Gespräch mit einem Nahrungsmittel (2/3)

 In FEATURED, Kurzgeschichte/Satire, Roland Rottenfußer

2. Teil: Plötzliche Enthüllung. Was wäre, wenn eine überlegene außerirdische Spezies uns einfangen und „Menschenhaltung“ praktizieren würde? Würden sie uns gut behandeln – oder doch eher so, wie wir mit Tieren umgehen? Wir können nur hoffen, dass die in dieser Satire ausgebreitete Vision niemals Wirklichkeit wird. Zunächst aber keimt in der unglücklichen Liebesgeschichte unseres Helden Hoffnung – doch ein grauenhaftes Geheimnis wird den beiden Gefangenen enthüllt…  Roland Rottenfußer

Nach einem unruhigen Tag und einer Nacht wurde mir Patrizia von unseren Bewachern wieder gebracht. Schon auf den ersten Blick sah ich, dass sie gesundheitlich vollständig wiederhergestellt war. In meiner ersten Freude wollte ich sie umarmen, aber sie hatte etwas Strenges in ihrer Ausstrahlung, das eine solche Intimität zu verbieten schien. Sie redete auch nicht über ihren Ausflug in den Veterinärstrakt des Zoos. Vorbeugend stellte ich mich eher darauf ein, dass Patrizia nach ihrer Genesung wieder „die Alte“ war, also mir gegenüber kalt und abweisend. Ich kannte sie schon gut genug, um zu wissen, dass ich sie auf keinen Fall auf unsere kleine, keusche „Romanze“ während ihrer Krankheit ansprechen durfte. Sie hätte das als Anspruchshaltung empfunden und deshalb noch mehr zugemacht.

Am Abend jedoch – ich sah gerade zum vierten Mal eine Aufzeichnung des Musikantenstadels an – stand Patrizia plötzlich neben meinem Fernsehsessel. Sie war vollkommen nackt. „Schlaf mit mir!“, sagte sie. „Jetzt!“ Hektisch schaltete ich den Fernseher aus und starrte sie an. Obwohl wir viele Monate zusammenlebten, hatte sie es immer vermieden, sich mir so zu zeigen. Abgesehen von einem ziemlich großen Muttermal unter der linken Brust war Patrizia makellos. Ich musste vor Schreck so lange den Atem angehalten haben, dass ich plötzlich nach Luft rang. „Warum? Jetzt auf einmal?“, stieß ich hervor. „Es muss dich nicht interessieren, warum“, meinte sie kühl. „Entscheidend ist: Ich erlaube dir, mit mir zu schlafen. Das wolltest du doch immer, oder?“ „Ja schon, aber … das erscheint mir merkwürdig. Ich habe doch genau gespürt, dass du nicht auf mich stehst. Es muss doch irgendeinen Grund dafür geben!?“ Ich glaube, ich zögerte nur deshalb vor der Schwelle, weil ich Angst bekam: vor einer Explosion körperlichen Glücks, die plötzlich für mich zum Greifen nah war.

Patrizia musste mein Zögern als Weigerung verstanden haben. Deshalb sagte sie: „Also gut, wenn du es wissen willst. Ich fürchte nur, hinterher vergeht dir der Appetit.“ Sie setzte sich nun auf das Sofa, mir gegenüber, noch immer nackt. Ich drehte meinen Sessel zu ihr hin und saß starr da. Der Besuchertunnel zwischen uns war heute besonders dicht bevölkert. Die haarigen Gesichter mit den neugierigen Augen drängten sich neben- und übereinander an die Glaswand, als ahnten sie, dass sie heute einem außergewöhnlichen Schauspiel würden beiwohnen können. Patrizia fasste sich jetzt mit der Hand an die Brust und drückte eine kleine Fleischwulst zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen. Dann packte sie sich an den Hüften und am Po und sagte: „Unser Fleisch. Das ist es, was sie wollen. Sie essen uns.“

„Was?“ Ich brauchte eine Weile, um zu realisieren, was sie eben gesagt hatte. „Ich habe es auf der Veterinärsstation von anderen Patienten erfahren“, fuhr Patrizia fort. „Sie wissen es aus erster Hand, weil sie dort waren. Es ist wahr: Die Ynxx essen Menschenfleisch. Sie betreiben so etwas wie industrielle Massenmenschenhaltung. Was für uns die Schweine oder Kühe sind, sind für sie Menschen. Deshalb gibt es so viele Berichte über Entführungen durch Außerirdische. Sie machen auf der Erde Jagd auf uns, bringen uns hier her und züchten neue Menschen.“ Ich brauchte eine Weile, um mich zu fangen. „Ich kann das einfach nicht glauben“, sagte ich. „Die Ynxx scheinen sensible Wesen zu sein. Sie müssen doch so etwas wie eine Gewissen haben.“ Auf meiner Zunge lag noch der Geschmack des kalten Schweinebratens, den ich zum Abendessen mit Brot verzehrt hatte. Mir wurde übel.

