Raphael Bonelli: Macht uns die Angst vor Corona langsam verrückt?
Der Österreichische Psychiater weiß aus eigener Praxis, was Phobien sind: Ängste, die in keinem Verhältnis zum Anlass stehen und somit behandlungsbedürftig sind. Hier zeigt er einige drastische Beispiele übertriebenener Angst vor Ansteckung durch Corona: Menschen, die sich im Supermarkt am ganzen Körper verhüllen, weil die Mund-Nase-Bedeckung ihnen nicht mehr reicht. Erfreulicherweise betont Bonellig, dass er sich über die Betroffenen nicht lustig machen will, dass der ganze Vorgang vielmehr ernst und traurig ist. Das Denken in den Kategorien von „sicher ist sicher“ macht phobisches Verhalten quasi zur neuen Normalität und führt zu einer Stigmatisierung der noch nicht so Ängstlichen. Vermeidungsverhalten, das an und für sich ungeeignet ist, um die Störung in den Griff zu bekommen, wird gesellschaftlich belohnt. Höchste Zeit, sich der Zusammenhänge bewusst zu werden und umzusteuern!