„Stundenlang warten die Menschen auf eine warme Mahlzeit.“

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

210. Bericht zu unserer Spendenaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“ Mehr und mehr schlägt das, was die Mainstream-Medien „Corona-Krise“ nennen, auch in Griechenland zu – großenteils erheblich dramatischer noch als bei uns in der Bundesrepublik. Im neuesten Bericht zu unserer GriechInnenhilfe könnt Ihr lesen, was das ganz konkret bedeutet: im Bereich der Finanzen und im Bereich der Wirtschaftspolitik, im Bereich des schwerstgefährdeten Tourismus in diesem Jahr – und wieder einmal im Bereich der totalverelendeten Menschen in Griechenland und im Bereich des griechischen Gesundheitssystems, falls von einem solchen überhaupt noch gesprochen werden kann. Holdger Platta

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

ich könnte mir vorstellen, dass Ihr mit dem Thema „Corona-Pandemie“ nicht auch noch in meinen Berichten zu unserer GriechInnenhilfe konfrontiert werden wollt. Doch leider wird sich das nicht vermeiden lassen. Aus einem sehr einfachen Grund: in einem Land, das am Boden liegt – allein wirtschaftlich schon –, wird diese Krise noch heftiger zuschlagen als in anderen, in gutsituierten Ländern wie der Bundesrepublik. (Dass dieser Wohlstand für rund zehn Millionen Menschen in unserem Lande nicht mehr existiert, sei allerdings aufs deutlichste angemerkt!) Diese Krise wird aber auch deswegen besonders hart in Griechenland zuschlagen, weil es nicht zuletzt und ganz besonders das Gesundheitssystem ist, das seit langem als zerrüttet bezeichnet werden muss. Ihr wisst: zigfach schon habe ich darüber berichtet. Was alles bedeutet:

Wer über das Elend in Griechenland zu informieren hat und bei der Wahrheit bleiben will, kommt auch im Rahmen unserer Berichterstattung um dieses Thema nicht herum. Ein solches Ausklammern der Corona-Krise käme einem konfliktscheuen Verschweigen gleich.

Dabei ist mir wichtig, auch das Folgende noch vorauszuschicken:

Es gibt durchaus kompetente und ernstzunehmende Experten – ich bringe es einmal überdeutlich auf den Punkt –, die Zweifel hegen an der Seriosität der überwiegenden Berichterstattung über diese Pandemie. Sind das wirklich alles „Corona-Tote“, von denen, aus Italien zum Beispiel, die Rede ist? Ein Großteil der so benannten Opfer starben zumindest auch an schwersten Vorerkrankungen und waren zumindest auch Opfer eines miserablen italienischen Gesundheitssystems. Und hält unsere Bundesrepublik nicht gerade eine große Notstands-Übung ab, bei der höchstwillkommenerweise auch die Gehorsamsbereitschaft der Deutschen getestet werden kann?

Für mich ist diese Frage noch offen, und ich ergreife bei dieser Auseinandersetzung noch keinesfalls eindeutig oder gar endgültig Partei. Aber für die Beurteilung der Situation in Griechenland ist diese Frage auch gar nicht entscheidend. Es genügt, dass nahezu alle Entscheidungsträger im In- und Ausland von der immensen Gefährlichkeit dieser Corona-Erkrankungswelle ausgehen oder diese proklamieren – mit deutlichsten Einschränkungen der Menschenrechte in allen betroffenen Ländern sowie mit deutlichsten Auswirkungen auf die wirtschaftliche und auf die gesundheitspolitische Situation in Griechenland schon jetzt! Und darauf komme ich gleich noch mit einer Reihe von Einzelinformationen zurück.

Vorweg aber erst noch die wöchentliche Pegelstandsmeldung zu unserer Hilfsaktion selbst. Und auch in diesem Bereich sieht es nicht gerade erfreulich aus (auch dieses Folge der Corona-verseuchten Lage in unserem Land?). Ja, leider, es ist so: in der vergangenen Woche gingen kein einziger Euro und kein einziger Cent auf unserem Hilfskonto ein (in der Vorwoche waren es immerhin noch 50,- Euro gewesen, überwiesen von 3 SpenderInnen an uns). Nach längerer Zeit also wieder einmal eine Null-Woche für uns – vor allem aber für die von uns betreuten Notleidenden in Griechenland. Ich kann nur hoffen, dass es in der nächsten Woche wieder anders aussehen wird. Auszuschließen ist jedenfalls nicht, dass gerade auch im Kreis unserer LeserInnen die Corona-Krise finanziell zuzuschlagen beginnt bzw. der Umgang mit dieser Krise bei uns. In der Tat also: erheblicher Optimismus ist angesagt. Man könnte auch sagen: Durchhaltevermögen.

