Schlechte Nachrichten und gute…

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

138. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Es ist schlimm, dass es Not gibt – und es ist gut, dass wir helfen können. So könnte man die Überschrift verstehen, die Holdger Platta für diesen Teil seiner Artikel-Serie gewählt hat. Leider schämen sich in Griechenland häufig die Armen und nicht diejenige, die für Armut verantwortlich sind. Zum Glück spüren unsere Helfer immer wieder Menschen auf, denen die großzügigen Spenden der HdS-Leserinnen und -Leser zugute kommen. (Holdger Platta)

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

erinnert Ihr Euch? – In der letzten Woche durfte ich darüber berichten, daß es Katerina K. aus Piräus, die sich in diesem Jahr noch einer zweiten Organtransplantation unterziehen musste, in London, inzwischen sehr gut gehe und dass ebensolches von ihrem Vater, dem Organspender, mitzuteilen sei.

Doch leider: Katerinas Vater muss wohl noch einmal zurück in die britische Hauptstadt, um sich dort einer Nachoperation zu unterziehen. In den letzten Tagen hatte sich bei ihm eine schnelle Ermüdbarkeit bemerkbar gemacht, nicht auszuschließen ist, dass die Voruntersuchungen in Athen nicht sorgfältig genug durchgeführt worden sind und deswegen ein neuerlicher Eingriff unvermeidbar sein könnte. Jedenfalls musste sich Katerinas Vater in der letzten Woche krankschreiben lassen, Weiterarbeit war ihm nicht mehr möglich, und wir Helfer haben uns auf erneute Unterstützung der Familie einzustellen (lediglich die Mutter verdient derzeit – als Putzhilfe – Geld). Die gute Nachricht dabei: dank Eurer Spenden sind wir auch in der Lage dazu!

Auch bei einem anderen „Fall“ kann man wohl von einer teils schlechten, teils guten Nachricht sprechen. Schlecht an dieser Nachricht ist, dass wiederum von konkreter Hilfsbedürftigkeit berichtet werden muss, gut an dieser Nachricht ist, daß wir von unserer Initiative bereits helfend einzugreifen vermochten. Aber der Reihe nach:

Unmittelbar vor ihrer Rückreise nach Deutschland haben Uschi und Kalle Apel an ihrem Ferienort Kyparissi/Südpeloponnes von einer hilfsbedürftigen Familie erfahren, die ebenfalls in Kyparissi lebt. Es handelt sich um die Familie Ch., die immer wieder beim Dorfkrämer anschreiben lassen muss, weil sie nicht über genügend Geld für den Einkauf von Lebensmitteln verfügt. Es handelt sich um Dimitrios Ch., dessen Frau und einen fast erwachsenen Sohn, der wegen einer geistigen Behinderung nicht arbeiten kann. Er selber, Dimitrios Ch., versucht seine Familie mit Erlösen aus einer kleinen Viehzucht über Wasser zu halten – er besitzt, auf dem Berg Baballa, eine Herde mit Ziegen, deren Milch er Tag für Tag auf seinen Maultieren herunter in die Ortschaft bringt, um sie dort zu verkaufen.

Etwas finanzielle Unterstützung bekommt seine Familie vom kranken Großvater, der eine Rente von 300,- Euro pro Monat bezieht und bei dem die Familie auch wohnt. – Nun, Karl-Heinz Apel hat bei dem Krämer, durch den er von dieser notleidenden Familie erfahren hat, erstmal deren Geldschulden in der Höhe von 40,- Euro beglichen, und wir alle vom Helferteam haben uns entschlossen, durch weitere 500,- Euro zunächst einmal den Lebensunterhalt – das ist hier wörtlich zu nehmen – der betreffenden Familie für die nächsten Monate sicherzustellen.

