Mit großer Trauer mitgeteilt: unsere Hilfsaktion steht vor dem Aus

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

48. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“ Ja, liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser, es führt kein Weg mehr daran vorbei: Die altvertraute Hilfsinitiative „Patenschaft für Panagiota“ beendet ihre Tätigkeit. Aber, auch das erläutere ich: Es kann in anderer Gestalt eine Fortsetzung für die Hilfsinitiative geben. Bitte lest diesen wichtigen Bericht! Holdger Platta

 

Liebe HdS.Leserinnen und liebe HdS-Leser,

leider: ich habe Euch heute nichts Gutes mitzuteilen. Und bitte gestattet mir – ich weiß: nicht zum ersten Mal während der letzten Wochen –, Euch auch darüber zu informieren, wie es mir bei der Mitteilung einer solchen Nachricht geht!

Zum Jahreswechsel von 2023 auf 2014 sehen wir uns gezwungen, unsere Hilfe für die notleidenden Menschen in Griechenland einzustellen. Jedenfalls als HdS-Initiative bzw. in der alten, auch Euch vertrauten, Form.

In einschränkungslose Übereinstimmung mit allen anderen Mitgliedern in unserem Rest-Team habe auch ich mich dazu entschlossen, meinen Einsatz für diese langjährige Hilfsaktion einzustellen. Mein Schritt wird vorbehaltlos unterstützt von meiner Frau Sybille Marggraf, von Volker Töbel und Roland Rottenfußer.

Sybille hat mich wieder und wieder beim Abfassen meiner Hilfsberichte unterstützt, über viele Jahre hinweg. Ich danke ihr sehr dafür, und jeder von Euch weiß, dass sie auf die Erwähnung ihrer Mitarbeit niemals Wert gelegt hat.

Gleiches gilt auch für Volker Töbel und Roland Rottenfußer. Volker Töbel, unser Kassenwart beim Trägerverein für HdS, bei dem gemeinnützigen Verein „Initiative für eine humane Welt“, hat seit einigen Jahren aufs zuverlässigste das gesamte Spendenwesen bei unserer Hilfsaktion organisiert. Von niemandem ist irgendwann irgendeine Kritik an seiner Arbeit geäußert worden. Sie wäre auch nicht berechtigt gewesen, diese Kritik. Und Roland Rottenfußer – das wisst Ihr alle mindestens so gut wie ich – hat mit ebensolcher Zuverlässigkeit für die Veröffentlichung meiner Berichte gesorgt.

Allen drei Mit-Akteuren gilt heute also mein ganz, ganz großer Dank! Ohne sie wäre alles, was wir in Griechenland zu leisten vermochten, nicht möglich gewesen.

Durchaus in meinen Dank schließe ich auch Tassos Chatzatoglou mit ein. Ohne seine ausführlichen Berichte über lange Zeit hinweg und ohne seine Griechenland-Fahrten wäre ebenfalls so manches nicht realisierbar gewesen. Dass es so roundabout seit Anfang dieses Jahres nicht mehr so gut klappte, will ich hier nicht mehr zum Thema machen. Andeuten musste ich diese Hindernisse spätestens seit einigen Wochen schon (durchaus mit positiver Unterbrechung zwischendurch). Für mich zählt am Ende mehr, dass Tassos über viele Jahre hinweg, seit dem Beginn unserer Hilfsaktionen im Sommer 2015 bis nahezu Ende 2022 ebenfalls ein zuverlässiger und aufopferungsvoller Helfer war!

Ebenso wenig aufwärmen heute möchte ich die unseligen Austritte aus unserem HelferInnenteam seit dem Sommer 2020. Der vormalige Inhaber dieser Website machte Ende Juli 2020 den Anfang, zwei weitere Mitglieder folgten dann seinem Beispiel im Winterhalbjahr 2021/2022. Für alle diese Weggeher gilt, dass sie bis zu ihrem Ausscheiden gute Helfer waren. Und ich möchte nur einmal noch erwähnen, dass andere und ich die Begründung für dieses Einstellen der Mithilfe niemals verstanden haben: unsere Positionierung gegen die antidemokratischen Maßnahmen bei der Durchsetzung einer überaus rigiden „Bekämpfungs“-Politik gegen die Corona-Epidemie (wenn es denn eine solche je war). Wir anderen waren und sind der Überzeugung, dass GriechInnenhilfe und Corona-Einschätzung stets zwei völlig verschiedene Themen gewesen sind. Das gilt umso mehr, als ich – und nicht nur ich! – noch jedem Kritiker an unserer Positionierung angeboten hatten, ihre andere Meinung zur Corona-Thematik auf unserer Website veröffentlichen zu können. Allerdings hatte ich noch jeden Kritiker gebeten, seine Gegen-Auffassung ohne persönliche Angriffe vorzutragen, argumentativ also, mit Belegen versehen, zur Sache mithin und ohne die üblich gewordene Diffamierung derjenigen, die wie wir nicht einstimmen konnten in das, was von uns als völlig deplaciertes – und sachlich oft falsches – Heruntermachen wahrgenommen worden ist. Ihr kennt die beleidigenden Vorwürfe alle. Sie müssen hier nicht wiederholt werden.

