Reloading Society

 In Buchtipp, FEATURED, Wirtschaft

Die globale Ordnung zerbricht. Die Zukunft entsteht jetzt. Nach 500 Jahren Expansion ist die kapitalistische Megamaschine in die tiefste Krise ihrer Geschichte geraten. Wir bewegen uns in eine chaotische Übergangsphase hinein, die einige Jahrzehnte andauern kann und deren Ausgang vollkommen offen ist. Während die alten Ordnungen brüchig werden, entflammt ein Kampf darum, wer die Zukunft bestimmen wird. Bevorstehende Wellen der Digitalisierung führen zum Ende der Arbeitswelt, wie wir sie seit der Mechanisierung kennen. Dies hat auch einschneidende Folgen für das System der gesellschaftlichen Verteilung. Der Aufstieg Chinas wiederum steht im Zeichen eines geopolitischen Hegemoniewandels, der Europa – wie schon bis zum beginnenden 19. Jahrhundert – an den Rand drängen könnte. All dies sind untrügliche Zeichen einer Neudefinition von Ökonomie und einer Transformation von Staatlichkeit. Fabian Scheidler sieht in seinem neuen Buch „Chaos“ darin auch eine Möglichkeit in Hinblick auf eine neue Friedensordnung. Eine Rezension. (Birgit Vanderbeke)

Was ich bei der Lektüre des Buches „Chaos“ von Fabian Scheidler enorm bedauert habe, ist der Umstand, dass ich aus unerklärlichen Gründen das vorangegangene nicht gelesen habe, denn wenn „Das Ende der Megamaschine“ auch nur annähernd so gut war wie „Chaos“, ist mir was entgangen. Das ist mir also versehentlich durchgerutscht, ich hole es nach und wende mich einstweilen dem gestern erschienen Buch zu.

„Chaos“ ist der Zustand, der eintritt, wenn die Dinge aus der Ordnung geraten. Die Griechen der Antike, von denen dieser Begriff stammt, haben ihn durchaus kosmisch gemeint. Chaos ist der Gegenpol zur Weltordnung.

Die Weltordnung, nach deren Regeln auf unserem Planeten seit 500 Jahren gespielt wird, ist die des kapitalistischen Weltsystems (ein Ausdruck von Immanuel Wallerstein, einem großen Sozialhistoriker den ich unter anderem deshalb erwähnen möchte, weil ich glaube, dass der Titel „Chaos“ eine Hommage an ihn ist) oder der besagten Megamaschine, welcher Begriff von Lewis Mumford stammt, der ihn in seinen Büchern „Mythos der Maschine“ entwickelt, um das technokratische, mechanistische Denken eines Machtsystems zu beschreiben, dem Fortschritt einfach mehr Macht, mehr Profit, mehr Produktivität, mehr Eigentum, mehr Publizität (bedeutet) – die alle in quantitativen Einheiten konvertierbar sind.« (Mythos der Maschine, Frankfurt 1984, 525 f.)

Wie immer wir ihn nennen wollen: Dem Kapitalismus ist schon oft sein baldiges Ende vorausgesagt worden, und jedes Mal ist er dem Tod noch mehr oder weniger knapp von der Schippe gesprungen. Bis jetzt.

Es mag schon sein, dass Totgesagte länger leben – Menschen wie Systeme -, allerdings säße man einem Irrtum auf, wenn man daraus schließen wollte, dass sie unsterblich sind.

Es gibt viele Wege, auf denen man seit einigen Jahren zur Diagnose kommen kann, dass es diesmal mit der Megamaschine tatsächlich zu Ende geht, und die meisten – angefangen beim gesunden Menschenverstand, den es hier und da auch noch gibt – sind interessant zu verfolgen. Am verbreitetsten ist, so weit ich das überblicke, die allgemeine Annahme, der Kapitalismus werde sich mit der Erschöpfung der von ihm aufgebrauchten Rohstoffe zeitgleich verabschieden (müssen). Das kann noch einen kleinen Moment dauern, deswegen ist es eine Annahme, die suggeriert, dass man sich keine Sorgen deswegen machen müsse. Über unsere Nachfahren wird schon seit längerer Zeit nicht mehr nachgedacht. Kürzlich tröstete die Bundeskanzlerin bei einem Auftritt vor jungen Menschen ein Mädchen damit, bis dahin sei es noch lange hin, und sie könne dem Kind garantieren, dass die Vorräte noch mindestens 85 Jahre reichten.

