Das bin ich

 In FEATURED, Medien, Peter Fahr, Politik

Die digitale Zivilisation begünstigt die analoge Barbarei. Die Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche wird energisch betrieben. Sind wir ihr schutzlos ausgeliefert? Wie reagiert die Seele auf die virale Wirklichkeit? Ein provokanter Text des Poeten und Schriftstellers Peter Fahr.

Ihr Sehnsüchtigen, Sanftmütigen, Harmoniebedürftigen wollt mich über die Droge Internet belehren? Ihr Sensiblen und Strahlenmüden wollt mir weismachen, dass das World Wide Web meine Seele verwunde, flimmernd in meine fragile Aura eindringe und sie zerstöre? Ihr Naturalisten und Puristen wollt behaupten, Algorithmen machen mich zum Touchscreen-Junkie? Big Brother ist watching you! Wie töricht von Euch, die digitale Revolution zu verteufeln! Was versteht Ihr denn schon vom Internet? Was wisst Ihr denn schon von meinen verdunkelten Tagen und lichten Nächten, wo ich mich vergesse und entdecke, verliere und vergewissere, wieder vergesse und neu vergewissere und wieder entdecke! Wo ich das eintönige, langweilige, ernüchternde, entmutigende und verängstigende Einerlei des Augenblicks überwinde und eintauche in bunte Sphären und wunderbare Welten, in denen ich über mich hinauswachse und größer und größer und mächtiger und mächtiger werde. Wo alle Zellen meines Körpers explodieren und sämtliche Fasern zerreißen, wo die mäandernden Gehirnwindungen zuckend anschwellen und Milliarden und Abermilliarden von Synapsen zischend verglühen. Im brandschwarzen Cyber-Raum der Tage erfahre ich das ultimative Ichgefühl, im gleißenden Laptop-Spot der Nächte ergründe ich das Mysterium des Universums. Virtuality is reality. Ich bin 0 und 1, 1 und 0 und 1 und 0 und 0 und 1 und 1 1 und 0 0 und 0 1 0 und 1 0 1 und 0 0 1 0 1 und 1 1 0 1 0 0 1 und mehr und noch mehr und noch viel mehr – bis zum Urknall, den expandierenden Galaxien und kollabierenden Schwarzen Löchern und wieder zurück und wieder vorwärts und so weiter ad infinitum, perpetuum mobile und sowieso und überhaupt …

Mädchen

Das bin ich, die Ethernet-Prinzessin und Influencerin. Ich betreibe den Blog wie ein Model auf dem Laufsteg. Wie hip bin ich denn? Ich liebe es, mich zu producen, auch auf Instagram und Facebook, vor dreitausendfünfhunderteinundsiebzig Followern. Wollt Ihr mich liken? Mein Heer von Freunden ist mir fremd, weder kenne ich die Namen noch erkenne ich die Gesichter. Doch was wäre ich ohne Freunde? Wer ist schon gerne fubar – fucked up beyond all repairs – total im Arsch? Ihr erst zeugt mich viral und ich setze Tweets ab und ziehe durch Hashtags und teile mein Leben mit Euch. Klkrkl – Küsschen links, Küsschen rechts, Küsschen links. My friends, ich knuddel Euch so feste. Jaihab17jaubtvnaina? – Ja, ich heiße Anna, bin siebzehn Jahre alt und bin total verrückt nach Abkürzungen, Ihr nicht auch? Und wisst Ihr mal nicht weiter und macht Dauerstress, dann gebe ich vier Buchstaben ein: gidf – Google ist Dein Freund. Einer mehr. Frag ihn, er weiß alles. Thx – Thanks. Täglich hänge ich mit meinen zwei Liebsten im Chatroom ab. Megali, Coolina und ich, Annitex. A: (zu M) hallöle. M: hi und wünsch nen schönen sonntag. C: einen guten. A: (zu M) gen wir in die kitchen raffaelo mampf? M: (zu A) keine gute ernährung. C: (zu A) salami is mir lieber knuff. A: (zu C) kotzikübel ich mag kein tier essen. M: och, da gibt es bestimmt andere leckere sachen grins. C: Yolo. M: (zu C) warum guckste mich denn so skeptisch an Coolina? A: was tragt ihr wunder? C: ein geiles teil schwarz. M: bluse. A: pyjama. genieß die rhe …gg. C: vorschlag: bewegt eure elefanten körper her! M: (zu C) elefanten? C: (zu M) mist: eleganten. A: lol. passt nix. M: smile. meine mam wacht. A: (zu M) kopfschüttel. Und so zwitschern wir munter weiter, drei fröhliche Vögelchen, bis uns die Kehle kitzelt …

