Wie die Stuttgarter Demo vom 2. Mai im TV verzerrt wird

 In Medien, Politik (Inland)

Die Berichterstattung über die Demonstration „Wir für das Grundgesetz – 5. Mahnwache für das Grundgesetz“ am Samstag, 2. Mai, ist für mich als Journalist und Journalismus-Dozent ein Beispiel dafür, wie bedauerlich schlecht manche Kolleginnen und Kollegen handwerklich arbeiten. Oder aber, wie sie die Wirklichkeit verzerren. Ich lehre meinen Studentinnen und Studenten, dass Journalisten eine hohe Verantwortung haben, da sie diejenigen sind, die die veröffentlichte Meinung „herstellen“ und somit die Basis für den gesellschaftlichen Diskurs und politische Entscheidungen schaffen. Sie sollten wahrheitsgemäß, unparteiisch und vollständig berichten. Das ist das Ideal. Natürlich weiß ich um die vielen Zwänge, unter denen Journalisten arbeiten, und wie schwierig es ist, dieses Ideal in der Realität umzusetzen. Nun war ich selbst auf der Demo am 2. Mai und musste quasi am eigenen Leib erleben, wie die Journalisten von SWR und ARD manipulieren – oder aber, wie wenig sie ihr Handwerk beherrschen. (Quelle: Nachdenkseiten)
https://www.nachdenkseiten.de/?p=60695

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  • Piranha
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    Man könnte vermuten, die waren alle bei der BLÖD in Ausbildung. Denn dies ist genau deren Spiel: verkürzte Wiedergabe, Halbsätze in denen ein diskreditierendes Wort auftaucht und schon hast du alle in eine Ecke gestellt.

    Stuttgarter: macht weiter!!! Lasst euch von diesen “Journalistengeiern” nicht abschrecken.

  • Peter Boettel
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    Ich habe folgenden Leserbrief hierzu an die nachdenkseiten geschrieben.

    Einmal bei dem Beitrag zur Kundgebung am 02.05.2020 in Stuttgart, wo die SWR-Nachrichten am Samstag abend zu den Teilnehmern sowohl Verschwörungstheoretiker wie auch Pegida-Anhänger benannten, womit von vornherein die Veranstaltung in ein schlechtes Licht gestellt wurde.

    Ich habe diese Nachrichten um 19.30 h sowie in der Tagesschau gesehen und konnte absolut keine Inhalte der Veranstalter erkennen, weil die Berichterstattung sich auf die angebliche Beteiligung von Pegida-Anhängern, einzelne Parolen auf Schildern und eine kurze Befragung von Ralf Ludwig beschränkte. Der wahre Informationsgehalt der Sendung über die Veranstaltung kann somit nur mit “Null” bezeichnet werden.

    Verwunderlich ist die im Beitrag beschriebene Veränderung der Berichterstattung keineswegs, ist doch der frühere Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke Intendant des SWR, der möglicherweise Einfluss genommen hat. Vor der Wahl Gniffkes hatte ich ein Mitglied des Rundfunkrates gebeten, ihn aus den bekannten Gründen nicht zu wählen, habe jedoch auf meine Bitte keine Antwort erhalten.

    Leider ist man bei Nachrichten aus den Bundesländern auf die dritten Programme angewiesen, vielleicht ist es hilfreich, wie Albrecht Müller geschrieben hat, “Glaube wenig, Hinterfrage alles, Denke selbst”, vorzugehen, um dann eine halbwegs neutrale Berichterstattung zu erhalten.

  • Judith Endler
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    Das ist also neu?Wie war es bei den Mahnwachen für den Frieden 1914/15?Am Brandenburger Tor und später am Potsdamer Platz waren wir jede Woche zwischen 3 und 7 tausend Menschen(in  etwa hundert Städten gab es zeitgleich Mahnwachen).Als das Zdf  4 Stunden hintereinander die Mahnwache und alle Redner filmte, sendeten sie dann eine Sekundensequenz:ein Mädchen ganz am Rand der Veranstaltung saß auf der Straße und wir hörten:Diese ganzen Ausländer!-Vielleicht hat sie die bunte Mischung der anwesenden Menschen gemeint?Wir waren doch Ouerfront.Eine solch friedliche Atmosphäre voller Aufbruchstimmung!Wieviel Zeit haben wir verloren!Und jetzt:Kaisers neue Kleider!Das Kind wird sich hüten etwas zu sagen:an der Kaufhalle steht,jetzt trägt man Verantwortung.-Wer aber trägt die Verantwortung dafür,das Kinder in Nöte gedrängt werden,die ihnen die mögliche Schuld an Großmutters Ableben an die Wand malen!–Ja,Kaufhalle,denn ich bin aus dem Osten, wir kennen die letzten, wahnhaften Verlautbarungen  derer,deren Zeit abgelaufen ist.

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