Der Hauptgrund für uns – und schließlich auch für mich –, unserer Hilfe für die notleidenden Menschen in Griechenland ein Ende zu setzen, war aber letztlich doch der schmerzhafte Rückgang beim Spendenaufkommen – ein objektiver Tatbestand also. Meine letzten Berichte waren voll davon. Doch auch hier wiederhole ich, was ich bereits während der letzten Wochen vielfach angesprochen habe: keinesfalls betrachtete das irgendeiner von uns als Nachlassen Eurer Hilfsbereitschaft. Nein, auch wir verstanden, dass immer mehr Leserinnen und Lesern unter Euch immer weniger eine wirksame – und das heißt eben auch: finanzielle – Hilfe möglich war! Zu vielen von Euch machten die eigenen finanziellen Engpässe zu schaffen. Und auch zu diesem Sachverhalt erübrigen sich wohl Erläuterungen hier. Der Anstieg der Lebenshaltungskosten setzte auch vielen von Euch mehr und mehr zu – immens gestiegene Preise für Nahrungsmittel, für Mieten, für Heizung und Strom – allgemein: die Inflation – sind nur Stichworte dafür. Es stellt auch in dieser Hinsicht eine Verarmung dar, wenn Menschen Menschen nicht mehr helfen können!

Dennoch – und das ist die gute, wen auch begrenzt gute Nachricht in diesem Bericht (bis auf weiteres jedenfalls): nach Stand der Dinge heute dürfte wohl auch fürs nächste Jahr wenigstens bei Panagiota für weitere Unterstützung gesorgt sein. Bettina Beckröge hat es übernommen, diese Hilfe fortzusetzen, zu organisieren und finanziell mit zu unterstützen. Noch vor Weihnachten werdet Ihr deren Hilfskonto mitgeteilt bekommen. Und es wird auch über uns, über die „Initiative für eine humane Welt“, IHW (über den gemeinnützigen Träger dieser Website), weiteres Spenden für die notleidenden Menschen in Griechenland möglich sein. Dazu ganz konkret:

Bis zum Jahresende 2023 bitten wir Euch, für die Hilfsaktionen in Griechenland auch weiterhin noch Eure Spenden an uns, den gemeinnützigen Verein IHW, zu überweisen – auf das alte vertraute Konto, das Ihr auch heute wieder am Ende dieses Berichtes finden werdet. Ab 1. Januar 2024 hingegen möget Ihr dann an Bettina Beckröge direkt Eure Hilfsgelder überweisen oder an unser Vereinskonto (da wir dann unser kostenpflichtiges Konto für die GriechInnenhilfe bei der Göttinger Sparkasse auflösen werden). Heute schon mal – an dieser Stelle – die Bankdaten zum Vereinskonto, zum sozusagen (für Euch jedenfalls) ‚neuen‘ Konto, das Ihr dann – neben dem Konto von Bettina Beckröge – für Eure Hilfszahlungen nutzen könnt:

 

Kontoinhaber: IHW                                     (unverändert)

Spendenzweckangabe: Panagiota              (unverändert)

Bank: Sparkasse Göttingen                        (unverändert)

IBAN: DE 10 2605 0001 0056 0872 40       (neu!!!)

