Nicht unermüdlich, aber unerschütterlich — mit Eurer Hilfe!

 In DER BESONDERE HINWEIS

„Hinter den Schlagzeilen“ gibt es jetzt schon 17 Jahre. Das ist fast die Volljährigkeit. Wir können mit fast zwei Jahrzehnten journalistischer Arbeit bei heftigem Gegenwind zufrieden sein – im Sinne des Goethe-Spruchs „Wer immer strebend sich bemüht…“ Wir können stolz sein auf jährlich mehr als 1200 kritische, nachdenkliche, aufbauende oder erschütternde Einträge zum Zeitgeschehen. Aber wir können nicht zufrieden sein mit dem Erreichten, denn die Welt hat sich — natürlich nicht wegen, aber ungeachtet unseres Wirkens — in vielen Bereichen weiter verdüstert. Roland Rottenfußer schaut zurück auf die Anfänge des Projekts und bittet unsere Leserinnen und Leser um Hilfe.

„Wir hatten uns in der Vorbereitung zu meiner Reise nach Bagdad intensiv mit den Hintergründen der amerikanischen Invasion beschäftigt und waren entsetzt über die einseitige und uninformierte Berichterstattung in den Medien“, schrieb Konstantin Wecker am 30.10.2002 in sein Tagebuch. „Die erste Pflicht aller Journalisten müsste doch sein, nicht gegen irgendeinen Feind, sondern gegen den Krieg mobil zu machen!“ Zu meiner Freude konnte ich an dieser publizistischen Generalmobilmachung mit etwas zeitlicher Verzögerung mitwirken.

Mitte 2005, ein paar Jahre nach meiner ersten Begegnung mit Konstantin aus Anlass eines Interviews mit dem Magazin „connection“, das ich mit ihm führte, verfasste ich eine Art Abschiedsbrief an ihn. Ich hatte meinen Job bei der spirituellen Zeitschrift verloren und es würde schwierig werden, den Kontakt zu ihm in alter Weise aufrecht zu erhalten. Konstantins Antwort war, ich könne ja jetzt stattdessen für ihn arbeiten.  In welcher Funktion? Ich war des Singens und Tanzens nicht mächtig, konnte kein Instrument spielen, und über einen unermüdlichen Tournee-Roadie verfügte Konstantin bereits. Da bot sich eine Mitarbeit beim damals von Annik Wecker federführend gestalteten Webmagazin „Hinter den Schlagzeilen“ an.

Hierzu muss ich zunächst noch einmal zurückgehen in das ereignisreiche Jahr 2002, gut ein Jahr nach den New Yorker Attentaten. Initialzündung für die Webseite war die damals für Konstantin und Annik empörende Beobachtung, dass die Mainstreammedien in einem demokratischen, pluralistischen Gemeinwesen angesichts der neuen Kriegsstimmung völlig versagt hatten. Man kannte ja Lügen, Verdrehungen und Unterdrückung von unliebsamen Meinungen auch hierzulande schon lange; die Post-Nine Eleven-Hysterie hob Manipulationen in der Presse jedoch auf ein neues Niveau.  Speziell galt dies für die unkritische Hof- und Kriegsberichterstattung im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Krieg seit Oktober 2001.

Konstantin begann seinen Eintrag in den Notizen am 30.10.2002 mit einem Zitat von Roger Willemsen: „Abweichende Meinungen werden immer dann unterdrückt, wenn sie besonders wichtig sind“. Er fuhr fort: „Ohne freie Information ist keine Demokratie möglich! (…) Während des Afghanistankrieges wurde das ungeheure Leid der Bevölkerung einfach ausgeblendet. Ein unsichtbarer Krieg versetzt das Volk eben nicht in Aufruhr. Man spricht von Bombenteppichen, Kollateralschäden, Präzisionswaffen, man ‚eliminiert‘ und ‚neutralisiert‘ den Gegner (während der natürlich ‚schlachtet‘ und ‚mordet‘) – neutrale, verharmlosende Begriffe um nicht den Anschein zu erwecken es könnte um Menschen gehen. Menschen die unermessliches Leid erleben.“

HdS, wie es später als Kürzel genannt wurde, war zunächst als „Best of“ schon bestehender Quellen im Internet konzipiert, die durch Verlinkung für den Leser leichter auffindbar waren. Es zeigt sich jedoch, dass das Magazin sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte, solange es nicht selbst redaktionelle Beiträge erstellte und veröffentlichte. In diese Lücke konnte ich springen. Als sich Annik Wecker wenig später zurückzog, um sich anderen Aufgaben zu widmen – für Freunde der Konditorkunst übrigens eine gute Nachricht –, war ich auf einmal Chefredakteur.

Es erscheint mir unglaublich, dass jetzt schon 14 Jahre auf diesem „Posten“ bin und HdS ins 17. Jahr seines Bestehens geht. Wir blicken auf eine wechselhafte Geschichte zurück, in deren Verlauf wir wenig verloren und viel hinzugewonnen haben. Weder Musikvideos noch das jetzige schöne Layout von Lisa Kulot noch auch die großartige Griechenland-Rubrik Holdger Plattas wurden uns „in die Wiege gelegt“. All das kam im Lauf der Jahre hinzu. So wie unlängst unsere „widerständige“ Lyrik-Reihe mit Siljarosa Schletterer als zuständiger Redakteurin und die Rubrik „CD-Tipp“ des Musikkenners Alexander Kinsky.

