Gunnar Kaiser: Alles ist so kaputt
“Du bist keine Schönheit” sangt Herbert Grönemeyer über die Stadt Bochum. Gunnar Kaiser fühlte sich beim Spaziergang durch Bochum von der Hässlichkeit und Zerstörung dort schockiert. Es geht aber hier nicht nur um architektonische Sünden. Gunnars “Spleen” recht tiefer. Die Leere in den Gesichtern der Passanten, die allgegenwärtige Verlogenheit, die Abwesenheit jeglichen Sinns… Wirklich nichts mehr scheint im Lot zu sein. Wir befinden uns schon längst in der Dystopie, und die meisten scheinen es nicht zu bemerken. War es früher besser oder ist auch dies nur Illusion? Nicht nur ist die Lage desolat, auch an einer Verbesserung der Lage scheinen die meisten kein Interesse zu haben. Eine furiose Rede Gunnar Kaisers, noch grundsätzlicher als seine üblichen Filme über Corona. Verzweiflung kann sich am Ende als fruchtbar erweisen. Die Abwendung von dem, was man nicht mehr erträgt, macht einem deutlich, wer man ist und welche Werte man vertritt. Tapferkeit, Eigensinn und Geduld können helfen, eine bessere Welt zu schaffen.
Anders, aber nicht weniger gut, der Artikel von Michael Fitz (Cousin von Lisa Fitz) eingelesen als Audiopodcast.