Und damit – zunächst – zu einigen Wirtschaftsnachrichten aus Griechenland, zu Nachrichten, die allesamt mit Corona in Griechenland oder mit den in- und ausländischen Reaktionen darauf im Zusammenhang stehen.

Am dramatischsten schlug die Virenangst bereits in Griechenlands wichtigstem Wirtschaftsbereich zu, im Bereich des Tourismus. Landesweit trägt der Fremdenverkehr in diesem überaus beliebten Reiseland zwischen 25 bis 30 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, in einigen Regionen, insbesondere in der südlichen Ägäis, sogar in der Höhe von mehr als 90 Prozent. Fast alle Einnahmen aus diesem Bereich drohen nun in der anstehenden Feriensaison wegzubrechen für Griechenland!

Die „Griechenland Zeitung“ (GZ) vom letzten Mittwoch, den 18. März, spricht bereits vom „Crash“, vom Zusammenbruch, der für Griechenlands Tourismus in diesem Jahr zu befürchten ist. „Massenhaft“, so GZ-Redakteur Andreas Krause, werden Buchungen schon jetzt storniert. Die bundesdeutsche TUI hat sämtliche Verträge mit Hoteliers in Griechenland bereits jetzt für jederzeit kündbar erklärt. Und die meisten Hotelbetreiber müssen jetzt schon auf dringend erforderliche Vorauszahlungen verzichten.

Natürlich, das alles verwundert auch nicht. Die großen antiken Attraktionen in Griechenland sind bereits jetzt nicht mehr für die Besucher geöffnet – zum Beispiel die „Akropolis“. Gleiches gilt für Museen und für Strandbäder, für Flohmärkte, Tavernen und Cafés.

Schon in den ersten Märztagen, so der Berichterstatter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Michael Marten aus Wien, verloren etwa 40.000 GriechInnen und Griechen ihren Arbeitsplatz. Und die Wachstumsprognose für dieses Jahr 2020 – für die griechische Wirtschaft generell – wurde von 2,4 Prozent auf null reduziert – „im besten Fall, wie der Einschätzung hinzugefügt wurde“, so Michael Marten aus Wien. Mit einem Wort: Griechenland steht der Absturz in eine neue gefährliche Wirtschaftskrise bevor.

Nun gut, der griechische Finanzminister Christos Staikouros hat mit der sogenannten „Eurozone“ für dieses Kalenderjahr bereits eine Befreiung vom eigentlich einzuhaltenden Haushaltsüberschuss von 3,5 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt vereinbaren können. Und weil – immerhin das – Alexis Tsipras, der Amtsvorgänger des ultrakonservativen Premierministers Kyriakos Mitsotakis (sogenannter „Neuer Demokrat“), seinem Nachfolger eine Geldreserve, einen sogenannten „Bargeldpuffer“ von mehr als 30 Milliarden Euro hinterließ – die GZ spricht sogar von 35 Milliarden Euro –, ist die neue Regierung theoretisch in der Lage, bis zu zwei Jahren ohne Kreditaufnahme auszukommen. Aber mehr als Flickschusterei ist das alles nicht. Und die Armen im Land werden eh nichts zu sehen bekommen von dieser Geldreserve.

Womit ich – wieder einmal – das Wort auch weitergeben kann an unseren Mithelfer Tassos Chatzatoglou, den Wirtschaftswissenschaftler in unserem Organisationsteam. Er hat sich in einem neuesten Bericht für mich wieder einmal den Menschen ganz unten zugewandt, mindestens also mit dem untersten Bevölkerungsdrittel in Griechenland, und Tassos hat dabei vor allem einen weiteren kritischen Blick gerichtet auf das, was man nur noch mit einiger Beschönigung als das griechische „Gesundheitssystem“ bezeichnen kann. Wiederum gebe ich diesen Bericht vollständig wieder. Und wiederum zeigt sich, daß es bei all diesen Finanz- und Wirtschaftsproblemen in Wahrheit und Wirklichkeit um Überlebensprobleme von mindestens 3,5 Millionen Menschen in Griechenland geht.

