Immer noch: manche Menschen in Griechenland vom Verhungern bedroht
225. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Dieses Mal lest Ihr einen etwas anderen Bericht: Ihr erfahrt zunächst von Verhältnissen und Vorkommnissen in Griechenland und dann erst die neuesten Spendenzahlen. Ein besserer Weg, Euch über die Erforderlichkeit unserer Hilfsaktionen zu informieren? Holdger Platta
Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,
manchmal schon habe ich mich gefragt, ob es klug ist, meine Berichte mit den aktuellen Spendenzahlen zu beginnen. Journalistisch betrachtet, gibt es wohl nichts Langweiligeres, als mit Zahlen den eigenen Text einzuleiten. Und entsteht nicht allzu oft der Eindruck dadurch, dass sich die Berichte derart auf „Bauchnabelbetrachtung“ beschränken?
Dass in Wahrheit noch jedes Mal über die Verhältnisse in Griechenland insgesamt berichtet wird, über die grauenerregende Not vieler einzelner Menschen, dass in meinen Berichten fast immer Informationen zu finden sind, die Ihr den Mainstream-Medien nicht entnehmen könnt, diese Tatsache steht in Gefahr, aufgrund solcher Gliederung meiner Berichte unterzugehen. Meine Befürchtung mithin: womöglich lesen viele von Euch meine Texte nicht bis zum Ende durch – bis zu jenen Berichtsteilen also, wo wirklich Neues über die entsetzlichen Verhältnisse in Griechenland zu erfahren ist. Heute also einmal ein anderer Aufbau meines Berichts – mit der Bitte, mir mitzuteilen, welche Gliederung meiner Berichte Euch lieber ist!
Lasst mich heute beginnen mit einem Ereignis, das sich in der Woche von Montag, den 22. Juni, bis zum Samstag, den 27. Juni, auf Rhodos zugetragen hat, mit einem Ereignis, das zweierlei zeigt: wie viel Elend nach wie vor in diesem Mittelmeerstaat herrscht und daß es immer noch die Solidarität der GriechInnen mit der verelendeten Bevölkerung gibt.
Ein hungerndes Mädchen, neun Jahre alt, brach in einer Bäckerei ohnmächtig zusammen, völlig geschwächt von der Tatsache, dass es über viele Tage hinweg nichts mehr zu essen bekommen hatte. Die Mutter, eigentlich Hotelangestellte, aber seit Beginn der Corona-Krise arbeitslos (und ohne Einkünfte), war außerstande gewesen, noch für die Ernährung ihrer Tochter sorgen zu können. Erinnerungen drängen sich dabei auf an ähnliche Vorfälle, die sich vielfach vor Beginn der SYRIZA-Regierung (Anfang 2015) an griechischen Schulen ereignet hatten. Doch in der vorletzten Woche, ausnahmsweise, ging die Sache noch einmal gut aus.
Das Ereignis erregte landesweit Aufsehen. Die Mutter hat inzwischen wieder Arbeit gefunden, eine Welle der Hilfsbereitschaft setzte auf Rhodos ein, eine karitative Organisation kaufte für die betroffene Familie Lebensmittel ein und sonstige Utensilien für den Hausbedarf, auch die Stromrechnung wurde inzwischen für die Betroffenen bezahlt. Und ein Vertreter der Gewerkschaft der Hotelangestellten auf Rhodos konnte öffentlichkeitswirksam – endlich einmal dieses! – berichten, dass Tag für Tag vor dem Arbeiterzentrum der Inselhauptstadt verzweifelte Menschen ihren Hausrat zum Verkauf anbieten, um weiterleben zu können. Ungefähr 50.000 Einwohner auf Rhodos von insgesamt 115.000 leben vom Tourismus, normalerweise jedenfalls. Ein Ende der Krise ist aber immer noch nicht abzusehen, und die griechische Regierung des ultrakonservativen Kyriakos Mitsotakis hält weiter an einer Politik der Kürzungen in allen Bereichen der sozioökonomischen Grundversorgung für das unterste Bevölkerungsdrittel in Griechenland fest. Darüber, weiß Gott, habe ich hier schon zigfach zu berichten gehabt!
