Miriam Hanika: (53520) Schuld
„Schuld“ in eine von der Flutkatastrophe besonders betroffene Gemeinde bei Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Der Titel ist geschickt gewählt, weil die offensichtliche Bedeutung – Menschen sind schuld an der Klimaerwärmung – natürlich auch zutrifft. Fiona, an die dieses Lied gerichtet ist, ist Miriam Hanikas Nichte. Ein wichtiges Lied zur rechten Zeit, das wie immer sanft mit „romantischem“ Klavierspiel vorgetragen wird. Hier geht es auch um Klima-Generationengerechtigkeit. Denn viele ältere Herren und Damen in den obersten Etagen scheinen gegenüber Umweltfragen gleichgültig, weil das Schlimmste wahrscheinlich erst „nach ihrer Zeit“ passieren wird. Das sollten wir ihnen nicht durchgehen lassen und weiter für Fiona kämpfen.
In der Stadt. Keine Ampel funktioniert. THW und anderes Baugerät ist unterwegs. Ich fahre langsam und gewähre Vorfahrt. Auch wenn ich was beitragen will zur Linderung der Not, fühle ich mich als Vouyeurin und fehl am Platz. Alle Erdgeschosse der Straße sind unbewohnt. Teils verrammelt. Mein Navi sagt sie sind am Ziel angekommen. Ich steige aus. gucke nach der hausnr. da sitzen menschen. fröhlich beisammen im Hof auf Bierbänken. Hallo. sage ich. Habe hier ein paar Teppiche abzugeben. Das Haus im Erdgeschoss freigeräumt. Bis auf die Fundamente freigeschaufelt. Freundliche Menschen nehmen Teppiche und Kissen entgegen. „Tausend Dank“ und .“die sind aber schön. Ach der Schaden. nur materiell. Wir haben Glück gehabt, können im Obergeschoss noch wohnen und haben nach drei Wochen wieder Wasser und Strom. alles andere wird schon.was solls.“
Ich bin sprachlos angesichts dieses Optimismus und der Lebensfreude. Ich wünschte, ich könnte mir davon eine dicke Scheibe abschneiden.
Dann zum Friedhof. Die Bundeswehr hat schon geräumt. Das gestrandete Auto ist weg, und auch sind die Wege wieder erkennbar. Manche Gräber sind auch als solche erkennbar, doch andere nicht. Ich laufe hin und her. Und finde das Grab von Mutter nicht. Das kann doch nicht sein, es muss doch hier sein. Wie orientierungslos man wird wenn alles unter einem halben Meter Schlamm verborgen ist. Doch dann finde ich es. Eine Spirale mit grüner Glaskugel ragt hervor. Eindeutig. Auch der Orangenblütenbaum, die Vorfrühlingsalpenrose und der Bambus zeigt noch ein paar Spitzen. Und auch das Lämpchen ist noch intakt. Voll mit Schlamm. Merke meine Bürste und 2 l Wasser sind hier fehl am Platz. Hier brauche ich mindestens Schaufel und große Eimer. Fühle mich mickrig. Nu ja. Gut, dass Mutter nicht da ist und das nicht mehr erleben muss. Aber dass nun auch ihr Grab auch noch begraben ist, nach all dem was sie als Kind erlebt hat, und unsichtbar, das kann ich dann doch nicht so einfach hinnehmen.Wie still es ist. Sonst hörte man leises Gegacker von Hühnern hinter der massiven Bruchstein- Mauer, die nicht mehr da ist Bauzäune mit schwarzer Plane als schäbiger Ersatz. Doch da . Ein paar Tauben gurren. und ein paar Minuten später auch ein paar Spatzen.
LehmGeschmack. im Mund. Diese Gewalt des Wassers ist für mich immer noch unvorstellbar. Wie aus einem schlechten Film. und doch so real. Wieviele Babys und Kinder sind eigentlich unter den Toten?
Anm.: ich habe es schon einmal erwähnt, und ich sage es wieder. Dieses Wetterereignis hat m.E. mit Klimawandel wenig, mit Wettermanipulation viel zu tun. Ich habe mich viel zu viel damit auseinandersgesetzt und beobachtet. Seit 10 Jahren schon. Gefilmt und gefragt. Mich sicher auch an mancher Stelle geirrt. Daher finde ich es umso erbärmlicher, wenn nun so manch einer Wählerstimmen aus der Katastrophe abgreifen will, E-Autos und Windräder als Lösung präsentiert, während nach wie vor Tornados den Atomkrieg üben.
Nun werden die kleinen Lichter wie der Landrat zur Verantwortung gezogen. Die tatsächlichen Übeltäter kommen wieder mal ungeschoren davon.
Wollte hier ein Bild einfügen. Aber wieder mal hakt das Internet zufällig.
Die Lügen von Armin Laschet, verpackt in Schöngeistreden:
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/windkraft-abstand-gesetz-folgen-unbekannt-100.html
Angesichts der Bilder und Nachrichten über Rekordhitzewellen von 40 bis 50 Grad (Griechenland, Türkei, Italien, Spanien, Südfrankreich, Sibirien…), angesichts der gewaltigen, flächendeckenden Brände, die Häuser, Dörfer und Wälder in ungeahntem Ausmaß zerstören, bekommt ein Lied sein Recht:
Planet Earth – Michael Jackson
https://youtu.be/yfHN9loqAJk
Dann kämpft mal schön…