Hier Tassos Chatzatoglous eindrucksvoller Bericht, der ein weiteres Mal zeigt, wie dringend erforderlich auch die Weiterexistenz unserer GriechInnenhilfe ist:

„Lieber Holdger,

zehn Jahre Austeritätspolitik in Griechenland haben das Gesundheitssystem in einer Weise abgewertet, dass dessen Schäden jetzt in der Corona-Krise ganz massiv sichtbar sind.

Die Regierungen hatten in der Vergangenheit, dem Befehl der Troika folgend, das Personal in den Spitäler dezimiert. Mit einer Leichtigkeit wurden Kürzungen getroffen, mit Zynismus hat vor laufenden Kameras der zuständige Gesundheitsminister Georgiadis den Journalisten gegenüber behauptet, dies wäre seine Entscheidung gewesen und nicht die der Troika. Den gleichen Minister findet man in der jetzigen Regierung wieder, allerdings als Entwicklungsminister. Die katastrophalen Bedingungen in den Spitälern sind allgemein bekannt. Ich selbst musste diese Erfahrung 2017 machen, als ich im Zuge eines Krankenhausbesuches einen Virus eingefangen hatte, der zu einer Lungenentzündung führte. Viele der aufgrund von Einsparungsmaßnahmen aus Griechenland abwandernden Ärzte fanden im Ausland einen Job, anderes medizinisches Fachpersonal wurde in die Arbeitslosigkeit gedrängt. Medikamente fehlten, Krebskranke wurden nicht oder nur unzureichend behandelt. Die meisten Griechen nahmen die Leistung der Sozialstationen in Anspruch. Ab 2015 wurde abermals die Hoffnung auf eine Verbesserung des Gesundheitssystems erweckt, verfiel jedoch im nächsten Augenblick. Die Chefs der Krankenhäuser wurden gezwungen, mit bürokratischen Hürden, die Hilfe aus dem Ausland, die viele Organisationen wie die IHW geboten hatten, zu unterbinden. Einzelne für die damalige Regierung “undisziplinierte” Ärzte und Leiter hatten sich diesem Diktat widersetzt und Spenden weiterhin in Empfang genommen. Ich würde sagen, diese Menschen waren nicht undiszipliniert, sondern couragiert. Diese Erfahrung machten wir z.B. im Jänner 2016 im Gesundheitszentrum der Insel Andros, im Elpis-Krankenhaus, aber auch im Krankenhaus von Molai auf der Peloponnes.

Heute, angesichts der rasanten Verbreitung des Corona-Virus, macht sich das kaputtgesparte Gesundheitssystem in Griechenland bemerkbar. Die Regierung verkündet doch tatsächlich Durchhalteparolen, als ob alles in Ordnung wäre. Die veröffentlichten Zahlen der Infizierten sind derzeit noch erstaunlich niedrig. Ich vermute, dass diese Zahlen auf Grund fehlender Testmöglichkeiten verfälscht wiedergegeben werden.

Eines kann die Regierung aber nicht vertuschen: Die Zahl der Obdachlosen, die ständig steigt. Die Verordnung, sich nicht ohne triftigen Grund im Freien aufzuhalten, können die Obdachlosen nicht einhalten, denn sie haben kein Zuhause mehr. Die Speisung der Obdachlosen sowie Mittellosen in den Küchen der Sozialstationen ist problematisch geworden. Die Menschen müssen wie derzeit überall in Europa einen Abstand von mindestens einem Meter halten. Es können nicht überall alle und diese nur einzeln im Zuge der Speisenausgabe abgefertigt werden. Stundenlang warten die Menschen auf einen Teller warme Mahlzeit. Wenn sich das Virus ausbreitet wie bisher, fürchte ich, dass alle diese Menschen auf Grund ihrer geschwächten Gesundheit und auf Grund krankheitsbefördernder Ernährungsmängel die ersten Opfer des Corona-Virus sein werden.

