Nicht in meinem Namen!

 In FEATURED, Friedenspolitik

Nein! Ich bin nicht im Krieg mit Russland! Ist “Deutschland” jetzt wieder im Krieg mit Russland? Nein, ein paar Politiker und mit ihnen eng verbundene Journalisten und Talkshow-Moderatoren versuchen uns immer tiefer in eine Kriegsbeteiligung hineinzuschwatzen. Haben sie die Menschen im Land gefragt, ob sie das auch wollen – Krieg mit einer Atommacht, mit einem Land, das schon vor einigen Jahrzehnten fürchterlich unter deutschen Menschen und Waffen zu leiden hatte? Der Autor tritt kompromisslos für den Frieden ein und lässt Ausreden (“Die Russen haben doch aber…”) nicht gelten. Er weiß: Jeder Krieg tötet. Kein Krieg ist gerecht. Andi Rietschel

NEIN!

Auch wenn die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock behauptet: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland!“ und der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach schon im Dezember twitterte „Wir sind im Krieg gegen Rußland“,

NEIN!
Ich bin nicht im Krieg mit Russland!

Ich lehne Krieg ab, egal von wem er kommt.

Ich lehne den Krieg Russlands gegen die Ukraine ab.

Ich lehne den Krieg der Ukraine gegen ihre eigenen (und jetzt ehemaligen?) Bewohner in Lugansk und Donezk ab, die sie seit 2014 beschießen und bebomben.

Ich lehne die Teilnahme der Nato an diesem Krieg, durch Panzerlieferungen und andere (schwere) Waffen ab.

Jeder Krieg tötet! Jede Waffe tötet! Jeder Panzer tötet. Es gibt keinen gerechten Krieg!

Ich lehne die unzähligen Kriege der US Amerikaner ab, an dieser Stelle seien nur die Kriege gegen Vietnam, Irak, Afghanistan und Syrien erwähnt.

Journalistenfrage: „Wie wir hören, starben (im Irak) eine halbe Million Kinder… ist es den Preis wert?“ Die damalige USA Außenministerin Madeleine Albright antworte: „Wir glauben, es ist den Preis wert.“

hier ansehen https://www.youtube.com/watch?v=hpLEWgGZ3FI

Ich lehne den Krieg der Koalition unter Saudi Arabien gegen Yemen ab.

Natürlich lehne ich die Kriege meines eigenen Landes Deutschland ab, vor allem den 1. und den 2 Weltkrieg!

Ich lehne den Rassismus Israels gegen die eigenen Brüder und Schwestern, gegen die Palästinenser ab.

Ich lehne deutschen, US-amerikanischen, russischen und eben auch ukrainischen Rassismus ab, wie ich allen Rassismus ablehne.

Ich lehne deutsche, US-amerikanische, russische und eben auch ukrainische Rechtsradikale und Neonazis ab und würde auch für eine für mich richtige Sache nicht mit ihnen zusammenarbeiten, wie ich überall auf der Welt Rechtsradikalismus und Neonazis ablehne und nicht mit ihnen zusammenarbeiten würde.

Allerdings ist eine für mich „richtig“ erscheinende Sache, beispielsweise für den Frieden zu sein, nicht allein deshalb falsch, falls Rechtsradikale dieses Ziel auch haben oder vorgeben es zu haben. Ich kann ja meinen einen eigenen Weg gehen, ohne dabei mit Radikalen gemeinsame Sache zu machen.

Ich bin entsetzt, wenn Oleksandra Matwijtschuk  (die Gründerin und Leiterin des ukrainischen „Zentrums für bürgerliche Freiheiten“, – Das Zentrum bekam 2022 den Friedensnobelpreis) sagt: „Grausamkeit ist Teil der russischen Kultur“.

Ich bin entsetzt, wenn es den Friedenspreis des deutschen Buchhandels für einen Menschen eines angegriffenen Landes, für den Ukrainer Serhij Zhadan gibt, der alle Menschen des Landes das sein Land angreift, (die Russen) als „Horde“, „Verbrecher“, „Tiere“, „Unrat“ beschreibt. „Die Russen sind Barbaren, sie sind gekommen, um unsere Geschichte, unsere Kultur, unsere Bildung zu vernichten.“ „Brennt in der Hölle, ihr Schweine.“ Dafür gibt es einen Friedenspreis! Dies ist ist in der Hauptsache nicht eine Kritik an einen Menschen dessen Land angegriffen wurde, sondern an die, die seine Worte als friedlich ansehen und  bepreisen.

