Widrigkeiten bei uns, Bösartigkeiten in Griechenland

 In FEATURED, GRIECHENLAND, Holdger Platta, Über diese Seite

38. Bericht zu „Patenschaft für Panagiota“. In gewisser Hinsicht auch heute ein Notbericht: vor einer Woche konnte er nicht erscheinen, weil vieles das verhindert hat. Im folgenden Text mehr dazu! Ein Text, der hoffentlich zeigt, welchen vielfachen Bösartigkeiten wir uns entgegenzustellen haben. Holdger Platta

 

Liebe HdS-Leserinnen und liebe HdS-Leser,

nein, zwei gute Wochen für unsere Hilfsaktionen in Griechenland liegen nicht gerade hinter uns:

Letzte Woche gab es keinerlei neue Nachrichten für uns, jedenfalls keine positiven. Neuzugang an Spenden war nicht zu verzeichnen. Erst während der letzten sieben Tage gingen wieder zwei Spenden bei uns ein, in der Gesamthöhe von 35,- Euro. Den beiden männlichen Finanzhelfern sei sehr herzlich gedankt! 722,45 Euro befinden sich derzeit auf dem Hilfskonto für die Notleidenden in Griechenland.

Auch von Tassos Chatzatoglou erreichte uns keine gute Nachricht: Seine neuerliche Griechenlandreise musste er abbrechen, wegen einer fiebrigen Erkrankung. Bitte werde sehr bald wieder gesund, lieber Tassos!

Zum Wohlergehen – oder auch nicht Wohlergehen – der Menschen, denen wir in Griechenland noch helfen können, gelangte in der Vorwoche nur eine Mitteilung noch zu uns: Panagiota sucht immer noch eine neue Wohnung. Sie meint, dass sie vielleicht nach dem Ende der griechischen Feriensaison eine neue Bleibe finden wird. Ob und wer ihr dabei hilft, welche Chancen sie hat, darüber weiß auch ich nichts Weiteres zu berichten.

Lediglich die Zähne von Dionyis konnten inzwischen, wie Tassos am 17. August mitteilen konnte – leider erst nach Fertigstellung meines letzten Berichtes –, „saniert“ werden, für einen Betrag von 200,- Euro. Wir haben diese Kosten selbstverständlich übernommen. Weitere Details sind mir aber auch dazu nicht bekannt, auch nicht die Gründe, weshalb nicht wenigstens diese Kosten von der griechischen Krankenkasse übernommen worden sind. Nachfrage bei Tassos Chatzatoglou erübrigt sich derzeit – so vermute ich jedenfalls –, wegen der Erkrankung von Tassos, unserem bewährten Helfer “vor Ort”.

Dass in Griechenland die Gefahr der Waldbrände immer noch nicht überwunden ist, scheint nach wie vor Lage der Dinge zu sein. Dass anders als andere Länder im mediterranen Raum, als Italien zum Beispiel oder Spanien, die griechische Regierung nicht genügend Vorsorge getroffen hat gegen diese Katastrophen, schrieb ich bereits (dieses auch die Aussage mancher inländischer Kritiker aus Griechenland).

Hinzukam lediglich die schäbige Propaganda, dass Flüchtlinge, die in den griechischen Wäldern Zuflucht gesucht hatten, die Feuer gelegt haben sollen. Völlig unklar, für mich zumindest, wieso das die betreffenden AsylbewerberInnen – waren es überhaupt welche? – getan haben sollen und wer da entsprechende „Beweise“ vorgelegt hat!

Tatsache ist, dass Ausländer, die in den griechischen Wäldern campiert hatten, Todesopfer dieser Brände geworden sind. Will man tatsächlich den GriechInnen und der Weltbevölkerung einreden, dass die Flüchtlinge sich selber umbringen wollten?

Der Akzent dieser Gerüchte ist freilich ein anderer: nicht, dass die Geflüchteten Opfer dieser Brandkatastrophen geworden sind, sondern die Urheber dieser Feuersbrünste waren, die Brandstifter also. Um es klar zu sagen:

Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich kein einziges Wort von dieser fremdenfeindlichen Propagandaaktion! Es wäre nicht das erste Mal – auch in Griechenland nicht –, dass man die Opfer zu Tätern macht, und sei es posthum. – Vielleicht sehen wir ja demnächst Staatsanwälte zu jenen Grabstätten ziehen, wo die Todesopfer verscharrt worden sind, um unter den Toten Zeugenbefragungen durchzuführen.  Eine Neuigkeit wäre es nicht, wenn Bürokratien völlig unmenschlich und völlig abstrus agierten.

Zugegeben: aus vielerlei Gründen ein sehr unzureichender Bericht heute nur! Aber einen Grund, unsere Hilfen einzustellen, sehe ich darin nicht, ganz im Gegenteil. Es gilt, durchzuhalten und den vielen Widrigkeiten (bei uns) und den vielen Inhumanitäten (in Griechenland) unser hilfsbereites Durchhaltevermögen entgegenzusetzen. Deshalb bitte ich also auch weiter um Eure Hilfe, mit all der Inständigkeit, die Euch zu vermitteln ich in der Lage bin.

Hilfe ist nicht vergnügungssteuerpflichtig und nicht für moralische Selbstfeiern der HelferInnen dar. Sie wird benötigt, Krisen zu beseitigen, diese Hilfe, und mit unserem Engagement uns der grassierenden Menschenfeindlichkeit in den Weg zu stellen.

Ich würde mich riesig freuen, wenn Ihr uns bei dieser dringend erforderlichen Aufgabe helfen würdet, auch weiterhin. Also:

Wer von Euch uns Gelder für unsere Hilfe für Menschen in Griechenland zukommen lassen will, der überweise uns diese bitte unter dem Stichwort „Panagiota“ auf das Konto:

IBAN: DE16 2605 0001 0056 0154 49
BIC: NOLADE21 GOE
Inhaber: IHW

Wer eine Spendenbescheinigung benötigt – ab 201,- Euro erforderlich –, wende sich bitte an Volker Töbel, entweder unter der Postanschrift Tewaagstraße 12, 44141 Dortmund, oder unter der Mailadresse vtoebel@web.de.

Mit herzlichen Grüßen
Euer Holdger Platta

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