Wir brauchen eine Revolution der Liebe

 In FEATURED, Umwelt/Natur

Eine ganzheitliche Betrachtung zum Klimawandel. Transkript eines Vortrags, den Charles Eisenstein am 7. Oktober 2019 beim Extinction Rebellion Klimacamp in Berlin gehalten hat. Mit freundlicher Genehmigung von Charles Eisenstein und Jens Wazel. Übersetzung von Michelle Warkentin. Charles Eisenstein, Textquelle: https://charleseisenstein.org

Hier zu sein, erinnert mich an die Occupy-Bewegung , an dieses Gefühl von Abenteuer, ein : lasst uns einfach etwas ausprobieren. Da ist sogar ein Gefühl von Naivität, einer Art Unschuld, etwas zu versuchen, das eigentlich unmöglich ist. Denn wie kann es uns gelingen, den gesamten Wirtschaftszweig der fossilen Brennstoffe zu stoppen? Aber wir werden es versuchen. Ich schätze wirklich alles, was naiv ist, jeden Versuch, das Unmögliche zu tun, weil es manchmal funktioniert. Und es funktioniert manchmal deshalb, weil das, was wir als möglich betrachten, viel kleiner ist als das, was wirklich möglich ist.

Einer der Kritikpunkte an Occupy war: soweit so gut, aber was sind eure Forderungen? Die Bewegung war nicht in der Lage, konkrete Forderungen zu stellen.Und ich habe damals gesagt, dass es dafür einen guten Grund gibt. Es ist ein Paradoxon: jede Forderung, die gestellt wird, ist entweder zu groß oder zu klein, es gibt kein dazwischen, weil das, was wir wirklich wollen, größer ist, als dass es mit einer Forderung ausgedrückt werden könnte.

Um was es uns wirklich geht, hier bei Extinction Rebellion, ist eigentlich nicht der Klimawandel. Durch den Klimawandel, die globale Erwärmung, wird gegenwärtig eine tieferliegende Energie zum Ausdruck gebracht. Aber die wahre Rebellion ist gegen das gesamte Weltsystem und die gesamte uns erzählte Geschichte, die gesamte Mythologie, in der diese Zivilisation seit Jahrhunderten lebt, vielleicht auch schon länger. Wogegen wir rebellieren ist etwas so allumfassendes, so universelles, dass wir nicht einmal wirklich wissen, was es ist, aber wir können es überall fühlen und die Auswirkungen davon sehen.

Diese Auswirkungen, wie das Artensterben, der Verlust an Biodiversität, Klimawandel, Armut, Rassismus, Gewalt, diese Auswirkungen sind Symptome und wir kennen ihre Ursache nicht wirklich. Ich hatte heute ein Erlebnis, auf dem Weg vom Flughafen, als Frederic und ich in der U-Bahn waren und als wir aussteigen wollten, streckte ein großer Mann, der vor uns ausstieg, seine Hand aus und schlug einem alten Mann mitten auf den Kopf. Wir haben nicht verstanden, warum, es war unerklärlich, aber es war dieser wahllose Ausbruch von Gewalt, ohne ersichtlichen Grund, und ich dachte: “Oha, das ist kein sehr gutes Omen für meinen Besuch in Berlin, das ist kein gutes Zeichen.“

Wenn wir so etwas miterleben, wie ist dann unsere Reaktion? Ich habe viele Reaktionen in mir durchgemacht. Es gab einen Moment des Hasses. Hass auf diesen großen Mann, der das getan hat und ich wollte es ihm heimzahlen. Bestimmt hätte ich ihm Angst eingejagt [Charles selbstironisch], aber ja, ich wollte ihn für einen Moment verletzen, für einen kleinen Moment. Und das nächste Gefühl war dann Neugier auf ihn. Was ist passiert, hat der alte Mann ihn vielleicht beleidigt? Ich glaube, der große Kerl, der den alten Mann geschlagen hat, war ein Immigrant, ich bin mir nicht sicher, er sah ein bisschen dunkler aus als der normale Deutsche. Ich weiß es also nicht, aber was, auf einer anderen, tieferen Ebene, schafft die Bedingungen dafür, dass Menschen sich so sehr hassen und was hat dieser Mann für eine Vorgeschichte, dass er sich nicht beherrschen kann, der in einem Moment so viel Wut empfindet, dass er die Kontrolle verliert und jemanden schlägt? Was ist ihm widerfahren, was ist mit meinem Bruder passiert, denn er war einmal, vor langer Zeit, ein Baby, er war das süßeste Ding der Welt. Er war unschuldig, er wollte spielen, was passierte mit ihm und was passierte mit seinen Eltern und seiner Gesellschaft und was passierte mit deren Eltern, was passierte mit uns allen?

Ich verstehe dann, dass, wenn ich mir diese Fragen nicht stelle, wenn ich bei meinem Hass auf diesen Mann stehenbleibe und es ihm heimzahlen will, ich dann nicht in der Lage bin, die Bedingungen zu verändern, die ihn zu diesem Mann gemacht und zu dieser Situation geführt haben. Dann werde ich ihn bekämpfen und dann wird jemand anderes kommen, den ich auch bekämpfe, bis ich mich in einem Krieg befinde, einem endlosen Krieg.

Wenn ich also etwas in dieser Welt sehe, das mir wehtut, wie z.B. diese gewalttätige Handlung oder das Verschwinden von Vögeln in Nordamerika – das geht mir gerade besonders nahe. Während meiner Lebenszeit hat es einen etwa 30%igen Rückgang von Vogelarten gegeben und nicht nur von seltenen Vögeln, sondern auch von den geläufigen Vogelarten, es gibt nicht mehr so viel Vogelgesang wie früher. In Deutschland gibt es einen 80%igen Rückgang an Fluginsekten, das gleiche gilt für Nordamerika. Als ich ein Kind war und wir mit dem Auto unterwegs waren, war die Windschutzscheibe übersät mit Überresten von Insekten. Wenn man heutzutage eine lange Fahrt unternimmt, dann gibt es dabei meistens keine Insekten mehr, die freie Natur ist nicht mehr so geräuschvoll, wie sie einmal war, es gibt nicht mehr so viel Leben.

Also ja, mir fallen diese Dinge auf und ich weiß, dass wenn ich mich auf die unmittelbare Reaktion einlasse, auf die uns unsere Geschichte konditioniert hat, dann besteht diese Reaktion darin, einen Schuldigen zu finden, jemanden zu finden, dem man es heimzahlen kann, den man besiegen kann, den man zerstören kann, den man dominieren kann, den man beschämen kann, auf den wir unseren Zorn lenken können, damit wir denjenigen zu Fall bringen und die Welt verändern können. Mir ist klar, dass das eine sehr oberflächliche Lösung darstellt, die tatsächlich Teil des Problems ist. Ich möchte mich an diesem Krieg nicht beteiligen, ich möchte zu den tieferen Ursachen vordringen, zu einem der tieferen Muster unserer Geschichte, und wenn ich „unsere Geschichte“ sage, dann sind vielleicht schon viele Leute mit meinen Ausführungen vertraut.

Ich spreche viel über die Geschichte, die unserer Gesellschaft zugrunde liegt, eine Geschichte der Trennung, eine Geschichte, die besagt, dass Du ein getrenntes Individuum bist, ein getrenntes Selbst und dort ist ein anderes getrenntes Selbst und da Du von mir getrennt bist, hat deine Freude oder dein Schmerz, deine Gesundheit oder deine Krankheit nichts mit mir zu tun. Wenn Du krank wirst, kann es mir gut gehen, passiert Dir ein Unglück, ist mir das egal, solange ich Dich daran hindern kann, dass es sich auf mich auswirkt. Wenn Du in Armut lebst, verzweifelt bist, hungrig bist, verärgert bist, geht mich das nichts an, solange ich eine ausreichend hohe Mauer baue, um Dir den Zugang zu verwehren. Wenn ich Dich dominieren kann, wenn ich all die anderen Individuen da draußen dominieren kann, dann geht es mir gut. Wenn ich die Bakterien beherrschen kann, wenn ich das Unkraut beherrschen kann, wenn ich die Terroristen beherrschen kann, wenn ich die Feinde beherrschen kann, wird es mir gut gehen.

Das ist die Geschichte der Trennung und auf einer kollektiven Ebene der Menschheit bedeutet das, dass menschlicher Fortschritt, der Fortschritt der Menschheit, durch Dominieren und Erobern der Welt zustande kommt. Vor einhundert Jahren wurde es genauso genannt: die Eroberung der Natur. Vor hundert Jahren haben wir alle die Eroberung der Natur dreimal hochleben lassen. Ernsthaft, es war kein Problem, die Eroberung der Natur zu feiern. Heute verwenden wir keine so explizite Sprache mehr, aber die Grundmentalität ist die gleiche geblieben. Diese findet sich zum Beispiel in der Technologie, in der wir die Naturkräfte nutzbar machen, und wir sprechen auch immer noch vom Arsenal. Das Arsenal, all die Waffen der Medizin, das Arsenal der modernen Medizin im Kampf gegen Krankheiten. Es gibt so viele Metapher: den Klimawandel bekämpfen, die fossile Brennstoffindustrie bekämpfen, es ist ein Kampf.

