Reinhard Mey: Frei!
Dieses Lied ist, obwohl scheinbar nur einem „kleinen“ Thema gewidmet, ungeheuer bewegend. Nicht um die großen epochalen Freiheitsbewegungen der Welt geht es, sondern schlicht um einen Vogel, der durch einen unerwarteten Zufall aus seinem Käfig entschlüpfen kann. „Draußen“ hat er jedoch mit bisher ungeahnten Risiken zu kämpfen… Es ist eine Frage, die wir Menschen uns stellen müssen: Wollen wir „Wildtiere“ sein – in Gefahr, aber frei; oder sind wir lieber die Schoßhündchen der Mächtigen – behütet, bis das letzte Stück Eigenständigkeit und Stolz in uns niedergestreichelt wurde?
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https://www.youtube.com/watch?v=b4qeYfFSVS8
Was hat dich bloß so ruiniert?
Herzlich
Holdger
Das ist so und das bleibt so. Das unterschreibt dir auch der Dalai Lama und jeder Buddhist. Wer Freiheit will, der muss lernen zu geben. Auf die richtige Art und Weise. Wer geben will, der muss erst mal was zum Geben haben. Es geht auch nicht, dass hier alle in die Freiheit verduften. Dann ist niemand mehr da.
Gerold hatte mal ein Gedicht von Eduardo Galeano hier aufgeschrieben.
Mit dem richtigen Weg in die Freiheit ist es das Gleiche. Für einen Tropfen wirkliche, heilbringende Liebe braucht man lange Zeiten von Disziplin, Arbeit und auch Leiden.
Allen hier Anwesenden ist der Weg in die ersehnte Freiheit sowieso versperrt, die haben jetzt erst mal andere Aufgaben.
Im Moment geht es nur darum, an den ersehnten süßen Honig zu kommen. Und das geht am besten über das Aussaugen der Wehrlosesten und Schwächsten. Und wie stoppt man diesen unheilvollen Kreislauf?
Und: der Weg in die Freiheit ist nicht für jeden der Gleiche, weil jeder Mensch andere Voraussetzungen, Verbindungen und Vorgeschichten hat.
Und eigentlich geht es nicht darum, in die Freiheit zu entkommen, sondern ein gutes Leben zu führen. So schwer das auch manchmal fällt. Mir auch. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich wieder in ein normales Leben hineinkommen soll.