Sie hat damit nicht direkt gelogen, weil es tatsächlich sein könnte, dass die Rohstoffe noch nicht so bald erschöpft sind, allerdings wird es das Weltsystem bis zu dem Zeitpunkt nicht mehr schaffen, weil es gerade jetzt kollabiert und wir dem Zustand ins Auge sehen müssen, der nach dem Zusammenbruch eines Systems eintritt: Chaos, bevor sich nach einer Übergangszeit eine andere Ordnung entwickelt. Von beidem spricht Scheidler: vom Ende unseres Systems und den Gefahren, die damit verbunden sind, sowie von einem mögliche Weg.

Seine Ausführungen sind so nachvollziehbar wie beunruhigend. Das weiß der Autor ganz genau und schildert dem Leser sein Dilemma:

„Wir tun uns schwer damit, uns Übergänge vorzustellen. Meistens scheint es nur zwei Alternativen zu geben: totaler Zusammenbruch oder weiter wie bisher. Für beides haben wir Vorbilder: Für ein Weiter-so braucht es gar keine Vorstellungskraft, man muss nur das, was jetzt der Fall ist, in die Zukunft projizieren; und für das Weltende können wir uns der reichen apokalyptischen Bilderproduktion … der letzten 2000 Jahre bedienen. Für graduelle Übergänge fehlen uns Bilder und oft auch Worte. Dabei sind sie historisch eher die Regel als die Ausnahme.“ (85)

Mit dieser Schwierigkeit im Kopf geht Scheidler also los und legt im ersten Teil seines Buches dar, dass und wie das System der dauernd wachsenden Profitakkumulation sich desintegriert.
„Chaos und tödliche Ordnungen“ ist eine eindrückliche Zusammenfassung der Lage der Dinge, und achtzig Seiten später weiß jeder Leser, dass es diesmal so weit ist, das Ende des dauernden „Immer-Mehr“, des metabolischen Wachstums, ist zum Greifen nah, und jedem, der dieses Buch liest, dürfte sich der Gedanke aufdrängen, dass er spätestens jetzt mal anfangen könnte zu überlegen, wie es danach weitergeht, weil das Danach schon angefangen hat.

Das Hervorragende an diesem Kapitel ist, dass Scheidler etliche der Übel schildert, die allesamt zum unausweichlichen Befund führen, dass dieses System erodiert, und bei genauerem Hinsehen sind diese einzelnen Übel alle miteinander verbunden, sie wirken wechselseitig aufeinander ein und verstärken einander, zum Teil dramatisch bis exponentiell. Ich zähle nur einige auf: die zerstörten Böden und die massakrierte Flora und Fauna darauf, die steigenden Meeresspiegel und die tauenden Gletscher, die Hitze, die Dürre, der Klimawandel, der Hunger, der Durst; die knapper werdenden Rohstoffe und die überirdischen Kosten ihrer Extraktion, Raffinierung, Lagerung, Beförderung u.v.m.; das mörderische „Symptom“ der Flüchtlingsbewegungen und der Mauern dagegen, das westliche „Terror“-Narrativ, dem der reale und maßlose Terror von „unserer“ Seite gegenübersteht; die ökonomische Unmöglichkeit, Wachstum durch Schulden zu generieren, die Funktionsweise der „freien Märkte“, die alles andere als frei sind.

Jedes dieser Einzel-Phänomene, von den „Experten“ dieser Welt und Nachrichtensendungen gern seziert, in unkenntliche harmlose Häppchen zerlegt und dann einzeln unschädlich gemacht, führt Scheidler zusammen und uns vor – inklusive der Macht der globalen Medienkonzerne und der transhumanistischen Phantasien im Silicon Valley, die – völlig in Übereinstimmung mit dem System, in dem wir noch ein paar zu Tage zu leben haben, bevor es den Geist aufgibt – rasch zuletzt noch den Menschen überflüssig machen.