Somit ist das Schema für eine Weltveränderung, das Schema zum Sieg in der Geschichte der Trennung wie folgt: finde etwas, das bekämpft werden kann, zerstöre es, unterdrücke es, dominiere es, vernichte das Unkraut auf den Feldern, vernichte die Bakterien im Körper, töte die Krebszellen im Körper, bringt die Führungskräfte der Unternehmen zu Fall, setze jemanden unter Druck und alles wird besser. Zuallererst muss also der Feind ausfindig gemacht bzw. der Grund für etwas gefunden werden. Wenn wir uns also den Rückgang an Insekten, an Vögeln, an Plankton, das Sterben der Wale, Dürren und Überschwemmungen auf der ganzen Welt und extreme Wetterereignisse betrachten, dann wäre es schön, wenn wir einen einzigen Grund für all diese Dinge fänden, den wir dafür verantwortlich machen könnten. Aha, es ist die globale Erwärmung, das ist der Grund. Und nun wissen wir auch, was zu tun ist, denn wir haben ja einen Grund gefunden.

Ich habe mich mit einer anderen Interpretation befasst und ich möchte das hier gerne in die Konversation einfließen lassen, weil, wie ich bereits gesagt habe, die Motivation dieser Bewegung nicht von der globalen Erwärmung abhängig ist. Diese Motivation kommt aus einer tieferen Ebene, einem Gefühl, das alles falsch ist, dem Gefühl, dass die Welt so nicht sein sollte. Und ich bin überzeugt davon, dass, wenn die globale Erwärmung nicht gerade das Problem wäre, ihr trotzdem hier sein würdet, denn dieses Gefühl, das da etwas zutiefst falsch läuft in der Welt, ist ein stimmiges Gefühl.

Meine erste Erfahrung davon hatte ich in der Schule, in der Grundschule bereits, als etwas in mir sich fragte: es kann nicht richtig sein, den Montag zu hassen, wir sollten den Montag nicht hassen, wie haben wir nur so eine Welt hervorgebracht, in der wir den Montag hassen? Diese Tatsache allein genügt, um unsere gesamte Zivilisation anzuklagen. Jäger und Sammler hassen den Montag nicht, Kleinbauern hassen den Montag nicht. Es gibt immer noch Gegenden auf der Welt, wo das Leben nicht nach Wochentagen oder den Stunden auf der Uhr ausgerichtet ist. Das sind die Gegenden, in denen die meiste Freude, die größte Lebensfreude zu finden ist und wo sich das Leben am lebendigsten anfühlt.

Solange wir eine Gesellschaft haben, in der die meisten Menschen den Montag hassen und sich nach Freitag, nach ihrem Urlaub und der Pensionierung sehnen, solange werden wir hier sein, hier draußen. Der Klimawandel ist ein Symptom für etwas viel tieferliegendes und ich möchte hier darauf aufmerksam machen und folgende Botschaft vermitteln: lasst uns sorgfältig darauf achten, nicht das Symptom mit der Ursache zu verwechseln. Es ist eine verführerische Gewohnheit zu sagen: nun haben wir die Ursache gefunden, die Ursache für alles und somit auch die Lösung für alles. Wenn wir dieses eine Problem abstellen, dann ist alles wieder in Ordnung. Und wie können wir dieses eine Problem abstellen? Nun, hier ist ein weiterer Teil des Schemas: man gibt ihm eine Zahl. Es wird diesem einen wichtigen Problem eine Zahl zugeordnet und das ist dann parts per million [ppm, Teile pro Million] an CO2. Und wenn man es besonders kunstvoll machen möchte, dann kann man Methan und andere Gase in CO2-Äquivalente umrechnen und erhält so wieder eine Zahl. Und die Lösung ist dann, diese Zahl zu verringern.

Woher haben wir nun aber diese Mentalität, dass eine Zahl, etwas, das wir messen können, die Lösung für alles ist? Wenn Du nur diesen einen Gegenstand hättest, wären alle Deine Probleme gelöst. Wenn sich eine bestimmte Zahl in Deinem Bankkonto ändern würde, wären alle Deine Problem gelöst. Woher haben wir diese Mentalität? Sie stammt aus der Welt des Geldes, ist das nicht das Mittel, das alles löst?

Also, ich stehe dieser Mentalität skeptisch gegenüber und im allgemeineren Sinn, stehe ich jeder Reduktion der Welt auf Zahlen skeptisch gegenüber. Teil dieser Mentalität ist die Reduktion der Realität: der Natur auf eine Maschine, der Erde auf Ressourcen und des Lebens auf Dinge, das Leben wird beispielsweise zu Dienstboten der Menschheit reduziert. Es gehört zur Denkweise in Bezug auf die Domestizierung der Wildnis und es gehört zur Denkweise in Bezug auf die Eroberung. Die ultimative Eroberung besteht darin, alle Dinge auf Zahlen zu reduzieren. Dies ist auch die Grundeinstellung der Wissenschaft: alles zu messen und mathematisch zu beschreiben.

Diese Art, die Welt zu betrachten hat Wunder hervorgebracht und es uns ermöglicht, bestimmte Dinge zu erreichen, aber das, was wir heute vollbringen müssen, geht darüber hinaus. Wir können das nicht durch Reduktionismus und durch Eroberung erreichen und wir können es auch nicht erreichen, indem wir die Welt auf diese Weise betrachten. Ich glaube nicht, dass wir das Problem lösen können, wenn wir so vorgehen. Ich wünschte, es wäre so einfach. Ich habe an der Universität Mathematik studiert. Ich würde es begrüßen, wenn sich diese globale Situation auf ein mathematisches Problem reduzieren ließe und wir ein Kohlenstoffbudget hätten und hier einiges abziehen und dort einiges hinzufügen könnten. Wir könnten hier einen Wald roden und ihn mit einem Sonnenkollektorfeld dort aufwiegen und anhand von Zahlen vorgehen. Ein Teil meines Gehirns fühlt sich damit sehr wohl.

Das Problem dabei ist, dass immer etwas außer Betracht gelassen wird, wenn wir es anhand von Zahlen, Maßen, Messwerten und Mengen betrachten. Und was auch immer dabei ausgelassen wird, erweist sich dann als das Wichtigste von allem. Genau wie derjenige, der vom Wirtschaftswachstum ausgeschlossen wird. Und was ist das Wichtigste, im Sinne der Wirtschaft: es sind diejenigen, die den größten Reichtum schaffen, den größten finanziellen Reichtum, aber sind sie wirklich die Wichtigsten?

Was tragen Wale zum Kohlenstoffhaushalt bei, gibt es eine Zahl dafür? Ist es wichtiger, die gesamte Landschaft mit Windturbinen zu dekorieren oder ist es wichtiger, die Wale zu retten? Zwar kann den Windturbinen eine messbare Kohlenstoffwirkung zugeschrieben werden, was aber ist mit den Walen – sind sie wichtig oder vielleicht doch nicht so bedeutend? In Bezug auf den Klimawandel hat das einen sekundären Stellenwert, da wir diese große Krise haben, die wir jetzt bewältigen müssen – und es ist ein Krieg. Wir müssen in einer Kriegsmentalität sein und tun, was auch immer nötig ist, um diese Kohlenstoffwerte zu reduzieren. Also, die Wale – befasst sich hier einer mit den Walen?

In den 1970er Jahren ging es beim Umweltschutz um die Rettung der Wale und zwar nicht, weil einem schlimme Dinge widerfahren könnten, wenn man es nicht tut, sondern weil sie wunderbare Wesen sind und wir sie lieben. Es ging nicht darum, aus Angst zum Umweltschützer zu werden, sondern es ging darum, sich in die Welt zu verlieben – und genau darum geht es auch hier. Letztendlich geht es darum, das Leben in den Mittelpunkt zu stellen und wir wollen, dass sich diese Liebe zum Leben jetzt ausbreitet.

Tatsächlich stellte sich am Ende heraus, dass Wale in Bezug auf Kohlenstoff wichtig sind, denn sie transportieren Nährstoffe quer durch den Ozean. Sie ernähren sich in nährstoff-reichen Gebieten, in denen Kaltwasser von unten an die Oberfläche gelangt, das dann Plankton und die Nahrungskette versorgt. Und dann werden sie fett und ziehen an den Ort, an dem sie gebären und sie pinkeln und kacken und reichern das Wasser dort an. Wale, besonders Pottwale, tauchen tief und ernähren sich dort unten in der nährstoff-dichten Zone. Dann kommen sie wieder hoch, entleeren ihren Darm und bringen Nähr-stoffe an die Oberfläche. Wale, wie auch große Fische, tragen durch ihre Körperbewegung zudem dazu bei, die Schichten des Ozeans zu durchmischen.

Heute gibt es nur noch 10% der großen Fische, die es früher einmal gab, und weniger als 10% der Wale, die es vor ein paar hundert Jahren gab. Meistens liest man, dass es noch etwa 30% der Wale gibt, aber es sind wahrscheinlich eher 5%. Einige neuere genetische Studien weisen darauf hin, dass wir in etwa noch einen von 10 oder einen von 20 Walen haben, die wir früher einmal hatten. Früher konnte man über den Ozean schauen, und wenn man heute ein paar Wale sieht, ist man aufgeregt, aber früher konnte man hinausschauen und manchmal konnte man nicht einmal den Horizont sehen, weil der Nebel aus ihren Atemlöchern die Luft sättigte, Tausende von Walen.

