Verschleierung und geheuchelte Anteilnahme

 In Politik (Ausland)
Szene aus "World War Z": Wer "überfremdet" eigentlich wen?

Szene aus „World War Z“: Wer „überfremdet“ eigentlich wen?

Der Westen zündet im Globalen Süden Buschbrände an – und beschwert sich über den Rauch. Weder die Angst vor „Überschwemmung“ durch Flüchtlinge noch die Klage über die Hartherzigkeit der EU-Behörden geht an die Wurzel des Problems. Es ist der Neokolonialismus der reichen Länder, der den Menschen in den armen jede Perspektive raubt. Eine Anmerkung zur Flüchtlingsproblematik von Wolfgang Bittner.

Wenn es Probleme gibt – im eigenen Leben oder in der Politik –, ist es immer sinnvoll und zumeist auch erhellend, nach den Ursachen zu fragen. Zum Beispiel beklagen wir die ständig steigende Zahl der Flüchtlinge aus Afrika, aus dem vom Bürgerkrieg erschütterten Syrien oder aus dem Irak. Für Afrika kann man fraglos behaupten, dass es für die Menschen dort ein Unglück ist, wenn ihre Länder über Öl oder sonstige Bodenschätze verfügen; sie werden derer enteignet und fallen grenzenloser Armut ohne jede Perspektive anheim. In manchen dieser Länder herrschen bürgerkriegsähnliche Verhältnisse. Das ist auch in Syrien und im Irak der Fall, wo die Menschen ständig damit rechnen müssen, zwischen die Fronten zu geraten. Sie flüchten, denn wer will schon an einem Ort bleiben, an dem man tagtäglich um sein Leben fürchten muss.

Wir sollten uns also nicht ständig darüber beklagen, dass so viele Flüchtlinge nach Europa und nach Deutschland kommen wollen, oder dass wir zu wenige aufnehmen. Die Antwort auf die Frage nach den Ursachen der Flüchtlingskatastrophen liegt auf der Hand: Die USA und einzelne der NATO angehörende Staaten müssen aufhören, für ihre machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen andere Länder zu unterminieren und politisch aufzumischen. Es ist doch absurd, für die Aufnahme von immer mehr Flüchtlingen einzutreten, wenn gleichzeitig ihre Länder zerstört werden. Nicht wenige der vor dem Krieg vor dem Assad-Regime geflüchteten Syrier sind heute der Auffassung, dass es dem Land mit Assad besser gehe als ohne ihn. Ein Blick auf andere von den USA unter Beteiligung europäischer Staaten ins Chaos gestürzte Länder wie Afghanistan, Irak oder Libyen zeigt deutlich, wessen man sich dort schuldig gemacht hat.

Das Gleiche trifft auf die Ukraine zu …

Auszug aus dem Buch „Die Eroberung Europas durch die USA“, VAT Verlag André Thiele, 2014.

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