Reinhard Mey: Das Raunen in den Bäumen
„Ich seh mich gehen in meines Vaters Hand“ oder auch der CD-Titel „Nach Haus“ – das deutet schon auf den in Reinhard Meys Alter vielleicht nicht mehr so fernen Tod hin. Und natürlich knüpft er an diese Grundidee kleine Geschichten und melancholische Erinnerungen, und er beklagt, dass man Glück, wenn es da ist, kaum begreifen und schon gar nicht festhalten kann. Musikalisch hat er hier natürlich das Rad nicht neu erfunden und bleibt, was die Melodienführung betrifft, in vertrautem Gelände. Insgesamt ist die CD „Nach Haus“ durchaus eine würdige Fortsetzung von Meys Oeuvre. Es hat schon schwächere Alben gegeben. Insbesondere wagt er auch ein bisschen Politik und geht über die sonst dominierende Fragestellung „Was machen eigentlich Reinhard Mey und seine Familie?“ hinaus. Freilich: Der ganz große Durchbruch mutiger Kritik am politischen Establishment ist es nicht.