Hilfe für Laura – ein Sonderappell
295. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Besondere Notsituationen erfordern besondere Entscheidungen. Zwar war das Spendenergebnis in der letzten Woche durchaus erfreulich. Aber wir kommen mit unsere Hilfsaktion nicht aus der Notlage heraus, auch noch Laura in diesem Jahr wirksam helfen zu können. Ein herzlichster Sonderappell also dieses Mal. Holdger Platta
Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,
anders als geplant, möchte ich diesen Hilferuf ausschließlich noch einmal Laura widmen, dem elfjährigen Mädchen, das mit seinen Eltern vor einigen Jahren aus Syrien flüchten konnte, das mit seinen Angehörigen auch als Asylbewerberin von den griechischen Behörden anerkannt worden ist, aber nach wie vor (wie die Eltern auch) im Krankheitsfall keinerlei Unterstützung vom griechischen Staat erhält. Ein Skandal, der im angeblich menschenrechtsorientierten Europa seinesgleichen sucht, ein Akt der Unmenschlichkeit, der selbst bei uns, in der Bundesrepublik, meines Wissens noch nicht vorgekommen ist. Selbst ich, in der Flüchtlingshilfe tätig gewesen, habe dergleichen noch nicht erlebt. Ein kleines Beispiel mag das erläutern:
Als ich vor einigen Jahren bei der hiesigen Flüchtlingshilfe in Nörten-Hardenberg einstieg und über einen längeren Zeitraum hinweg rund zwanzig AsylbewerberInnen Deutschunterricht gab, durfte ich die folgende Erfahrung machen – und diese Finanzhilfe war von der Ortsbürgermeisterin selber angeordnet worden. Wenn irgendwer von den Flüchtlingen erkrankte, sprang die kleine Kommune ein und übernahm für die Hilfesuchenden sämtliche Arztkosten. Als es da, bei einer Geflüchteten einmal bei einem Zahnarzt im Ort Schwierigkeiten gab und ihre Rechnung aus eigener – leerer – Tasche bezahlt werden sollte – rund 380,- Euro für das Ziehen eines Zahnes, der nicht mehr zu retten war -, genügte mein Besuch in der betreffenden Praxis und bedurfte es nur eines kurzen Rückrufs der Zahnarzthelferin im Nörtener Rathaus, um die Sache binnen fünf Minuten aus der Welt zu schaffen. Mit einer herzlichen, ernstgemeinten Entschuldigung wurde die Rechnung „ad acta“ gelegt, auf gut deutsch: zerrissen und in den Papierkorb geschmissen!
Anders der Fall also bei Laura in Griechenland, die mit ihren Eltern auf der Insel Andros wohnt (in der Ägäis östlich von Athen). Laura hat vor einigen Jahren beide Füße verloren und benötigt seither, bis auf weiteres jedes Jahr erneut, Prothesen, mit deren Hilfe sie wieder gehen kann und die alljährlich wegen des Körperwachstums von Laura ausgetauscht werden müssen. In der Kostenhöhe von mittlerweile rund 5.000,- Euro, hergestellt vom Orthopädischen Institut in der griechischen Hauptstadt. Vielfach berichtete ich ja in den letzten Wochen darüber. Dennoch aber auch heute nochmal die brutalen Fakten – und verbunden damit zugleich auch das neueste Spendenergebnis. Also:
In der letzten Woche überwiesen sechs SpenderInnen 320,- Euro an uns – was so wenig ja „eigentlich“ nicht ist, auch wenn in der Vorwoche sogar 350,- Euro bei uns eingegangen waren, wobei es sogar „nur“ zwei SpenderInnen gewesen sind, die uns während dieser sieben Tage davor diese Unterstützung zuteilwerden ließen.
Da zum Beginn dieses neuen Monats Dezember unter anderem eine Abbuchung für Panagiota K. mit ihren drei Töchtern fällig war, für deren Mietkosten in der Höhe von 220,- Euro, beläuft sich deswegen unser Kontostand bei der GriechInnenhilfe derzeit auf 1.591,86 Euro. Heißt: immer noch fehlen uns knapp über 3.400,- Euro, um auch Laura helfen zu können.
Nun bin ich ja in den letzten Wochen nicht untätig geblieben – von den Wochenberichten zu unserer GriechInnenhilfe einmal abgesehen. Und auch Volker Töbel, der neue Kassenwart bei unserem Trägerverein für die GriechInnenhilfe, bei der „Initiative für eine humane Welt (IHW) e. V.“, hat mich bei dieser Geldsuche, über die Grenzen von HdS hinaus, unterstützt (übrigens wurde vom Göttinger Finanzamt soeben wieder der Gemeinnützigkeitsstatus unseres Vereins bestätigt). Telefonate wurden geführt, Mails und Briefe geschrieben, vor allem von mir. Aber bis zum heutigen Tag sind alle diese Versuche erfolglos geblieben.
