Eulenfeder: Die Formel

 In Allgemein, Politik (Inland)

Schleiereule“Ein Patentrezept gegen die Probleme der Welt gibt es nicht.” So wird vielfach voreilig gesagt – vor allem wenn Politiker sich davor drücken wollen, das Offensichtliche zu erkennen. Diese Weltformel, die ein Genie wie Stephen Hawking bis heute vergeblich sucht – es gibt sie: allerdings nicht auf dem Gebiet der Physik, sondern auf dem des sozialen Lebens. Eulenfeder hat sie entdeckt und enthüllt sie nun exklusiv für die Leserinnen und Leser von “Hinter den Schlagzeilen”. Um sie zu verstehen, braucht es kein naturwissenschaftliches Studium – eigentlich nur ein bisschen Herz.

Die Formel gegen soziale missstände, armut und ausgrenzung ist einfach! so einfach, dass man wohl nicht drauf kommt. um sie umzusetzen, bedarf es keiner komplizierten haushaltsdebatten, politischen gezänks oder ideologischen streits. dass sie nicht angewandt wird, ist ja der hauptsächliche grund, warum ich mich jeglichem politischen engagement verweigere. und weil diese formel politisch nicht einmal in erwägung gezogen wird, egal wer nun regieren würde.

und so trage ich diese geniale formel mit mir herum seit ich denken kann und bin fassungslos, wütend und verzweifelt: scheinbar hochgeistige eliten sind nicht fähig, auf diese einfache, aber wohl einzig richtige lösung zu kommen. für einen nobelpreis wird sie wegen ihr einfachheit nicht reichen, aber alle sozialen missstände würde sie beseitigen. niemand müsste mehr hungern, verarmen, ausgegrenzt werden.

also, nun erzähle ich euch dieses geheimnis, nenne euch die formel:

SOLANGE ES AUCH NUR EINEN EINZIGEN HILFEBEDÜRFTIGEN GIBT, WIRD KEIN GELD FÜR IRGENDETWAS ANDERES AUSGEGEBEN!

nicht für das ausbessern von strassen, renovieren einer kirche, kulturelle tempel, flughäfen, militär, wissenschaft, beamtenapparat, für schnelles internet, nicht für die erfüllung sonstiger bedürfnisse. allein das bedürfnis sozial schwacher – und sei es nur ein obdachloser – muss vorrang haben vor allem anderen. wenn diese soziale pflicht erfüllt ist, dann kann meintwegen geld für anderes ausgegeben werden.

hopfen und malz ist verloren bei allen, denen diese formel nicht einleuchtet – und möge mir keiner daherkommen und behaupten, dass sie nicht sofort anwendbar wäre. einwände dagegen lasse ich nicht gelten! oder muss ich die gewissensfrage stellen: was ist wichtiger – der soziale dienst am menschen oder die sanierung einer bank? wer wirklich ein gewissen hat, für den gibt es nur eine richtige antwort.

und es soll mir auch niemand in diesem eigentlich reichen land erzählen, dass für die abdeckung des sozialen bereichs kein geld da wäre! ca. 200 milliarden werden jährlich verschleudert – von politikern, die von einem empfinden für soziale nöte lichtjahre entfernt sind. naja – das wort “sozial” wird gerne benutzt, hat eine alibi-funktion, um den schein eines sozialstaates aufrechtzuerhalten. aber kein einziger denkt wirklich daran, haben sie diese milliarden als budget in den händen, dass das ausgeben dieser immensen gelder vorrangig in den sozialbereich gehen muss.

eine machtgeile, verlogene truppe von geldmacht-marionetten würde es tatsächlich als verschwendung ansehen, wenn dieser reichtum an hilfebedürftige ginge. aber da muss es hin, das geld, zuerst, vorrangig! jedoch kann man sich nicht profilieren, sich kein mandat damit verdienen, wenn das schöne geld an arme und ausgegrenzte verschwendet wird. keine weitere stufe auf der erfolgsleiter ist zu erklimmen, wenn mit dem reichtum not gelindert, flüchtlingen ein zuhause gegeben wird. geradezu lächerlich würde sich ein staatssekretär machen, wenn er sich für die armen stark machen würde. die hohe politik hat anderes, besseres im sinn: ein starkes, konkurrenzfähiges land, das in der welt mitreden und mitbestimmen kann.

aber wer schafft denn diesen reichtum? die masse der hart arbeitenden bürger, die sich, um überleben zu können, das geld vom munde absparen müssen, während grossmäulige, schamlose und gewissenlose volksbetrüger es sich in ihrer verschwendungssucht richtig gut gehen lassen, sich als privilegierte zusätzlich privilegien in die taschen stopfen, während die zahl der verarmten und inzwischen von der gesellschaft ausgegrenzten von jahr zu jahr steigt. da können noch so viele auf der strasse verrecken – die anschaffung von neuem militärgerät ist wichtiger!

also wo bitteschön ist bei diesen unehrenhaften betrügern denn ein soziales empfinden vorhanden? wäre da ein solches, dann würde man seine kraft für die bürger einsetzen. solches zu tun wird freilich vorgetäuscht. aber kein einziger hat dieses eigentliche ziel in einem sozialstaat vor augen. vorsätzlich blind ist man vor allem auf dem sozialen auge; beide augen sind aber weit offen, wenn es um die erhöhung der eigenen bezüge geht.

ich möchte mal erleben, dass auch nur ein einziger sein amt niederlegt und sich öffentlich zu diesem schritt bekennt: “ich kann aus gewissensgründen eine politik nicht mittragen, die die bürger verarmen lässt und ausgrenzt!” – sich damit als fühlender mensch zeigt, sich zu seiner verantwortung für die bürger bekennt. Für ihn wäre der ausstieg aus diesem betrugssystem die logische konsequenz.

er wäre dann einer, der diese formel begriffen hat, würde ein beispiel geben. bravo, würden die bürger sagen, solche politiker brauchen wir. macht und einfluss und damit verbundener zugang zum Bürgerkapital müssen ganz einfach zum wohle der bürger eingesetzt werden. das muss deren bestimmung sein, so schreibt es das Grundgesetz vor, zu dieser verfassung haben sie sich bekannt und den eid darauf geleistet!

und wer es von euch noch nicht begriffen hat, für den wiederhole ich die formel nochmal:

SOLANGE ES AUCH NUR EINEN EINZIGEN HILFEBEDÜRFTIGEN GIBT, WIRD KEIN GELD FÜR IRGENDETWAS ANDERES AUSGEGEBEN!

wer verstandesmässig nicht in der lage ist, sie zu begreifen, der soll zu mir kommen. dem erklär ich es nochmal unter vier augen.

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