Helfen wir den Menschen in Griechenland! – 15. Zwischenbericht

 In Holdger Platta, Politik (Ausland), Über diese Seite

GriechenlandhilfeLogoWieder hat Holdger Platta Anlass zur Freude: Einer ganzen Reihe von Griechinnen und Griechen in Not kann dank weiter einfließender Spenden geholfen werden. Wieder packt den Autor, Redakteur und Organisator unserer Spendenaktion aber auch die Wut ob der von den EU-Ländern weiter geschürten Politik der Verelendung eines ganzen Volkes. Einige besonders drastische Beispiele aus Griechenland führt Holdger an und sorgt mit dafür, dass das Thema – das in den meisten Medien seit Monaten “kein Thema” mehr ist – in unser aller Bewusstsein bleibt. Auch eine sehr treffende Wortschöpfung ist Frucht dieses Artikels: “Rettungsopfer”.

Liebe HdS-Leserinnen, liebe HdS-Leser,

vorweg: beide Außenteams unserer HelferInnengruppe sind inzwischen aus Griechenland zurück – Apotheker Karl-Heinz Apel (aus Rosche bei Uelzen) mit seiner Ehefrau Ursula sowie Evelin und Tassos Chatzatoglou aus Graz. Doch bereits in der nächsten Woche möchte Tassos Chatzatoglou erneut nach Griechenland fahren, um weitere Hilfsmaterialien anzuliefern. Doch dazu später noch mehr! Und was Ursula und Karl-Heinz Apel betrifft, so planen auch diese bereits ihre nächste Hilfsfahrt nach Hellas, und zwar für Februar/März des kommenden Jahres.

Zunächst jedoch die neuesten Zahlen zum Spendenanstieg:

Erstmals haben wir den Eingang von Geldern registrieren können, die von uns ganz speziell für diverse anfallende Organisationskosten verwendet werden dürfen: 80,- Euro von zwei SpenderInnen. Wobei, ich erinnere noch einmal daran, sämtliche Reisekosten unserer beiden Außenteams von diesen selbst aufgebracht worden sind! Dank an alle vier Akteure, an Kalle und Ursula sowie an Evelin und Tassos!

Ansonsten bietet sich am heutigen Berichtstag, am Donnerstag, den 5. November, das folgende Bild:

Es kamen 25 NeuspenderInnen hinzu; deren Zahl umfaßt inzwischen 560 Helferinnen und Helfer. Diese überwiesen insgesamt 880,- Euro auf unser Hilfskonto, so daß die Gesamtsumme der Spenden inzwischen 71.905,60 Euro beträgt. Das erlaubt uns, Hilfe dort fortzusetzen, wo wir bereits mit unserer Hilfe begonnen haben (Ende August/Anfang September), das ermöglicht uns aber auch, den EmpfängerInnenkreis unserer Hilfsaktionen noch etwas auszuweiten. Ich konkretisiere:

1. Das Krankenhaus in Molai wird weitere 2.000,- Euro von uns erhalten, voraussichtlich in der Gestalt weiterer medizinischer Hilfsmittel, direkt von Deutschland aus, und dieses Mal auch inklusive verschiedener Medikamente, die zu Beginn unserer Hilfsaktion noch nicht nach Griechenland transportiert werden konnten – wegen der Sommerhitze (viele Arzneien dürfen nur bei Temperaturen unter 25 Grad Celsius befördert werden). Apropos: diese Sachmittel-Akquise erfolgt aus einem doppelten Grund hier bei uns in der Bundesrepublik. Sie sind generell preiswerter bei uns einzukaufen als in Griechenland – was ein weiteres Licht wirft auf die äußerst problematischen Verhältnisse in Hellas! -, und manche Medikamente und ärztlichen Hilfsmittel sind derzeit in Griechenland überhaupt nicht erhältlich. Und zum anderen gelingt es Karl-Heinz Apel, dem Apotheker und langjährigen Kunden der betreffenden Lieferanten, Sonderrabatte rauszuverhandeln oder sogar kostenlose Zusatzlieferungen bei den Herstellern zu akquirieren.
2. Dasselbe gilt für die weitere Versorgung der Arztpraxis in Kyparissi: auch diese wird erneut Medikamente und medizinisches Hilfsmaterial erhalten, und zwar im Geldwert von 300,- Euro.
3. Hinzukommt – hier in Gestalt von Bargeld direkt – das Altenheim in Gythion mit seinen rund 30 Bewohnerinnen und Bewohnern. Dort soll vor allem die weitere Versorgung mit Lebensmitteln sichergestellt werden, und zwar im Wert von 1.000,- Euro. Und auch hier reiche ich zwei Informationen nach: Es handelt sich dort ausschließlich um alte Menschen, denen keine Familienangehörigen mehr zur Seite stehen und mithelfen könnten, menschenwürdige materielle Lebensbedingungen im Altenheim sicherzustellen. Und die deutschen HelferInnen dort sind mittlerweile regelmäßige LeserInnen von HdS. Seid von hier aus aufs herzlichste gegrüßt!
4. Als letztes weise ich auf zwei Neuempfänger von Hilfeleistungen unsererseits hin: auch das Gesundheitszentrum auf der Insel Andros soll eine sogenannte „Europalette“ mit medizinischen Hilfsgütern bekommen, im Wert von rund 2.000,- Euro, sowie auch das größte soziale Krankenhaus in Griechenland überhaupt, das „Elpis“ in Athen. Auch dieses Krankenhaus wird zunächst eine Europalette von uns angeliefert bekommen, ebenfalls mit ärztlichem Hilfsmaterial, ebenfalls im Gesamtwert von 2.000,- Euro. Und auch zu diesem sozialen Krankenhaus, dessen Name „Elpis“ auf deutsch „Hoffnung“ bedeutet, eine kurze Zusatzinformation: wir treten damit auch in eine Kooperation ein mit www.griechenlandhilfe.de, konkret, mit dem deutschen Unterstützer Erwin Schrümpf. Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit mit ihm.