Sie helfen also dabei, die Schichten des Ozeans zu durchmischen und sie transportieren Nährstoffe. Vielleicht wisst Ihr, wie die Wale ihre Lieder singen. Sie können einander aus Hunderten von Kilometern Entfernung hören und bilden so ein neuronales Netzwerk, ein Gehirn des gesamten Ozeans. Vielleicht stehen sie sogar in Verbindung mit dem Ozean, den dortigen Zuständen und untereinander, um die Nährstoffe genau dahin zu bringen, wo sie benötigt werden. Vielleicht lebt der Ozean. Sie transportieren also diese Nährstoffe und führen sie der Nahrungskette an Orten zu, die sonst tot wären. Ein Teil der Nahrungskette sind die Coccolithophoriden, eine Planktonart. Es gibt verschiedene Arten von Plankton, die eine Umhüllung um sich herum ausbilden. Diese Umhüllung besteht aus Kalzium-karbonat und wenn sie absterben, sinkt das Kalziumkarbonat auf den Boden und sequestriert den Kohlenstoff. Und ohne die Wale kann das Plankton nicht leben. Es sieht so aus, als wären Wale schließlich doch wichtig, denn sie helfen dabei, Kohlenstoff zu sequestrieren. Wenn wir das doch nur mit einer Zahl versehen könnten, dann könnten wir beweisen, wie wichtig sie sind und sie in den Kampf bezüglich der globalen Erwärmung miteinbeziehen. Aber Euch ist klar, dass wir das niemals messen können.

Wir können niemals die Bedeutung der Bären messen. Was tut denn ein Bär auch nützliches? Nun, ich bin mehr vertraut mit Nordamerika, aber etwas ähnliches passiert bestimmt auch in Europa: also, der Fisch, der Lachs kommt flussaufwärts aus dem Ozean und transportiert Nährstoffe aus dem Ozean landeinwärts. Die Bären fressen dann den Fisch, verschwinden im Wald und kacken in den Wald. Tatsächlich gibt es in Nordamerika – in einem gesunden Ökosystem – sowohl Schwarzbären als auch Grizzlybären, die viel größer sind. Die Schwarzbären sind gute Fischfänger und wenn ein Schwarzbär nun einen Fisch gefangen hat, dann versucht ein Grizzlybär, ihm den abzujagen. Also rennt der Schwarzbär so schnell er kann, tief in den Wald und verteilt so die Nährstoffe des Fisches noch tiefer in den Wald hinein. Ein Ökologe hat mir erzählt, dass an einigen Stellen die Hälfte des Stickstoffs in den Bäumen aus den Ozeanen kommt. Wie wir hier sehen können, ist das also ein wirklich wichtiger Prozess. Und durch diese Nährstoffe sind dann die Wälder widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Feuer, sodass sie mehr Kohlenstoff speichern. Gut zu wissen: die Bären sind also doch nützlich.

Hieran könnt ihr sehen, wie absurd der Versuch ist, einen lebenden Planeten auf eine Maschine zu reduzieren und seinen Zustand anhand lediglich einer Größe zu beurteilen. Meine Grundannahme ist also, dass die Erde lebt. Die Erde lebt und das bedeutet, selbst wenn wir die CO2-Emissionen auf Null reduzieren – und das als Nachhaltigkeit bezeichnen – wenn wir sie morgen auf Null reduzieren, aber weiterhin die Schlepp-netze über den Meeresboden ziehen und alle Fische töten, wenn wir weiterhin den Amazonas roden und die darunter liegenden Metalle abbauen, wenn wir weiterhin Feuchtgebiete für die Bebauung trockenlegen, wenn wir weiterhin die Wälder abholzen, dann wird die Erde immer noch den Tod durch eine Million Verletzungen erliegen, weil dies die Organe eines Lebewesens sind: die Wälder, die Feuchtgebiete, der Boden, die Fische, die Wale, dies sind Organe eines Lebewesens. Ohne sie stirbt der Planet an Organversagen.

Ich kann mich noch an die Bilder im Fernsehen von der Ölkatastrophe in den 1970er Jahren erinnern – es gab in den 70er und 80er Jahren einige große Ölkatastrophen – und ich erinnere mich an die Seevögel, die voller Öl waren und dort starben. Und ich erinnere mich, als ich unterwegs war, an den Tagebau, um die Kohle, die unter den Bergen lagert, zu gewinnen. Es wurden einfach ganze Berge zerstört. Und ich erinnere mich an eine Autofahrt, als ich durch die wunderbaren, unberührten Wälder des [amerikanischen] Westens fuhr, wo es diese gigantischen Bäumen gibt – Bäume, die so riesig sind, dass es zehn Menschen nicht schaffen, ihren Stamm zu umfassen – ich stellte also mein Auto ab und ging in den Wald hinein und dann endeten die Bäume 100 Meter nach der Straße. Sie waren nur noch zur Dekoration da und dahinter: die Abholzungen, all die toten Bäume.

Ich erinnere mich an all diese Dinge und ich wollte, dass das aufhört und – noch einmal – nicht deshalb, weil ich irgendeine Berechnung angestellt hatte. Das war vor dem Klimawandel, noch bevor jemand eine Ahnung davon hatte. In den 70er Jahren sprach man sogar von einer globalen Abkühlung, man hatte Angst vor einer Eiszeit. Es ging mir also nicht darum, etwas zu berechnen, weil es sich schlecht auf das Klima auswirken könnte. Ich wollte es deshalb, weil es mich persönlich verletzte. Ich liebe diese Seevögel, ich liebe diese Bäume.

Nun taucht also der Klimawandel auf und ich denke so bei mir: gut, nun muss sich etwas ändern, jetzt habe ich ein Argument. Ich muss niemanden dazu bringen, die Vögel und Bäume so zu lieben, wie ich es tue. Man muss sie nicht lieben, alles, was es braucht, ist Angst vor wirtschaftlichen Verlusten und dem Ende der Zivilisation. Jetzt muss etwas getan werden.

Und so wurde eine Liebesgeschichte durch ein Narrativ der Angst ersetzt. Und aus dem Umweltargument wurde mehr und mehr ein: wir müssen uns ändern, sonst werden uns schlimme Dinge passieren. Das ist ein eigennütziges Argument und ein gefährliches noch dazu, denn wenn man dieses Argument anführt, dann wird Eigennutz als der richtige Weg betrachtet, um Entscheidungen zu treffen. Mit dieser eingeschränkten Sichtweise ist es üblicherweise so, dass alle anderen Veränderungen vornehmen sollen, nur man selbst nicht. Dass also alle anderen Städte die Anpassungen durchführen, nur nicht die eigene; dass alle anderen Nationen die Veränderungen durchführen, außer der eigenen – all das lässt Eigennutz einen tun.

Ich betrachte die momentane ökologische Krise als eine Initiation unserer Spezies als Kollektiv, unserer Zivilisation. Wobei diese Initiation nicht darin besteht , etwas klüger zu werden und kohlenstoffneutrale Treibstoffquellen zu entdecken, um das Ganze am Laufen zu halten. Eine Welt aufrecht zu erhalten, in der die Menschen den Montag hassen, eine Welt aufrecht zu erhalten, mit einer Konzentration von Reichtum, mit Armut und Hässlichkeit und Ökozid, aber mit kohlenstoffneutralen Kraftstoffen – das ist nicht die Revolution, in der wir uns befinden. Die Revolution ist, dass wir uns in eine neue Geschichte – oder besser gesagt, eine neue und sehr alte Geschichte – und ein neues Verhältnis der Zivilisation gegenüber der Natur und dem gesamten Leben hineinbegeben: in eine Liebesbeziehung.

Abgesehen davon glauben die Menschen nicht wirklich, dass die Zivilisation zusammenbrechen oder die Menschheit aussterben wird, wenn wir so weitermachen. Sie glauben es nicht wirklich. Ich fürchte, dass sie da falsch liegen, aber noch mehr befürchte ich, dass sie recht haben. Lasst mich das erklären: Ich befürchte, dass sie falsch liegen. Ich habe Angst, dass wir die ökologische Grundlage unserer menschlichen Existenz zerstören und dass es keine siebente Generation mehr geben wird.

Aber ich habe mehr Angst davor, dass wir alles Leben auf der Erde zerstören und weiterhin als Menschheit existieren können, vielleicht sogar noch weiter wachsen. Tun wir das nicht schon seit Hunderten von Jahren? In jeder Generation auf der Welt nimmt die Lebendigkeit immer mehr ab. In jeder Generation gibt es mehr und mehr Menschen. Es gibt ein berühmtes Buch und einen Artikel von Steven Pinker, einem amerikanischen Philosophen und Anthropologen, in denen er sagt:“ wir leben in der besten Zeit, in der Menschen jemals gelebt haben, und ich kann es beweisen.“ Er sagt weiter: “Betrachten wir unsere Lebenserwartung – die bisher höchste; Alphabetisierungsrate – die bisher höchste; Anzahl der Menschen, die an Krankheiten und Gewalt sterben – die bisher niedrigste; Bruttoinlandsprodukt – das bisher höchste; wir sind reicher, gesünder etc., etc.

Nun, seine Angaben berücksichtigen nicht alles. Sie berücksichtigen nicht, dass die Selbstmordrate die bislang höchste ist, Depressionen und Suchterkrankungen einen Höchststand erreicht haben. Wir verhalten uns nicht so, als lebten wir in den schönsten aller Zeiten. Aber in gewisser Hinsicht geht es uns gut. Auch wenn wir nur noch 10% der Fische, halb so viele Bäume, 20% der Insekten, immer weniger Vögel, immer weniger Korallen, Feuchtgebiete und Wälder haben und der Erdboden überall am sterben ist, geht es uns gut.