Liebe Grüße aus Graz an Euch beide, bleibt gesund,

Dein Tassos“

Griechenland, das ist ganz gewiss noch stärker als unsere Bundesrepublik das Land, in dem sich die Obdachlosen am besten in Luft auflösen sollten, um dieser Hölle eines durch die Austeritätspolitik kaputtreglementierten Landes entfliehen zu können. Griechenland, das ist das Land, in dem immer noch gehungert wird, doch seit kurzem mit zusätzlich zwangsverordneter Wartezeit über viele Stunden hinweg. Und vermutlich wird Griechenland auch das Land sein, wo man von immer mehr „Corona-Toten“ sprechen wird, die in Wirklichkeit eher als „Verarmungs- und Hungertote“ zu bezeichnen wären und als Tote, die Opfer des erkrankten griechischen „Gesundheitssystems“ geworden sind. In Deutschland übrigens, bei den sogenannten „Tafeln“, zeichnen sich inzwischen ähnliche Entwicklungen ab, was die Ausgabe von Essen und Lebensmitteln betrifft. Und auch in Deutschland zeigt sich jetzt, in der sogenannten „Corona-Krise“, daß unser Gesundheitssystem schon lange vorher in vielerlei Hinsicht und in vielen Bereichen kaputtgespart worden ist.

Und damit erneut zu meinem Aufruf zu Spenden für unsere Hilfsaktion „Helfen wir den Menschen in Griechenland!“. Also:
Wer uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „GriechInnenhilfe“ auf das Konto:

Inhaber: IHW
IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21GOE

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an unseren Kassenwart Henry Royeck, entweder unter der Postanschrift Sültebecksbreite 14, 37075 Göttingen, oder unter der Mailadresse henryroyeck@web.de.

Und wer, wie gesagt, noch etwas mehr tun will: auch unser gemeinnütziger Verein, die „Initiative für eine humane Welt (IHW) e.V.“, ist immer wieder erneut auf neue Hilfsgelder angewiesen, zur finanziellen Absicherung unserer Arbeit ganz generell. Diese Spenden bitte dann an dasselbe Konto, wie oben angegeben, jedoch mit dem Stichwort „GR-IHW“ versehen. Es sei wiederholt: wir würden uns riesig auch über diese Unterstützung freuen.

Mit herzlichen Grüßen wie stets
Euer Holdger Platta

Anzeigen von 13 Kommentaren
  • Hier steht ich nun und singe...
    Antworten
    …und sie komm von nah und fern

    @ „Stundenlang warten die Menschen auf eine warme Mahlzeit.“

    .

    Um diese Überschrift mal in der Rhetorik der Elite und Mainstream zu übersetzen:

    .

    “Die Menschen müssen Stundenlang auf eine warme Mahlzeit warten, weil sie ihnen in den Restaurants zu heiß serviert wird.

    .

    und dann folgt die NATIONALHYMNE für die ELITE der WERTEGEMEINSCHAFT…

    .

    Kaum steh ich hier und singe kommen sie von nah und fern und fangen an zu knabbern, sie haben halt Mutti gern. Sie singen und sie tanzen, sie lachen und sie schrein und wollen noch mehr von Mutti, die leckren Knaberein.
    komm auch du ….
    greif zu !
    komm auch du ….
    greif zu !

    .

    Sehr beruhigend für einige, dass Mutti Merkel und womöglich ihre Politikelite damit nichts zu tun hat.

    .

    Wusste doch jeder das Mutti weise vorausschauend vorhersah:

    .

    “WIR SCHAFFEN DAS”!

    .

    Ach, das war ja die FLÜCHTLINGS-KRISE mit der FLÜCHTLINKGS-WELLE!

    .

    Und die Warteschlange?

    Na, die ist nur so lang, weil zwischen den Personen dieser Wohlstand-Gemeinschaft 1 m Abstand eingehalten werden muss.

    .

    Was für die einen eben IM GLAUBEN WEISE, ist für die anderen ein LEBEN ALS WAISE.

  • heike
    Antworten
    Nur gut, dass wenigstens einer den Durchblick behalten hat. Ohne Frau Merkel wäre diese Welt (oder besser gesagt: dieses Deutschland) eben ein völlig anderes. Die Islamisierung des Abendlandes wäre erfolgreich verhindert wurden, deutsche Nationlhymne und Deutschlandfahnen überall.

    Deinem Köpfchen scheint es ja wieder besser zu gehen … jedenfalls was Satzbau und Grammatik anbelangt – bei der Herstellung anderer Zusammenhänge hast du allerdings einige Schwierigkeiten … aber Hauptsache, du stimmst mit deinem Weltbild überein.

     

  • heike
    Antworten
    Frau Merkel muss weg!!!! Ohne Merkel kein Corona !!!!! Schafft Merkel ab – der Weg zur Freiheit!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

     

    Ich muss mir mal ein wenig Inspiration bei Pegida holen. Oder hilf du mir doch.

    • Frau Merkel muss weg!!!!
      Antworten
      …dem kann ich nur teilweise zustimmen, denn…

      Nicht nur MERKEL, sondern die SCHEINchristen wie auch ihre SCHEINsozialen müssen weg. Von abschaffen nehme ich allerdings doch etwas Abstand.

      Liest sich mir zu radikal.

      Für Dich?

      Weiß ich nicht!

      Allerdings…,

      “von der politischen Bühne müssen die weg”,

      …dem kann ich nur aus tiefstem Herzen zustimmen.

      .

      Bei dem Bild dort oben…

      da…

      da oben…

      da kommen bei den SCHEINchristen sicherlich die ROMANTISCHEN GEFÜHLE der Essensausgabe der DREIZIGER JAHRE wieder in Erinnerung. Bei dem etwas anderen, diesem anderen Lager…damals!

      .

      Da las ich doch glatt vor nicht allzu ferner  Zeit…

      @….es gibt ein paar wirklich gute Menschen, die anderen Menschen auch wirklich helfen … aber die haben im Internet nichts zu suchen …

      .

      Wie hat man das nur zu verstehen?

      Wenn die Person die hinter diesen Worten steht und AKTIV IM INTERNET, sich dann auch noch aus tiefsten Herzen als MERKEL-ANHÄNGERIN erfreut einem die Hilfe anbietet?

      .

      Also ich hole mir nicht gerne Anhänger der “KAMPFRESERVE der SED” ins Haus.

      .

      Ich möchte ja keine Unterstellung hier ausbreiten, doch…

      .

      “WENN DER SCHEIN TRÜGT, IST DIE LÜGE OFTMALS NICHT WEIT.”

      .

      @Frau Merkel muss weg!!!! Ohne Merkel kein Corona !!!!! Schafft Merkel ab – der Weg zur Freiheit!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      .

      Den Virus gibt es, dem will ich keinen Zweifel setzen, und ich gehöre auch zur Risikogruppe. Die Frage ist doch wer damit welches Spiel spielt.
      Eines steht fest…
      Ganz gleich wer diese METHADON-Stimme der SCHEINchristen mal ablöst, für die Politik der (nicht nur) “WIR SCHAFFEN DAS” gemeinsam mit ihren
      SCHEINsozialen und ihre “GEISTIG MORALISCHE WENDE”, der Ziehvater SAMSONITE-KOHL, der größte PLÜNDERER der SOZIALKASSEN der
      NACHKRIEGSZEIT, haben und werden noch lange Zeit viele Menschen teuer bezahlen müssen. Ich gehöre (für manche) leider nicht zu denen, die man
      NATIONAL blenden und EUROPAWEIT (nicht sexuell) mißbrauchen kann.

      .

      Was diese DUNSTHAUBEN “Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes” betrifft:

      .

      Wer hält sich schon gerne im Lager seiner “GEGNER AUS DER URZEIT” auf!!!!!

      Das ist eher was für die SCHEINchristen mit ihre KREUZRITTER, den KOCHs,
      den SARAZINs wie auch der “PARASITÄREN DEKADENZ”.

       

      Ich will ja nicht unhöflich sein und darum…HOCHACHTUNGSVOLL….

      • heike
        Antworten
        Also, als ich mir das Bild angeschaut habe, da stieg mir gedanklich gleich der Duft von leckeren Leberknödeln in die Nase. Nach Armut sieht dieses Foto jedenfalls nicht aus.

        Ich möchte noch etwas über meine Neigung, die DDR-Zeit zu verteidigen, sagen.

