Eugen Drewermann: Osteransprache 2022. Frieden ohne Gewalt

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Auferstehung, Wiedergeburt, Erneuerung. Diese Jahreszeit hält für uns alle eigentlich ein “Frohbotschaft” parat. Auch Nicht-Christen können sie in der erwachenden Natur spüren. 2022 ist das Frühjahr aber zugleich eine Zeit des Krieges, des Hasses, des Sterbens, der Zerstörung. In vielen Ländern – so auch in unserem – schwadronieren Politiker “ihre” Bürger in neue, massive Lebensgefahr hinein. Was kann der religiöse Mensch, der Philosoph Drewermann hierzu sagen? Er betrachtet zunächst die Angst als Quelle für Machtrausch und Gewaltfantasien. Wie schon bei anderer Gelegenheit, z.B. nach dem 11. September 2001, schwimmt der Theologe mutig gegen den Strom des allgemein in Richtung Eskalation treibenden Zeitgeists. Selbst diese Aufforderung aus dem Evangelium wagt er neu zu denken: Widersteht nicht dem Bösen! Wie – sollen wir Guten uns von Putin etwa alles gefallen lassen? Es lohnt sich, zuzuhören, Drewermann erklärt das scheinbar Ungeheuerliche sehr gut.

Anzeigen von 2 Kommentaren
  • Hannes Nagel
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    Ähnliche Gedanken wie die von Herrn Drewermann hier geäußerten gehen mir seit der Ansicht, Waffenlieferungen an die Ukraine wäre das einzige Mittel, um Frieden zwischen der Ukraine und Russland zu schaffen, im Kopf herum. Ich kam zu zwei vorläufigen Ergebnissen: Friedensfrühstück einmal im Monat und immer zeitgleich und an allen Orten, an denen es Kombattanten, Befürworter oder Gegner von Kriegen gibt. Im Falle Russland-Ukraina wären schon sehr lange Frühstückstafeln vorhanden, die sogenannten Putinowkas. Weiße Tischtücher werden sich finden. Der zweite Gedanke ist die Frage: Ist die Konsequenz eines kompromisslosen Pazifismus immer ein Märtyrertod? Und ist Pazifismus nur unter der Existenzbedingung von Ethik möglich? Dann allerdings kann man Pazifismus Kriege verhindern, aber nicht beenden. Denn die Mittel einen Krieg zu beenden, sind genauso unethisch wie die Handlungen, durch welche sie begannen,

    Pax et bonum

    Hannes Nagel, Redaktion “Das Flugblatt”

  • Hannes Nagel
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    Ähnliche Gedanken wie die von Herrn Drewermann gehen mir seit Längerem im Kopf herum. Insbesondere kann ich in der Lieferung von Waffen keine Friedensherstellung sehen. Nur Waffen, die es nicht gibt, töten nicht. Alle andren töten früher oder später, zuerst aber den Geist und die Menschlichkeit. Mit Pazifismus kann man Kriege verhindern, aber nicht beenden. Beenden kann man Kriege mit regelmäßigen Friedensfrühstücken. Die jeweils verbissensten Gegner müssen einander dann den Kaffee nachschenken, die Butter, das Brötchen, den Salzstreuer, die Marmelade reichen  oder die Zeitung überlassen. Wer speist, schießt nicht. Und einer der Gegenwartsmilitärtätigen hat ja schon gezeigt, dass er über sehr lange Tafeln zum Frühstücken verfügt. Das sind die sogenannten Putinowkas. Pazifismus geht nur solange Ethik im Denken und Fühlen vorhanden ist. Kein Militärtäiger aber kann auf Ethik beharren. Entweder das Handeln doll ethisch sein, dann gilt die Bergpredigt, oder es ist militärtätig, dann gilt Gewalt unter Ausschluss jeglicher Ethik.

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