Hilfsaktionen als Showbusiness und HelferInnen ohne Eitelkeit

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

98. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ „In den Herzen wird’s warm. Still schweigt Kummer und Harm“ – so heißt es in einem bekannten Weihnachtslied. In den unbeheizten Wohnungen vieler verarmter Griechinnen und Griechen wird der „Harm“ allerdings nicht schweigen, und mit der Herzenswärme europäischer Politiker ist es auch nicht so weit her. Berichterstatter Holdger Platta fordert in Anbetracht der in den Vorweihnachtswochen wieder anschwellenden Heuchelei ein anderes Europa: „den Kontinent der Europäer und Europäerinnen, die nicht müde werden, einzustehen für ein wirklich demokratisches, wirklich soziales, wirklich humanes Europa.“ Viele unserer Leserinnen und Leser haben mit ihren wieder reichlichen Spenden immerhin einen Anfang gemacht. (Holdge Platta)

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

nein, keiner von uns hat dieses zu hoffen gewagt: nach dem eh schon guten Start unserer Hilfsaktion zu Beginn des Monats Dezember – 26 UnterstützerInnen zahlten in der Vorwoche 1.292,- Euro auf unserem Spendenkonto ein – wuchs der  Betrag an Neuspenden während der letzten sieben Tage nochmals um einiges an: 1.320,- Euro an Hilfsgeldern, überwiesen von 10 Spenderinnen und Spendern, landeten dieses mal auf unserem Griechenlandkonto! Was man – in der Woche davor – noch für den typischen Zuwachs jeweils zum Monatsbeginn halten konnte, erwies sich während der letzten Woche als anhaltender Aufwärtstrend! Ich danke allen SpenderInnen sehr, und auch diesesmal tu ich das selbstverständlich im Namen des gesamten Organisationsteams.

Weihnachtszeit – für viele Mitmenschen verkommen zur alljährlichen Konsumorgie schlechthin –, das ist für viele unserer Leserinnen und Leser also eindeutig anderes und eindeutig mehr. Und ich persönlich bin sicher: dieser Geist der tätigen „Nächstenliebe“, um dieses hohe Wort der Christenheit auch meinerseits einmal zu benutzen, dieser Elan praktizierter Mitmenschlichkeit dürfte wohl auch für so manchen Zeitgenossen ohne irgendeine Konfessionszugehörigkeit typisch sein – bei unserer Hilfsaktion jedenfalls! Und nebenbei: ein Helfenwollen auch ohne narzisstische Eitelkeit. Denn anders als in den obligaten Shows zur Caritas in den Fernsehmedien jedweder Couleur, egal, ob öffentlich-rechtlich organisiert oder kommerziell finanziert, egal also, ob bei ZdF oder RTL, legt bei uns niemand von den Spendern auf Namensnennung Wert! Das Bewusstsein, helfen zu können, ist Streicheleinheit genug! Da muss nicht noch ein Fernsehmoderator Helfernamen in unsere Wohnstuben brüllen – besonders peinlich übrigens dann, wenn Großkonzerne sich für ihre Großbeträge, die aus ihrer Portokasse stammen, vor einem Millionenpublikum feiern lassen. Großbeträge nebenbei, die nicht selten Almosenabfälle darstellen aus einem Geschäftsjahr brutalster Ausbeutung der Dritten und Vierten Welt! Ob Siemens oder Rheinmetall, ob Unilever oder Daimler-Benz, sie sollten sich eigentlich allesamt schämen angesichts dieser aufgedonnerten Lobhudeleien!

Bereits im letzten Bericht habe ich angekündigt, dass in diesen Tagen unser Helferteam Evi und Tassos Chatzatoglou erneut nach Griechenland aufbrechen wird. Diese Hilfsfahrt findet auch statt, trotz der Tatsache, dass ein schlimmer Schicksalsschlag die Familie um die Chatzatoglous getroffen hat. Alle meine guten Wünsche auch von dieser Stelle aus! Und entmutigen lassen wir uns bei unserer Hilfsarbeit auch dadurch nicht, dass die griechische Regierung ihren unheilvollen Kurs fortsetzt, mehr und mehr zum Helfershelfer zu werden der europäischen Vernichtungspolitik gegenüber Griechenland! Auch in den letzten Tagen hatte „deutsche-wirtschafts-nachrichten.de“ noch einmal bestätigt, dass die Privatisierungspolitik in Hellas fortgesetzt wird, dass Streikrechte abgebaut werden sollen, dass weitere – sogenannte! – „Liberalisierungen“ im Energiesektor vom griechischen Parlament in Kraft gesetzt werden sollen.

Als „gute Nachricht für Griechenland und Europa“ hat das der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovkis, bezeichnet und damit, einfach mal so, westeuropäische Bankster- und Finanzinteressen gleichgesetzt mit dem weiteren Niedergang Griechenlands, gleichgesetzt mit weiterer Verelendung der Menschen in diesem gepeinigten Mittelmeerstaat. Wir, wie gesagt, setzen dagegen unsere Hilfstätigkeit, wenn auch, zugegeben, in kleinem Rahmen nur, im Rahmen unseres mehr als nur begrenzt zu nennenden Handlungsspielraums. Aber – und auch dieses ist Euch ja bekannt –: wir tun dies nicht allein. Zahlreiche andere Initiativen, in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, tun dasselbe wie wir. Es gibt mithin, unterhalb des „offiziellen“ Europas, unterhalb der Selbstbeweihräucherungsregionen des politischen Europas, auch diesen anderen europäischen Kontinent: den Kontinent der Hilfsbereitschaft über alle Ländergrenzen hinweg, den Kontinent der Europäer und Europäerinnen, die nicht müde werden, einzustehen für ein wirklich demokratisches, wirklich soziales, wirklich humanes Europa, für ein Europa der Mitmenschlichkeit, mit dem verglichen das Europa der Schäubles oder auch eines Martin Schulz (SPD) bestenfalls Karikatur ist, im schlimmen Regelfall jedoch der schiere Zynismus!

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser, gestattet mir, an dieser Stelle heute meinen Bericht über unsere Hilfsaktion zu beenden. Mehr an Auskünften über die Lage in Griechenland und über Details unserer Hilfstätigkeiten dort das nächstemal!

Hier nun – wie gewohnt und mit Dank nochmal an Euch alle! – die üblichen Informationen zu den Möglichkeiten, wie Ihr uns (und durch uns hindurch den notleidenden Menschen in Griechenland) helfen könnt. Also:

Wer uns bei unserer Hilfe für Menschen in Griechenland unterstützen will, unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“, oder wer auch uns Akteure wieder mal mit Organisationsgeldern helfen will (dann bitte unter dem Stichwort „HDS“), der überweise uns bitte Spendengelder auf das folgende Konto:

Inhaber: IHW

IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49

BIC: NOLADE21GOE

Und hier nochmal die Kontaktdaten von Peter Latuska, an den Ihr Euch wenden könnt, wenn Ihr Patenschaften übernehmen wollt oder eine Spendenbescheinigung benötigt (für Spendenbeträge bis 200,- Euro genügt fürs Einreichen beim Finanzamt Kopie oder Original Eurer entsprechenden Kontoauszuges):

Peter Latuska

Theodor Heuss Str. 14

37075 Göttingen

Email: latuskalatuska@web.de

 

Mit herzlichen Grüßen

Euer Holdger Platta

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