Klimaverträgliches Frühableben

 In FEATURED, Kurzgeschichte/Satire, Roland Rottenfußer

Die Erde liegt im Fieberdelirium. Tausende Tier- und Pflanzenarten sterben, die Meeresspiegel steigen, ganze Landstriche werden unbewohnbar… Sehr lange wird das alles nicht mehr gut gehen. Und wer ist schuld an der ganzen Misere? Der Mensch! Was uns zu der Schlussfolgerung bringt, dass die Erde mit weniger Menschen besser dran wäre. In der Theorie ist das im Grunde allen klar. Nur: Welche Konsequenzen sollte man daraus ziehen? Unsereins ist ja sensibel und tut schwer mit Mord. Wir sind ja keine Staatschefs oder Militärs. Der Held dieser Geschichte zieht seine ganz eigene Schlussfolgerung aus dem Dilemma – und die ist erbarmungslos logisch.
Satire: Roland Rottenfußer

Seit dem 2. Juli 2020 ist der 55-jährige Rainer Thor spurlos verschwunden. Rainer stand unserem Magazin als Leser, Autor und Gelegenheitsbesucher in unserem Verlagshaus nahe, hatte aber schon längere Zeit nichts mehr von sich hören lassen. Er schrieb keine Leserbriefe mehr und kam auch nicht mehr zu unserem jährlichen Autorentreffen. Zum Schluss kündigte er sogar sein Abo. Niemand wusste, warum. Nachfragen per E-Mail gingen ins Leere. Wir vermissten ihn, dachten aber dann auch irgendwann nicht mehr an ihn. Auf meinen letzten Kontaktversuch antwortete mir dann überraschend Rainers Frau, Ursina Bützner-Thor. Sie berichtete kurz, dass ihr Mann seit einigen Tagen als vermisst gemeldet sei. Der Grund für sein Verschwinden sei bisher nicht restlos geklärt, ein Abschiedsbrief, den er hinterlassen habe, lasse jedoch das Schlimmste befürchten.

Auf Nachfrage gab Frau Bützner-Thor an, die sarkastischen, abgrundtief pessimistischen Tiraden Rainers hätten sie schon seit einiger Zeit mit Sorge erfüllt. Ihr Mann sei vor allem durch sein andauerndes „Menschheits-Bashing“ unangenehm aufgefallen. Z.B. habe er in Gesellschaften, wenn die Rede auf Krieg kam, geäußert: „Gott sei Dank, dann sind’s wieder ein paar weniger.“ Sie und ihre Gäste hätten dies aber eher als liebenswert-skurrile Kostproben seines bekannterweise schwarzen Humors gewertet. Ernsthaft habe sie nicht an eine Suizidneigungen ihres Mannes geglaubt. Der Brief, der per E-Mail an einen engen Freund geschickt worden sei, lasse jedoch nur diesen Schluss zu. Nachdem die polizeilichen Ermittlungen ohne Ergebnis abgebrochen werden mussten und die Ehefrau des Vermissten ihr Einverständnis gegeben hat, veröffentlichen wir Rainer Thors Brief an dieser Stelle im vollen Wortlaut. Dieser Texte kann verstörende Passagen enthalten. Wer sich derzeit sich in psychisch labilem Zustand befindet, sollte von der Lektüre absehen.

Abschiedsbrief von Rainer Thor, 03.07.2020

Regen Sie sich nicht zu sehr auf, wenn Sie das lesen. Das erhöht Ihren CO2-Ausstoß. Der jährliche CO2-Ausstoß des Menschen beträgt zwischen 168 und 2040 Kilogramm. Der eine Wert gilt für den Ruhezustand, der andere bei körperlicher Dauerbelastung. Irgendwo dazwischen rangieren Sie bei übermäßiger psychischer Erregung. Also ruhig und regelmäßig atmen. Wenn Sie schon unbedingt atmen müssen.

Mein letzter Atemzug. Es klingt tragisch und ist es vielleicht auch – zumindest für die wenigen Menschen, denen an meiner Erdenexistenz wirklich etwas liegt. Für meine Frau wird es hart. Sie hat bis zum Schluss um mein Leben gerungen und mir versichert, wie sehr sie mich liebt. Letztlich hat sie aber wohl nie wirklich geglaubt, dass ich es tun würde. Meine Frau und ein paar Freunde – die sind die Verlierer. Ansonsten aber überwiegen die Vorteile meines Dahinscheidens in der Summe bei weitem. Im Endeffekt sind nur Tote klimaneutral.

Mein letzter Atemzug, das bedeutet auch, dass ich kein weiteres CO2 mehr über die Atemluft ausstoße. Noch stoße ich ja aus, vielleicht sogar ein bisschen mehr als sonst, weil ich doch ein bisschen Angst davor habe, was mir bevorsteht. Jetzt, da ich hier sitze und dies schreibt, stoße ich CO2 aus: jetzt! Und wieder: jetzt! Und wieder: jetzt!

