Faber: Das Boot ist voll
Faber (Julian Pollina, der Sohn von Pippo Pollina) entwirft hier ein sehr krudes Bild der deutschen Gesellschaft. Das Lied irritiert, weil der Liedermacher die Mentalität von Rechten in deren eigenen Worten wiedergibt. Die Bilder zeigen eine satte, dekadente und zugleich mitleidlose Gesellschaft am Badestrand. Die gewalttätige Schlussszene ist interpretationsbedürftig. Vielleicht die Angst des Spießers, von einer Barbarenherde überrannt zu werden?
Comments
-
Julian Polina greift die Bildersprache eines Udo Jürgens auf und gießt zugleich Öl ins Feuer. Extrem verwirrend! Ließen sich statt Bratwurst am Strand nicht eher heilsame Verfahren der Gefühls- und Körperarbeit vom Individuum auf den Staat übertragen? Müssen offene Wunden immer wieder aufgerissen werden? Oder gelingt es uns doch noch, durch Rollenspiele, bewusste Kommunikation, das Ausleben von Gefühlen und Impulsen, Bilderarbeit, Wald-Baden und ökologische Landwirtschaft den gesellschaftlichen Konsens zu stärken und der Neuen Weltordnung Paroli zu bieten? Ein Anfang wäre gemacht, wenn das Erleben und Ein-Üben resilienter Selbst-Wirksamkeit auf der Tagesordnung stünde, sowie die Pflege harmonischer Paar- und Gruppenbeziehungen! Nicht immer muss es gleich der gemeinsame Trommelkurs sein, oder die Einnahme schamanischer Pilze. Ein Maximum natürliche Inspiration für uns alle könnte meinen Erkundungen zufolge von den Kakadus (Cacatuidae) ausgehen, einer abgegrenzten und leicht erkennbare Vogelfamilie in der Ordnung der Papageien (Psittaciformes). Diese schönen Geschöpfe leben auch in größeren Verbänden relativ harmonisch zusammen, konsumieren überwiegend vegetarische Kost und gucken nur selten ZDF oder „ARD Brennpunkt“. Ich denke, damit ist alles gesagt!