Potentielle – vermeintliche? – „Großspender“ haben sich bislang nicht gerührt, auch Hilfsbitten im engsten Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis sind vergebens gewesen. Was meine Frau, was Volker Töbel und mich betrifft, wissen wir allesamt nicht mehr weiter, diese Finanzierungslücke für die gehbehinderte Laura schließen zu können. Zum ersten Mal, so sieht es bis jetzt wenigstens aus, wird unsere GriechInnenhilfe nicht mehr helfen können – es sei denn, in dieser Vorweihnachtszeit geschehen noch Zeichen und Wunder. Bei all diesen Feststellungen missversteht mich aber nicht:
Selbstverständlich verfügen noch jede und jeder aus unserem HelferInnenteam über genügend Empathie, um begreifen zu können, daß die lange Dauer unserer Hilfsaktionen zu ermüden vermag. Selbstverständlich ist uns klar, dass viele von Euch eh nicht über genügend Geld verfügen, um uns beistehen zu können. Und andere unter Euch, wahrlich, die haben zum Teil von Anfang an sehr hohe Geldsummen an uns überwiesen, nicht wenige kontinuierlich sogar oder sehr, sehr viele Male inzwischen.
Dennoch wollte ich Euch heute noch einmal in aller Ausführlichkeit diesen ganz besonderen und ganz besonders quälenden Notfall schildern. Vielleicht ist jetzt ja nicht nur – das auf jeden Fall – Geldhilfe gefragt, sondern sogar etwas anderes noch: Fantasie! Wer käme, gegebenenfalls, aus Eurem menschlichen Umkreis in Frage, helfenderweise einzuspringen? Lohnt, womöglich, der Blick ins eigene Adressbuch (so noch vorhanden, ich weiß), um einen neuen Nothelfer ausfindig zu machen? Gibt’s, für den einen oder die andere unter Euch, Möglichkeiten sogar, auf anderen Websites auf unsere Hilfsaktion hinzuweisen – hinzuweisen auf jeden Fall auf Lauras Notsituation, darauf also, daß da jemand neue Fußprothesen benötigt, um wieder gehen zu können???
Wir alle vom OrganisatorInnenteam würden uns freuen, riesig freuen, wenn ich in der nächsten Woche wirklich von einer „frohen Botschaft“ berichten könnte. In diesem Sinne also:
Wer uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“ auf das Konto:
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21 GOE
Inhaber: IHW
Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an mich, entweder unter der Postanschrift Füllegraben 3, 37176 Sudershausen, oder unter der Mailadresse marggraf-platta@web.de.
Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta
gut, dass du an Laura erinnerst.
Seit kurzem lese ich hier neue Namen beim Kommentieren. Für HdS eine richtig gute Sache. Sicherlich wird der Eine oder die Andere wenn es möglich ist für die wichtige GriechInnenhilfe die Laura finanziell unterstützen wollen.
Klar, bleibe ich im Rahmen meiner Möglichkeiten am Ball.
Bis denn und fröhliche Grüße, Ulrike
Dann mache ich mal den Anfang:
ICH WÄRE MIT 100€ DABEI
Jetzt fehlen noch 3300€
toller Vorstoß zur Ermöglichung einer Kettenreaktion !
Da will ich nicht aussen vor bleiben und also kommen von mir 10 euro nächste Woche.
Naja – das berühmte Kleinvieh das ja auch Mist macht, letztendlich, eine Art Naturgesetz…
…jeder wie er eben kann ( und können tut jeder ) und dann wirds ein Batzen der wirklich helfen kann.
Jetzt fehlen noch 3290€
dann will ich mal weitermachen und 240 € überweisen und hoffe auf „Ansteckung“…
Viele Grüße
Annafee
sehr schön. Ich hatte schon etwas die Hoffnung aufgegeben.
Aber nun geht es in einem großen Schritt weiter.
Jetzt fehlen noch 3050€.
Das wäre doch ein schönes Zeichen in dieser Zeit.
Jeder Euro ist wichtig.
Danke, lieber/liebe Moin“ (aus Norddeutschland?), daß Du diese Aktion hier in Gang gebracht hast! Und Danke, Iiebe andere, daß Ihr mitmacht!
Morgen werde ich die Ergebnisse haben, übermorgen werde ich Euch darüber berichten können.
Da eine solche Aktion für die GriechInnenhilfe zum ersten Mal von Euch LeserInnen gestartet worden ist, bin natürlich auch ich sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger