Schlechte Zeiten für ein demokratisches Grundverständnis

 In FEATURED, Gesundheit/Psyche, Medien, Politik

Meinungs-Monokultur überall

Wie gefährlich das Corona-Virus ist, das ist für Laien relativ schwer einschätzbar. Seriöse Medien allerdings sollten sich um die Wahrheitsfindung ernsthaft bemühen. Dazu würde gehören, Wissenschaftler mit verschiedenen Ansichten zu Wort kommen zu lassen und ihre Thesen objektiv gegeneinander abzuwägen. So aber ist der „Staatsfunk“, sind auch zahlreiche Privatmedien zur Christian-Drosten-Show verkommen. Es wird eigentlich nur eine Denkrichtung in Endlosschleife wiederholt. Für ein Land mit unserer Geschichte ist das eine bedenkliche Vorgehensweise – zumal in Kombination mit „Notstandsgesetzgebung“. Der Autor antwortet mit diesem Text auf den Artikel “Fakten oder Fake-News” von Andrea Tretner, erschienen am 4.4.2020 in Hallo Ebersberg, einer Lokalzeitung im Münchner Osten. Das Beispiel ist exemplarisch für die Vorgehensweise der Presse in der Corona-Krise. Anstatt sich einseitig auf eine Seite zu schlagen, fordert der Autor zuerst einmal, dass es überhaupt so etwas wie Meinungsdiversität gibt. Christian Schantz

Eine funktionierende Demokratie braucht einen öffentlichen, transparenten für alle gleich zugänglichen Debattenraum, in dem Themen kontrovers und ergebnisoffen diskutiert werden können. Der Artikel “Fakten oder Fake-News” zeigt, wie schlecht es momentan um diese Grundvoraussetzung zur demokratischen Mitbestimmung bestellt ist.

Zurzeit gibt es bezüglich der Gefahr des Coronavirus zwei sich völlig widersprechende Positionen: Die einen behaupten es geht von Covid-19 keine größere Gefahr aus als von den Viren der Grippewellen der letzten Jahre. Diese Position vertritt z.B. Wolfgang Wodarg, der pensioniert ist und auf eine lange und erfolgreiche Karriere als Epidemiologe zurückblicken kann. Die anderen behaupten der Covid-19 Erreger ist die größte Bedrohung unserer Gesellschaft seit vielen Jahrzehnten . Diese Position vertritt z.B. Christian Drosten, der Virologe und Institutsdirektor an der Charité in Berlin ist.

In einem seriös recherchierten Artikel müßten diese 2 Standpunkte inhaltlich miteinander verglichen und darauf untersucht werden, was für die jeweiligen Standpunkte spricht und was nicht. Leider findet eine solche dialektische Auseinandersetzung in diesem Fall nicht statt. Die Autorin Andrea Tretner setzt sich an keiner Stelle mit der Argumentation von Wolfgang Wodarg auseinander. Sie benutzt vielmehr rhetorische Mittel, um ihn in als unglaubwürdig darzustellen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist der zweite Absatz, indem das erste mal von Wodarg die Rede ist:

“Da gibt es gerade ganz aktuell einen ehemaligen SPD-Abgeordneten und pensionierten Amtsarzt, der die aktuellen Maßnahmen als “Panikmache” auf Youtube beschreibt. Und er ist nicht alleine. So mancher Hobbyvirologe stellt in den sozialen Medien die steilsten Thesen hinsichtlich Verbreitung, Herkunft und Auswirkungen von Corona auf. Mit wissenschaftlicher Arbeit hat das nichts zu tun.”

 Die Autorin verklammert hier die fachkundige Meinung von Wodarg mit der Meinung von sogenannten Hobbyvirologen, die keine wissenschaftliche Reputation haben.  Wenn man den Absatz liest, ohne auf solche sprachlichen Kniffe zu achten, kommt man zum Ergebnis, dass Wodarg nichts mit wissenschaftlicher Arbeit zu tun hat. Willkommen in der Welt der rhetorischen Meinungsmache.

Am Ende des nächsten Absatzes schreibt Tretner: “Auf Facebook allerdings findet Wodarg immer noch seine Anhänger.”

 Ja, das mag sein, aber auch Drosten, Herr Söder oder Frau Merkel finden auf Facebook immer noch ihre Anhänger. Heißt das, daß niemand glaubwürdig ist, der auf Facebook viele “Anhänger” hat? Eine steile These.