Laßt mich abschließend für heute noch zwei Bemerkungen machen:

Mit Verärgerung habe ich in bundesdeutschen Tageszeitungen lesen müssen, daß der Streik der griechischen Arbeitskräfte bei den Fährbetrieben lediglich deswegen geführt werde, weil diesen Menschen weitere Lohnsenkungen drohten. Zwar ist das richtig – und dieses wäre für einen Streik bereits Anlaß genug! Doch in Wahrheit geht es um anderes und mehr: Dieser Streik wird auch geführt gegen die Auflage der Euro-Staaten, daß die griechischen Fährenbetreiber, die Reeder, zukünftig auch die Erlaubnis haben sollen, Billigstarbeitskräfte aus dem Ausland einstellen zu dürfen (die dann ihrerseits, von der Not nach Griechenland vertrieben, etwa aus asiatischen Ländern, unter erbärmlichsten Lohnbedingungen in Griechenland arbeiten sollen!). Heißt: die europäische Gemeinschaft, die Gruppe der Euro-Staaten, will in Griechenland Lohndumping durchsetzen, mit anderen Worten, eine Politik, die das Rettungsopfer Griechenland noch mehr in den Abgrund treibt. Mindestlohn in Deutschland ja (und dieser ist schäbig genug und reglementiert die Betroffenen mit zwingender Arithmetik in die Altersarmut hinein!), und in Griechenland nicht mal das? – Für mich stellt diese Euro-Staaten-Politik nur noch eines dar: eine Mischung aus geistigem Bankrott und Barbarei!

Und die andere Bemerkung: Das Projekt, europaweit Menschen- und Völkerrechtler zu finden, die – auch aus dem eben genannten Grund! – bereit und fähig sind, beim Internationalen Strafgerichtshof der UNO in Den Haag Klage einzureichen wegen fortdauernd und anhaltend begangener Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Griechenland, bleibt auf der Tagesordnung und wird von mir weiter vorangetrieben. Wobei – ich sage es offen – mich manche Zögerlichkeiten mancher kompetenter Zeitgenossen mehr und mehr zu ärgern beginnen. Sollte es mal wieder so sein, daß es gerade sogenannte Intellektuelle sind, die sich wechselseitig “in Sachen” Humanität an Bequemlichkeit zu übertreffen versuchen? – Ich hoffe: nicht!

Womit ich auch wieder mal beim obligaten Schlußspruch bin: bitte helft weiter, bitte tragt diesen Hilferuf auch weiter hinaus ins Land! Hier, wie schon gewohnt, die Bankdaten zu unserem Spendenkonto (bei Überweisung Stichwort „GriechInnenhilfe“ nicht vergessen!). Und: wer allmählich um Spendenbescheinigungen nachsuchen will (die unser Finanzverwalter Peter Latuska ab Anfang nächsten Jahres ausstellen wird), bekommt ab heute auch stets Name und Adresse genannt, an wen und wohin diese Nachricht zu schicken ist:

Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE

Spendenbeleg bitte anfordern bei (mit Angabe Eurer Adresse natürlich!):

Peter Latuska (IHW), Theodor-Heuss-Straße 14, 37075 Göttingen

Mit herzlichen Grüßen wieder einmal Euch allen,
Holdger Platta

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