Ich bin entsetzt, wenn versucht wird, alle Brücken zur Diplomatie abzubrechen, wenn die Rüstungsindustrien Hochgewinne verzeichnen, als politische Neuausrichtung die Rüstungsindustrie gestärkt, der Verteidigungsetat vergrößert werden soll.

Bomben, Panzer, Gewehre schaffen keinen Frieden! Sie töten Menschen!

Vor Monaten fragte ich in einem Gespräch: „Was macht ihr eigentlich, wenn Euer ältester Sohn, eure älteste Tochter, euren kleineren, jüngeren Sohn, eure kleinere, jüngere Tochter mit Steinen bewirft? Gebt ihr dann dem kleineren, jüngeren Kind auch Steine, viele Steine, dass es sich wehren kann? Weil es muss sich ja wehren! Oder versucht ihr zu vermitteln? Mit Worten, im Gespräch. Versucht ihr Frieden mit Steinen zu schaffen, oder mit Diplomatie?“

Im April 2022, so sagen es Politiker, so sagen es Militärverteter, standen die Chancen gut, für ein Friedensabkommen, für einen Waffenstillstand, der in Istanbul zwischen der Ukraine und Rußland verhandelt wurde. Dann kam der damalige britische Premierminister Boris Johnson und forderte den ukrainischen Präsidenten Selenskyi auf „daß sein Land weiter kämpfen solle“.

Und es gibt tagein, tagaus weitere Tote.

Über 100 000 ukrainische Soldaten, über 100 000 russische Soldaten, viele Söldner aus anderen Ländern, die für beide Staaten kämpfen, sind gestorben heißt es, und zig tausende Zivilisten, seien sie für die eine oder andere Seite, sie starben und sterben – die Zivilisten unschuldig auf beiden Seiten.

Sie sterben in einem Krieg von Brüdern und Schwestern.

Und drumherum wird weiter geschrien: „Weiter kämpfen!“ „Kämpfen!“
„Wir sind im Recht!“ „Nein wir sind im Recht!“

Und es sterben weiter Menschen, jede Stunde, jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, fast ein Jahr!

Menschen die zum Teil zur Armee, zum Krieg zwangsverpflichtet wurden, die nicht freiwillig wählen durften, nicht dabei zu sein – auf beiden Seiten.

Unschuldige Zivilisten, ermordet, beschossen, bebombt, vergewaltigt, verletzt, verjagt – auf beiden Seiten.

Und es geht weiter. Und wir stehen herum und feuern an! Sie verteidigen unsere Freiheit!

Ich bin Pazifist.

Aber Ihr, die ihr am lautesten schreit zu kämpfen, Waffen, Panzer, Flugzeuge, Truppen fordert, ihr die Scharfmacher: sei es beispielsweise der ehemalige ukrainische Botschafter und jetzige ukrainische Vizeaussenminister Melnyk, sei es die, der Rüstungsindustrie nahe stehende FDP Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann, sei es der grüne Bundestagaberdnete Anton Hofreiter, sei es die deutsche Aussenministerin Barboeck, oder sei es  SPD Mitglied und Spiegel Kolumnist Sascha Lobo – der von „Lumpenpazifismus“ spricht.

Warum kämpft ihr nicht wie in der Historie, als Heere noch von ihren Anführern geführt wurden, in erster Reihe, mit denen und für die, für die ihr die Waffen fordert. Aber nein, dort stehen viele, die gezwungen sind und sterben und sterben und sterben, „für unsere Freiheit, die in der Ulraine verteidigt wird“.

Und wenn sie tot sind, kommen die nächsten und sterben und sterben und sterben…
Nein, auch Scharfmachern, auch Euch, wünsche ich nicht diese Erfahrung, auch Euch wünsche ich den Frieden.

Als ich im vergangenen Herbst den Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ im Kino sah, begegnete ich im Vorhinein einem Freund. Er wunderte sich und sagte, Das „hätte ich jetzt nicht gedacht, dass du als Friedensmensch, in einen Kriegsfilm gehst!…“

Ja gerade deswegen. Es ist wichtig sich über die Folgen, über die Art, über das Gemetzel eines Krieges bewusst zu sein.