Die Erfahrung lehrt uns, dass es so weitergehen wird und deshalb befürchte ich, dass die Menschen eben nicht recht damit haben, dass der Klimawandel tatsächlich keine Bedrohung für die Menschheit darstellt.

Was, wenn die Zukunft aus einer Betonwelt besteht, mit vielleicht einigen Parks aus ästhetischen Gründen, in der wir mit CO2 so verfahren, dass wir gigantische Maschinen installieren und die gesamte Landschaft mit Solarpaneelen und Windturbinen vollstopfen. Möglicherweise können wir auch die Luft nicht mehr einatmen oder es wird so extreme Kälte oder Hitze geben, dass wir uns nur noch in klimatisierter, in einer klimatisch kontrollierten Umgebung aufhalten können – und zwar dauerhaft. Und zur Nahrungs-erzeugung haben wir dann hydroponische Fabriken und große Behältnisse, in denen tierische Zellen in Kulturen wachsen und Roboter die hydroponischen Fabriken betreiben. Wir werden nicht einmal mehr Erde benötigen.

Als ich in Maine war, habe ich mir einen Vortrag von einem Austernbauern angehört, der eine Methode entwickelt hat, Austern zu züchten, ohne dafür je im Meer sein zu müssen. Er hat einen Weg gefunden, den Zuchtbetrieb in Innenräumen durchzuführen – genau wie bei Rindern und Schweinen – so auch bei Austern.

Deshalb bin ich besorgt über den Klimawandel und hier ist meine Antwort, meine Adaptation an den Klimawandel: die Übersäuerung der Ozeane spielt keine Rolle, denn man kann das alles ja auch in geschlossenen Räumen machen. Was, wenn das die Zukunft ist? Die Natur ist tot und die Menschen sind immer noch am Leben. Was, wenn die Einschüchterung nicht ausreicht? Was, wenn dieser Übergang nicht dazu dient, uns immer geschickter in Bezug auf unsere eigene Sicherheit werden zu lassen? Was, wenn es eine Revolution der Liebe ist? Was, wenn wir nicht zu der Veränderung gezwungen werden, sondern wir uns für diese Veränderung entscheiden müssen? Was, wenn es bei der Entscheidung, die uns bevorsteht, nicht um Nachhaltigkeit geht – darum, wie wir das erhalten können, was wir haben und wir so weitermachen können, wie bisher?

Was, wenn die Frage, die wir uns jetzt stellen sollten, lautet: in welcher Welt wollen wir leben – in einer lebendigen oder einer toten Welt?

Was, wenn es sich um eine Initiation in die Geschichte des „gegenseitigen Verbundenseins“ handelt und nicht in die der Trennung? Interbeing, diese gegenseitige Verbundenheit, ist meines Wissens nach ein Begriff, den Thich Nhat Hanh zuerst benutzt hat, es ist aber eine alte Auffassung. Diese findet sich im Buddhismus, im afrikanischen Denken – Ubuntu basiert auf derselben Auffassung. Es bedeutet: Ich existiere nur, weil du existierst, ich bin, weil Du bist und das geht über eine gegenseitige Abhängigkeit hinaus. Es ist nicht so, dass ich praktisch für das, was Du tust und von dem ich weiß, von Dir abhängig bin. Mein Verstand sagt mir, dass wenn irgendeiner von Euch krank werden und sterben würde, mir es dennoch gut geht, nicht wahr? Und vielleicht kann auch der Amazonas krank werden und sterben und mir wird es trotzdem gut gehen, wenn ich eine Klimaanlage habe, über Hydroponik verfüge, wenn ich also über die richtige Technologie verfüge, die all das ersetzen kann, was verlorengegangen ist.

Das ist es nicht, was Interbeing, diese gegenseitige Verbundenheit, bedeutet. Was es meint, ist, dass es eine Verbindung zwischen dem Selbst und dem anderen, zwischen innen und außen, zwischen Mensch und Natur gibt. Dass, wenn das Amazonasgebiet stirbt, auch etwas in mir stirbt. Etwas in mir stirbt, wenn irgendetwas auf der Welt stirbt oder leidet, dann leidet auch etwas in mir. Wenn Millionen oder Milliarden Menschen in Armut leben, dann bin auch ich in irgendeiner Weise arm, selbst wenn ich genug von allem habe, das ich messen kann, fehlt da etwas. Es besagt, dass die Erde nicht bloß ein Gegenstand ist, ein Selbst nicht nur im Menschen zu finden ist, dass die Erde ein Selbst ist und das alles, was sich auf dieser Erde befindet, ein Selbst ist, das alles auf der Erde beseelt ist und dass die Erde selbst beseelt ist. Dieser Seinszustand findet sich nicht nur in einen menschlichen Wesen, sondern wir sind umgeben von Wesen.

Nun sage ich nicht, dass wir aufhören sollten, die Emissionen fossiler Brennstoffe zu stoppen. Wenn wir die Erde nämlich als ein Wesen betrachten – auch wenn man nicht an die globale Erwärmung glaubt – würden wir immer noch die Ölbohrungen aufgrund der Ölkatastrophen stoppen wollen und aufgrund der Schäden für Wasser und Erdboden, die dort entstehen, wo nach Öl gebohrt wird. Habt ihr gesehen, was die Errichtung eines Ölförderfeldes der Natur antut? Habt ihr Bilder von der Ölsandförderung in Alberta [Kanada] gesehen, wo riesige Landschaften, die einst von Wäldern bedeckt waren, nun voller giftiger Abwasserlachen sind? Habt ihr die durch Gipfelabsprengung verschlissenen Berge gesehen? All die Orte, die durch Energieprojekte zerstört wurden?

Selbst wenn ihr nicht an die globale Erwärmung glaubt, die Erde aber als beseelt und kostbar und heilig betrachtet, muss all dies aufhören.

Ihr wißt, dass ich ein Buch zum Klimawandel geschrieben habe und dabei in Bezug auf die globale Erwärmung immer unsicherer wurde. Ich wurde mir aber immer sicherer darüber, dass wir uns genau jetzt ändern und damit aufhören müssen, all das zu tun, was die Erde umbringt. Meine Prioritäten als Umweltaktivist haben sich leicht verändert, als ich immer tiefer in das Paradigma der lebendigen Erde eintauchte und ich möchte euch diese mitteilen:
Für mich hat es oberste Priorität, jedes noch lebende, ursprüngliche Ökosystem zu bewahren und zu schützen, besonders das Amazonasgebiet, den Kongo, die Mangroven, die Korallenriffe – alles, was noch lebendig, noch intakt ist. Wir müssen das bewahren und ich könnte viele Gründe dafür anführen, z.B die Kohlenstoffsequestrierung und den Wasserhaushalt. Vieles, was der globalen Erwärmung zugeschrieben wird, läßt sich nämlich auf die Zerstörung des Wasserkreislaufs zurückführen, verursacht durch die Abholzung und die Zerstörung des Bodens durch die industrielle Landwirtschaft. Denn wenn der Boden zerstört und die Bäume abgeholzt werden, kann der Regen nicht mehr länger in den Erdboden einsinken, sondern er fließt ab und nimmt dabei das Erdreich mit sich. Und wenn es aufhört zu regnen, gibt es keine Bäume und kein Erdreich mehr, um die Feuchtigkeit aufzunehmen und diese dann wieder an die Luft abzugeben, damit die Regenzeit länger anhält, was dann sehr schnell zu Trockenzeiten führt. Und dann gibt es überhaupt keinen Regen mehr, denn die Wettergeschehnisse werden durch die Lebensbedingungen unter Kontrolle gehalten.

Es gibt ein Grundprinzip: das Leben schafft die Bedingungen, die für das Leben förderlich sind. Ein großer Wald zieht also all das Wasser empor und gibt dieses dann ständig an die Luft ab, den ganzen Wasserdampf. Und dieser Wasserdampf steigt auf, da er leichter ist als die Sauerstoffmoleküle. Dieser Wasserdampf steigt also auf und wenn er hoch genug gestiegen ist, verdichtet er sich zu Wolken und diese Kondensation erzeugt ein Tiefdruckgebiet, das dann wieder mehr Luft aus dem Wald, von der Oberfläche, aufsaugen kann. Das ist eine Pumpe, die Luft aus den Ozeanen ins Innere der Kontinente zieht.

Wälder erzeugen also tatsächlich Regen. Wenn man also die Wälder abholzt und dadurch kein Regen mehr fällt – und das geschieht weltweit – ist es bequem, zu sagen: ach ja, das passiert wegen der globalen Erwärmung. Aber das wird tatsächlich zu einem großen Teil durch die Zerstörung des Erdbodens in den Wäldern verursacht. Das Regenwasser kann dann nicht mehr aufgenommen werden und es kommt zur Überschwemmung, weil die Feuchtgebiete, die Wälder und der Erdboden, die normalerweise das Wasser aufnehmen, dieses nun nicht mehr können. Dadurch steigt die Oberflächentemperatur. Ihr wisst, dass es in einem Wald kühler ist, das liegt aber nicht nur am Sonnenschutz. Es liegt auch an der ständigen Verdunstung und wenn das Wasser verdunstet, wird es kühler. Wenn es kondensiert, erwärmt es sich wieder, aber da es in Höhenlagen kondensiert, in denen die Atmosphäre dünner ist, wird ein Großteil dieser Wärme in den Weltraum abgestrahlt. Das ist also eine Ursache für die Erwärmung der Oberflächentemperatur, die nichts mit Treibhausgases zu tun hat.

Das ist ein Beispiel für die Lebendigkeit der Erde. Genauso wie ein Körper eine konstante Temperatur aufrechterhält, so behält auch die Erde einen konstanten – nun, nicht konstanten – aber einen stabilen Temperaturbereich bei. Und dieses tut sie nicht aufgrund von geomechanischen Kräften, sondern aufgrund von Lebenskräften. Indem wir also das Leben zerstören, ist es so, als ob Ihr die Zellen Eures Körpers zerstört und Eure Organe dann nicht mehr richtig arbeiten und dadurch kann dann die Körpertemperatur nicht mehr so genau eingehalten werden, wenn ihr aber einen strapazierfähigen Körper und strapazierfähige Organe habt, dann könnt ihr euch an viele verschiedene Gegebenheiten anpassen.Wenn ihr kräftig seid, könnt ihr bei Hitze schwitzen und bei Kälte zittern und es wird euch nichts passieren. Der Erde würde nichts passieren – ich bin ziemlich sicher, dass der Erde nichts passieren würde – wenn sie strapazierfähige Organe hätte, aber wir zerstören ihre Organe, eines nach dem anderen. Die oberste Priorität ist also, all die Organe zu schützen, die noch intakt sind, wo es noch Gesundheit gibt. Auf einer spirituelleren Ebene ist das dort, wo das Gesundheitsgedächtnis der Erde noch vorhanden ist. Wenn es auch nur einen Ort gibt, das Quellgebiet des Amazonas ist vielleicht das wichtigste, an dem das Gesundheitsgedächtnis der Erde noch vollständig vorhanden ist, dann wird es immer Hoffnung geben. Das ist also meine oberste Priorität.

Die zweite Priorität ist, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen und das kann am besten durch Wiederaufforstung, regenerative Landwirtschaft und Meeresschutz-gebiete geschehen. Für mindestens die Hälfte der Ozeane sollte der Fischfang verboten werden, so dass die angerichteten Schäden heilen und die Organe wieder nachwachsen können.

Und es gibt Menschen, die hier schon wunderbare Arbeit in der regenerativen Landwirtschaft und in Projekten zur Wassersanierung leisten. Einige von Euch kennen vielleicht die Arbeit des chinesisch-amerkanischen Filmemachers John Liu, der die Restauration des Lössplateaus in China dokumentierte. Ein Gebiet, meines Wissens nach von der Größe Belgiens, das vollends zur Wüste geworden war, ist nun durch menschliche Intervention wieder vollkommen grün. Ich werde hier nicht näher darauf eingehen, aber diese Arbeit geschieht und ist meiner Meinung nach die ökologisch wichtigste Arbeit, die momentan stattfindet.

Zudem sollten wir Anbaumethoden wählen, die die Humusschicht nicht zerstören und das Grundwasser nicht vergiften, die Erde nicht vergiften, sondern die Humusschicht wieder regenerieren. Den meisten von Euch ist das wahrscheinlich bereits bekannt, aber ich möchte darauf hinweisen, dass uns damals, als ich noch zur Schule ging, beigebracht wurde, dass es 500 Jahre braucht, um 2,5 cm Humusschicht aufzubauen. 500 Jahre wurde uns gesagt. Aber einige Landwirte und Viehzüchter schaffen das mittlerweile in 1 bis 2 Jahren, weil sie verstehen, was der Boden braucht und dass es eine Zusammenarbeit sein muss. Sie tun das durch ganzheitliche Weidehaltung von Rindern und Schafen, in einer Weise, die Herdentiere in der Natur nachahmt und beim Ackerbau durch Direktsaat ohne Bodenbearbeitung, so dass beim Anbau von Nahrungsmitteln Ökosysteme nachgeahmt werden. Das ist also die zweite Priorität.

Für mich hat es dritte Priorität, die Erde nicht mehr mit Pestiziden, Herbiziden, Giftmüll, radioaktivem Abfall, elektromagnetischer Belastung, pharmazeutischen Rückständen, Insektiziden usw. zu übergießen, weil dies so ist, als würde man seinen Körper ständig vergiften, und ich denke, dass der Rückgang von Insekten, Amphibien und Vögeln zu einen großen Teil daran liegt.

Wo ich lebe, gibt es jetzt ein Virus, vor dem die Menschen Angst haben, er wird EEE-Virus genannt. Jemand starb in Rhode Island, wo ich lebe, und deshalb wird der gesamte Staat besprüht, denn es wird durch Mücken übertragen. Eine Person ist gestorben und es wird der gesamte Staat mit Insektiziden besprüht, um die Mücken zu töten. Das ist die Mentalität, von der ich gesprochen habe: man findet einen Feind. Wenn es ein Problem gibt, sucht man sich einen Feind: man findet etwas, dass man töten kann. Es wurde also der ganze Staat mit Insektiziden besprüht und ich fragte mich: versteht ihr denn nicht, dass dadurch auch die Libellen getötet werden, die die Mücken fressen, dass ihr das Ökosystem durcheinander bringt, dass es nächstes Jahr, weil ihr das tut, noch mehr Mücken geben wird, dass die Vögel, die die Mücken fressen, vergiftet werden?

Aber aus der Mentalität heraus: die Öffentlichkeit hat Angst, es muss etwas getan werden, tut etwas, tut endlich etwas, sofort!, es ist dringend, es eilt, tut etwas – gibt man im Grunde genommen den Machthabern noch mehr Befugnisse für die Dinge, von denen sie ohnehin schon wissen, wie sie zu tun sind. Sie haben keine Ahnung von dem, was getan werden muss. Eine der Forderungen von Extinction Rebellion ist: sagt die Wahrheit, sagt die Wahrheit. Es ist allerdings so, dass sie die Wahrheit gar nicht kennen, sie kennen die Wahrheit einer lebendigen Erde nicht, sie sind sich wahrscheinlich der Wahrheit nicht bewusst, dass das Leben die Bedingungen schafft, die für das Leben förderlich sind.

Und das bringt mich zurück zu: entweder ist jede Forderung, die wir stellen, zu groß, weil die Machthaber nicht wissen, wie sie es machen sollen oder sie ist zu klein, weil, wenn wir sie dazu auffordern, etwas tatsächlich machbares zu tun, es nicht genug ist, nicht einmal ansatzweise genug. Ich glaube nicht, dass sie wissen, wie der Verbrauch fossiler Brennstoffe wirklich verringert werden könnte. Das ist eine Forderung, die einerseits zu groß und dennoch zu klein ist. Was wir wollen, ist viel mehr als das, ist eine größere Veränderung und gleichzeitig ist es zu groß, weil sie nicht wissen, wie sie das machen sollen.

Sollten sie zum Beispiel Steuern auf Kohlenstoff erheben, dann haben wir ein ganzes System, das untrennbar mit fossilen Brennstoffen verbunden ist. Schaut euch an,was in Frankreich passiert, wer dort leidet. Der Protest der Gelbwestenbewegung ist unter anderem auf die Erhöhung der Benzinpreise zurückzuführen. Diese Menschen sind nicht habgierig und böse, sie leiden, sie sind verzweifelt.

Daher muss sich das gesamte Finanzsystem verändern, das gesamte Wirtschaftssystem muss sich verändern. Das ist etwas, dass man nicht wirklich fordern kann: macht das! Es liegt nicht in ihrer Macht. Genau genommen sind sie viel weniger mächtig, als wir meinen.

Manchmal treffe ich Menschen in Machtpositionen und ich frage sie dann, warum sie nicht dieses oder jenes tun. Und sie entgegen mir: „Charles, ich bin auch Ihrer Meinung, aber es gibt da die Oppositionspartei, die Wertpapiermärkte und wenn mein Land etwas bestimmtes tut, dann reagieren die internationalen Finanzmärkte darauf negativ und unsere Zinsen steigen.“ Ich meine, sie fühlen sich nicht mächtig. Oder wenn man sich mit einem Unternehmensleiter unterhält, fühlt sich dieser ebenfalls nicht mächtig: „Meine Aktionäre, meine mittlere Führungsebene, meine Zulieferkette, die Märkte, die Verbraucher, die Preise…“ – sie fühlen sich nicht mächtig. Was ich sagen will, ist, dass wir nicht wissen, was zu tun ist, niemand weiß das – und dass es etwas Gutes ist, das nicht zu wissen. Viel besser jedenfalls, als zu denken, dass man weiß, was zu tun ist, obwohl man es eigentlich nicht weiß, sondern dass einem klar wird: wow, wir sitzen im selben Boot und wir wissen nicht, was wir machen sollen.

In gewisser Weise wissen wir schon, was zu tun ist. Wir wissen, dass wir die Landwirt-schaft auf eine andere Art betreiben können, die mindestens genauso viele Menschen ernährt und den Boden regeneriert und Leben wiederherstellt. Wir wissen, was zu tun ist, aber wie kommen wir dahin? Ich habe darauf keine Antwort und ich bin nicht hier, um Euch zu sagen, wie Eure Forderungen aussehen sollten. Meiner Meinung nach habt Ihr wahrscheinlich einen guten Ausgangspunkt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sie als Forderungen bezeichnet werden sollten. Für mich bedeutet eine Forderung, dass ich eine gewisse Macht über Dich habe. Etwas zu fordern bedeutet: tu das, ansonsten…! Mach das, anderenfalls werden Dir schlimme Dinge widerfahren.

