Die Grenzgänger: Hyperions Schicksalslied (Hölderlin)
Friedrich Hölderlin (1770-1848) wurde im März vor 250 Jahren geboren. Wir haben eigentlich Hölderlin- und Beethoven-Jahr. Die Band “Die Grenzgänger” widmet dem Dichter ein wahrhaft außergewöhnliches CD-Projekt. Denn die Gedichte Hölderlins wirken oft infolge ihrer vielen mythologischen Anspielungen verrätselt und scheinen durch ihren Rhythmus nicht für die Liedform geschaffen. “Hyperions Schicksalslied” aus dem Roman “Hyperion” handelt vom schweren Schicksal der Menschen im Vergleich zu den leichtlebigeren Göttern. Beide Gruppen sind auch musikalisch bei den “Grenzgängern” deutlich voneinander unterschieden. Die eindrucksvollen Bilder stammen aus Fritz Langs Stummfilm “Metropolis”. Das Thema des Gedichts wird so auf das Thema “soziale Spaltung” übertragen. HdS-Rezensent Alexander Kinsky (siehe Alexanders Album-Tipp der Woche) schuf zu der Aufnahme eine anspruchsvolle multimediale Interpretation, die auch wichtige Stationen der Hölderlin-Rezeption auf HdS (ja, die gab es!) miteinbezieht.