Snicklink: Zorn

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“Der Misanthrop” ist ein bekanntes Stück von Molière. Hier lässt einer kein gutes Haar an der Menschheit. Hatte der Textdichter nur einen schlechten Tag? Ist er depressiv? Jedenfalls enthält dieser gesprochene Text in seiner Bitternis viel Wahres, das auch emotional berührt. Zum Beispiel, wenn es um Tierleid und Kinderarbeit geht, die wir in Kauf nehmen, weil wir alles billig haben wollen. Eine psychische Verwahrlosung wird diagnostiziert, weiter vorangetrieben durch die virtuelle Welt, die uns beziehungslos in Einzelzellen vegetieren lässt. Eine Relativierung dieses harten Urteils gibt es nirgendwo, außer an einer Stelle. Gegen Ende gibt der Künstler zu, selbst nicht besser zu sein. Die Musik dazu ist melancholisch, suggestiv, zunehmend dramatisch. Eine Bildstrecke illustriert das Gemeinte nochmals eindringlich.

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