Aber ist das wirklich die Lösung? Sind wir ihnen in puncto Macht überlegen, überlegen bezüglich der Fähigkeit, Gewalt zu verbreiten? Haben wir mehr Macht, können wir sie so einschüchtern, dass sie sich verändern? Oh-oh, wenn wir ihre Forderungen nicht erfüllen, oh-oh, dann werden schlimme Dinge passieren, oh-oh. Ist das wirklich der Plan? Wären sie böse, wäre das der einzig mögliche Plan. Wenn wir meinen, dass sie sich nie verändern werden, weil sie sich nicht verändern wollen, diese Scheißkerle, dass sie gierig sind, ihnen alles egal ist und sie nicht, so wie wir, ein Gefühl der Liebe verspüren, dann müssen wir dafür sorgen, dass sie sich verändern. Entweder durch die Prognose einer Klimakatastrophe oder durch Angst vor sozialen Unruhen, weil wir die Straßen blockieren werden und zu ihren Regierungsgebäuden aufmarschieren, um sie zu Fall zu bringen. Wenn sie völlig böse sind, ist das der einzig mögliche Plan.

Meiner Meinung nach kann das nur in die Verzweiflung führen. Wir kennen das Drehbuch: es werden Straßen blockiert und soziale Unruhen entstehen, die Polizei erscheint, jemand wird durch einen Polizisten verletzt, dann geraten die Menschen darüber in Empörung, der Schwarze Block tritt auf und so wird die Gewalt gerechtfertigt, weil der Staat ja gewalttätig ist und letztendlich wendet sich dann die Öffentlichkeit gegen Euch, aber Ihr fühlt Euch im Recht, bis zum Schluss meint ihr, im Recht zu sein – und nichts ändert sich. Wir kennen das alles schon und das Problem besteht grundsätzlich darin, dass die momentanen Machthaber – der Staat, die Unternehmen, die Banken, die Polizei, das Militär – einfach mehr Macht haben. Wenn Ihr gegen sie kämpft, werden sie zurückschlagen – und sie werden gewinnen.

Die Hoffnung liegt nicht darin, den Kampf zu gewinnen. Die Hoffnung liegt darin, zu erkennen, dass wir im selben Boot sitzen und dass – auf einer bestimmten Ebene – sie dasselbe wollen wie wir. Die Hoffnung liegt in einem Sinneswandel. Die Hoffnung liegt in einem Erwachen der Liebe für das Leben, der Liebe zu einem lebendigen Planeten, so dass die Menschen den Mut haben werden, die notwendigen Veränderungen auf allen Ebenen durchzuführen. Wir müssen erkennen, dass es für Politiker oder Manager Mut braucht, um auch nur einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen – ich nenne es übrigens nicht gerne Nachhaltigkeit, weil ich das, was wir momentan haben, nicht aufrechterhalten möchte, werde aber den Begriff vorerst verwenden – einen Schritt in Richtung Ökologie zu beschreiten, erfordert Mut. Es scheint undurchführbar, es wirkt beängstigend. Wie schafft man die Voraussetzungen für Mut, wie können sich die Menschen mit der Liebe verbinden, aus der Mut erwächst?

Mut ist Liebe, er erwächst aus der Liebe. Wie können wir Menschen wieder den Schmerz einer sterbenden Erde fühlen? Es geht nicht darum, schlechte Nachrichten zu vermeiden. Ich werde hier keine Antworten auf diese Fragen anbieten, ich weiß aber, das es die richtigen Fragen sind. Wie überwinden wir die Hindernisse, die uns davon abhalten, diese wunderschöne Erde zu lieben? Wie heilen wir die Traumata, die uns gefühllos gegenüber dem Schmerz anderer werden lassen – dem Schmerz anderer Wesen, nicht nur anderer Menschen? Wie überwinden wir die Gewohnheit, einander zu bekämpfen?

Ohne Frieden wird es keine Heilung geben. In einem Krieg denkt niemand über die Umweltschäden nach, es geht dann nur um militärische Ziele. Dasselbe gilt für jeden anderen Krieg, auch für die Polarisierung unserer Gesellschaften: wir gegen die anderen. Solange unsere Energie in „wir gegen die anderen“ gebunden wird, können wir nicht die Richtung ändern. Es ist, als wären wir auf einem großen Schiff und wir müssen, um die Richtung ändern zu können, uns alle zusammen in die Riemen legen und das Ruder herumreißen. Stattdessen sind es vielleicht ein Prozent der Menschen, die gemeinsam am Ruder drehen und alle anderen bekämpfen sich untereinander. Es ist unmöglich, die Richtung zu ändern, wenn wir uns gegenseitig bekämpfen. Das bedeutet, dass Friedensarbeit gleichbedeutend mit Umweltarbeit ist und Heilungsarbeit gleichbedeutend mit Umweltarbeit. Und zwar auf jeder Ebene der Heilung: soziale Heilung, psychologische Heilung, jede Art von Heilung. Gewaltfreie Kommunikation wäre hier ein Beispiel.

Um wieder auf den Klimawandel zurückzukommen: ich sehe ihn als ein Symptom unserer gesamten Gesellschaft, was bedeutet, dass sich alles verändern muss. Und nun könntet Ihr einwenden: Ja, das stimmt schon, aber damit können wir uns später befassen, denn jetzt geht es um ein 2-Jahres-Zeitfenster oder 5-Jahres-Zeitfenster – wie auch immer der Zeitraum sein mag – um die Kohlenstoffemission um X-Prozent zu verringern, ansonsten haben wir irreversible Wendepunkte überschritten und landen dann in einem unkontrollierbaren Teufelskreis und sind somit dem Untergang geweiht. Deshalb müssen wir all die andere Heilungsarbeit erst einmal zurückstellen und unser Augenmerk auf den einen, bedeutendsten Punkt richten, der wichtiger ist als alle anderen, nicht wahr?
Eine Angelegenheit ist wichtiger als alles andere, es muss sofort etwas getan werden, das entspricht einer Kriegsmentalität: der Feind steht vor der Tür, wir haben keine Zeit für Kunst, keine Zeit für Heilung, keine Zeit für Musik, keine Zeit für Liebe.

Es gibt da diese eine Sache, die wichtiger ist als alles andere, und wir kennen diese eine Sache, also schließ Dich dem Kreuzzug an. Ich misstraue dieser Denkweise. Es tut mir leid, dass so zu sagen und vielleicht sind einige auch darüber verärgert. Einige Menschen sind recht häufig darüber verärgert und sagen dann zu mir: „Charles, Du bist ein Klimaleugner. Du lenkst die Aufmerksamkeit von der wichtigsten Sache ab: die Welt zu retten.“ Es wurde schon viel Schaden angerichtet, um die Welt zu retten. Adolf Hitler glaubte, die Welt vor der größten Bedrohung seiner Zeit zu retten: der genetischen Degradation. Diese Vorstellung wurde übrigens in Amerika erfunden. In der Wissenschaft bezeichnete man 1920 die genetische Degradation einstimmig, beinahe einstimmig, als größte Bedrohung für die Menschheit. Und ich sage hier nicht, dass der Klimawandel mit Eugenik zu vergleichen ist. Was ich sage ist, dass wir bei jeder Ideologie, die behauptet, die wichtigste Ursache zu kennen und wir uns selbst zur Rettung der Welt beglückwünschen, etwas vorsichtig sein sollten.

In meinem Land gibt es Leute, die sich ihr ganzes Leben lang dafür einsetzen, Menschen aus dem Todestrakt zu befreien. In Amerika gibt es die Todesstrafe, die Hinrichtung, und manchmal werden unschuldige Menschen hingerichtet und es gibt Leute, Aktivisten, die versuchen, dieses System zu ändern. Ist das, was sie tun nicht wichtig, weil wir, wenn der Meeresspiegel um 20 Meter ansteigt, sowieso alle tot sein werden und sie deshalb ihre Energie nicht darauf verwenden sollten? Und was ist mit den Menschen, die versuchen für die Obdachlosen eine Unterkunft zu finden, Sozialarbeit leisten oder mit misshandelten Kindern arbeiten – ist nichts davon wichtig?

Auf einer bestimmten Ebene wissen wir, dass das globale Klima und das politische Klima und das soziale Klima und das psychische Klima, dass diese alle zusammenhängen. Und dass eine Gesellschaft, die ihre wehrlosesten Mitglieder ausbeutet, auch die schutz-losesten Orte der Erde ausbeuten wird, dass das alles miteinander zusammenhängt.

Ich wollte Euch nur darauf hinweisen, dass wir – bezüglich dieser Kreuzzugs-Mentalität, die Welt zu retten – vorsichtig sein und bedenken sollten, dass das alles so viel größer ist als das, was wir als Klimawandel bezeichnen. Dass es eine Revolution der Liebe ist und das jeglicher Dienst daran ein Dienst an allem ist, einschließlich des Klimas. Darauf zu vertrauen, dass wir Teil eines Prozesses sind, der unvorstellbar größer ist als wir selbst und den wir nicht verstehen können.