Junge

Das bin ich, der Stalker und Cyber-Mobber. Habt Ihr mich gefragt, ob ich leben will? Ich werde gezeugt, wachse zum Säugling heran und plumpse hinaus in die bitterkalte Welt. Shocking blues. Und so geht es weiter, Familie, Freunde, Schule … und ich habe keine Chance. Der Kopf brummt mir wie ein Bienenvolk. Das Schicksal ist ein Bumerang – wirf ihn fort, er kehrt zurück. Ihr Schleimer, Streber und Jasager beschuldigt mich, undankbar zu sein? Ich solle aufhören, den eigenen Schatten auf andere zu werfen. Was für ein Blödsinn! Lieber in der Sonne stehen statt im Schatten anderer. Sonnenschein wärmt, Sun ist fun. Als ich Jenny auf Facebook kennen lerne, ist sie gerade vierzehn. Meine wahre Identität verberge ich vor der niedlichen Kleinen, der ich mittels Instant-Messaging den Schmus bringe, bis sie ein Bild ihres Busens postet. Hemmungslose Bitch! Nur zum Spaß drohe ich, den Post via WhatsApp an ihre Schulklasse zu senden, wenn sie mir nicht ein Bild ihrer Lenden schenkt. Was sie dann, freizügig wie sie ist, umgehend tut. So komme ich auf den Geschmack, sie zu flamen und zu blamen und zu zwingen: 1n8wu – One night with you. Wir vereinbaren ein Treffen, Jenny lässt sich willenlos abschleppen, im Hotel vernasche ich sie. Und filme ein bisschen. O sugarbabe! Das Video, auf dem natürlich nur sie zu sehen ist, stelle ich ins Netz und sende den Link an sämtliche Adressen ihrer Klasse. Folgt ein Shitstorm, der sich gewaschen hat. Der Klassenchat wird zur Schlachtbank: Fu Cyber-schlampe! Du blöde ziege phreak! Lmao – laughing my ass off. Omg. Ich schick den clip deiner mutti. Du hast ja den gw! So ne süße maus! Plonk – Hau ab, kindskopf! Jenny wechselt den Wohnort und die Schule. Ich versorge die neue Klasse mit allem Nötigen. Jetzt geht das Tamtam wieder los, ärger als beim ersten Mal. Mein Teenie fällt ins virale Delirium, geht in Therapie und kommt in die Psychiatrie …

Mann

Das bin ich, der Nerd und Hacker der sichersten Clouds. Morgens nach wirrem Wälzen und Wachen fahre ich zur Arbeit in Eure Welt der Hungerkinder und Fluchtfamilien, der Gletscherschmelze und des Plastikmülls, der aussterbenden Tiere und schrumpfenden Regenwälder. In Eure Welt der Ersten, Zweiten, Dritten, Vierten Welt. In Eure Welt der Angst. Was ich verkenne, lähmt mich; was ich benenne, grämt mich; was ich erkenne, beschämt mich. Das Klima: eine Katastrophe. Die Atmosphäre: Eine Gaskammer. Das Atemholen: Ein Laster. Eure Welt: Ein Brand – und ich mag nicht löschen. Stumpf und bleiern kehre ich abends in mein Studio zurück, den Mittelpunkt meiner Milchstraße. Hier sitze ich vor dem Rechner und träume von einem, der träumt, dass er träumt. Ich surfe lustvoll im Cyber Space, niemand hält mich auf. Ihr Schwächlinge und Feiglinge wollt mir einreden, ich zapple im feinmaschigen Netz einer Spinne, die mich mit ihren klebrigen Fäden fessle? Ihr Ahnungslosen! Was sich nicht gehört, gehört denen, die es denken oder tun. Ich bin das Biest, berauscht von der Schönheit der Lüge, ich bin die Spinne! Spiderman! Gefragt sind Inspiration, Fantasie und Kreativität. Brillante Social Bots verbreiten meine Fake News mit Lichtgeschwindigkeit bis in die fernsten Winkel des Planeten, die digitalen Träume peitschen ungehindert durchs Netz. Jede Scheinwahrheit, jede Halbwahrheit verstört Euch mehr und verschafft mir lindernde Genugtuung. Zur Abwechslung schalte ich Attac-Clips. Und die vielen Träume verwandeln sich in einen wunderbaren, herrlich dekadenten Collective Dream …