Im Anschluss berichtet die Autorin: “All diesen möchte man fast zumuten, sich einmal die Berichte aus Italien anzusehen, anzuhören oder zu lesen. Sich nur einmal vorzustellen, in solch einen Lazarett liegen die eigenen Eltern oder Großeltern.”

Das ist besonders perfide. Hier wird Wodarg unterschwellig unterstellt, er und die Menschen, die seinen Blickwinkel teilen, hätten keine Emphatie mit den Menschen, die unter Covid-19 und den anderen Viren der jährlichen Grippewelle leiden müssen. Aus dieser Logik folgt, daß ich eigentlich kein richtiger, zur emotionalen Anteilnahme fähiger Mensch bin, wenn ich Wodargs Meinung bin. Das ist extrem manipulativ und entmenschlicht den oder die Andersdenkende.

In der zweiten Hälfte des Artikels berichtet Tretner über Christian Drosten. Leider geht es auch hier nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung, sondern es geht darum, Drosten mit rhetorischen Mitteln als einen vernünftigen, feinfühligen Wissenschaftler darzustellen. Die Autorin zitiert ihn folgendermaßen:

“Auch ich denke mir manchmal, vielleicht wird es nicht so schlimm, auch ich verdränge, aber nur für einen Moment”, so Drosten. Er erklärt es damit, dass natürlich auch er Ängste hat, sich Sorgen um seine Familie macht und es auch menschlich ist, Situationen, die Angst machen zu verdrängen. Aber eben nicht flächendeckend und vor allen Dingen nicht in seiner Arbeit als Wissenschaftler. Wenn er hier seine Zahlen immer und immer wieder überprüft, “hin und herschiebt”, dann muss er leider sagen, “dass es durchaus schlimm werden kann.”

 Ich glaube nicht, dass es gut ist Ängste zu verdrängen, aber es ist auch schlecht, sich von der Angst leiten zu lassen. Ein seröser Artikel müsste jetzt darauf eingehen, ob die von Drosten aufgestellte Hypothese, dass es durchaus schlimm werden kann, die Maßnahmen der Regierenden rechtfertigt, unsere Freiheitsrechte über Bord zu werfen. Sie müsste also auf die Frage der Verhältnismäßigkeit eingehen. Stattdessen zitiert die Autorin Angela Merkel:

“”Die Lage ist ernst, nehmen wir sie bitte ernst”, so Merkel bei Ihrer Ansprache im Fernsehen. Und wir sollten hier nur ernst gemeinten Nachrichten Glauben schenken. Wir müssen uns nicht überinformieren, aber seriös und gezielt.”

Was Frau Tretner unter seriösen Informationen versteht, erklärt sie uns im Schlussabsatz. Sie empfiehlt die öffentlichen, rechtlichen Fernsehanstalten, die “seriöse” Tagespresse. Und wer wissenschaftlicher in das Thema einsteigen möchte, sollte sich “das Coronavirus-Update mit Christian Drosten” anhören.

Hätten wir wirklich einen seriösen öffentlichen, rechtlichen Rundfunk wäre schon längst zur besten Sendezeit um 20.15 auf ARD oder ZDF eine Debatte zwischen Herrn Wodarg und Herrn Drosten gesendet worden, moderiert von einem Medienschaffenden, der sich professionell neutral verhält. Dadurch hätten wir ein viel ausgewogeneres Bild der Situation, als es jetzt der Fall ist.

Aber leider ist dem nicht so. Die so wichtige professionelle journalistische Neutralität wird in diesen Tagen von fast allen Journalisten über Bord geworfen.

Ich denke, das liegt an dem kollektiven Druck sich vernünftig zu verhalten, die  Maßnahmen der Regierenden nicht zu kritisieren und Sicherheit und Ordnung nicht zu gefährden.

Ich halte das für besorgniserregend. In einem Land mit unserer Geschichte sollten wir Notstandsgesetzgebungen sehr kritisch gegenüberstehen.

Die momentane Minderheitsmeinung, dass es sich um keine Pandemie handelt, sondern nur um die internationale mediale Aufbauschung der jährlichen Grippewelle, wird einfach unter den Teppich gekehrt oder wie hier im zitierten Artikel mit sehr fragwürdigen rhetorischen Mitteln diffamiert.

Die derzeitige Mehrheitsmeinung, dass wir immer noch vor einer dunklen, unsichtbaren Bedrohung stehen, die wir bekämpfen müssen, wird auf allen zur Verfügung stehenden Kanäle auf Schleife gesendet.