Wichtig in diesem Zusammenhang auch die neueste Mail unseres Team-Mitgliedes Tassos Chatzatoglou an mich. Ich zitiere hier Ausschnitte daraus – wobei auch Tassos die Situation der Flüchtlinge ganz ausdrücklich in seinen Bericht mit einbezieht. Pointiert gesagt: mehr und mehr werden Griechinnen und Griechen behandelt wie Flüchtlinge im eigenen Land, und mehr und mehr werden Flüchtlinge den völlig verarmten Griechinnen und Griechen in ihrem Status gleichgestellt. In beiden Gruppierungen nimmt die Arbeitslosigkeit zu, in beiden Gruppierungen auch die Obdachlosigkeit. Auch darüber berichtete ich mehrfach bereits in meinen letzten Mitteilungen an Euch. Doch hier der Auszug aus Tassos Chatzatoglous Mail:
„Lieber Holdger,
es schaut in Griechenland nicht gut aus. Jeden Tag erreicht uns eine schlechte Nachricht nach der anderen. Ich bin so weit, dass ich glaube, jeder vergangene Tag ist besser als der heutige.
Die griechische Regierung, als Mitglieds-Regierung der EU, versucht das Flüchtlingsproblem zu umgehen, indem sie Flüchtlinge in Asylanten umwandelt.
Mit dem Verlust des FlĂĽchtlingsstatus erreicht jeder, der Asyl beantragt hat, den Status eines Griechen. Dadurch ist der Asylant auf sich alleine gestellt.
Millionen von Griechen haben seit Jahren den Status des Asylanten. Und die EU schaut zu. Ich sehe seit Jahren keinen Unterschied mehr zwischen den verarmten Griechen und den Asylanten. Beide bilden eine Einheit des Elends. Die Politik, die hier betrieben wird, ist eine menschenverachtende Politik.“
Was die Situation und die Behandlung der Flüchtlinge in Griechenland betrifft, so hat auch Gerd Höhler in der Ausgabe der „Griechenland Zeitung“ (GZ) vom 1. Juli diese Thematik noch einmal aufgegriffen. Ich lasse beiseite, was ich bereits während der letzten Wochen darüber berichtet habe, das schändliche Abdrängen zum Beispiel von Flüchtlingen auf hoher See zurück in türkische Gewässer. Stattdessen die folgenden Informationen aus Gerd Höhlers Beitrag für die GZ:
Die griechische Regierung wertet es als Erfolg, dass die Zahl der sogenannt-„irregulären“ Grenzübertritte von Schutzsuchenden gegenüber dem Vorjahr von 6.877 auf bislang 500 zurückgegangen ist. Und auf den Inseln sowie auf dem Festland hat das griechische Ministerium für Migrations- und Asylpolitik die Quarantäne, die über die Flüchtlingslager verhängt worden ist, bis zum 5. Juli verlängert. Bewohner dürfen die Camps nicht verlassen, Besucher nicht hinein, so der GZ-Journalist. Das gilt für die Erstaufnahmelager auf den ostägäischen Inseln Lesbos, Chios, Samos, Kos und Leros. Das gilt aber auch für die großen Lager auf dem Festland, für Ritsona und Malakassa nördlich von Athen sowie für Koutsochero bei Larissa in Mittelgriechenland. 44.000 Menschen leben dort, wobei durchweg eine unfassbare Überbelegung der meisten Lager zu konstatieren ist. Im „berüchtigten Lager Moria auf Lesbos“, so Höhler, leben derzeit 15.988 Menschen, ausgelegt ist das Camp auf 2.757 Personen. Das Lager Vathy auf der Insel Samos ist mit 6.325 Flüchtlingen fast um das Zehnfache überbelegt. Und der GZ-Journalist weiter: „Insgesamt leben auf den fünf Inseln aktuell 34.071 Migranten in Lagern und anderen Unterkünften, die für 8.758 Bewohner vorgesehen sind.“
Es versteht sich von selbst, dass mittlerweile unzählig viele Menschenrechtsinstitutionen und Menschenrechtsorganisationen gegen solche Verhältnisse protestiert haben: „Human Rights Watch“ (HRW), „Ärzte ohne Grenzen“ (MFS), die UNO-Flüchtlingsagentur UNHCR, die „Internationale Organisation für Migration“ (IOM), Oxfam und andere. Doch viele Vorwürfe bestreitet die griechische Regierung einfach, zum Beispiel die verbrecherischen Geschehnisse auf dem Mittelmeer. Und ein weiteres Mal konstatiere ich den Tatbestand, dass Politik wie Medien in den Euro-Staaten, sonst um Eingriffe und Negativ-Kommentare nicht verlegen, das alles geschehen lassen, tatenlos zuschauen und mit einem Schweigen bedenken, welches uns allen dröhnend in den Ohren klingen müßte.
