Gegen das Vergessen
Schon viele Jahre konnten wir in den alternativen Medien solche Appelle lesen: Der Fall Julian Assange geht uns alle an. Die Art, wie er behandelt wird, ist ein Anschlag auf die freie Presse als Ganzes. Journalisten, die aus Bequemlichkeit über Assange schweigen, tragen mit dazu bei, dass man ihnen ihre geistige Existenzgrundlage entzieht: die Freiheit, die Wahrheit zu sagen – auch und speziell, wenn sie für Mächtige unbequem ist. Jetzt, seit der Corona-Krise, sehen wir, wie kritischer Journalismus massiv behindert oder unmöglich gemacht wird, wie man versucht, Journalisten durch Jobverlust und Rufmord abzustrafen, wie sich eine luftdichte Decke des Schweigens über die Medienlandschaft legt. Julian Assange lebt noch, auch wenn er vorsätzlich vergessen wird. Er wird noch immer gequält und schikaniert. Er braucht noch immer unsere Hilfe und Solidarität – auch damit der freie Journalismus nicht ganz ausstirbt. Jens Fischer Rodrian
In Zeiten, in denen nichts sicher zu sein scheint, in denen Angst geschürt wird und die Menschen einseitig informiert werden, schwinden Empathie, Solidarität und die „Fähigkeit, Ungerechtigkeit auf das Tiefste zu empfinden“, erschreckend schnell. Sie weichen der Bequemlichkeit und dem Wunsch nach vermeintlicher Sicherheit.
Ich musste in den letzten 18 Monaten oft an Julian Assange denken. Jetzt erst verstehe ich, wie es passieren konnte, dass jemand, der sich der Suche nach der Wahrheit verpflichtet hatte, eingesperrt, gedemütigt, gefoltert und einem schleichenden Tod überlassen wird.
Zugegeben, wir sind in Deutschland noch nicht an dem Punkt. Wenn ich aber an all die mutigen Journalisten denke, die sich in solch unsicheren Zeiten, in denen jede nicht regierungskonforme Meinung schnell zum Todesstoß für die eigene Karriere werden kann, trotzdem kritisch äußern und als Folge diffamiert werden, Ihren Job verlieren, oder deren Konten gekündigt werden, rate ich zu äußerster Vorsicht. Wehret den Anfängen! Einige haben das Land schon verlassen oder sind dabei, sich auf unbestimmte Zeit zu verabschieden.
Immer wieder gibt es mutige, aufrechte Kollegen ihrer Zunft, die sich für Julian einsetzen und sich um seine sofortige Freilassung bemühen. Aber es sind zu wenige. Der Druck der Bundesregierung auf die Verantwortlichen ist praktisch nicht existent. Der Einsatz von Journalisten der Öffentlich–Rechtlichen für seine Freilassung ist überschaubar. Zu wichtig scheinen die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den Staatenlenkern der verantwortlichen Regierungen zu sein, zu unwichtig ist das Einzelschicksal eines Mannes, der uns die grausame Wahrheit völkerrechtswidriger Kriegseinsätze vor Augen geführt und dabei alles auf eine Karte gesetzt hat.
Er war gut genug dafür, die Schlagzeilen zu füllen, die Auflage der Zeitungen zu steigern und deren Sensationsgier zu befriedigen. Jetzt ist er für viele, die sich selbst in Szene setzten, sich an der Brisanz seiner Informationen aufgeilten und bereicherten, keinen Cent mehr wert.
Wir sind angetreten um zu zeigen, dass es sich wieder einmal um eines der schlimmsten Menschheitsverbrechen handelt – das Vergessen.
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Jens Fischer Rodrian ist Künstler, freier Publizist und Aktivist. Er arbeitet u.a. als Kreativ Direktor und Musiker der Blue Man Group, schreibt Filmmusik und war von 2012 bis 2019 auf Tour mit Konstantin Wecker. 2017 erschien sein erster Gedichtband „Sich kurz fassen – ach“, 2019 folgte das Spoken Word Album „Wahn & Sinn“. Im Moment produziert er den Sampler PROTESTNOTEN.
Seit 2020 ist er im Widerstand gegen die Maßnahmen der Bundesregierung bzgl. der Causa Corona und veröffentlichte mehrere Songs und Artikel u.a. auf Rubikon, Hinter den Schlagzeilen, Club der klaren Worte, 1bis19. Erist Mitglied der Partei dieBasis und in den Fachausschüssen Kunst & Kultur sowie in der Podcast AG aktiv. Er lebt mit seiner Familie in Berlin
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Und wenn es noch so viel Mut bedeuten kann, wegen der Kriminalisierung durch das Regime –
man MUSS anklagen !
Die Künstler sind da ganz besonders gefragt, weil sie die Öffentlichkeit erreichen,
aber es muss auch für Jeden sonst gelten.
Wenn die Wahrheit nicht mehr ausgesprochen werden darf, weil ein Unrechtsregime das befiehlt und man das befolgt, dann ist die Gerechtigkeit verloren !
Genauer betrachtet geht es längst um Befehlsverweigerung.
Die Notwendigkeit des Widerstandes ist schon derart umfassend, dass man gar nicht mehr anders kann, in jeder Hinsicht schon.
Ich hoff sehr dass nun endlich eine Widerstandskultur entsteht, nie war diese notwendiger.
Und sei es nur das unerschrockene Maul-Aufmachen, weil viele gar keine andere Möglichkeit haben, so ist es dann doch auch Widerstand.
Der Ungehorsam ist es, wer gehorcht kann nicht verändern.
Im Auftrag des Putsch-Regimes gegen die Bevölkerung hat die sowieso Politische Staatsanwaltschaft nun gegen dieBasis zugeschlagen, war schon zu befürchten, Basisdemokratie im Aufwind ist der gefährlichste Feind der Diktatur, zugleich eine Gefahr für Impfregime.
https://2020news.de/staatsanwaltschaft-erfurt-macht-selbst-vor-bundestagskandidaten-nicht-halt-sechs-hausdurchsuchungen-gleichzeitig-wegen-sensationsurteil/
Aus diesem furchtbaren Anlass heute Abend noch ein live-stream mit dem Corona-Ausschusses.
( ob auf der sSite der Basis oder des Auschusses ist mir noch nicht bekannt, ich suche selbst noch )