 

Bis Weihnachten erhalte ich selbstverständlich meine Berichterstattung über unsere Hilfsaktionen aufrecht (soweit mir das möglich ist – siehe oben zu den Hindernissen, die dem womöglich wieder im Wege stehen!).  Mit Sicherheit werde ich im letzten Bericht vor Weihnachten auch noch einmal einen Rückblick geben auf das, was wir seit dem Juli 2015 für die verelendeten Menschen in Griechenland zu tun vermochten. Selbstverständlich war diese Hilfe  niemals von einem Ausmaß, das irgendjemanden von uns HelferInnen zufriedenstellen konnte – und Euch SpenderInnen sicher auch nicht. Aber immerhin dürfen wir sagen – wir alle dürfen das: Ihr UnterstützerInnen und wir OrganisatorInnen –: es war mehr als nichts, es war Hilfe gewesen – und für so manchen Menschen in Griechenland Befreiung von den größten Nöten  und – auch das zählt ganz gewiss – von Angst! Keiner von uns bildet sich ein, Großes, gar Großartiges, geleistet zu haben. Aber: Hilfe, Hilfe im Kleinen, das war es durchaus!

Ich beschließe meinen heutigen Bericht mit zwei Nachrichten für Euch:

Erstens: ja, es ist so, auch für unsere Website, für HdS, steht es finanziell nicht zum Besten. Nicht ohne Dringlichkeit lege ich Euch heute deshalb auch den Fortbestand von „Hinter den Schlagzeilen“ ans Herz.

Und zweitens: ganz so schlecht war das Spendenergebnis während der letzten Woche für unsere Hilfe in Griechenland nicht. 120,- Euro an Neuspenden gingen bei uns ein, überwiesen von drei Helfern und Helferinnen an uns. Dennoch gehen wir in den neuen Monat Dezember mit einem Betrag, der nur für Panagiotas Miete reichen wird, mit 460,- Euro. Und zur Erinnerung: nicht nur die 350,- Euro Miete für Panagiotas Wohnung sind damit zu bezahlen, sondern immer wieder auch Stromkosten und dergleichen. Für Dionysis hingegen reicht es nicht, für seinen Monatsbedarf an 300,- Euro, die für dessen Spezialdiät aufgewendet werden müssen. Es sei denn, auch für ihn täten sich neue Möglichkeiten auf, nicht zuletzt dank der Aktivitäten in Sachen ‚Spendenakquise‘, die Bettina Beckröge ab Mitte Dezember entfalten wird (niemand würde sich das inständiger wünschen als ich!).

Ja, ich gebe zu (wie könnte es auch anders sein): mit großer Traurigkeit schrieb ich Euch heute diesen Bericht. Aber mit kleiner, mit vorsichtiger Hoffnung auch. Vielleicht geht es ja doch weiter – für Panagiota und für Dionysis! Niemand würde sich mehr freuen darüber als ich und die anderen Mitglieder in unserem Rest-Team auch.

In diesem Sinne lege ich Euch heute also beides ans Herz: das Fortbestehen unserer Website wie auch das Fortbestehen der Hilfen für die Menschen in Griechenland. Zunächst aber, wie schon gewohnt, an dieser Stelle der altvertraute Appell: spendet gegen die Not in Griechenland, spendet für Panagiota und Dionysis! Also:

Wer von Euch uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „Panagiota“ auf das Konto:

IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21 GOE
Inhaber: IHW

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an Volker Töbel, entweder unter der Postanschrift Tewaagstraße 12, 44141 Dortmund, oder unter der Mailadresse vtoebel@web.de.

Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta

 

 

 

 

Comments
  • Freiherr
    Antworten
    Dieser historische selbstlose und äußerst zuverlässige Einsatz für Menschen in Not, dieser Kampf auch um die Aufrechterhaltung der Hilfe, auch unter schwierigsten Umständen und ungeachtet der eigenen Gesundheit, sich dafür aufopfernd sogar –

    ist schon auch ein Grund der Freude und des Stolzes auf diese Leistung,

    auch wenn die Trauer nun ( noch ) überwiegt.

    Aber wären diese human-kraftvollen Eheleute nicht die selben wenn sie nicht alles versuchen würden dass es auf andere Weise weiter geht –

    “ mein lieber Schwan ! “ – da wird es keinen einzigen “ Politiker “ in diesem Lande geben der auch nur annähernd eine derartige soziale und humane Kompetenz vorzuzweisen im Stande wäre, ganz im Gegenteil: die sind auf Vernichtung Anderer zum Eigennutze aus.

    Höchst respektvoll also

    daFreiherr

     

     

     

     

     

     

     

     

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