Eine große – lobendwerte – Ausnahme ist mithin, dass ein Regionalblatt wie die „Hessisch-Niedersächsische Allgemeine“ (HNA), in einem Bericht vom 3. Juli, eine Reihe dieser Skandale aufgegriffen hat und zum Beispiel über die folgende Behördenpraxis in Griechenland zu berichten wagte: die Antrags- und Widerspruchsfristen für Migranten wurden derart verkürzt, dass die Asylbewerber ihre Ablehnungsbescheide oft erst dann erhalten, wenn die Widerspruchsfristen bereits abgelaufen sind. Wobei – „strafverschärfend“ – hinzukommt, dass etwa auf Lesbos lediglich ein einziger staatlich finanzierter Anwalt eine Kanzlei betreibt, der den Asylbewerbern Beistand leisten könnte. Ich erinnere daran: für mindestens 16.000 betroffene Menschen. Das ist Aufhebung jeglicher Rechtsstaatlichkeit, nicht deren Gewährleistung mehr. Und die Sprecherin von Oxfam, Evelien von Roemburg, teilte zu all dem am 2. Juli in Brüssel mit: „Wir sind äußerst besorgt, das neue griechische Asylrecht könnte als Blaupause für die anstehende Reform des europäischen Asylsystems dienen“. Lediglich Portugal und Slowenien, so HNA-Redakteur Detlef Drewes, leisten dagegen Widerstand. Wie klein doch das humane Europa geworden ist!
Und was machen wir? – Ich gebe an dieser Stelle noch einmal Tassos Chatzatoglou das Wort. Längst nicht vollständig und bislang auch ohne präzise Angaben, was die jeweils erforderlichen Geldbeträge angeht, zählt er in seiner Mail an mich einige unserer Hilfsfälle auf:
„Unsere Hilfsbedürftigen sind auf unsere Hilfe angewiesen. In Athen und auf den Inseln Andros und Tinos oder auf dem Peloponnes hat sich nichts geändert.
Martha, meine Schwester, hilft uns weiter. Bei der Familie in Megara, bei Alex und beim Obdachlosen Dimitrios B. Eine kleine Wohnung hatte sie für Dimitrios bereits organisiert. Sie gab ihm zu Essen, besorgte die Medikamente, die in der Sozialstation nicht vorrätig waren. Leider ist Dimitrios nicht mehr zum Genuss der Wohnung gekommen. Er verstarb plötzlich. Nachbarn fanden die Tür offen, er lag tot in der Wohnung. Er ist wohl einfach eingeschlafen.“
Mit welcher Zynismus-Formel hatte solches Versterben doch einmal ein bundesdeutscher Ärzte-Vertreter belegt, der Präsident der Deutschen Ärztekammer Karsten Vilmar im Jahre 1998? – Als „sozialverträgliches Frühableben“! Die Untaten in Griechenland entsprechen auch einem Ungeist, der in unseren Landen zuhause ist.
Womit ich, dieses Mal zum Abschluss also meines Berichtes, auch bei unseren Spendenzahlen bin. Nun, in der letzten Woche gingen 370,- Euro an Hilfsgeldern bei uns ein, überwiesen von 10 SpenderInnen an uns. In den sieben Tagen davor waren das nur 30,- Euro gewesen, uns von 4 UnterstützerInnen zur Verfügung gestellt (von der großherzigen Großspende, die uns Konstantin Wecker zukommen ließ, in der Höhe von 3.000,- Euro, sehe ich hier einmal ab). Ich danke allen Helferinnen und Helfern sehr. Und appelliere, aber natürlich, erneut an Euch, das Elend der Menschen in Griechenland nicht zu vergessen und uns weiter zu helfen, den Menschen in Griechenland helfen zu können. Also:
Wer uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“ auf das Konto:
Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE
Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an unseren Kassenwart Henry Royeck, entweder unter der Postanschrift Sültebecksbreite 14, 37075 Göttingen, oder unter der Mailadresse henryroyeck@web.de.