        Ich selbst war zur Wendezeit 18, 19 Jahre alt. Meine Eltern waren beide in der SED. Zur Wendezeit war mein Vater Lehrstuhlleiter für Philosophie an einer Parteischule (an dieser Schule wurden Kader in Marxismus-Leninsmus, Politischer Ökonomie u.ä. unterrichtet). Man hat Marx, Engels, Lenin studiert. Meine Mutter war zur Wendezeit Direktorin einer Sonderschule für lernbehinderte Kinder.

        Wie sind meine Eltern zur SED gekommen? Mein Vater stammt aus einer Familie, die erzgebirgische Holzkunst gedrechselt und bemalt hat. Viel davon ist in den Westen exportiert wurden. Meine Großmutter ist gestorben als ic zwei Jahre alt war, an sie habe ich keine aktiven Erinnerungen, nur Verschwommenes. Mein Opa war das lange allein, wir waren fast jedes Wochendende dort, es war ein einfacher und ruhiger und fleißiger Mann. Mein Vater ist zunächst Lehrer für Physik und Sport (Oberstufe) geworden, meine Mutter, die aus einer kinderreichen Familie stammt, ihre Mutter war Verkäuferin in einer Bäckerei, ihr Vater hat bei der Wismut (Uranbergbau) im Erzgebirge gearbeitet (er war wohl bei der SS – weiß ich gar nicht so genau, darüber wurde vor mir nie gesprochen, und dann nach dem Krieg zunächst in russischer Kriegsgefangenschaft), ist Unterstufenlehrerin geworden.

        Mein Vater wurde irgendwann mal gefragt, ob er in die Partei (SED) eintreten wolle – wollte er zunächst nicht, hat es aber dann doch getan. Leute, die sich gesellschaftlich für andere enagierten und zudem nicht ganz blöd waren, wurden diesbezüglich häufig angesprochen – man wollte ja gute Leute gewinnen, die Verantwortung in dem neuen sozialistischen Staat übernahmen. Er ist also in die Partei eingetreten, hat dann das Angebot bekommen, in Moskau an der Lomonossow-Universität Philosophie zu studieren, hat seine Doktorarbeit über Hermeneutik geschrieben und ist dann Lehrstuhlleiter für Philosophie an einer Parteischule geworden. An diesen Parteischulen wurde marxistisch-leninistisches Grundlagenwissen in Kursen von 3 Monaten und einem Jahr fürParteikader, d.h. Betriebsdirektoren, Bürgermeister, Parteisekretäre – also das Führungspersonal des Staates DDR – gegeben. Unterrichtet wurde marxistisch-leninstische Philosophie, Politische Ökonomie u.a. Ziel war es, aufgrund der von Marx, Engels, Lenin geschaffenen Wissenschaft einen Arbeiter- und Bauernstaat ohne kapitalistische Ausbeutung aufzubauen. Das war das Anliegen. Es stellte sich zunehmend heraus, dass die sozialistische Ökonomie mit der kapitalistischen nicht Schritt halten konnte, die Leute waren unzufrieden, Parteikader zogen sich in ihr Elfenbeintürmchen zurück (wie das hier immer genannt wird), man versuchte, die Stimmung in der Bevölkerung mittels der Stasi zu erfassen und Staatsgegner unschädlich zu machen, indem man sie einsperrte.

        In unserer Familie wurd zu Familienfeier immerviel diskutiert und gestritten, was schon mal beweist, dass keiner Angst hatte, dass men Vater irgendlemenden verpetzt. Das stand überhaupt nicht im Raum. Hat er auch mit anderen nicht gemacht, meine Mutter auch nicht. Er selber war auch ein Mensch, der anderen nicht ständig Vorschriften machen musste, selbsständige Denken war eine Selbstverständlichkeit, das musste nicht extra gefördert werden.

        Ich hatte viele Bücher, war in zwei Sportgruppen, habe gern Musik (Schallplatten) angehört, selbst kein Instrument spielen gelernt.

        Mein Vater war unter den Menschen angesehen, sie mochten ihn, er war lustig. Meine Mutter hatte es auf Arbeit oft etwas schwerer, da sie nicht so die Respektsperson war. Kurz vor der Wendezeit musste sie sich z.B. von einemVater einer ihrer Schülerinnen anhören, solche wie sie, würden sowieso bald aufgehängt werden. Sie hat sich immerviel Müh mit ihrem Unterricht gegeben, saß oft bis nachts über den Büchern und Heften.