„Wenn du es nicht glaubst, fragen wie sie doch selbst“, sagte Patrizia. Sie hüllte sich in eine Decke und trat zum Panoramafenster, wo draußen noch einer unserer Wärter herumstreifte. Sie klopfte an die Scheibe, und tatsächlich schien der Wärter zu reagieren. Wenige Momente später trat er im Astronautenanzug durch die Schleuse in unser Wohnzimmer. „Sie verstehen doch unsere Sprache, oder?“, redete ihn Patrizia forsch an. „Dann beantworten Sie uns bitte diese Frage: Stimmte es, dass Ihre Spezies Menschenfleisch isst?“ Über das Gesicht des Wärters ging etwas, was wie ein Grinsen wirkte. Wortlos packte er eine Brotzeittüte aus seiner Seitentasche, entfernte das Papier und enthüllte eine Art Hamburger, wie sie von den Ynxx gern gegessen werden. „Was glauben Sie, was das ist?“, fragte die schnarrende Stimme aus dem Sprachkonverter. Und dann – mit einem genüsslichen Blick auf Patrizias bloß gelegte Schultern: „Ich glaube, dass das Weibchen ausgezeichnet schmecken würde.“

„Gehen Sie jetzt bitte“, sagte Patrizia nervös, und zum Glück folgte der Ynxx ihrer Aufforderung sofort. Ich rannte auf die Toilette, um mich zu übergeben. Als ich zurückkam, saß meine Partnerin wieder auf dem Sofa, diesmal aber in eine Decke eingehüllt. „Verstehst du jetzt, warum wir miteinander schlafen müssen?“ „Schlafen … müssen!?“, wiederholte ich, schwer von Begriff. „Na, das ist doch offensichtlich“, erklärte Patrizia genervt. „Die meisten Menschen sind auf diesem Planeten einzig zu dem Zweck, den Ynxx als Nahrung zu dienen. Dass wir beide im Tierpark gelandet sind, ist ein Sechser im Lotto!“ „Mag sein, na und?“ „Begreifst du denn immer noch nicht? Sie haben uns hier im Tierpark zusammen gesperrt, ein Männchen und ein Weibchen? Was meinst du, was die wollen? Wir sollen uns paaren und Junge kriegen. In den Ynxx-Gazetten erscheint dann ein Foto: Menschenweibchen im Zoo wirft niedliches Junges. Wir müssen mindestens so viele Kinder kriegen, wie es braucht, um uns zu reproduzieren. Immer neue Tierpark-Menschen von der Erde zu entführen, ist für die bestimmt teuer und aufwändig. Züchten ist viel einfacher.“

Ich war nachdenklich und traurig geworden und hätte nicht einmal sagen können, woran es lag: an der unfassbaren Grausamkeit einer Menschen fressenden außerirdischen Spezies oder daran, dass Patrizia offenbar nur mit mir schlafen wollte, weil sie musste. „Und du glaubst, sie erwarten, dass wir miteinander schlafen. Und wenn wir sie enttäuschen, werden wir in die Fleischproduktion überstellt!?“ „Genau so ist es. Wir haben schon Monate vergeudet, und nie hast du Anstalten gemacht, dich mir zu nähern. Die halten uns für schlechte Zuchtmenschen.“ „Moment“, sagte ich, „du hast mich die ganze Zeit spüren lassen, dass du sexuell nicht an mir interessiert bist. Wenn wir jetzt Ärger kriegen, ist es wohl eher deine Schuld.“ Aber Patrizia wollte das nicht einsehen. „Du hättest es wenigstens mal versuchen können“, sagte sie trotzig. „Der Riesenrüsselspringer-Bulle drüben war da weniger zimperlich!“