Frau

Das bin ich, die Ökonomin und Fan der Künstlichen Intelligenz. Mit stetem Fleiß arbeite ich mich hoch: Primar- und Sekundarschule, Handels-lehre, Matura, Studium der Wirtschaftswissenschaften, UBS-Traderin, Brokerin für Privatkunden. Die Börse ist mein Vergnügungspark, seine Schaubuden, Schiffschaukeln und Fahrgeschäfte sind die Märkte. Der globale Handel – ein irrlichterndes, rauschendes Fest! Meine Augen liebkosen die Zahlentabellen … The Swatch Grp 316.70 +6.53%, Novartis N 92.62 + 1.82%, BB ADAMANT MEDTECH T Cap LU0433846515 +Perf. 26.88% Perf. (CHF) +23.04%, Sojabohnen 9.9475 +0.51%, Weizen 5.1575 +3.83%, Ölpreis (Brent) 61.76 +5.25%, Gold 1 Kg 39‘525.00 +0.91% … Was hat vier Buchstaben und ist allmächtig? Geld. Das ist die Wahrheit. Ihr Alternativen und Naiven schimpft mich die personifizierte Gier? Ihr zetert mit erhobenem Zeigefinger und moralinsaurer Miene, auf die Kapitalisierung der Arbeitskraft folge jene der Seele. Ihr Anmaßenden, Missgünstigen, Missionarischen, die Ihr die Hosen gestrichen voll habt! Die Angst vor der Angst ist die Angst vor der Wahrheit. Und die tanzt auf dem Rücken der Rückständigen. Ich habe mir immer gesagt: Was trennt dich vom Erfolg? Die Grenzen – überschreite sie! Algo-Trading heißt das Zauberwort. Schon ein Drittel des Wertpapierhandels wird von automatischen Computerprogrammen gesteuert. Innert Millisekunden entscheiden Algorithmen über Timing, Preis, Volumen und Zeitpunkt der Orderaufgabe, sie erleichtern damit Market Making, Inter-Market Spreading, Arbitrage, Trendfolgemodelle und Spekulationen. Und ich glaube daran, dass uns die Erforschung der Künstlichen Intelligenz den Weg ins pekuniäre Paradies weisen wird …