        Zur Wendezeit selbst ist sie natürlich als Direktorin abgesetzt wurden, da alle Parteimitglieder ihre leitenden Positionen verloren. Die Parteischule wurde aufgelöst, mein Vater, der ja Pädagogik (Lehrer) studiert hatte, arbeitete zunächst in einem Kinderheim für schwererziehbare Jugendliche im Nachbardorf. Einer davon verbrachte mal ein Weihnachtsfest bei uns, weil seine Eltern ihn nicht abgeholt hatten. Auf Dauer war das aber keine befriedigende Arbeit für ihn und so nahm er ein Heilpraktikerstudium auf. Meine Mutter studierte zunächst mit, legte dann aber nicht die Prüfung ab, sondern fand Arbeit als Pädagogin in einer vom Arbeitsamt geförderten Einrichtung zur Berufsausbildung für Hilfsschulabgänger und Aussiedler. Dort blieb sie bis zur ihrer Rente. Mein Vater eröffnete eine Heilpraktikerpraxis und konnte vielen Menschen helfen. Die Praxis war voll, sehr gut besucht, und die Menschen möchten ihn.

        Ich will damit nur sagen, dass die DDR nicht nur von bornierten Demagogen getragen wurde.

        Ich selbst habe zeitig ein Kind bekommen, ein Studium für Mineralogie absolviert (schon nach der Wende),zweites Kind,  dann ebenfalls eine Heilpraktikerausbildung genacht und zusammen mit meinem Vater zehn Jahre lang in der Praxis gearbeitet.

         

      • heike
        Antworten
        Ich würde ja das Internet verlassen, wenn ich jemanden hätte, der mit mir so etwas unternimmt. Aber ich lerne einfach niemanden kennen, der das auf sich nehmen will. Also hänge ich wie der fernsehverrückte Frank aus dem Struwelpeter hier fest. Ein bisschen Konversation braucht der Mensch eben auch.
  • Gerold Flock
    Antworten
    Nicht verraten. Ich hau nach Griechenland ab. –  Die Denken alle ich will nach Italien. – In Griechenland die Revolution machen und dann weiter bis nach Rojava.

    https://anarchypeaceangel.jimdofree.com/lesestoff-startseite/123-blasphemie/

     

    • heike
      Antworten
      Hey Gerold, wie wäre es denn mit dir? Vielleicht können wir zwei uns ja zusammentun? Aber ich denke, es wird wohl bei der Internetbekanntschaft bleiben.
  • heike
    Antworten
    In der DDR gab es nur ganz, ganz wenige Heilpraktiker. Nach der Wende konnte ich ein paar Länder der Welt bereisen, die besagte Heilpraktikerausbildung machen – ich will also die Zustände der DDR auch nicht wieder zurück haben – nur damit ich mich jetzt ganz eindeutig verständlich gemacht habe. Es gab danach sehr viel mehr Möglichkeiten. Impfpflicht gab es übrigens auch in der DDR… aber es wurden auch Ausnahmen gemacht.

    Leute, die Immunsupressiva nehmen, leiden in der Regel an Autoaggressionskrankheiten – dagegen kann man auch mit naturheilkundlichen Mitteln etwas tun

    • GlückAuf
      Antworten
      Hallo Heike,

      sehr persönlich beschrieben, Respekt dafür. War bei mir ähnlich: Mutter eins Wirtschaftsleiterin in einem KiGa, Vater hat sich vom Handformer zum Meister in einer Gießerei hoch gekämpft. Wurde natürlich (an die Vorbildfunktion appelierend) in die Partei gedrängt. Bei jeder Familienfeier hat man bei uns politisch diskutiert und nicht kleinlichen. Ich habe meines Vater Angebot mir eine Instandhalterlehre in der Gießerei zu versorgen, abgelehnt und bin bei den Barkas-Werken als Motorenbauer gelandet. Nach der Wende kam die Kurzarbeit und solcher Sch…, bin dann zum RK und habe mich als RS, dann RA (alles selbstbezahlt) immerhin 26 Jahre in dieser Hilfsorganisation um die Menschen bemüht! Dan kamen die BWLer und die Psychopathen an die Führung… Bin seit fünf Jahren selbstständiger KT-, RD-, Taxi- und Mietwagenunternehmer (med. Logistik-Fa.) – zu deutsch amtlich beglaubigter Steuerknecht! Ich will die DDR auch nicht zurück, aber was jetzt an Diktatur eingeführt wird und diese faschistischen, menschenverachtenden Tendenzen – ich glaube, die wäre das kleinere Übel! Und diese Schafe um einen herum. Mit denen kannst Du alles machen – außer Revolution!

