Helfen wir den Menschen in Griechenland! – Zweiter Bericht 2016

 In Holdger Platta, Über diese Seite

GriechenlandhilfeLogo-300x194In seinen heutigen Bericht geht Holdger vor allem auf einen für uns neuen, besonders drastischen Einzelfall eine: Ein 2-jähriger Junge mit seltener Krankheit braucht dringend Geld für seine aufwändige medizinische Betreuung. “Natürlich” kann das Gesundheitswesen in Griechenland, diesem Land, das bewusst in die Armut getrieben wurde, diese Kosten nicht übernehmen. Auch sonst ist unsere Hilfsaktion nach wie vor im wahrsten Sinn der Wortes not-wendig. Aber es ist auch eine Zeit der “Ernte”, die uns mit partieller Zufriedenheit erfüllen kann. Tassos Chatzatoglou wird noch an diesem Wochenende nach Griechenland reisen, um etliche der gesammelten Gelder an Bedürftige “auszuschütten”. Es zeigt sich auch, dass es mehr als ein frommer (im Falle Holdgers: ein agnostischer) Wunsch war, das Schicksal von Einzelpersonen in Griechenland entscheidend verbessern zu können.

Liebe HdS-Leserinnen, liebe HdS-Leser,

in der vergangenen Woche liefen 435,- Euro an neuen Spendengeldern bei uns ein (aufgeteilt auf 6 Einzelspenden/EinzelspenderInnen), davon speziell für die schwer nierenkranke Katerina K. aus Piräus 100,- Euro. Was reale Hilfe für sie betrifft, „glühen weiter die Drähte“. Da ich in der Region wie auch überregional Anfang dieser Woche eine neue Pressekampagne für unsere Hilfsaktion gestartet habe, hoffe ich auf bessere Zahlen in der kommenden Woche.

Als zweites greife ich eine Anregung unserer HdS-Leserin Margit Geilenbrügge auf, die uns schon beim Erstellen unseres Logos sehr geholfen hatte. Sie hat mit großem Interesse auf die Idee von Tassos Chatzatoglou reagiert, für Euch Unterstützerinnen und Unterstützer auch die Möglichkeit zu persönlichen Patenschaften zu eröffnen. In Margits Worten gesagt: „Eigentlich liegt mir die persönliche Beziehung, die Anteilnahme am Leben konkreter Menschen genauso am Herzen wie eine materielle Unterstützung.“

Also, von uns aus kann das sofort losgehen! Konkret: wer eine persönliche Patenschaft übernehmen möchte, wende sich direkt an unseren Spendenverwalter Peter Latuska (Mailanschrift latuskalatuska@web.de). Dieser leitet die Anfrage dann weiter an Tassos Chatzatoglou, der danach die gesamte weitere Organisation übernimmt (Vermittlung zwischen Paten und Hilfsbedürftigen, Übersetzung auch der Briefe – ganz wichtig! –, die zwischen den Partnern ausgetauscht werden sollen). Gut wäre zu wissen, für Peter Latuska vor allem, in welcher Spendengeldhöhe Ihr Patenschaften übernehmen möchtet, gegebenenfalls auch, mit welcher Regelmäßigkeit diese Spendengelder fließen sollen. Ich fände wunderbar, wenn unsere Hilfsaktion dadurch eine zusätzlich humane – sprich: zwischenmenschliche! – Dimension bekäme. Stimme also Margit Geilenbrügge aus vollem Herzen zu.

Dann darf ich Euch darüber informieren, daß Tassos Chatzatoglou bereits an diesem Sonntag, am 17. Januar, zu seiner nächsten Hilfsreise nach Griechenland aufbricht – und sich voraussichtlich bis zum 13. Februar in Griechenland aufhalten wird. Dazu möchte ich vor allem auf einen neuen Hilfsfall ganz besonders zu sprechen kommen. Es geht um den gerade mal 2 Jahre alten Panagiotis P. aus Athen (siehe Foto!).

Panagiotis

Panagiotis

Panagiotis kam am 21. Januar 2014 mit schwersten innerkörperlichen Anomalien zur Welt. Mehr oder weniger lagen alle Organe im Bauchraum falsch, so daß es unter anderem aus diesem Grund in dessen zweitem Lebensmonat zu einem Darmverschluß kam. Gleichzeitig setzte zu diesem Zeitpunkt auch noch ein zweites – ein politisch-soziales – Drama ein: Der kleine Panagiotis, nach ärztlicher Diagnose ein „Todeskandidat“, konnte von den zuständigen jungen Ärzten im staatlichen Kinderkrankenhaus zu Athen nicht operiert werden, weil sämtliche erfahrenen Chirurgen aufgrund der griechischen Sparmaßnahmen dort bereits entlassen waren und die verbliebenen unterbezahlten Nachwuchsärzte sich diese komplizierte Operation nicht zutrauten. (Anmerkung von mir: Man schätzt, daß die Kinder-/Säuglingssterblichkeit in Griechenland aufgrund der verheerenden Finanzsituation, die dort seit Jahren herrscht, mittlerweile in die Tausende geht – Und das humane Europa! Diese angebliche „Wertegemeinschaft“ schaut zu, schaut zu, schaut zu…). Die bestürzten Eltern des kleinen Panagiotis waren deshalb gezwungen, ihr Kind in einer teuren Privatklinik operieren zu lassen, im Iatriko Kentro in Athen. Der dortige Arzt, Dr. Marios Marangakis, einer der wenigen Chirurgen, der diesen schweren Eingriff durchführen konnte, rettete dem Baby in einer fünfeinhalbstündigen Operation tatsächlich das Leben. Und es soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, daß eine reiche Reedersfamilie mit Namen Latsis die Kosten für diese Operation übernahm.