Für beide sich widersprechende Pole gibt es Argumente und renommierte Wissenschaftler, die diese vertreten. Warum gibt es keine ausgewogene Berichterstattung darüber wie gefährlich Covid-19 wirklich ist?

 

Anzeigen von 9 Kommentaren
  • Volker
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    Was mir auffällt, sind die täglichen Widersprüche mit denen wir gefüttert werden, die mich zunehmend auch verunsichern. Als Normalmensch kann ich nicht beurteilen, wie harmlos oder tödlich das Virus ist oder sein könnte, dafür braucht es einen verantwortungsvoll-ehrlichen Umgang aller verfügbaren Informationen darüber.
    Und ja, klare Fakten sowie Meinungs-Akzeptanz außerhalb öffentlich vorgegebener Meinungs-Erziehung wären dringenst angesagt. Verantwortlichkeit in dieser Richtung ist wohl nicht erwünscht. Das Volk, der abhängige Normalmensch, könnte ernsthaft darüber nachdenken, welche politischen sowie gesellschaftlichen Konsequenzen ihn erwarten, die, von heute auf morgen, klar und deutlich erkennbar werden.

    Ein Beispiel dafür ist die gewaltige Umverteilung zur Rettung kapitalistischer Verantwortungslosigkeit für ein weiter-so-wie-bisher, mit dem erwünschten Effekt, dass für Normalmenschen in einem neu definierten System keine menschenwürdigen Räume vorgesehen werden. So jedenfalls mein rein persönlicher Eindruck.
    Über das Aushebeln demokratischer Grundsätze, mit Verboten, Ausgrenzungen und Zerstückelung gesellschaftlicher Teilhabe, bis in familiäre Bereiche hinein, und und, muß ich hier nicht weiter eingehen. Wir alle wissen und erleben es gerade, werden dazu verpflichtet, eigene Wahrnehmungen zu leugnen.

  • Piranha
    Antworten
    Herr Anderheiden (RKI) durfte heute dem „Dummvolk“ erklären , was es mit der Verändeung des „R“-Werts auf sich hat.

    Dazu meinte er, die Berechnung habe sich nicht verändert, sondern nur die Darstellung der sog. „Nowcast-Kurve“; dadurch habe man etwas geglättet, aber die Berechnung des R-Werts habe sich nicht verändert.

    Also, ich habe es mit zweimal angehört und auf irgendeiner Seite durchgelesen (ich glaube bei ndr), aber nicht verstanden, was da eigentlich gemacht wurde und warum.

    Wieler selbst hat es offenbar auch nicht verstanden, denn grinsend gab er das Wort an Anderheiden ab.

    Den anwesenden Journalisten, die offenbar ebenfalls nichts verstanden, hat er ein „Seminar für Journalisten“ in Aussicht gestellt. Und grinst. So kann er sich später immer mal rausreden, wenn es sich als Quatsch erweisen sollte, getreu dem Motto: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Außerdem haben wir doch von dem Orangenen  jenseits des großen Teichs eines gelernt: Schuld sind immer andere.

    Mich wundert im Übrigen, dass niemand die Frage beantwortet, wie die vielen Millionen bis zur schwarzen Schäuble-Null wieder in den Staats-Säckel kommen.

    Die Tabaksteuer ist schon höher geworden und wird sich die nächsten fünf Jahre jährlich erhöhen. Schon jetzt stecken in jeder Zigarette 32 Cent Steuern. Mir ist es ja wurscht, aber es ist nur ein Anfang. Vieles wird folgen.

    Derweil werden Unsummer von Geldern verschoben in Merzens Blackrock, in die Banken (die DB hat Gewinne ausgeschüttet!!), in die Riesenkonzerne, also Holdings… Bill und Melinda lassen sehr grüßen… der Mittelstand wird sich demnächst ganz auflösen.

    Spahn hat ein Gesetzchen gemacht: jede Altenpflegekraft bekommt einen einmaligen Bonus von 1.500,- €. Wärs nur so. Der Bund konnte sich gerade mal aufraffen davon max 1.000 zu zahlen und will, dass die Arbeitgeber den Rest übernehmen. Überall dort, wo private Holdings das Feld beherrschen und unter-tariflich bezahlt wird, hätte ich genau für diese ein „Bonus-Zahl-Gesetz“ gemacht.  Und zwar eines, das sich gewaschen hat für diese Halsabschneider.