Zu diesem Zweck hat Jorgo Z., der Krämer – gegen Empfangsbescheinigung natürlich –, für den Lebensmitteleinkauf der Familie eine Vorauszahlung in der genannten Höhe von 500,- Euro erhalten, so dass Dimitrios Ch. und dessen Frau in den nächsten Monaten sorgenfrei ihre Lebensmittel in dem Geschäft einkaufen können. Und Vorsorge durch uns für eine Nachfinanzierung ist ebenfalls bereits getroffen worden. Als Karl-Heinz Apel der Familie Dimitrios Ch. diese Nachricht überbrachte, war die Freude, die Überraschung und Dankbarkeit natürlich riesengroß!

Und als Bemerkung noch von meiner Seite aus: es scheint sich bei diesem Notfall um ein typisches Beispiel dafür zu handeln, dass es in Griechenland mittlerweile auch sehr viel versteckte Armut gibt, eine Armut, von der zu vermuten ist, dass sie in keiner offiziellen Statistik irgendwo auftaucht. Nicht zuletzt trägt die Scham so mancher Griechinnen und Griechen dazu bei, daß es so viel verborgen bleibende Armut in Griechenland gibt. Wenn Karl-Heinz Apel nicht ganz gezielt im Dorfladen nachgefragt hätte, so wäre auch ihm und uns dieser Notfall unbekannt geblieben.

Gerne hätte ich an dieser Stelle nun auch über ein üppiges Spendenergebnis aus der letzten Woche berichtet. Leider ist dem aber nicht so. Während der letzten sieben Tage gingen nur 30,- Euro auf unserem Hilfskonto ein, überwiesen von 2 SpenderInnen an uns (in der Vorwoche waren das 165,68 Euro gewesen – 5 UnterstützerInnen hatten für diesen Spendeneingang gesorgt). Gleichwohl aber unser herzlichster Dank an die beiden FinanzhelferInnen! Und seid bitte nicht besorgt: noch ist genug auf unserem Hilfskonto, um auch weiterhin Menschen und sozialen Institutionen in Griechenland helfen zu können!

Abschließend zu meinem heutigen – ausnahmsweise mal kürzeren – Hilfsbericht eine Ankündigung noch: in einem meiner nächsten Hilfsberichte werde ich Euch umfassend Informationen zu geben versuchen über ein nach wie vor unerledigtes Thema, das die Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland betrifft und demnächst wohl auch das griechische Parlament und die griechische Regierung beschäftigen wird: das Thema der bislang ausgebliebenen Reparationszahlungen von deutscher Seite aus an Griechenland.

Selbstverständlich ist es nicht so, dass diese Frage – wie Schäuble vor längerer Zeit behauptet hatte, noch im Amt befindlich als Finanzminister – „rechtlich und politisch abgeschlossen“ sei. Aber Unsicherheiten zu diesem Thema gibt es auch bei uns, auch bei wohlwollenden Menschen – und sehr viel Unkenntnis bzw. Ahnungslosigkeit zudem. Mir scheint es deshalb wichtig zu sein, auch im Rahmen unserer GriechInnenhilfe dieser Frage mal etwas genauer nachzugehen.

Und damit meine abschließende Bitte an Euch um weitere Unterstützung unserer Spendenaktion.

Wer uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“ auf das Konto:

Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an unseren Kassenwart Henry Royeck, entweder unter der Postanschrift Sültebecksbreite 14, 37075 Göttingen, oder unter der Mailadresse henryroyeck@web.de.

Und wer noch etwas mehr tun will: auch unser gemeinnütziger Verein, die „Initiative für eine humane Welt (IHW) e.V.“, ist immer wieder erneut auf neue Hilfsgelder angewiesen, zur finanziellen Absicherung unserer Arbeit ganz generell. Diese Spenden bitte dann an dasselbe Konto, wie oben angegeben, jedoch mit dem Stichwort „IHW“ versehen. Wir würden uns riesig auch über diese Unterstützung freuen.

Mit herzlichen Grüßen wie stets

Euer Holdger Platta

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