Nicht zuletzt brauchte und braucht es natürlich treue, mitdenkende, begeisterte, aber wo nötig auch kritische Leserinnen und Leser, die uns begleiten und stützen — mit ihrer Aufmerksamkeit, mit warmen Worten, aber gelegentlich eben auch mit Geld.

Denn Spenden sind bis heute unsere einzige Einnahmequelle — unser treuer Großspender Konstantin Wecker kann es nicht allein stemmen. Vielleicht ist es Euch schon positiv aufgefallen, dass unsere Konsumkritik nicht von Werbe-Popups einer Fastfoodkette unterbrochen wird; dass niemand hier schon am Eingang erpresst wird, der Verwendung von „Cookies“ zuzustimmen; dass Artikel nicht mittendrin heimtückisch abbrechen, um Lesenden ein „Premium-Abo“ abzuschwatzen. Bei uns gibt es keine Premium- und keine zweitrangigen Leser. Jeder und jede ist willkommen.

Wir bitten aber im Rahmen Eurer Möglichkeiten um Spenden, die helfen, dass wir diesen „Service“ weiterhin wie bisher — oder sogar besser — anbieten können. Und zwar ohne unsere Mitwirkenden in die Überforderung zu treiben und für die gerechte Sache Brennende in lethargisch sich weiterschleppende Ausgebrannte zu verwandeln.

Helft uns, damit die Größe unseres Budgets wenigstens einigermaßen mit der Größe der zu bewältigenden Aufgaben Schritt halten kann. Damit wir mehr noch als zuvor ein Sammelbecken für kritische, manchmal sarkastische, aber immer aufrichtige Liebende sein können. Damit wir noch einige neue Ideen verwirklichen können, die unser nicht unermüdliches, jedoch unerschütterliches Team immer wieder ausbrütet. Wir bitten Euch noch einmal darüber nachzudenken, ob Ihr etwas — oder mehr — für den Fortbestand unseres schönen und wichtigen Projekts spenden wollt. Hinter den Schlagzeilen ist umsonst, aber nicht vergebens.

Wir bereichern uns nicht an diesem höchst idealistischen Projekt; aber wenn Ihr Euch durch unsere geistigen Anregungen bereichert fühlt, helft uns, einer zunehmend in den Wahn abdriftenden Welt zu helfen. Unser wachstumskritisches Magazin sollte paradoxerweise noch wachsen, um seine wichtige Aufgabe zu erfüllen, denn jeder im Durchblicken, Querdenken und Mitfühlen geschulte Mensch ist ein Gewinn. Schon 5 Euro im Monat helfen uns sehr.

Hinter den Schlagzeilen muss weiter für den Frieden in den Kampf ziehen: gewaltfrei und fair, leidenschaftlich und mit Sachverstand. Es muss den Alternativlosigkeits-Predigern Alternativen entgegenhalten, Träume gegen „Realpolitik“ und Realität gegen hirnvernebelnde Narrative setzen. „Weil’s dann keine Kleinigkeit ist, ob die Zeit vertane Zeit ist…“, schrieb Konstantin Wecker über eben diese Jahreszeit, jene in der „der Sommer nicht mehr weit ist“. Auch bei der Berichterstattung über politische, ökologische und gesellschaftliche Themen haben wir keine Zeit zu verlieren. Um auf unseren Lorbeeren auszuruhen, ist die politische Lage, die noch immer von Kriegen und Sozialabbau, Presselügen und Zensurversuchen geprägt wird, zu brisant. Nicht nur bezüglich unseres Ökosystems kann man darüber  streiten, ob es noch „Fünf vor Zwölf“ oder nicht vielleicht schon „Fünf nach Zwölf“ ist.

Starten wir mit neuem Schwung in den Sommer!

Übrigens könnt Ihr jetzt auch ganz unkompliziert per PayPal spenden – siehe den Button „Spenden per Paypal“ gleich rechts.

Abschließend also alle Angaben dazu, wie Ihr das ganz konkret bewerkstelligen könnt:

–  Unser Spendenaufruf wird durch eine geeignete und funktionierende Organisationsstruktur gestützt. Juristischer Träger von „Hinter den Schlagzeilen“ ist seit dem 1. Januar 2017 der Verein „Initiative für eine humane Welt (IHW)“, Vorsitzender: Holdger Platta, Ehrenvorsitz: Konstantin Wecker;

– da der Verein IHW Gemeinnützigkeitsstatus hat, können Spenden an ihn mit der Zweckbestimmung „HdS“ von der Steuer abgesetzt werden;

– für Spenden an HdS ist ein eigenes Spendenkonto unter der Nummer DE 09 2605 0001 0056 0608 74 eingerichtet. Als Kontoverwalter fungiert Henry Royeck, der auch für Spenden an unsere GriechInnenhilfe zuständig ist. Er wird auf Wunsch auch Spendenquittungen ausstellen;

– dabei gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten, uns per Spende zu helfen:

  1. durch Einmalspende in beliebiger Höhe, die wiederholt werden kann, jedoch nicht muss;
  2. durch Dauerspende, die von Euch als Dauerauftrag eingerichtet werden kann. Das entspricht dem Abonnement einer Zeitschrift.

Hier zum Abschluss noch einmal unsere Spendenkontonummer:

Inhaber: IHW

IBAN DE 09 2605 0001 0056 0608 74

BIC: NOLADE 21GOE

Stichwort: HdS

Sparkasse Göttingen

Spendenbescheinigungen auf Wunsch bei:

Henry Royeck

Sültebecksbreite 14

37075 Göttingen

henryroyeck@web.de

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