Mensch

Das bin ich, der Gamer und Joystick-Krieger. Ich sitze in einem Container in der Wüste von New Mexico, einem auf 17 Grad runtergekühlten, fensterlosen Cockpit der US-Luftwaffe. Es riecht nach Duftspray „Frische Wäsche“. Neben mir ein Kamerad, vor uns 14 Screens und vier Tastaturen. Hey, ich bin der Todesengel der Schattenkriege! Der Operator der General Atomics MQ-9, ich töte per Knopfdruck – mehr als 10 000 Kilometer entfernt. Auf die Hellfire-Raketen meiner Drohnen ist Verlass, sie vollstrecken das Urteil ohne Anklage und Gerichtsverfahren. America first and forever! Ihr Drückeberger, Pazifisten und Vaterlandsverräter bezichtigt mich der digitalen Verwahrlosung? Ihr demonstriert Plakate schwenkend vor dem Stützpunkt: „Wer siegen will, hat schon verloren!“ „Nieder mit der digitalen Barbarei!“ My God, wie hirnrissig! Es gilt, den Feind zu eliminieren. Der Monitor zeigt ein flaches Haus in Masar-i-Scharif, aus Lehm gebaut, mit einem Stall für Ziegen. Als der Abschussbefehl kommt, markiert der Kamerad mit einem Laser das Dach. Ich löse am Joystick aus. Die Drohne feuert eine Rakete ab, noch 16 Sekunden bis zum Einschlag. Herzrasen. Adrenalin. Infrarot-Bilder, übertragen per Satellit. Die Momente vergehen wie in Zeitlupe. Noch sieben Sekunden. Kein einziger Taliban zu sehen. Noch drei Sekunden. Ein Kind läuft um die Ecke. Ich sehe ein Leuchten, das Gebäude explodiert. Das Kind ist verschwunden. Eingestürzte Wände, Trümmer, Steine, Staub. War es ein Kind? Vielleicht war es ein Hund … Macht Töten krank, fragt Ihr? Macht Töten süchtig? Törichte Fragen! Der Tod ist würdevoll und still, auch wenn er mit Explosionen auftritt. Der Lärm verhallt, sobald seine Hand die Menschen berührt. Sein Blick aus dunklen Augen ist ein schützender Mantel. Der Tod kommt als Freund, die Menschen dürfen ihm vertrauen. Wer lebt, muss sterben – nur der Tod ist unsterblich. Unsterblich und ewig wie Gott. Ist Gott nicht tot, sondern Tod? Vielleicht ist die Totenstille nach der Explosion Gottes Atem …

Ich

Ihr Sehnsüchtigen, Sanftmütigen, Harmoniebedürftigen wollt mich über die Droge Internet belehren? Ihr Sensiblen und Strahlenmüden wollt mir weismachen, dass das World Wide Web meine Seele verwunde, flimmernd in meine fragile Aura eindringe und sie zerstöre? Ihr Sehnsüchtigen, Sanftmütigen und Harmoniebedürftigen: Das bin ich.

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  • heike
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    Ich glaube, der Fehler ist, mit allen reden zu wollen. Irgendwie sind Menschen ja auch vernunftbegabte Wesen, die sich überlegen können, welches Angebot sie nutzen und welches nicht. Ist ja nicht jeder ununterbrochen im Internet unterwegs. Auch wenn die Suchtkomponente durchaus hoch ist. Man hat relativ leicht Erfolgserlebnisse, Dopaminausschüttungen und muss sich der etwas faden oder überfordernden (je nachdem) Realität nicht stellen. Im Internet kann einen niemand direkt angreifen, man sitzt gemütlich in seinem Sessel und schwadroniert vor sich hin. Wenn man den Ganzkörperkontakt mit der Realität im analogen Leben einmal verloren hat, wird dieser zu einer Herausforderung, der man oft lieber ausweicht.

    Zu Silvester habe ich einen schönen Film im Fernsehen angeschaut, der davon handelte, wie Menschen in einem Raumschiff im Weltall sitzen, die Erde ist nach irgendeiner Katastrophe unbewohnbar geworden – und als dicke Eier in Sesseln durch die Gegend schwirren, in Watte gepackt werden und eingelullt werden. Und nur ein altmodischer Roboter besitzt noch so etwas wie ein menschliches Herz und freut sich, als auf der Erde wieder etwas Grün erschienen ist. Jedenfalls war das ein schöner Film, auch wenn ich die Einzelheiten jetzt nicht so genau wiedergeben kann. Wenn man einmal so auf seiner Wattewolke schwebt, dann tauscht man diese nicht gern ein gegen eine Realität, die anscheinend keinerlei Sicherheit bietet.