Mit herzlichen GrĂĽĂźen wieder einmal
Euer Holdger Platta
ich halte die neue Gliederung für die bessere. Gerd Höhler berichtet auch häufiger in der Frankfurter Rundschau über Griechenland, leider erscheinen diese Berichte, wie sie hier wiedergegeben werden, dort ebenso wenig wie in anderen Zeitungen. Deshalb drängt sich unweigerlich die Vermutung auf, dass es hier eine politische Steuerung gibt, wonach die Regierung Mitsotakis in der Öffentlichkeit nicht in dem Licht erscheint, wie es in der Wirklichkeit aussieht.
So hat, wenn dies auch in einem anderen Zusammenhang steht, Mitsotakis gemeinsam mit Österreichs Kurz und Flintenuschi für die Wiederwahl des kroatischen rechtskonservativen Präsidenten geworben. Vermutlich finden sich unter dessen Unterstützern auch andere Rechte wie Orban und Kaschinski, also die geballte Reaktion.
NatĂĽrlich lese ich trotzdem den Bericht ĂĽber die aktuellen Spendenzahlen.
die „neue Gliederung“ ist eigentlich die alte wie sie zu Anfang war, wenn ich es noch recht weiĂź. Ich fĂĽr meinen Teil lese stets alles. Von daher ist es mir egal.
Warum wird so wenig berichtet?
Nachdem die Syriza fast pulverisiert wurde mit Hilfe von Schäuble und Co und den gleichen Medien, die jetzt so gern schweigen, und nachdem Mitotakis fast auf der Stelle tief ins Arbeitsrecht und die Renten (und einiges mehr) zu Ungunsten der Bevölkerung – wie auch anders – eingegriffen hat, läuft doch alles wie geschmiert: die Reichen werden immer reicher, die Armen verhungern.
Und wer sind denn DIE Medien: hierzulande gehören sie monopolistisch reichen Leuten, die wenig Interesse an guter Aufklärung haben.
Ăśber Griechenland schrieb immerhin 2017 die ZEIT:
Und unvergessen einer der blödsinnigsten Sätze, die ich je aus einem Journalistenmaul hörte, nachdem die Griechen die ganze Wucht der SparmaĂźnahmen durch unsere schwäbische Null traf: „Was wir den Griechen zumuten ist unerträglich, aber es ist trotzdem richtig“ O-Ton Ulf Poschardt.
The Press Project gibt es immer noch, und Google übersetzt ins Deutsche 🙂
https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=el&u=https://thepressproject.gr/&prev=search&pto=aue
Von unseren Massenmedien wird die Aufmerksamkeit gelenkt, allen voran von dem Fräulein Riewerts, das jahrelang als Geliebte gehalten und dann, als Axels Frau erfolgreich verstorben war, Frau Springer wurde. Und seit Reichelt wird noch mehr gelogen, verdreht, gehetzt und Persönlichkeitsrechte verletzt ( erinnert sei an „die faulen Griechen“). Axel war schon kein Musterknabe, Döpfner ebenso wenig und hör ich den Namen Diekmann, kommt mir der Kaffee hoch. Was aber jetzt so getrieben wird – neuerdings sind sie auch noch die Opfer, nicht die Täter z.B. der verdrehten Darstellungen der Drosten-Podcasts. Pfui Teufel.
Also: wohin wird unser Blick gelenkt? NatĂĽrlich zuvorderst zu dem narzisstischen Soziopathen jenseits des Teichs. Ich glaube, mindestens die Hälfte derer, die gewollt oder ungewollt, aber täglich mit seinen neuesten „Great-ErgĂĽssen“ geflutet werden, hat schon eine fingerkuppengroĂźe Delle an der Stirn … die andere Hälfte hat Waffen. Und die kluge Melania: https://www.youtube.com/watch?v=WmN-tpPJQ2I
In Trumpland ist man entweder ein Speichellecker oder arbeitslos. Nur an A. Fauci traut er sich noch nicht so richtig, aber er widerspricht diesem. Fauci fordert angesichts von nahezu 60.000 Neuinfektionen vom 7. auf den 8. Juli dringend MaĂźnahmen. Trump dazu: „ich bin nicht seiner Meinung“.