      LG aus dem Arzgebirg

  • Gerold Flock
    Antworten

    Was geht ab? – Die Corona-Virus-Pandemie und die “Tyrannei des Wachstums” bzw. “Die Diktatur des Profits!”

    https://anarchypeaceangel.jimdofree.com/lesestoff-startseite/152-was-geht-ab/

  • gerda kazakou
    Antworten
    Bei allem Respekt für die gute Absicht, armen Menschen in Griechenland zu helfen: Ihre Darstellung der Situation in Griechenland ist von einem schweren politischen Bias belastet.  Ich lebe in Griechenland und kann Ihnen versichern: Die jetzige Regierung (keineswegs “ultrakonservativ” sondern Mitte rechts), hat die Situation ausgezeichnet im Griff, die Infektionsrate ist deshalb zum Glück extrem niedrig (niedriger als in anderen EU-Ländern), das Gesundheitswesen steht keineswegs vor dem Zusammenbruch, die Opposition unterstützt die Maßnahmen der Regierung voll, da sie große Hilfspakete für die besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen umfassen. Selbstverständlich ist es nicht einfach, der Tourismus ist eingebrochen und wird weiter einbrechen, viele Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen stehen am Rande, aber das trifft auf Deutschland genauso zu. Aber wenn Sie den Eindruck erwecken wollen, dass Griechenland auf Ihre Mildtätigkeit angewiesen ist, so möchte ich das entschieden zurückweisen. Kümmern Sie sich bitte mit ihrem überschießenden Erbarmen um die Armen und Ausgeschlossenen in Ihrem Land, da haben Sie genug zu tun. Und unterlassen Sie es, Griechenland als ein Land der Bettler hinzustellen, das von einer Bande von Rechten kaputtregiert wird. Es ist empörend! GK
  • rr
    Antworten

    @ gerda kazakou. Ich verstehe es, wenn sich bei manchem Griechen, bei mancher Griechin jetzt der Stolz regt: “Wir brauchen keine Almosen”. Aber wie schlimm die Situation in Griechenland und dort besonders auch im Gesundheitswesen ist, hat Holdger Platta in unzähligen Beiträgen dargelegt und auch belegt. Ich bitte, in der Rubrik “Griechenland”, weiter unten in unserer Randspalte, nachzulesen.

    Holdger Platta ist sicher nicht derjenige, der sich der Existenz von Armut auch in Deutschland nicht bewusst wäre. Er selbst und auch HdS als Ganzes haben dieses Thema vielfach ausführlich behandelt. Nur: aufgrund der Meldungen über verschärfte Austeritätspolitik in Griechenland haben wir uns vor 5 Jahren entschlossen, speziell für dieses Land Geld zu sammeln. Der Einwand, dass es anderswo auch Befürftige gibt, ist richtig, aber in diesem Zusammenhang nicht hilfreich. Eine einzelne, relativ kleine Hilfsorganisation kann eben nicht alles stemmen.

    Eine Beleidigung für das Empfängerland stellt das keineswegs dar. Und Helfer-Beschimpfung ist hier kontraproduktiv, denn im schlimmsten Fall bewirkt sie Entmutigung der Helfer und Spender, was sich negativ auf die Armen in Griechenland auswirken könnte. Denn obwohl von einem “Land der Bettler” überhaupt keine Rede sein kann, waren doch eine ganze Reihe von Griechinnen und Griechen froh um die Linderung ihrer Not.

    Es ist auch nicht so, dass es uns an Einblick in die Situation vor Ort fehlen würde und dass Sie somit als Griechin alleinigen Expertinnenstatus für sich beanspruchen könnten. Es sind ja immer wieder Helferinnen und Helfer für unsere Hilfsorganisation vor Ort, u.a. der gebürtige Grieche Tassos Chatzatoglou, der mit sehr vielen Menschen im Land über ihre sozialen Schwierigkeiten redet und darüber ausführlich auf Hinter den Schlagzeilen berichtet.

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