Und während er die Ungeheuerlichkeiten verknüpft und ausbreitet, die unsere tägliche Welt bedeuten und die sich eigentlich keiner gern als geballte Ladung zumuten mag, behält er einen völlig klaren und kühlen Kopf, obwohl er auf jeder Seite Geschichten erzählt, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.

Zu dieser intellektuellen Souveränität kommt eine ganz eigentümliche und unverwechselbare Bildkraft dieses Autors hinzu, mit der er den – medial geprägten und stumpf gewordenen – Blick der Leserin sachte, aber wirksam verrückt und befreit: Wenn ich beispielsweise lese, dass seit den 1950er Jahren acht Milliarden Tonnen Plastik hergestellt wurden, die seitdem die Ökosysteme kontaminieren, nehme ich das als eine von unzähligen Meldungen zur Kenntnis und vergesse es alsbald. Schließlich werde ich täglich mit Zahlen überschüttet, deren Nullen ich infolge der Überschüttung andauernd fröhlich durcheinanderbringe. Wenn aber Scheidler leichthin erwähnt, dass diese acht Milliarden Tonnen Plastik der Menge von einer Milliarde Elefanten entspricht, dann sehe ich den Plastikmüll plötzlich physisch vor mir in Gestalt einer ungeheuren Elefantenhorde und vergesse die acht Milliarden sicher nicht mehr, weil mir in diesem Bild die ganze Obszönität des wahnhaft gewordenen Konsums aufgeht, die von der bloßen Zahleninformation verborgen wird. (Außerdem habe ich bei der Gelegenheit nachgeschaut, wie es um die Elefanten steht: Es gab mal 20 Millionen, inzwischen haben wir sie runtergemordet auf etwas über 500.000.)

Mit enormem Sprachvermögen erzählt Fabian Scheidler in aller Ruhe ungeschönt die Barbarei der vollendeten Aufklärung, ohne dass man aufhören möchte zu lesen.

Und dann ist man fertig mit dem Abgesang und weiß, dass das also noch übler ist, als man dachte, aber immerhin weiß man auch, dass es rum ist und man dem „Weltsystem“ keine Träne nachweinen muss.

Jetzt kommt die eigentliche Arbeit im Chaos, „Die Reorganisation“. Aus dem ersten Teil ergibt sich messerscharf, dass der Zustand A nicht zu halten ist. Das Monstrum zuckt noch, aber es ist erledigt und demnächst hin. Nun leben wir aber in dieser Welt im finalen Zustand A und müssen sehen, dass wir halbwegs unversehrt zu einem künftigen Zustand B gelangen, und wenn wir Glück haben und die Nerven behalten, kommen wir da auch hin. Nur weiß im Augenblick niemand auf der Welt, wie. Um es genauer auszudrücken: schon der Punkt B ist denkbar unbekannt, weil sich mehrere Möglichkeiten im vor uns liegenden Nebel abzeichnen: Selbstverständlich könnte aus der „Megamaschine“ auch ohne das Merkmal der Profitakkumulation ein neues Herrschaftssystem entstehen, das durchaus – allein schon weil bis an die Zähne zum Overkill bewaffnet – in der Lage wäre, die Abscheulichkeiten des jetzigen weiterzuführen und leider auch noch zu überbieten, und man möchte nicht so genau darüber nachdenken, wie perfid das aussähe, aber die künftigen Erben des demnächst verblichenen Kapitalismus arbeiten schon emsig daran und rüsten (sich) dafür.

Es könnte aber auch ein Weg in eine andere Lebensweise auf diesem Planeten gefunden und gangbar gemacht werden, eine Lebensweise, die sich vielleicht abwechslungshalber mal nicht an Profit, Militarisierung und Zerstörung bis zum planetaren Exodus orientiert, sondern am Wohlergehen der Bewohner dieser Erde, an gerechter globaler Güterverteilung und der Schonung der Ressourcen. Wie gesagt: noch weiß keiner, ob und wie das gehen könnte, das sagt jeder, der sich damit beschäftigt, und das sagt auch Fabian Scheidler klipp und klar, weil es kein Sonntagsspaziergang und nicht mit ein paar gut gemeinten Reparatur-Maßnahmen zu bewerkstelligen ist, sondern man muss dafür schon mal kurz die ganze Weltwirtschaft umbauen, aber da die ohnedies gerade am Ende ist, wäre jetzt eigentlich die Gelegenheit, es zu versuchen. Wer es gerade versucht, sind eine unüberschaubare Menge Resilienz-, Degrowth-, Postwachstums, Post-Fossil, Post-Carbon-Gesellschaften, –Akteure und –Autoren auf verschiedenen kommunalen, regionalen, nationalen und auch internationalen Ebenen. Deren Überlegungen und Erfahrungen gehören zum Interessantesten, was es im Moment zu lesen gibt.