    Aber nein – das hat er sich nicht getraut. Wir wollen doch vielleicht Kanzlerin werden.

     

     

     

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  • c.g.
    Antworten
    dass sich in den medien nicht mit unterschiedlichen argumenten auseinandergesetzt wird und faktenchecks dort nur einseitige quellen zulassen, dafür finde ich noch erklärungen, was aber nicht heißt, dass das ganze dadurch weniger bedenklich wäre. nicht mehr nachvollziehbar sind für mich aber reaktionen von vertretern politischer gruppen, denen ich sachverstand, engagement und sensibilität in bezug auf demokratische fehlentwicklungen zugetraut hätte. z.b. habe ich an eine politikerin der partei die linke bezüglich des corona-faktencheck auf der hp ihrer partei geschrieben. sie hat mir zwar geantwortet, sich aber so nichtssagend rausgewunden, dass sie meine stimme bei der nächsten wahl bestimmt nicht mehr bekommt.

    ähnlich lief es mit vertretern der grünen, der gewerkschaften, diverser ngo’s und mit dem örtlichen bündnis gegen rechts.

    letzteres hat mich am meisten enttäuscht und beschäftigt mich noch immer. anscheinend schaut dieses bündnis nur zurück, ob demokratische grundrechte in der gegenwart ausgehebelt werden und ob gegen menschen, die andere meinungen vertreten und alles andere als rechts sind , gehetzt wird, sie diffamiert und zensiert werden, scheint nicht zu interessieren.

    soviel ignoranz finde ich erschreckend, weil sie mir zeigt, dass gerade diejenigen, die historisch argumentieren, anscheinend nichts aus der geschichte gelernt haben.

    sie schreiben von ‚wehret den anfängen‘ und stecken den kopf in den sand, wenn geschichten sich anfangen zu wiederholen.

    dabei wäre widerstand wichtig. aber widerstand2020 wird ja genauso diffamiert, wie nichtohneuns.

    zur beruhigung sage ich mir, dass jeder nur für sich tun kann, was er oder sie für richtig hält. niemand kann die welt alleine verändern. allerdings haben für mich gerade manche leute ziemlich viel an respekt verloren, während z.b. menschen wie anselm lenz oder bodo schiffmann, sucharit bhakdi und andere an respekt gewonnen haben.

    diese republik, ach was schreib ich, die welt braucht mutige frauen und männer, mädchen und jungs. nur wenn wir uns gegenseitig unterstützen haben wir als menschheitsfamilie eine chance.

    wo sind eigentlich die musiker, literaten, schauspieler……  ach ja, die sind mit wohnzimmerkonzerten und anderen digitalem zeitvertreib beschäftigt, während unsere gesellschaft den bach runtergeht….

    ?

    toll!

    ?

    ?

    ?

     

     

    c.g.

     

  • O.S.
    Antworten
    Wer einen Artikel auseinandernimmt und die Tatsache, dass im TV noch kein TV-Duell selbst gewählter Protagonisten stattgefunden hat, pauschal als Beleg dafür nimmt, dass es keine neutrale Berichterstattung sowie eine Unterdrückung abweichender Meinungen gibt, macht nichts anderes als das, was er anprangert.

    Man könnte auch den Gedanken zulassen, dass Meinungen einfach unterschiedlich Akzeptanz finden und mehrheitsfähig sind.

  • heike
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    https://www.youtube.com/watch?v=s2DxnQfgSjw&feature=emb_logo

     

    Die Grünen haben heute als erste Bundespartei einen digitalen Parteitag abgehalten. Unter obenstehendem Link kann man sich die Rede von Sven Giegold, Mitglied der Grünen Fraktion im Europaparlament, anhören. Er geht insbesondere auf eine notwendige solidarische Unterstützung innerhalb Europas mit wirtschaftsschwächeren Ländern, die Einführung einer Digitalsteuer, die Schließung von Steuerschlupflöchern und die Notwendigkeit des Festhaltens an den Zielen des Green Deal ein.

    Soweit ich informiert bin, sind die Grünen zusammen mit den Linken im Moment die einzigen Parteien, die weiterhin an Umwelt- und Klimaschutz auch europaweit interessiert sind und festhalten.