Man stelle sich vor: Drosten und Wieler warnten im April und Mai und Merkel hätte im ZDF-Interview reagiert mit: „ich bin nicht ihrer Meinung“.
Ich finde ja, Friede Springer sollte ihre 5 Milliarden dazu nutzen, Trump als idealen Gefährten abzuwerben. Für einen Golfplatz in TakaTukaLand reicht das allemal und selbstverständlich sollte ihm erlaubt sein, die Bälle mit Waffen in die Löcher zu schießen. Eine Virusinfektion wäre natürlich weniger schön.
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Ich war noch nie in Griechenland. Aber über die vielen Berichte und die Beschäftigung damit fühle ich mich mit den Menschen verbunden. Gerade gestern bin ich auch endlich mal wieder zur Bank gekommen.
Ăśbrigens hier noch ein interessanter Name: Asteris Masoukas aus Thessaloniki
Seine Webseite: https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=https://globalvoices.org/author/asteris-masouras/&prev=search&pto=aue
Wie man sieht, hat google auch diese gut ĂĽbersetzt.
Liebe GrĂĽĂźe,
P.
PS: weißt Du zufällig, was aus Ufuk T. wurde, bzw. wie es dort bzgl. Revision weiterging?
auch ich weiĂź nichts Neues zu Ufuk T., leider. – Vor längerer Zeit hatte ich, mehrfach sogar, bei seinen UnterstĂĽtzerInnen vor Ort nachgefragt, wie der ProzeĂź verläuft, dann, wie er ausgegangen ist. – Keine Antwort! Und auch mir hat das Internet nicht weitergeholfen. Dennoch:
Eure Nachfragen haben mich animiert, nochmal nachzufragen. Kann aber noch etwas dauern, weil ich selber zur Zeit sehr viel um die Ohren habe. Ich bitte um Verständnis.
Mit herzlichen GrĂĽĂźen
Holdger
ich habe heute nochmal meinen damaligen Kontaktmann wegen des Prozesses von Ufuk T. angeschrieben.
Wenn ich was Neues weiĂź, informiere ich umgehend.
Mit herzlichen GrĂĽĂźen
Holdger
ich habe inzwischen eine Antwort bekommen vom Solidaritätskomitee fĂĽr Ufuk T. – demzufolge ist noch nichts Neues von einem ProzeĂź zu berichten. Hier die Antwort, soweit sie Ufuk T. betreffen:
„Lieber Holger,
Der Prozess ist noch nicht terminiert. Durch die BLM Bewegung ist in seinem Fall eigentlich noch eine andere Schienestärker beleuchtet worden. Rassismus auch hier und es gibt dabei mehr als nur Anzeichen.
Der Prozess ist noch nicht terminiert. Wir werden dann die Auseinandersetzung mit dem Thema noch weiter hoch fahren.
Es muĂź ein Freispruch kommen und fĂĽr die Verantwortlichen Konsequenzen. Zumindest was unser Forderung ist.
Ufuk geht es persönlich nicht sehr gut. Er kam Anfang der Woche ins Krankenhaus. Sie haben, wenn ich es richtig verstanden habe, eine Probe aus der Lunge geholt. Hoffe, dass das Laborergebnis negativ ist.
LG
M.“
Das ist dazu noch die übelste Variante, alles unter den Tisch zu kehren und die Realität zu verfälschen. Und, wer hat schon die Zeit, sich mit unverfälschten Informationen auseinander zu setzen, wenn eigene Probleme im Vordergrund stehen. Die Masse glaubt, was sie wissen soll, dafür sorgt Bild & Co. Ich wundere mich schon lange, dass beisspielsweise auf hr1 den Themen Griechenland/Flüchtlinge/Lager keine Sendezeit gewidmet wird, der Hessische Rundfunk unterliegt wohl klaren Vorgaben. Redaktueure sowie Journalisten haben Kenntnis darüber, dürfen ihr Wissen aber nicht thematisieren sowie veröffentlichen, wobei ich mich frage, wie lange die Betreffenden Job vor Verantwortung aushalten, ohne dabei Schaden zu erleiden. Gewissenskonflikte? Eigenes Wohlergehen vor Meschenleben? Oder sind sie schon soweit abgestumpft und Gefühlskalt, dass es als normal erscheint, als unabdingbar sogar, das Leid der Menschen schulterzuckend zu ignorieren.