Fabian Scheidler gehört dazu, gleichwohl geht das, was er im zweiten Teil seines Buches macht, nicht im Spektrum der Postwachstums-Diskurse auf. Anfangs habe ich mit dem „Reorganisations“-Text gehadert, weil ich nicht ganz verstanden habe, was genau Scheidler darin macht. Er weiß – ebenso wie ich -, dass es im vergangenen Jahrhundert in der Regel mit Anlauf schief gegangen ist, wenn sich Leute zu Gruppen zusammengetan haben, um die Welt zu verbessern, entweder durch den Entwurf eines anderen Systems oder von unten her, von der Basis und meistens in Nischen. Das Ergebnis war bekanntlich, dass die Protagonisten sich reihenweise die Köpfe eingeschlagen haben, sehr zur Freude der Megamaschinen-Betreiber, die bis heute ganz allgemein große und preiswerte Erfolge mit dem „Teile und Herrsche“-Prinzip einfahren.
So geht’s also nicht, da sind wir uns einig.

Und jetzt aber tut Scheidler etwas, das mir befremdlich vorkam: Er sammelt alles, was ihm an Ideen in die Finger gerät, und erzählt davon, teilweise einfach drauflos, jedenfalls will es einem beim ersten Lesen so scheinen: Was man alles machen kann. Angefangen bei sich selbst, beim Wiederentdecken der verschütteten sozialen Phantasie zum Beispiel, beim Leben mit Kindern, bei dem, was Arbeit und Freizeit ist oder vielleicht auch nicht ist oder was Arbeit und Freizeit sein könnten. Bei der Versorgung, in den Institutionen, dem Geldverkehr, der Energiewirtschaft, der Produktion. Es sind entzückende Geschichten mit Ansteckungspotential darunter wie die von der „essbaren Stadt“ Todmorden, es sind hoch brisante anarchistische Ansätze dabei neben ganz harmlosen Erzählungen „aus der Nachbarschaft“, und der Autor pflügt sich durch sehr viele Aspekte der Welt durch, wie wir sie heute vorfinden und wie wir sie nicht hinnehmen müssen, weil sie von Menschen gemacht ist und wir sie – auch und vor allem im Detail – jeden Tag anders machen können.

Es ist ein Sammelsurium, und als ich das durchgelesen hatte, dachte ich, das klingt ja alles schön und gut, aber das ist einfach blauäugig. Mal kurz die Welt retten – da wird nie ein Schuh draus. So entsteht kein neues System.

Dann habe ich das eine Woche lang liegen lassen, hier und da ein bisschen herumgelesen, mit Leuten geredet, meinen Kopf vor sich hin arbeiten lassen und bin schließlich darauf gekommen, dass dieses zweite Kapitel einen Widerhaken hat. Scheidler fragt sich und die Leser seines Buches nämlich, ob nicht womöglich ein neues System günstigstenfalls NUR so entstehen kann – im Patchworkverfahren (bitte um Nachsicht für das Wort: ich stricke, und beim Stricken, überhaupt im Textilen, ist diese Flächentechnik geläufig).

Und wenn man erst einmal darauf gekommen ist, stellt man rasch fest, dass dies eine der wichtigsten politischen Fragen ist, mit denen man sich heute beschäftigen kann.