Wie so oft verstand ich die Frauen nicht mehr. Aber meine Brust war zum Zerspringen angefüllt mit einer schönen, traurigen Zärtlichkeit. „Das heißt, du willst Kinder mit mir, Patrizia – eine Familie!?“ Sie zog ihre Stirn in strenge Falten. Diese Art der Anrede war ihr sichtlich unangenehm. „In gewisser Weise, ja. Schau, es ist so gut wie unmöglich, dass wir je wieder die Erde sehen. Wir werden hier zusammen sein, vielleicht unser Leben lang, ob wir wollen oder nicht. Dieses Gefängnis ist unsere einzige reale Perspektive, und wir können bei guter Pflege noch 30 oder 40 Jahre hier leben. Die Alternative ist Schlachthaus. Da sollten wir doch alles tun, um es uns gut gehen zu lassen. Natürlich, mit einem anderen Mann hätte mir das mehr Spaß gemacht. Zum Beispiel der Seminarleiter, den ich im Auffanglager kennen gelernt habe, der hätte mir gefallen. Sei nicht böse! Ich weiß, ich war oft kalt zu dir, und das tut mir leid. Du bist nun mal nicht der Typ Mann, der mich auf Anhieb erregt. Aber jetzt hab ich dich mal, und wahrscheinlich kriege ich keinen anderen mehr.“

Patrizias Stimme war jetzt wieder so sanft und begütigend wie manchmal während ihrer Krankheit. Und wieder hatte sie diesen unwiderstehlichen Blick eines verwundeten Tiers, das darum bittet, dass man es schont und tröstet. „Und wenn es schon sein muss“, sagte sie, „bin ich doch froh, dass es mit jemandem ist, den ich wenigstens – ein bisschen mag.“ Es fiel ihr sichtlich schwer, das auszusprechen. Ich fragte nicht mehr weiter und schaute sie nur an. Patrizia ließ ihre Decke wie in Zeitlupe von den Schultern gleiten und ging wortlos ins Schlafzimmer. Als ich ihr folgte, lag sie ausgestreckt auf dem Bett. Es sah eher aus wie die Vorbereitung zu einem autogenen Training, nicht wie eine Einladung zum Sex. Ich entkleidete mich zitternd und legte mich zu ihr. Es war dunkel im Schlafzimmer, wodurch das grelle Licht in der Besucherröhre, in der sich nun immer mehr Zuschauer tummelten, noch aufdringlicher wirkte.

„Ich kann das so nicht“, sagte ich verzweifelt, nachdem ich eine Weile hilflos mit meinem Ding herumhantiert hatte. „Nicht, wenn die zuschauen!“ „Mann, versuch es doch noch mal!“, fauchte Patrizia. „Angeblich hast du doch Monate lang sehnsüchtig auf diesen Moment gewartet.“ Sie machte aber keine Anstalten, ihre passive Körperhaltung zu verändern. Sie lag da, als wolle sie sagen: Mach schon, bringen wir’s hinter uns. „Du könntest dich vielleicht etwas mehr bewegen“, sagte ich nervös. „Oder mich küssen.“ Patrizia stöhnte entnervt auf: „Diese Anspruchshaltung!“ Dann drehte sie sich umständlich zu mir um. Ihr Gesicht war nur noch eine Handbreit von meinem entfernt, so dass ich ihren Atem spüren konnte. „Na gut, bevor wir beide im Schlachthof landen …“ Überfallartig küsste sie mich. Sie hatte dabei aber eine seltsame Art, als wolle sie die Liebesszenen in kitschigen Filmen parodieren. Es war, als ob sie in Anführungszeichen küsste. Obwohl sie dabei zwischendurch ein Gesicht machte, als hätte sie auf eine Zitrone gebissen, begann sich bei mir endlich etwas zu regen. Es war der Durchbruch. Da ich oben lag, vergaß ich die Blicke der Ynxx-Besucher, die sicher interessiert waren, die Paarungsgewohnheiten der Zoomenschen zu studieren. Ich tauchte ein, und nun ging alles ganz schnell – zu schnell, um all das einlösen zu können, was sich meine Fantasie von diesem Augenblick versprochen hatte.