  • A.K.
    Antworten
    Immer mehr sehe ich Parallelen zu historischen Ereignissen, die die Gesellschaften sehr gepägt haben. 9-11 ist ein Beispiel. Auch hier wurden in Dauerschleife die gleichen Bilder gezeigt. Direkt im Anschluss traf der Präsident die Aussage: „Wer nicht für uns ist, ist auf der Seite der Terroristen“. So wurde ein Krieg begonnen, der bis heute andauert. Folter, Überwachung und die Möglichkeit, Menschen auf Jahre hinter Gittern ohne Anklage und Rechtsbeistand usw.,

    Edward Snowden warnt und kaum jemand hört ihn überhaupt. Tageszeitungen vermauern sich hinter pay walls, der öffentlich rechtliche Teil versagt nahezu komplett.

    Und ich weiß garnicht was aktuell die Begründung der Beschränkung ist. Sie ist nicht real, sondern fußt auf einer Befürchtung. Der Focus liegt auf dem Warten durch Rettung durch die Wissenschaft. Großspenden dringend erwünscht. Erlösung von dieser Dystopie angeblich nur durch Impfstoff möglich.

    Wie wäre es wenn es solche Kurven und Liveticker auch für Tote durch Waffengewalt, Hunger, Krebs, Grippe und Malaria und Cholera usw gäbe, auch wenn ich weiß dass Tote sich nicht aufrechnen lassen.

    Bei mir persönlich, weiß ich inzwischen, dass es weniger die Erkrankung war, die mir Angst machte, sondern dass diese  die Isolation, Quarantäne, und Krankenhausbehandlung die womöglich Sterben ohne Begleitung und Abschied eines Angehörigen zur Folge haben. Es waren diese „Schockbilder“, Miltärfahrzeuge aus der Ferne mit dem Titel „Leichen werden abtransportiert. Die Vorstellung, meine Mutter hätte so ein Ende erleben müssen, machte mir Angst.

    Ich war auch sehr wütend, dass die Regierung nicht früher Maßnahmen ergriffen hat. Sehr strenge Ausgangsbeschränkungen machen meiner Meinung nach am meisten Sinn, wenn sich nur sehr wenige angesteckt haben. Und solange man nicht weiß wie gefährlich ein Virus ist, finde ich es auch richtig evtl. in Gefahr zu laufen überzureagieren.

    Allerdings sehe ich auch große Defizite, nämlich dann wenn ich konkrete Fragen habe und nirgendwo eine Antwort finde. Und im Moment bschäftigt mich auch die Frage, ob nicht auch die Therapien zu so vielen Toten geführt haben. Aber ich finde nicht viel darüber. Einzelstudien finden wohl statt. Wenn keine Obduktionen stattfinden, wird man wohl auch nichts Näheres erfahren.

    Ich wollte dann auch mal nachlesen beim RKI wie zuverlässig der PCR ist. Es gab jedoch nur Aussagen zu falsch negativen Ergebnissen, aber keine Aussage zu falsch Positiven, und ich bezweifel dass man das einfach auschließen kann.

    Es gibt inzwischen so viele Widersprüche und Seltsamkeiten dass ich mehr als misstrauisch bin. Auch wenn es verdammt unbequem ist.

    Auffällig finde ich dass immer weltweit im Zwei Wochenrhytmus sich die Parole oder Kampagne ändert. Die gleichen Vokabeln in Italien, Kanada, Frankreich… Flatten the curve, bleib zuhause, Masken sind schick, social distancing ist angesagt…. Als gäbe es ein weltweit gültiges Skript. Jetzt Spenden für Impfstoff! Bill und Melinda retten uns und Gesundheitspass gibts auch noch dazu. Bald auf dem Handy und womöglich bald als scanner tattoo auf Der Stirn. Je nach status gibt es dann Befugnisse oder auch nicht… (aber jetzt werde ich auch verschwörungstheoretisch, fürchte ich.)

    BewohnerInnen von Pflegeheimen und anderen Heimen, Besuche nur noch virtuell, oder 10 m entfernt. Besuch im Garten verboten. Das können nennen nur die Schutz nennen, die nicht verstehen, dass zum Leben der Körper allein nicht genügt!

     

  • A.K.
    Antworten
    Ergänzung:

    bitte um Entschuldigung für die holprige Ausdrucksweise.