     

     

  • heike
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    Ich glaube, man sollte immer ein richtiges Leben haben, dann kann man die Internetkommentare auch besser einordnen. Jeder sieht die Welt etwas anders, und das ist auch gut so. Ich schreibe hier zum Beispiel gerne, weil ich mich nicht so gut unterhalten kann und einen Gesprächspartner vermisse. Früher, als ich noch mehr Leute um mich hatte und vor allen Dingen jemanden, zu dem ich Vertrauen hatte, da hat mir gereicht, über was wir uns so unterhalten haben. Jetzt reicht mir nicht, worüber ich mich mit den Menschen um mich herum unterhalten kann.

    Andererseits ist es irgendwie auch so, dass man immer das Gefühl hat, die anderen Menschen, die man so trifft, wüssten was man im Internet geschrieben hat. Das wiederum erschwert mir eine ungezungene Kontaktaufnahme. Und auf diese Weise entsteht ein Teufelskreis, der es noch schwerer macht von der Schreiberei zu lassen.

     

  • heike
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    Kübra Gümüsay beschreibt in ihrem Buch “Sprache und Sein” sehr schön und genau, was mit uns derzeit passiert:

    “Es passiert schleichend. In einer veränderten, digitalen Welt, in der die alten Regeln des politischen Diskurses nicht mehr greifen, büßen wir unsere Vieldeutigkeit und Widersprüchlichkeit ein. Denn die Kontexte, in denen wir jeweils andere Facetten unserer Persönlichkeit ausleben – Arbeit, Freund*innenkreise, Freizeit, Familie -, verschmelzen zu einem einzigen Raum und die verschiedenen Aspekte unserer Persönlichkeit erstarren zu einer einzigen Identität. Was wir öffentlich schreiben, teilen und tun, kann von der Familie, dem Arbeitsumfeld, den Freund*innen, den Bekanntschaften und Fremden gelesen werden. Wie aber können unter den Bedingungen der digitalen Öffentlichkeit das Kindische und das Reife in uns, das Verletzliche und Selbstbewusste, das Professionelle und Schwache, das Rationale und Irrationale zugleich existieren, wenn es kein Vergessen gibt, wenn alles für immer auffindbar bleibt, als wäre unsere Vergangenheit auch unsere Gegenwart? Wie können wir unser Selbst noch gestalten, wenn wir in der Identität gefangen sind, die der Spiegel des Internets uns zeigt?

    In dieser neuen Welt der Unfreiheit wächst eine polarisierte Diskurskultur, die kaum Raum für Positionen jenseits es Lagerdenkens lässt. Das Internet kehrt die hässlichen Seiten unserer Gesellschaft sichtbar hervor. Es macht den Hass sichtbar, der zuvor nur für die direkt Betroffenen sichtbar war. Scheiß Ausländer! Du Schlampe! Es ist eine kurze Begegnung, jemand raunt Ihnen diese Worte ins Ohr, und niemand außer Ihnen beiden kann es bezeugen. Dieser flüchtige Moment, in dem der Hassende seinen Hass dem Gehassten offenbart, findet im Netz einen Echoraum, wiederholt sich, radikalisiert sich – und manifestiert sich so zu einer dauerhaften Öffentlichkeit. Der Hass wird zur neuen Normalität.”

    Ich habe darüber nachgedacht, wie das Gefühl des Hasses im Menschen entsteht. Es ist das starke Verstehen und Empfinden, dass einem selbst etwas entrissen wird, das zuvor zu einem gehört hat, es ist das Vorliegen einer starken Verletzung des eigenen Herzens oder des Herzens von Menschen, die einem selbst Nahestehen, mit denen man in Liebe verbunden ist, welches Hass auf die Ausüber dieser Verletzung auslöst.

    Allerdings wird sehr oft Hass auf  bestimmte Personengruppen projeziert. Zum Beispiel: finde ich (oder eben: jemand) in meinem Leben keinen Freiraum,  werde ständig von meiner Frau/meinem Mann drangsaliert, habe aber nicht mehr die Kraft, mich dagegen zur Wehr zu setzen, kann dann aber meiner Wut in einer Gruppe Ausdruck verleihen, die Hass gegen z.B. Ausländer belobigt und als Heldentat feiert…  So werden Unschuldige zu Opfern eines Hasses. Sie haben anderen nichts getan und werden trotzdem gehasst.

     

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