Dennoch: Der kleine Panagiotis hatte damit seinen Leidensweg noch lange nicht hinter sich – ebensowenig natürlich seine Eltern. Weitere Eingriffe waren erforderlich, es fanden sich auch weitere Menschen in Griechenland, die Geld zu spenden vermochten, doch die Situation für die Familie P. wurde trotzdem immer schwieriger, vor allem, was die Finanzsituation betraf. 60.000,- Euro kosteten die Eingriffe (inklusive Krankenhausaufenthalte) insgesamt, die Familie bekommt seither keine Kredite mehr. Das letztjährige Jahreseinkommen des Vaters – er betreibt eine Wagenwaschanlage (derzeit mit defizitärem Resultat!) – betrug laut Steuererklärung rund 4.000,- Euro, die Mutter ist arbeitslos, die Restschuld, die für den letzten Krankenhausaufenthalt zu tilgen ist, beträgt immer noch 4.500,- Euro. Nun, Ihr werdet verstehen, daß es sich für uns von selbst verstand, daß Tassos Chatzatoglou auf seine Reise nach Griechenland genau diese 4.500,- Euro mitnehmen wird. Und Ihr sollt und dürft wissen: dank Eurer Hilfe!

Was das sonstige – sehr umfangreiche – Hilfsprogramm von Tassos Chatzatoglou auf seiner (von ihm selber finanzierten!) Griechenlandreise betrifft, mögen heute die folgenden Stichworte genügen. Ich bitte um Verständnis, daß ich aus Sicherheitsgründen keine weiteren Beträge nenne (heute jedenfalls nicht):

• Insgesamt wird er zehn Ortschaften bereisen (vielleicht sogar elf): Athen, Piräus, Keratsini, Andros, Tinos, Molai, Kyparissi, Gythion, Kilkis und Lefkas, eventuell auch Chrisoupolis;
• bei sieben sozialen und/oder ärztlichen Einrichtungen (Krankenhäusern, Arztpraxen, Altersheimen, Sozialstationen) wird er Sachmittel abliefern, vor allem Verbandsmaterial und Medikamente, aber auch Einkaufsgutscheine und Geld;
• außerdem wird er zwölf Einzelpersonen und Familien besuchen, um dort weitere Geldbeträge zur Verfügung zu stellen: für den Einkauf von Lebensmitteln und Kleidung, fürs Begleichen von Stromrechnungen und gegebenenfalls für weitere dringliche Bedarfe;
• schließlich wird sich Tassos Chatzatoglou ein Bild darüber verschaffen, wo weitere Notlagen entstanden sind oder sozusagen Nachholbedarf bei unserer Hilfe aufgetreten ist.

In einem Wort: Tassos Chatzatoglou wird ein anstrengendes Programm zu absolvieren haben – ich bin sicher: eine auch seelisch immer wieder äußerst belastende Reise in die Notfallregionen Griechenlands. Aber hoffen wir für Tassos Chatzatoglou: eine Fahrt, die ihm immer wieder auch zeigen wird, daß Hilfe – in jederlei Hinsicht des Wortes – angekommen ist und manche Menschen befreien konnte aus allergrößter Not!

Um es an einem Beispiel kurz darzustellen: Herr H. aus Chrisoupolis, dem wir 50 Physiotherapien ermöglicht haben, kann heute wieder spazieren gehen – sicherheitshalber in Begleitung noch, aber immerhin!

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser, ich weiß nicht, wie es Euch ergeht, aber gerade bei dem heutigen Bericht ist mir deutlich geworden, wie dringend erforderlich unsere Hilfe nach wie vor ist und wie erbarmungswürdig-schäbig sich nach wie vor das politische Euro-Europa gegenüber Griechenland verhält. Mit Sicherheit komme ich bei meinem nächsten Bericht auf letzteres zurück!

Damit zum Konto, auf das Ihr unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“ spenden könnt und – es sei daran erinnert! – unter dem Kennwort „Katerina K“ auch für die schwersterkrankte junge Patientin aus Piräus, die eine neue Niere benötigt:

Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE

Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta

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