Ein Durchbruch war es nicht nur für dieses eine Mal. Obwohl Patrizia beim Sex immer noch neben sich zu stehen schien, musste ich sie um Wiederholungen unserer ersten Begegnung nicht lange bitten. Wir taten es oft und meist auf ihre Initiative hin. So dauerte unser Sex mit der Zeit länger, er wurde tiefer und schöner. Patrizia gab es nicht zu, aber verstohlen registrierte ich gewisse Signale, die zeigten, dass es auch ihr gefiel. Manche Frauen können ihre Sexualität einschlafen lassen, als hätte es sie nie gegeben. Erwachen sie dann, wundert man sich, wie sie je ohne Sex leben konnten. Ich fand es vernünftig, dass sich unsere Paarungszeit auf die fruchtbaren Tage beschränkte. Dass dies aber für monatlich 25 Tage zutraf, war eine biologische Anomalie bei Patrizia. „Heute ist es günstig“, sagte sie bei jeder Gelegenheit. „Ich bin extrem fruchtbar.“ Und: „Wir wollen doch nicht im Schlachthof enden.“

Wenn wir gerade nicht im Bett waren, behandelte mich Patrizia sachlich, als wolle sie mich nicht in der Illusion wiegen, wir wären jetzt ein Liebespaar. Es war fast, als gäbe es zwei Patrizias: die nicht sehr leidenschaftliche, aber willige Geliebte im Schlafzimmer und die gleichgültige Fremde im Wohnzimmer. Ich hütete mich, zu versuchen, ihr ihre Geheimnisse zu entlocken. Das hätte nur eine Abwehrreaktion hervorgerufen. Ich vermutete aber, dass es Frauen schwer fällt, sich an den Vater ihrer Kinder nicht auch seelisch bis zu einem gewissen Grad zu binden. Und immerhin betrachtete sie mich als zukünftigen Vater ihrer Kinder. Was es bedeuten konnte, wenn „wir“ nicht schwanger wurden, wagte ich nicht, mir auszumalen.

Einmal abends, als es wieder Zeit für unseren rituellen Sex wurde, saß ich lange am Bettrand, von meinen Gedanken völlig absorbiert. Patrizia kannte das gar nicht an mir. Normalerweise war es nicht allzu schwer, mich zu verführen. „Was hast du?“, fragte sie mit der wissenden Milde einer lange verheirateten Ehefrau und streichelte mich am Arm. „Findest du es eigentlich richtig?“, fragte ich. „Was?“, fragte Patrizia. „Wir zeugen ein Kind, um uns selbst zu retten und liefern es als Frischfleisch an die Ynxx aus. Tun das gute Eltern? Ich habe mir manchmal ein Kind gewünscht zuhause auf der Erde. Ich hatte nur niemanden, mit dem ich eins haben wollte. Als guter Vater, meinte ich, müsse man es doch vor allen Gefahren beschützen. Und was tue ich jetzt? Mit seiner Geburt setzten wir es einer entsetzlichen Gefahr aus.“

Patrizias Gesicht wurde für einen Moment hart. „Wer sagt uns denn, dass auf der Erde bessere Bedingungen herrschen? Wir waren ein halbes Jahr nicht mehr dort. Ich glaube, heute ein Kind zur Welt zu bringen, bedeutet immer, es Mächtigen zur Verwertung auszuliefern – Menschen, die in ihm nicht mehr sehen als Material, um daraus Gewinn zu schlagen. Wer das für sein Kind nicht will, sollte sich sterilisieren lassen.“ Patrizia umfasste meinen Arm und drückte ihre Wange an meine Schulter. „Aber es ist doch gar nicht sicher, dass unser Kind in die Fleischproduktion kommt. Die meisten Zootiere verbringen ihr ganzes Leben in ihrem Gehege. Niemand tut ihnen was.“ „Ist es das, was du dir für unser Kind wünschst: lebenslange Gefangenschaft – im günstigsten Fall?“, wandte ich ein. „Zootiere werden versorgt und müssen sich nicht um ihren Lebensunterhalt kümmern“, sagte Patrizia. „Das ist mehr als viele Menschen auf der Erde von sich behaupten können. Geht es dir denn nicht gut hier mit mir?“ „Doch.“

Ohne mich anzusehen, sprach Patrizia seltsam entrückt. „Manchmal erscheint ein Menschenleben von außen gesehen sinnlos. Aber auf eine geheimnisvolle Weise hat es dann doch Bedeutung. Das Farbenspiel des Sonnenuntergangs über dem Rüsselspringerkäfig, eine gute Mahlzeit, einige Begegnungen mit dir – selbst wenn ich in meinem ganzen Leben nichts anderes erlebt hätte, wäre es mir dann lieber, gar nicht geboren zu sein? Hat uns die Freiheit draußen denn immer glücklich gemacht? Ich glaube, dass Gefangenschaft etwas tief Beruhigendes hat. Vielleicht wählen deshalb so viele Menschen die Unfreiheit, mit oder ohne Käfig. Draußen werden wir von der Vielzahl unserer Optionen gejagt. Nur, wenn alle Alternativen wegfallen, kommt die Seele zur Ruhe.“

