Helfen wir den Menschen in Griechenland! – 11. Zwischenbericht
Liebe HdS-Leserinnen, liebe HdS-Leser,
gleich mehrere gute Nachrichten vorweg: als ich Euch in der letzten Woche schrieb, daß wir vermutlich auch das Altenheim in Gythion mit Hilfsgeldern unterstützen würden, wussten wir noch nicht, daß diese Einrichtung mit ihren rund 30 Bewohnerinnen und Bewohnern zur Zeit noch genügend Unterstützung von anderen bekommt. Helferinnen und Helfer aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland haben Patenschaften übernommen, sodaß wir bis auf weiteres nicht werden einspringen müssen. „Die Situation hat sich dort entspannt“, schrieb mir dazu ‚Außenhelfer’ Karl-Heinz Apel, der sich ja noch in Griechenland aufhält und aufmerksam die Notsituationen vor Ort überprüft (dasselbe, womit auch Evelin und Tassos Chatzatoglou derzeit noch in Griechenland beschäftigt sind). Diese Antwort von Karl-
Heinz Apel zeigt:
• Auch andere helfen, nicht nur wir!
• Wirksame Hilfe für Menschen in Griechenland ist mittlerweile angewachsen zu einer europäischen Bewegung, und zwar von ganz unten her!
• Auch gute Koordination der Helferinitiativen nimmt zu – und verhindert, daß ‚versehentlich’ manche Hilfsbedürftige gleich Mehrfachhilfe bekommen, andere hingegen gar nicht!
Was den letzten Punkt betrifft, sprachen wir das ja mehrfach schon in unseren Berichten an. Und ich komme, zum Abschluß dieses Berichtes, auf dieses wichtige Thema noch einmal zurück.
Womit ich auch noch eine weitere – ich denke: erfreuliche – Nachricht mitteilen kann:
Schon im letzten Bericht konnte ich einen allmählichen Wiederanstieg der Spendenbereitschaft vermelden: ein gutes Spendenplus von rund 1.000,- Euro gegenüber der Vorwoche, da dieses Plus nur gut 860,- Euro betragen hatte, einen Anstieg der SpenderInnenanzahl von 6 auf 9 weitere HelferInnen binnen Wochenfrist. – Nun, in den vergangenen sieben Tagen, kamen 45 neue UnterstützerInnen hinzu – die Gesamtzahl der SpenderInnen liegt nun bei 525 Personen -, und das Spendenvolumen stieg in der letzten Woche um fast 3.000,- Euro an – um genau 2.892,- Euro -, was bedeutet:
Trotz der Tatsache, daß viele von uns – und wahrlich zu Recht! – in den letzten Wochen vor allem die Flüchtlingsproblematik beschäftigt hat und auch weiter beschäftigen wird: Griechenland ist nicht vergessen, und schon gar nicht die Not von Millionen Menschen in Griechenland. Im Gegenteil: statt Strohfeuer-Engagement dürfen wir eine beeindruckende Kontinuität registrieren, statt Abnahme des Engagements einen Zuwachs der Hilfe. Darf ich sagen: wir OrganisatorInnen freuen uns! Riesig sogar!
Und wenn man hinzunimmt, daß Anfang nächster Woche erst unser „Hauptbotschafter“ Konstantin Wecker seine Konzert-Tournee wiederaufnimmt, um bei sämtlichen Veranstaltungen auch auf unser Hilfsprojekt aufmerksam zu machen, dürfen wir alle bestimmt auch für die kommenden Wochen recht zuversichtlich sein. Danke an alle also ein weiteres Mal! Und an dieser Stelle, zum zweiten Mal im Rahmen meiner Zwischenberichte, unser kleines Werbevideo – mit Konstantin Wecker – für unsere Hilfsaktion:
[vimeo]https://vimeo.com/137846970[/vimeo]Hat sich nun auch an der anderen, an der „politischen“ Front etwas getan? Ihr erinnert Euch sicherlich: wie steht es um die Menschenrechtsfrage, die ich im Blick auf die Politik der Euro-Staaten gegenüber Griechenland in den letzten beiden Wochen angesprochen habe? Liegen schon Antworten des befragten Journalisten und des befragten Politikers vor – beide im Bereich des Juristischen und des Völkerrechts zuhause?
Nun, an diesem Punkt muß ich heute leider noch passen: der Journalist ist verreist, bis Ende Oktober noch, der Politiker hatte bislang – so will ich mal unterstellen – zu viel anderes um die Ohren. Versprochen jedoch: wir bleiben dran! Und teilen Euch sofortest Neues mit, wenn es Neues zu berichten gibt.