    Eine Sache geht mir noch durch den Kopf. Diese Kampagne von Impfen plus Testen, plus wieder testen und gleichzeitig diese begrenzte nationale Sichtweise mit gleichzeitiger Zuordnung der Menschen in Infizierte, Noch nicht Infizierte, System relevante, Risikogruppe, dann die Verlagerung nahezu des gesamten sozialen /öffentlichen  Lebens in das Internet, gepaart mit einer Bereitwilligkeit und einem Engagement, alle diese Gleichzeitigkeiten, ob all das  geschehen kann, aus  dem Wunsch nach Unsterblichkeit?  Eine umfassende digitale Identität wäre unlöschbar, Daten würden vielleicht automatisch an Nachkommen weitergegeben, und mit den Algorythmen wird eine totale Kontrolle möglich.

    Wo sind die DatenschützerInnen, NetzaktivistInnne, SoziologInnen, JuristInnnen,…?

    Im Wald? Bei der Gartenarbeit?

    Wo ist der Verstand abgeblieben? Es fehlen jetzt noch die Augenbinden dann braucht man zu Veranschaulichung nur noch einen Affen… (kein Affe wäre so doof)

     

  • Der Corona Schreck
    Antworten
    Ich stehe fassungslos und wie gelähmt vor der ganzen Corona Entwicklung. Es ist wie ein Albtraum, aus dem man nicht aufwacht. Die Medien, das soziale Umfeld, der private Raum, alles dreht sich um die Pandemie. 2020 ist ein Jahr, in dem sich die das Zusammenleben und die demokratischen Grundsätze rasant ändern.

    Notstandsgesetzgebungen, die geforderte sociale Distanz, gravierende Einschränkungen in das Grundgesetz, die Flut an unüberschaubar und nicht nachprüfbaten Informationen und Warnungen zu Corona, die einseitige Medienberichterstattung bei gleichzeitiger Verleumdung kritischer Stimmen, die anvisierte Impfpflicht mit einem nicht ausreichend getesteten Medikament, die geforderte Corona App zur Rückverfolgung der Infektionskette, die theoretischen Rückverfolgungsmöglichkeiten all unserer digitalen Tätigkeiten (digitaler Fußabdruck) … Dieses Bewusstsein überschüttet mich und saugt mir meine Energie.

    Ich habe Angst. Ja, ich habe Angst, weil diese Entwicklung aus den Fugen geraten ist und kein Mensch mehr abschätzen kann, wohin diese Entwicklung noch führen wird.

    Die digitale Welt mit all seinen Überwachungsmöglichkeiten wird instrumentalisiert zur Bekämpfung von Corona.

    Wir sollten unsere Handys entsorgen und wieder vermehrt analog leben, sozial angebunden statt in social distance, unsere Sorgen, Ängste und Wut auf die Straße tragen und unsere  politischen Visionen von vor Corona Zeiten wieder aufgreifen.

    Die Corona Angst darf uns nicht lähmen!

  • Anne Kühlem
    Antworten
    https://www.quodlibet.it/giorgio-agamben-la-medicina-come-religione

     

    „….Es ist in der Tat möglich, dass die Epidemie, die wir erleben, die Verwirklichung des Weltbürgerkriegs ist, der nach Ansicht der sorgfältigsten Politologen an die Stelle der traditionellen Weltkriege getreten ist. Alle Nationen und alle Völker befinden sich nun permanent im Krieg mit sich selbst, denn der unsichtbare und schwer fassbare Feind, gegen den sie kämpfen, ist in uns.

     

    Wie es im Laufe der Geschichte schon oft geschehen ist, werden die Philosophen erneut in Konflikt mit der Religion geraten müssen, die nicht mehr das Christentum ist, sondern die Wissenschaft oder der Teil davon, der die Form einer Religion angenommen hat. Ich weiß nicht, ob die Brände wieder aufflammen und Bücher auf den Index gesetzt werden, aber sicherlich wird der Gedanke derjenigen, die weiterhin nach der Wahrheit suchen und die vorherrschende Lüge ablehnen, wie es bereits vor unseren Augen geschieht, ausgeschlossen und beschuldigt werden, Nachrichten (Nachrichten, nicht Ideen, denn die Nachrichten sind wichtiger als die Realität! Wie in allen realen oder simulierten Notsituationen werden wir auch diesmal wieder erleben, wie unwissende Menschen Philosophen und Schurken verleumden, die versuchen, von dem Unglück zu profitieren, das sie selbst verursacht haben. All dies ist bereits geschehen und wird auch weiterhin geschehen, aber diejenigen, die für die Wahrheit aussagen, werden nicht aufhören, dies zu tun, denn niemand kann für den Zeugen aussagen.“

    2 maggio 2020
    Giorgio Agamben

    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

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