Ypsilon über Richard Wagners Musik
Ypsilon wurde befragt, was er von Richard Wagners Musik halte. Ypsilon dachte einige Zeit nach. Hätte Wagner die pubertäre Unruhe des Cherubino komponieren können, dieses „Non so più“ aus dem „Figaro“ Mozarts? Hätte er Beethovens „namenlose, namenlose Freude“ komponieren können, diese vollkommen individuelle Jubelmusik von Leonore und Florestan aus dem „Fidelio“? Hätte er die grenzenlose Einsamkeit der Violetta aus Verdis „La Traviata“ komponieren können, dieses „Addio del passato“ an der Grenze zur Stille und zum Verstummen?
Ypsilon dachte an die beiden mächtigen Marschthemen Richard Wagners aus dessen „Meistersingern“, er dachte an den mächtigen „Walkürenritt“ aus dem „Ring des Nibelungen“ und an die mächtige Weltuntergangsmusik nach der Ermordung Siegfrieds in der „Götterdämmerung“ und antwortete schließlich: „Mir scheint, Wagners Musik ist nur großartig, wenn sie großartig ist.“
(Holdger Platta)