Youtube-Videos zur Göttinger Friedenspreisverleihung weisen nach: keine Auszeichnung für jüdische Antisemiten!

 In Friedenspolitik

Vorgestern, am Samstag, den 9. März, wurde in Göttingen der Friedenspreis an die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden“ verliehen – trotz der Widerstände vom Göttinger Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD), von Universitäts-Präsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel und der Sparkasse Göttingen, die kurzerhand den Preisverleihern eine bereits zugesagte Spendenunterstützung in der Höhe von 2.000,- Euro entzog. Es dürften rund 500 Menschen an dieser Preisverleihung teilgenommen haben – Juden, Israelis, viele nichtjüdische Deutsche, Araber, Palästinenser, Schwarzafrikaner. Welch wunderbares Zeichen der Gemeinschaft von Menschen über vielerlei Grenzen hinweg! Im Saal bzw. in den Nebensälen, in die alles zeitsynchron übertragen wurde, gab es keinerlei Störungen – allerdings war erstmals für die Göttinger Friedenspreisverleihungen Polizeischutz vonnöten. 

Lediglich draußen, auf der Straße vor der Galerie “Alte Feuerwache”, in der diese Preisverleihung letztlich stattfinden konnte, waren rund 50 Gegendemonstranten aufgezogen. Nahezu absurd – angesichts der Menschen”mischung” im Saal – ein Transparent mit der riesigen Aufschrift “Gegen Antisemitismus” (ca. 3 Meter breit). Darunter in etwas kleinerer Schrift ein Zitat von Paul Spiegel, dem ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland: “Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder“. Womit – ‘natürlich’ – wir alle im Saal gemeint waren. Geht’s noch absurder?

Unter den unten angegebenen Links können HdS-Leserinnen und HdS-Leser den gesamten Verlauf der Preisverleihung nacherleben in der Gestalt von vier Youtube-Videos. Mag sich ein jeder und eine jede selber ein Bild davon machen, ob es sich um eine „antisemitische“ Veranstaltung gehandelt hat oder nicht. Menschen, die sich in Aggressionen verrannt haben gegen diese Auszeichnung der völkerversöhnenden „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ oder sich in diese Gegnerschaft haben hineintreiben lassen von unverantwortlicher Stimmungsmache, werden wir mit diesen vier Dokumenten sicher nicht bewegen können, ihre Gegnerschaft aufzugeben gegen diese Preisverleihung. Vielleicht aber werden wir einige Menschen von der Angst befreien können, dass am vergangenen Samstag in Göttingen „Antisemitismus“ mit einem Friedenspreis ausgezeichnet worden ist. Wichtig – und entlastend! – dürfte als vor allem für unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger diese Dokumentation der gesamten Veranstaltung sein.  Holdger Platta



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