Da gegenüber den Vorberichten heute keine weiteren Hilfsprojekte vorzustellen sind – bei den meisten wird unsere Unterstützung einfach fortgesetzt (die jeweiligen, entsprechenden, Monatsraten teilten wir Euch bereits mit) -, lasst mich heute mit einer anderen Nachricht schließen – und mit einer Bitte, die damit in einem direkten Zusammenhang steht:
Gleich eine ganze Gruppe von HelferInnen und Hilfsorganisationen für die Menschen in Griechenland trifft sich in einer guten Woche in Berlin – auch wir werden dabeisein -, zu einem zweitägigen Austausch und Arbeitstreffen im „Haus der Demokratie und Menschenrechte“, Greifswalder Straße 4 (Beginn am Samstag, den 17. Oktober, um 15 Uhr). Ich zitiere einfach einmal aus dem Einladungstext:
„Ochi heißt NEIN! Griechenland-Konferenz in Berlin am 17./18. Oktober 2015
Am Wochenende 17./18.10. veranstalten FCH und Mitherausgebende eine Griechenland-Konferenz mit Gästen aus Griechenland. Ort: Berlin, Haus der Demokratie und Menschenrechte
Auf der Konferenz wird es um zwei Dinge gehen: Erstens um die Konkretisierung der Solidarität mit der Bevölkerung in Griechenland nach dem NEIN der Bevölkerung zu einem neuen Sparprogramm, aufgezwungen durch die EU, und nach dem JA des griechischen Parlaments zu eben einem solchen neuen Austeritätsprogramm, ebenfalls aufgezwungen durch die EU. Zweitens um eine politische Debatte über die jüngere Entwicklung in Griechenland und über die Perspektiven einer linken europäischen Antwort auf das neoliberale Europa.
Im Zentrum der Konferenz sollen der Dialog, der Austausch und die Diskussion verschiedener Positionen, Analysen und Erfahrungen stehen. In Anbetracht der heftigen Debatten um viele offene Fragen ist das ein ehrgeiziges Ziel. Die Konferenz soll auch Gelegenheit bieten, dass sich Griechenland-Solidaritätsgruppen und Projekte austauschen, absprechen, koordinieren usw.“
Ergänzend von mir aus: Teilnahme an diesem Arbeitstreffen ist für alle Bedürftigen kostenlos (nach bürokratischen Nachweisen wird nicht gefragt!), die anderen zahlen 15 Euro Kostenbeitrag. Und Hinweis zwei: Genaueres zu diesem Treffen erfahrt Ihr im Internet unter „Faktencheck Hellas“ beziehungsweise unter http://faktencheckhellas.org/konferenz/ ! Übrigens aus meiner Sicht ganz besonders sympathisch bei diesem Treffen: die Veranstalter bestätigen die Anmeldung von TeilnehmerInnen unter anderem mit einem wunderbaren Rosa-Luxemburg-Zitat: „Wir wollen etwas verfeinerten Radikalismus. Nicht bloß dieses
grobkörnige Entweder-Oder“ (Rosa Luxemburg). Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr mir das aus der Seele gesprochen ist. Und jedem, der den Aufruf zu unserer Hilfsaktion gelesen hat – wie auch manchen Bericht in den vergangenen Wochen -, ist mittlerweile unsere Grundprämisse mehr als nur vertraut: genau das entspricht auch unserer Maxime, die Tatsache nämlich, aus der humanitären Hilfe und dem politischen Engagement kein „Entweder-Oder“ zu zimmern, sondern in beidem ein plausibles, ein gutes, „Sowohl-Als Auch“ zu sehen. Das also dazu! Und was hat es nun mit unserer Bitte auf sich?
Nun, die Gelder, die wir für die Berlin-Reise aufbringen müssen, wollen wir keinesfalls aus Eurem Spendentopf nehmen. Wir sehen uns schlicht nicht berechtigt dazu. Da aber auch wir OrganisatorInnen nicht auf Rosen gebettet sind, zu einem Gutteil jedenfalls, wären wir sehr dankbar, wenn die eine oder der andere unter Euch in den nächsten Tagen vielleicht etwas in diesen Organisationstopf spenden würde – unter dem Sonder-Stichwort „Spende für die IHW“ (= „Initiative für eine humane Welt (IHW) e. V.“). Bankdaten sind dieselben wie bei der „GriechInnenhilfe“. Und auch die Spenden für diesen Organisationszweck sind steuerlich absetzbar. Danke also für Spenden diesesmal gegebenenfalls auch für die bedürftigen Helfer.
Womit ich auch schon beim obligat gewordenen Finale bin, bei den Bankdaten selber (wie gesagt: was die eigentliche Hilfsaktion betrifft, bleibt es bei dem gewohnten Stichwort „GriechInnenhilfe“!):
Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE
Mit Dank an Euch alle und herzlichen Grüßen, wiederum vom gesamten Organisationsteam,
Euer Holdger Platta