, und das wird auch so bleiben.

Des weiteren wäre möglich und zulässig gewesen, von Vorstandsseite aus „Kontrollfahrten“ nach Griechenland zu unternehmen, um vor Ort zu überprüfen, ob von unseren „AußenmitarbeiterInnen“ das Geld auch tatsächlich für die benannten Hilfszwecke ausgegeben worden ist. Auch solche – recht kostspieligen – Kontroll-Reisen hat es niemals gegeben, und es bestand auch niemals Anlass dafür. Uschi und Kalle Apel, Evi und Tassos Chatzatoglou haben stets die Spendengelder an jene weitergeleitet, die unserer Hilfe bedurften. Die Belege dafür wurden uns heimischen Organisatoren jedes Mal nach den Hilfsreisen zugeschickt, sie wurden von uns lückenlos archiviert, und das Göttinger Finanzamt hat uns in der zweiten Jahreshälfte 2018 den „ordnungsgemäßen“ Umgang mit den Spendengeldern ausdrücklich bestätigt (die nächste Überprüfung durch das Finanzamt wird im kommenden Jahr erfolgen), und eine erste zusätzliche (gesetzlich nicht vorgeschriebene!) Kontrolle unserer Spendenverwaltung durch den Göttinger Rechtsanwalt und Notar Ulrich Amthauer in der zweiten Jahreshälfte 2016 kam zu demselben Ergebnis. Ich berichtete damals darüber.

Gleichwohl kann selbst eine Mini-Organisation wie die unsere nicht alle Kosten, die im Zusammenhang mit unseren Hilfsaktionen entstanden sind, aus eigener Tasche bezahlen (obwohl selbst dieses ziemlich oft geschehen ist!). Kosten für die Helferfahrten nach Griechenland waren aufzubringen, auch beim heimischen Engagement waren hin und wieder Neuanschaffungen erforderlich, nicht zuletzt schlagen auch sonstige Kosten – etwa für Porti und Papier und sonstige Büromaterial – immer mal wieder zu Buche. Und wenn ich an dieser Stelle kurz einschieben darf (viele von Euch wissen das ja bereits):

Unter uns Mitgliedern in unserem Organisationsteam waren stets auch Menschen aktiv, die selber zu den Armen in der Bundesrepublik zählen: der vormalige Kassenwart Peter Latuska zählte dazu (bis zu seiner Verrentung ALG-II-Bezieher, danach, seit längerem schon, Armutsrentner), Henry Royeck, sein Nachfolger im Amt des Kassenwarts, zählt ebenfalls nicht zu den Begüterten in dieser Republik, Gleiches gilt für den zuverlässigen Redaktionsbetreuer unserer Hilfsaktionen Roland Rottenfußer, und selbst Evi und Tassos Chatzatoglou konnten nicht immer die Kosten für ihre Hilfsreisen nach Griechenland selber aufbringen. Nicht zuletzt – aber das sei nur am Rande erwähnt – gehöre auch ich mit meiner Frau zu jenen Menschen in der Bundesrepublik, die sich in den Vergnügungsregionen von Hartz-IV und nunmehr sogenannter „Grundsicherung“ aufhalten dürfen. Womit ich auch beim Kern meiner Aussagen bin:

Fernab jener 50 Prozent beziehungsweise maximal 35 Prozent bewegen sich selbst bei uns die Kosten, die für Organisation (und „Verwaltung“) unserer Hilfsmaßnahmen aufzuwenden sind, bei rund 10 Prozent der Ausgaben, die von uns für unsere Solidaritätsaktionen insgesamt aufgebracht worden sind – und weiterhin aufgebracht werden müssen.

Vielleicht kennt der eine oder die andere unter Euch die entsprechenden Zahlen bei anderen Hilfsorganisationen, bei „pro asyl“ etwa oder bei „amnesty international“, die sich, mit anderem Schwerpunkt, ebenfalls humanitär engagieren. Selbst von deren Organisationsetats bzw. Prozentanteilen für „Verwaltungskosten“ sind wir aufs deutlichste entfernt. Weder gibt es gutbezahlte Geschäftsführer oder Pressesprecher bei uns noch – hoffentlich bei den anderen Organisationen ebenfalls gutbezahltes! – Büropersonal. Um es also noch einmal festzustellen:

Die Arbeit, die bei uns geleistet wird, wird ehrenamtlich geleistet, Entgelte für unsere Tätigkeiten gibt es nicht. Lediglich Kosten – unvermeidbare Kosten – entstehen auch bei uns, nicht mehr und nicht weniger. Anders gesagt: es gehört zum Grund-Ethos unseres Engagements, daß keine und keiner daran Geld verdient.

Vielleicht war es ja gut, dass mich der anfangs geschilderte Nachrichtenmangel dazu veranlasst hat und die Möglichkeit gab, über diese Hintergründe endlich einmal etwas ausführlicher Auskunft zu geben. In diesem Sinne also: bleibt unserer Spendenaktion treu, zeigt auch weiterhin Eure Solidarität!

Und damit wieder einmal mein Aufruf zu weiteren Spenden für unsere Hilfsaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“. Also:

Wer uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“  auf das Konto:

 

Inhaber: IHW

IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49

BIC: NOLADE21GOE

 

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an unseren Kassenwart Henry Royeck, entweder unter der Postanschrift Sültebecksbreite 14, 37075 Göttingen, oder unter der Mailadresse henryroyeck@web.de.

Mit herzlichen Grüßen und allen meinen guten Wünschen

Euer Holdger Platta

Anzeigen von 2 Kommentaren
  • Gerold Flock
    Antworten
    Grundsicherung? – HartzIV?

    Das wäre ja schon mal zumindest das mindeste.

    Momentan bekomme ich 50 % Kurzarbeitergeld.

    Nach Auskunft des Diktators der Taxifirma für die ich jobbe, liegt das daran, daß ich nicht 13 Stunden hin- und zurück mit Maloche unterwegs sein will, um dann nur meine Bahnkarte bezahlen zu können.

    Die anderen, die für 30,- Euro Verdienst noch malochen gehen, bekommen dann 60 % Kurzarbeitergeld. – Ob das gesetzlich zugelassen ist? – Wie soll ich das Nachprüfen?

    Grundsicherung? – HartIV? – Davon träume ich…und das in Deutschland. Tja.

  • Die A N N A loge
    Antworten
    Lieber Holdger,

    ich danke dir, dem ganzen Team von Herzen für diese wunderbare tatkräftige und selbstlose Unterstützung für die Ärmsten der Armen in Griechenland. Ebenso danke ich allen von Herzen, die dem Aufruf zur finanziellen Unterstützung folgen. Jede Spende, und sei sie auch noch so klein, trägt zur Unterstützung vor Ort bei.

    Es sind die vielen kleinen bunten Mosaiksteine, die, zusammengesetzt, ein Bild vervollständigen und zum Leuchten bringen. So auch die IHW GriechInnenhilfe.

    Mit herzlichen Grüßen

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