Gern werden in der Kriegspropaganda die Angehörigen von Opfern gezeigt. Deren sichtbares Leid, soll “beweisen”, dass man den Gegner – meist also Russland – mit Härte behandeln müsse. Dies aber bedeutet nur weiteres Morden, weitere in Tränen aufgelöste Angehörige, weitere Rachegedanken, und so weiter bis in alle Ewigkeit. In der Logik des Krieges ist eine hohe Anzahl gegnerischer Toter ein Grund für Stolz. In der Logik des Krieges liefert man Gerät zum Töten in Krisengebiete, um Leben zu retten. Eugen Drewermann hält – wie schon so oft bei solchen Anlässen – eine furiose Rede gegen den Krieg. Unermüdlich offenbar, nicht entmutigbar durch die herben Rückschläge der letzten Zeit.