Ich frage mich gerade, wie viel tiefer ich hier gehen sollte. Für mich ist die Erde nicht nur lebendig, sondern die Erde hat ein Bewusstsein, die Erde ist ein vollwertiges Wesen, genauso wie ein Mensch. Dass die Erde uns gerade beobachtet und sich über uns bewusst ist, dass wir nicht alleine sind, dass die Sonne uns gerade genauso fühlt wie wir die Sonne, dass den Ereignissen unseres Lebens eine Intelligenz innewohnt. Manchmal erfährt man diese Intelligenz als Synchronizität – ein Eindruck, dass etwas vorherbestimmt war – als eine unerklärliche, verblüffende Erfahrung. Das ist nicht nur meine Auffassung, denn die meisten indigenen Völker hatten schon immer – und haben sie noch – die Überzeugung, dass alles aus Wesen besteht. Dass diese Bäume dort drüben Wesen sind, sie sind sich unserer bewusst, sie machen gerade eine Erfahrung.

Meine Geburtsreligion ist die Wissenschaft. Meine Geburtsreligion findet das lächerlich: das sind keine Wesen, das ist nur hölzernes Gewebe. Die Sonne ist kein Wesen, sondern nur ein großer Ball aus Wasserstoffgas, in dem eine Kernfusion abläuft und ich projiziere eine Wesenheit auf sie, aber das gibt es wirklich nur beim Menschen, die Erde ist ein totes Gebilde. Erkennt Ihr, wie das Teil des Problems ist: die Erde ist ein totes Gebilde? Wenn dem so ist, warum nicht unseren Nutzen maximieren, warum sie nicht in einen gigantischen Tagebau, in eine Müllhalde und einen Parkplatz verwandeln? Warum denn nicht, es ist doch nur ein Gegenstand. Das ist die Mentalität, die sich ändern muss. Das ist die Revolution, in der wir uns befinden: sie nicht nur als einen Gegenstand zu betrachten, sondern als lebendig und heilig und wertvoll. Etwas, das wir lieben können.

Und wenn ich mich verbunden fühle mit – nennen wir es eine größere Intelligenz, die Teil einer Welt ist, die sich auf natürliche Weise zu immer mehr Leben, immer mehr Komplexität hinbewegt und deshalb sind wir hier, um der Welt dabei zu helfen, immer lebendiger zu werden – wenn ich mich also mit dieser Intelligenz verbinde, dann muss ich nicht mehr alles beaufsichtigen und der Welt, die über keine Intelligenz verfügt, eine Intelligenz aufzwingen, einer Welt, die über keines dieser Dinge verfügt, eine Bedeutung aufzwingen, einen Verwendungszweck aufzwingen, eine Heiligkeit aufzwingen. Ich weiß, dass all das bereits vorhanden ist und ich kann danach lauschen und danach suchen und ich kann fragen, wie ich daran mitwirken kann, was ich jetzt tun kann und dass es eine Intelligenz gibt, die mir sagen wird, worin jetzt meine Aufgabe besteht. Sie spricht zu mir durch mein Herz, indem sie dafür sorgt, dass mir etwas sehr wichtig ist, dass sie mich dazu bringt, etwas zu lieben. Und dann weiß ich auch, was zu tun ist. Vielleicht ist es etwas Großes oder ich weiß, jetzt ist es richtig, mit einem Zelt hierherzukommen und auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. In einem anderen Moment ist es das richtige, meine kranke Mutter zu besuchen. Oder vielleicht ist es meine Aufgabe, jemanden aus dem Todestrakt im Gefängnis zu befreien.

Manchmal sagt der Verstand: ja, was Du da tust, hilft dabei, die Welt in Bezug auf den Klimawandel zu retten. Manchmal sagt der Verstand aber auch: Herz, was Du von mir verlangst, wird die Welt nicht retten, es wird überhaupt nichts Gutes bewirken. Worauf ich hinaus möchte ist, dass unser Verstand im Moment nicht so richtig versteht, wie die Welt funktioniert, denn unser Verstand ist auf Trennung konditioniert.

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich hier zu weit gehe, dass es vielleicht zu lang wird. Okay, ich habe nun schon sehr lange geredet. Mein Verstand ist besorgt, dass einige Menschen wütend auf mich sein werden, weil ich hier, auf diesem Klimakreuzzug, sage, dass vielleicht gerade diese Idee eines Kreuzzuges, eines Kampfes, diese Idee, die Welt retten zu wollen, dass das möglicherweise ein Teil des Problems ist. Ich fühle hier wirklich einen anderen Geist, denselben Geist wie, ich sagte es bereits, bei Occupy Wall Street. Tatsächlich ging es bei Occupy Wall Street nicht um die 99% gegen die 1%. Jedenfalls habe ich das dort so gesagt. Ich sagte, dass es für die 1% auch nicht funktioniert. Es funktioniert darum nicht, weil wir deshalb nicht hier sind, wir sind nicht deshalb hier auf der Erde geboren, um die 1% zu werden. Wir sind nicht deshalb hier geboren, um zu dominieren und zu kontrollieren. Wir sind geboren, um unsere Begabungen für etwas einzusetzen, das wir mehr lieben, als unser eigenes Leben.

Die Natur ist kein „Krieg aller gegen alle“, wie Rudolf Steiner es nannte, es ist kein Krieg von „jeder gegen jeden“. Ja, es gibt Konkurrenz in der Natur, aber viel wichtiger sind Kooperation und Symbiose. Jede Art in einem Ökosystem ist dazu da, diesem Ökosystem ein Geschenk zu machen. Eliminiert man eine Art, sind alle schwächer. Es ist eben nicht so, dass 20 verschiedene Vogelarten miteinander konkurrieren und wenn wir alle Rotkehlchen loswerden, es den anderen Vögeln dann besser geht, weil es weniger Konkurrenz gibt. Nein, jeder Vogel macht etwas ein bisschen anders und dadurch wird das Ganze lebendiger. Alle sind lebendiger, wenn einer lebendiger ist, jeder bringt ein Geschenk mit, und das gilt auch für uns selbst.

Das gleiche gilt für uns Menschen, für die Menschheit. Wir sind nicht der große Fehler der Natur und die Natur wird ohne uns nicht besser dran sein. Wir sind aus einem ganz bestimmten Grund hier. Wir kennen diesen Grund jetzt noch nicht, denn wir sind noch Kinder, als Spezies sind wir immer noch Kinder. Lasst es mich so sagen: als Massengesellschaft sind wir immer noch als Kinder zu betrachten. Ein Kind spielt und entdeckt seine Begabungen, es wird größer und größer und dann, als Teenager sieht es so aus, als sei dieses Wachstum unaufhaltsam. Es muss sich etwas ändern und dann kommt es zu einer Initiation. Nach dieser Initiation spielt man nicht mehr nur, sondern wird zu einem vollwertigen Mitglied des Stammes und setzt seine Begabungen zum Nutzen des Stammes ein. Die Menschheit ist dabei, genau diesen Punkt zu erreichen, an dem sie nicht einfach immer weiter wachsen wird. Wir sind fast fertig mit dem Wachstum, genau wie ein Teenager schon fast ausgewachsen ist. Wenn man sich Bevölkerungsstatistiken anschaut, zeigt sich eine rapide Verlangsamung des Wachstums der Weltbevölkerung. Wir werden noch zu meinen Lebzeiten das Bevölkerungsmaximum erreichen und dann, wahrscheinlich um 2050, wird sich die Weltbevölkerung stabilisieren und vielleicht sogar etwas zurückgehen.

Wenn ein Lebewesen ins Erwachsenenalter eintritt und aufhört, immer größer zu werden, findet eine andere Art von Wachstum, eine andere Art der Entwicklung, statt. In diese Phase treten wir gerade ein. Dazu gehört, dass unsere Begabungen und Ressourcen nicht mehr dazu verwendet werden, immer größer zu werden, sondern wir schließen uns dem Stamm, der Familie allen Lebens dieser Erde an und fangen an zu fragen: Was ist unsere Bestimmung? Warum sind wir hier? Was ist unsere Begabung? Warum sind wir geboren worden? Warum hat Mutter Natur uns das Leben geschenkt? Warum sind wir hier – das ist die Frage, die wir uns stellen müssen. Ich kenne die Antwort für die nächsten 300 Jahre: um den Schaden, den wir angerichtet haben, wieder gutzumachen. Das ist klar ersichtlich. Für die kommenden 10.000 oder 100.000 Jahre weiß ich es nicht. Wir sind noch sehr jung. Könnt Ihr Euch vorstellen, was aus uns in 100.000 Jahren werden kann, wenn wir uns von der Frage leiten lassen: Was ist unser Beitrag zu dem Stamm, der Familie allen Lebens auf der Erde, warum sind wir hier?

Nun, das gleich gilt für uns als Individuen: wir sind mit einer Begabung geboren worden. Deshalb sind auch die 1% nicht glücklich, deshalb funktioniert es auch für sie nicht wirklich. Reichtum, Besitztümer, Macht: all das ist ein Ersatz für das, was jeder Mensch wirklich möchte. Was wir wirklich wollen, ist, ein vollwertiges Mitglied des Stammes zu sein. Wir wollen unsere Begabungen zum Ausdruck bringen, wir wollen dazugehören, wir wollen uns hier zu Hause fühlen.