Ich musste Patrizia erschrocken angeblickt haben, denn ich war philosophische Diskurse von ihr nicht gewöhnt. „Unsere Tochter – nehmen wir an, es ist eine Tochter – wird nie mit dem Mann zusammenleben können, den sie liebt“ sagte ich. Und mit einem bitteren Tonfall fügte ich hinzu: „Genau wie ihre Mutter. Ist das nicht entsetzlich traurig?“ Patrizia lachte und schaute mich mit einem ihrer unwiderstehlich vieldeutigen Blicke an: skeptisch, amüsiert und zugleich begütigend. „Manchmal folgt das Zusammenleben auf die Liebe, und manchmal ist es eben auch umgekehrt“, sagte sie.

Bevor ich über diesen etwas verdrehten Satz nachdenken konnte, küsste sie mich und zog mich aufs Bett. Ich wollte diese Ahnung von etwas unaussprechlich Süßem nicht zerstören, indem ich es überdeutlich artikulierte. Obwohl sich zwischen Patrizia und mir, wie bei einem alten Ehepaar, schon erste Abnützungserscheinungen bemerkbar machten, glaube ich, ich habe sie noch nie so sehr geliebt wie an diesem Abend.

 

Anzeigen von 2 Kommentaren
  • ert_ertrus
    Antworten

    Erinnert irgendwie an Kurt Vonneguts Slaughterhouse Five (nur dass die Trafamaldorianer weniger böse Absichten mit Montana Wildhack und Billy Pilgrim hatten …)

  • Volker
    Antworten

    (…) stand Patrizia plötzlich neben meinem Fernsehsessel. Sie war vollkommen nackt. „Schlaf mit mir!“, sagte sie

    Ei, Teil II fängt schon gut an, also: Fernseher ausschalten, Kleider vom Leib reißen und den wissbegierigen Ynxxis hautnah aufzeigen, was putzige Erdlinge unter Nachhaltigkeit verstehen.

    Dann packte sie sich an den Hüften und am Po und sagte: „Unser Fleisch. Das ist es, was sie wollen. Sie essen uns.“

    Na und, Fleischeslust halt. Unser Held steht ja auch auf Patrizias Hüften und mehr, möchte sie mit Haut und Haaren vernaschen (ich hab’s gelesen!), was ist so merkwürdig daran, wenn Verstand nach unten sinkt und Gene Programm abspulen.

    Was für uns die Schweine oder Kühe sind, sind für sie Menschen.

    Der betriebswirtschaftliche Vorteil liegt klar auf der Hand: Ynxxis wissen, dass westliche Erdlinge gut im Futter stehen; solche Fleischklöpse braucht man erst gar nicht zu mästen, was wiederum den Ynxx-Planeten schützt. Ynxxis ist durchaus bewußt, dass Fleischklöpse ihre fetten Gene an nachkommende Klopsgenerationen weitervererben, hierbei evolutionstechnische Genverstärkungsprogramme wirken, um Erdlingsfleischklops-Bestände zu optimieren, und so weiter und sofort – einfach genial, kein Ynxx stirbt den Hungertod.

    „Du hättest es wenigstens mal versuchen können“, sagte sie trotzig. „Der Riesenrüsselspringer-Bulle drüben war da weniger zimperlich!“

    Im Versuchslabor? Ich ahne schimmes. Unser Held verzweifelt gerade an seiner biologisch-notwendigen Ausstattung, nach neuer Studie dreizehn Zentimeter im Durchschnitt, also völlig normal. Erdlinge vergleichen sich ständig mit Riesenrüsselspringer, werden dabei depressiv, ihr Leistungsverhalten sinkt und sinkt, bishin auf Hartz 4-Niveau – ohne weitere Teilhabe.

    „Ich kann das so nicht“, sagte ich verzweifelt, nachdem ich eine Weile hilflos mit meinem Ding herumhantiert hatte.

    Aber hallo, ein Softporno ist das hier nicht mehr, dazu noch auf HdS – schrecklich.

    🙂

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