Das soziale Patchworkverfahren habe ich mir dann so übersetzt: Jeder hat vor seiner Tür mindestens einen Ansatz, den er finden und verfolgen kann. Sicher gibt’s noch andere Leute, die auch an dem Ansatz dran sind, aber keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen, keiner muss missionieren. Jeder teilt mit jedem, der’s hören will, was er mit seinem Ansatz erlebt; da geht anfangs das eine oder andere daneben, und man braucht Ernsthaftigkeit und Geduld, bis die ersten kleinen Lichtstrahlen unter der Türritze durchschimmern (auch weil sie uns vieles in der Schule nicht mehr beigebracht haben außer zu funktionieren und zu konsumieren), dann kommt vielleicht irgendwann mal ein erstes Highlight; das entwickelt sich, das kann miteinander verbunden, vernäht und verwoben werden, da kann man gegenseitig was von lernen.

Diese stoffliche (und im Gegensatz zu den Techniken der Megamaschine organische) Herangehensweise an ein sehr vielschichtiges Problem, das uns – so sicher wie das Amen in der Kirche – aus dem Zusammenbruch unseres hoch komplexen hierarchischen Systems definitiv ins Haus stehen wird, fing an, mir immer besser zu gefallen, und natürlich ist es alles andere als eine Gebrauchsanweisung für die Welt von morgen, aber: so oder so ähnlich könnte etwas losgehen, etwas Neues aus dem untergehenden Alten heraus. Und wenn noch jemand eine Idee dazu hätte? Lieber heute als morgen. Möglichst praktische, solche die mit den Füßen auf dem Boden stehen und in die Fläche reichen, nicht so sehr die vertikalen mit Blick nach oben auf die Chefetagen, die autoritären, die wir jetzt langsam über haben und von denen wir allmählich wissen, dass sie die Erde und alles, was darauf leben will, ruinieren und zugrunde richten.

Die Skeptikerin denkt natürlich an all die aufmüpfigen Hipster, die irgendwann im Mainstream untergegangen sind, an diverse Do-it-Yourself-Kampagnen und den ganzen Unfug, neulich hat ein großer Medienkonzern ein „Die-einfachen-Dinge-des-Lebens“-Magazin mit Retro-Glücks- und Vintage-Gemütlichkeitspotential losgelassen, jede zweite Graswurzelbewegung ist gekauft, jeder klare Gedanke ist von kommerziellen und medialen Fallen umstellt, aber genau das wäre vielleicht die Stärke der Patchwork-Decke: die Fläche.

Und dann gibt es noch einen fulminanten dritten Teil in „Chaos“, der sich mit den „Chancen einer neuen Friedensordnung“ beschäftigt und über den ich – weil es für mich ein fremdes Terrain ist – nur eines sagen mag: Das Kapitel über China hat mich verblüfft und meinen Blick auf die augenblickliche geopolitische Lage in kurzer Zeit so eindrücklich verändert, dass ich jedenfalls mehr darüber erfahren möchte. Die Literaturliste des Buches ist ein guter Handwerkskasten zum Nachlesen für alle drei Teile.

Als ich jung war, habe ich mich sehr oft gefragt, wie der Faschismus passieren konnte. Es hatte doch Tucholsky gegeben, es hatte Ossietzky gegeben, es hatte doch auch noch andere gegeben. Die hätte man doch bloß zu lesen brauchen, dann hätte man es doch gewusst.

Daran musste ich jetzt wieder denken. „Chaos“ ist so ein Buch, nach dessen Lektüre man nicht so leicht wird sagen können, man „habe es nicht gewusst“.

 

Webseite von Fabian Schneider:

www.revolutionen.org

 

Birgit Vanderbeke, Jahrgang 1956, in der DDR geboren, wuchs nach der Übersiedlung der Familie nach Westdeutschland im Jahr 1961 in Frankfurt am Main auf, wo sie später Rechtswissenschaften, Germanistik und Romanistik studierte. Seit 1990 ist sie freie Autorin überwiegend literarischer Erzählungen und Romane. Ihr neues Buch „Wer dann noch lachen kann“ erschien im August 2017. Eine Zeit lang schrieb sie darüber hinaus Artikel für den Rubikon. Weitere Informationen unter www.birgitvanderbeke.com.

Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizensiert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen dürfen Sie es verbreiten und vervielfältigen.
Herzlichen Dank für den Tipp an den Rubikon, www.rubikon.news, wo dieser Artikel zuvor erschienen ist.

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