Ich könnte über viele Dinge sprechen. Ich überlege, was jetzt das wichtigste sein könnte. Ich werde diesen Vortrag sehr bald beenden. Also, ich bin sehr hoffnungsvoll. Ich verspüre keine Verzweiflung, die so viele in dieser Bewegung empfinden. Ich fühle sehr viel Trauer. Ich fühle sehr viel Schmerz, weil ich mir darüber bewusst bin, was auf dieser Erde alles passiert und ich das fühlen kann. Wenn ich in Verzweiflung geraten bin, ist mir später klar geworden, dass diese Verzweiflung eine Flucht davor war, die Trauer tatsächlich zu spüren. Verzweiflung übernimmt die Trauer und macht daraus eine Geschichte über die Zukunft, eine Geschichte, die besagt: wir sind verloren, es ist alles vorbei, es gibt keine Hoffnung. Aber das ist nur eine Geschichte und diese Geschichte beruht auf falschen Annahmen. Annahmen darüber, wie die Welt funktioniert, Annahmen darüber, was möglich ist, Annahmen darüber, wer mächtig ist, wie Veränderung geschieht. Wenn Ihr also verzweifelt seid, möchte ich, dass Ihr das versteht und es wieder auf die Trauer zurück-bringt. Das ist die Triebfeder hinter der Verzweiflung und kann in eine andere Richtung gelenkt werden.

Ich werde Euch einige Gründe nennen, warum ich hoffnungsvoll und optimistisch bin. Hoffnung ist keine Phantasterei, Hoffnung ist eine Vorahnung. Vorahnung bedeutet, etwas wahrzunehmen, was in der Zukunft liegt, etwas bezüglich der Zukunft zu erfühlen. Es ist die Zukunft, die in die Gegenwart hineingreift und uns berührt, das ist es, was Hoffnung ist. Es ist keine garantierte Zukunft, aber eine mögliche Zukunft und wir können spüren, dass das real ist. Ich werde Euch also 5 Gründe nennen, weshalb ich hoffnungsvoll bin. Der erste Grund ist, weil ich Erfahrungen gemacht habe, die aus der Zukunft stammen und sich im Moment des Erlebens völlig real angefühlt haben. Nicht als Abweichungen von der Realität, sondern als Zusicherung dessen, was kommen wird.
Der zweite Grund ist, weil ich in meinem Leben Erfahrungen gemacht habe, die, von meiner wissenschaftlichen Ausbildung her betrachtet, unmöglich sein müssten, die aber trotzdem passiert sind und mir klargemacht haben, dass das was mir als möglich vermittelt wurde, viel kleiner ist als das, was wirklich möglich ist.

Der dritte Grund: wie kommt es zu einer großen Veränderung? Es passiert durch einen Krisenprozess, dem Zusammenbruch einer Geschichte, einer Sichtweise, einem Selbstverständnis. Darauf folgt eine Zeit des Nichtwissens, ein leerer Raum und dann die Geburt von etwas neuem. Das passiert auch bei einer Initiation und das passiert gerade jetzt. Das ist der dritte Grund.

Der vierte Grund: das seid Ihr, die ich hier vor mir sehe. Wie kann ich pessimistisch sein, wenn ich mich auf die Göttlichkeit und die verfügbare Kraft einstimme. Wenn Ihr verzweifelt seid, könnt Ihr folgendes tun: sucht Euch jemanden und versucht, das Göttliche in ihm zu finden.

Und der letzte Grund, der damit zusammenhängt, ist: wenn ich Euch anschaue, sehe ich auch Leben. Das Leben, das sich nicht aufhalten lässt. Wenn man diesen gesamten Park hier nehmen und mit 1 Meter dickem Beton überdecken würde und ihn dann in Ruhe ließe, wäre er in 100 oder 200 Jahren wieder wunderschön. Die natürliche Tendenz dieses Universums richtet sich zum Leben hin. Das Leben bricht überall hervor. Ich wuchs in dem Glauben auf, dass das natürliche Bestreben des Universums auf Entropie, auf Devolution ausgerichtet ist und dass sich Ordnung nur durch Anstrengung, durch Kontrolle aufrecht erhalten lässt. Tatsächlich aber entsteht überall Ordnung, entsteht überall Organisation, entsteht überall Leben. Das Universum ist voll des Wunsches nach immer mehr Lebendigkeit und wir können das nur für eine gewisse Zeit unterdrücken, denn das natürliche Bestreben ist auf das Leben gerichtet, das Universum ist auf unserer Seite, das Leben ist auf unserer Seite.

Was ich also wirklich zu sagen versuche ist: lasst es uns annehmen, lasst es uns erkennen, lasst es uns akzeptieren, dass wir Teil eines Universums sind, das immer lebendiger wird, dass die Erde immer lebendiger wird und dass wir das Leben in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen. Dass wir verstehen, dass wir – jeder von uns – eine einzigartige Begabung haben, und dass wir deshalb hier sind, um diese in den Dienst des Lebens zu stellen. Damit wir unsere Gesellschaft auf das Leben und nicht mehr länger auf den Tod ausrichten. Damit nicht jede neue Generation in einer Welt leben muss, die, im Vergleich zur vorangegangenen Generation, immer toter wird. Jetzt ist der Wendepunkt. Alles was wir tun, sollte ein Schritt hin zum Leben sein. Das ist die Revolution, dass alles, was wir tun, ein Schritt hin zu mehr Leben ist.

Ich danke Euch.


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Kommentare
  • heike
    Antworten
    https://www.nzz.ch/international/das-coronavirus-stoppt-den-klimawandel-nicht-ld.1553304

    Ein schöner Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung.

    Und eine kurze Zusammenfassung meinerseits:

    Infolge des Lockdowns aufgrund des Corona-Virus rechnen Experten der International Energy Agency (IEA) mit dem stärksten Rückgang an CO2-Emissionen, den es weltweit je gegeben hat (schätzungsweise 2,6 Milliarden Tonnen).

    Das entspricht einem Rückgang um 8 Prozent in Bezug auf das Vorjahr. Um die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen – und damit die gefährlichen Folgen dieser zu begrenzen – ist eine jährliche Senkung des weltweiten CO2-Austoßes um 7,6 Prozent notwendig.

    Weltweit kommen noch immer 80 Prozent der verbrauchten Energie aus fossilen Quellen. Leider lösen sich Treibhausgase nicht einfach auf, sobald man damit aufhört, sie auszustoßen.

    Um das Klima zu schützen, ist nicht ein zeitweiliges Herunterfahren der Wirtschaft sinnvoll, sondern ein Umbau der Infrastruktur. Zum einen sollten Technologien wie die wasserstoffbasierte Energiegewinnung weiterentwickelt werden, zum anderen wird das Entnehmen von Kohlendioxid aus der Atmosphäre (carbon capture and storage) als sinnvoll empfohlen. Die Forschungen dazu benötigen dringend Forschungsgelder. Solar- und Windstrom seien so günstig wie noch nie zuvor und sollten genutzt werden.

    Nach Angaben der IEA sind 70 Prozent der Investitionen im Energiebereich direkt oder indirekt durch Regierungen gesteuert. Politik hat also einen Einfluss auf  die Wirtschaft.

    Hier noch ein paar Zitate (es lohnt sich aber das Lesen des gesamten Artikels):

    „Manche argumentieren, man könne von der Corona-Krise etwas für den Klimaschutz lernen, von der Erfahrung, dass Gesellschaften schnell und verantwortungsbewusst handeln können. Allerdings gibt es große Unterschiede: Sars-CoV-2 ist ein schwieriges Problem, aber kein komplexes: Ein Virus breitet sich durch Tröpfcheninfektion aus, für manche ist es tödlich. Bilder von überfüllten Spitälern gehen um die Welt. Die Gefahr ist einfach zu begreifen. Die Unsicherheiten sind groß, doch sie nehmen mit der Zeit ab.

    Beim Klima sind die Verbindungen zwischen Ursachen und Folgen viel komplexer. Man weiß  beispielsweise, dass die Erderwärmung schon jetzt Dürren und heftige Wetterereignisse wahrscheinlicher macht, aber man kann die Feuerkatastrophe in Australien nicht direkt und monokausal darauf zurückführen. Auch die Zeithorizonte sind ganz andere. Bei der Klimaerwärmung geht es um Jahrzehnte, das Coronavirus hat sich in wenigen Wochen vom kaum bekannten Erreger zum Auslöser einer alles lahmlegenden Pandemie entwickelt.

    Das macht es schwieriger, die Erderwärmung als konkrete Gefahr zu identifizieren. Und während die Pandemie weitgehend jedes Land für sich bekämpfen kann, hängt beim Klima die ganze Welt zusammen: Einsparungen wie Versäumnisse wirken sich immer global aus, zuallererst treffen sie Menschen im Süden, die sich schlechter anpassen und schützen können.“

    Was die Krisen dennoch gemeinsam haben: Sie zeigen, dass die Natur nicht nach Belieben beherrschbar ist und dass unser Wirtschaftssystem gegenüber natürlichen Gefahren mitunter sehr verletzlich ist. In beiden Krisen braucht es Erkenntnisse der Wissenschaft. Und in beiden Krisen zählt die Zeit: Wer früh in die Vermeidung von Risiken investiert, kann am Ende Kosten sparen.

    Die Klimawissenschaftlerin Sonia Seneviratne nutzt eine Corona-Metapher, um den Unterschied zwischen 1,5 und 2 Grad Erderwärmung zu erklären: «Im Klimasystem gibt es Kipp-Elemente, ab denen sich die Folgen für das Leben auf der Erde auf einen Schlag verschlimmern: wie überfüllte Spitäler in der Corona-Krise. Wann genau das passiert, können wir nicht sagen. Aber wir wissen, es passiert bei einer Erwärmung von 2 Grad sehr viel wahrscheinlicher.»

     

    Also: die Lösung der Klimaherausforderung wird in der Entwicklung adäquater Technologien liegen. Die Weichen müssen in der Politik, in den Regierungen gestellt werden.

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