Und so widerlich ich diese klitzekleinen Ausschnitte, diese Eindrücke eines Krieges empfinde, so widerlich ich das Lesen oder  das Anschauen über ihn empfinde, so höre ich den großen Aufschrei in mir:

Stoppt den Krieg! Stoppen wir den Krieg!
Nie wieder Krieg!
und
Nie wieder Krieg mit deutscher Beteiligung, auch nicht mit deutschen Waffen!

Krieg tötet, egal von welcher Seite. Krieg ist ungerecht. Es gibt keinen gerechten Krieg.

Aber, Aber die Russen, die haben doch, die …

Stopp!

Es geht mir weder darum, dem Einen oder dem Anderen den alleinigen schwarzen Peter zuzuschreiben. Das wird an vielen Stellen schon genug gemacht. Den schwarzen Peter haben alle, haben wir alle in der Hosentasche stecken, wenn wir nicht endlich aus dieser endlosen Spirale von Haß, Gewalt, Mord, Aufrüstung, und Kriegen aufwachen!

Ich will nicht mehr diskutieren, wer mehr Recht hat zu morden, zu töten, sei es aus Angriff oder Verteidigung, oder wer den ersten Schritt, den ersten Fehler gemacht hat, auf den man antworten musste.

Ich bin nicht im Krieg mit, oder gegen Russland, wie ich auch nicht im Krieg gegen die Ukraine, die USA oder ein anderes Land bin. Im Übrigen sehe ich das Beharren auf Nationen, auf nationaler Stärke, auf unverrückbare Grenzen, als ein Grundübel des Krieges.

Mögen die Grenzen fallen, wie damals 1989 in Deutschland, zwischen zwei Ländern. Mögen die Menschen zusammenkommen und sich niemand als besser, stärker, besonderer ansehen (weil er aus einer bestimmten Nation abstammt). Mögen wir das Gemeinsame finden und nicht das Trennende vergrößern!

Ich will Frieden… für Alle!
ÜBERALL auf der Welt!

Und ich denke das die Mehrzahl der Menschen auf dieser Erde, das Milliarden Menschen Frieden möchten und nicht aufgewiegelt werden möchten, aufgewiegelt von Politikern, von religiösen oder wirtschaftlichen Führern, oder von den Medien, zu hassen, zu kämpfen, zu töten.

Stoppen wir den Hass, suchen wir die Diplomatie, Verhandlungen, auch mit dem Feind, den wir heute noch hassen mögen! Versuchen wir einen neuen Anfang, aufbauend auf der Friedenspolitik des früheren deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt.

Es ist nicht die Zeit, einem Atomkrieg entgegenzuschreiten. Es ist an der Zeit, für die Zukunft der Erde, der Menschheit, den Frieden zu wählen, zu suchen und zu schaffen, das Trennende nicht mehr zu vergrößern, sondern im Gemeinsamen für die Umwelt (die natürlich auch durch Kriege und Aufrüstung zerstört wird) zu arbeiten, für uns und die Kinder!

Nicht Millliarden für den Krieg, für das Morden, für die Waffen ausgeben ist der Weg, sondern Milliarden für Frieden, für Friedensarbeit auszugeben, um den Hunger zu beseitigen und die Umwelt zu beschützen.

Wenn wir das in Angriff nehmen würden, würden viele Konflikte auf dieser Erde gestoppt werden.

Mögen wir mit unseren Feinden reden, auch wenn es schwer fällt!

Mögen wir Frieden finden, so dass wir Menschen profitieren, und nicht die Rüstungsindustrien auf der ganzen Welt!

Möge Frieden sein in uns und ÜBERALL auf der Welt!
Möge es so werden, möge es so sein!

Andi Rietschel
Dj, Erzähler, Friedensarbeiter aus Leipzig

https://andirietschel.de

Drei Geschwister – eine Friedensgeschichte von Andi Rietschel
aufgenommen 2021:
https://hearthis.at/andirietschel/andi-rietschel-liest-drei-geschwister-von-andi-rietschel/

Anzeigen von 3 Kommentaren
  • Steffen
    Antworten
    Super…! Genau meine Meinung.

    Leider wird dieses deutsche Volk, wie immer den Kriegshetzern hinterherbrüllen und sich nachher an nichts mehr erinnern können  oder ggf. befreit fühlen.

    Wir haben nichts gelernt…

  • Alexandra
    Antworten
    Danke! Aus meinem Herzen . und Gehirn! – gesprochen.

     

  • Frank
    Antworten
    Du sprichst mir aus der Seele, Danke .

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