Kinder habe ich ja keine. Zum Glück. Ich habe mich sterilisieren lassen. Seid unfruchtbar und vermindert euch, muss heute die Parole lauten. Meiner Frau habe ich das verheimlicht, es hätte sie gekränkt, weil sie alles so persönlich nimmt. Das wären nur wieder kleine CO2-Ausstoßer. Am Anfang brauchen sie noch wenig mit ihrem eingeschränkten Atemvolumen und dem geringen Ressourcenverbrauch. Etwas Baby-Nahrung, frische Windeln – ansonsten kaum etwas. Aber aus kleinen CO2-Ausstoßern werden große. Sie werden klimaschädliche Bedürfnisse entwickeln genau wie ich. Dann fängt das Ganze von vorne an. Und Kinder können ihre eigenen Kinder bekommen. Ja aus meinen Lenden hätte ein ganzes Geschlecht hervorgehen können, das sich lawinengleich über den Erdball ausbreitet: hunderte, tausende, abertausende CO2-Ausstoßer. Ein Alptraum, und es wäre alles meine Schuld gewesen. Es ist schlimm genug, dass ich selbst existiere. Noch.

Meine Freunde haben mir schon vorgeworfen, ich wäre zu negativ. Ich verstehe gar nicht, warum. Sie sehen in mir einen zweiten Mephisto: „Drum besser wär’s, wenn nichts entstünde“. Unsinn: Diese Schöpfung ist wunderbar, bezaubernd. Man muss das präzisieren: Drum besser wär’s wenn kein Mensch entstünde. Auch wenn viele jetzt über die neue Wolfsplage lamentieren oder über ein paar von Bibern angenagte Baumstämme. Alles Kleinkram. Der Mensch ist der eigentliche Problembär. Es gilt jetzt wissenschaftlich als sicher, dass der Homo sapiens den Neandertaler ausgerottet hat, das Mammut und das prähistorische Riesenbeuteltier Diprotodon. Lange bevor es Handfeuerwaffen gab und Chemie auf den Feldern. Einfach durch sinnlose Brandrodung und übermäßige Bejagung. Das mag Ihnen wie eine Bagatelle erschienen, aber aus der Perspektive des Diprotodons stellt sich die Sache ganz anders dar. Und das ist nur eine von 58.000 Spezies, die uns alljährlich zum Opfer fallen. Ist es das wert?

Niemand will und sollte töten. Wenn aber eine Schaben-Plage in der Küche überhandnähme und den Lebensraum einer Familie in einen Ort des Grauens verwandelte – würde dann nicht jeder seine Hemmung überwinden und rabiat werden? Das gilt für jede Spezies: sie ist ein Teil der Schöpfung, liebenswert an und für sich. Aber alles hat eben seine Grenzen. Wenn eine Lebensform massiv überhandnimmt und das Gleichgewicht stört, muss ein Cut gemacht werden. Die meisten meinen, für Menschen gelte diese Regel nur deshalb nicht, weil sie selbst dieser Spezies angehören. Eine völlig willkürliche Unterscheidung, die jedem Gerechtigkeitssinn spottet. Dieser gepeinigte Planet leidet nur an einer einzigen Krankheit: Homo sapiens. Wahrscheinlich kennen Sie den Witz mit den zwei Planeten. Diese Krankheit ist heilbar. Aber nicht, wenn wir die Therapie noch länger verzögern.

Ich weiß, die meisten halten mich für depressiv. Dabei bin ich es ganz und gar nicht. Ich lebe eigentlich gern. Ich freue mich über die letzten Kohlmeisen auf dem Sommerflieder in meinem Garten. Ich sitze gern mit meiner Frau am Abend auf der Terrasse und leere eine Flasche Rotwein zu Tomaten, Schafskäse und Oliven nebst Sesambrot. Wobei mir klar ist, dass die CO2-Bilanz eines Schafskäses desaströs ist. Aber davon mal abgesehen. Es geht nicht darum, wie ich mich fühle. Gar nicht schlecht meistens. Es darum, was ich anderen Menschen und Lebensformen durch meine Existenz antue. Ich kann das nicht länger verantworten.

Schauen Sie, ich habe mich sowieso schon sehr stark eingeschränkt, habe mir Fleisch verboten, überwiegend auch meinen geliebten Käse. Ich trage alle meine Pullover bis zum Geht-nicht-mehr auf, was mir im Büro den Vorwurf eintrug, ein modischer Totalausfall zu sein. Ich gehe hauptsächlich mit einer versifften Jute-Tasche einkaufen, an deren Boden zerdrückte, eingetrocknete Gemüsereste kleben. Aber das ist mir egal. Es geht mir um die Sache, um Ressourcenverbrauch. Ich habe mein Auto verschrotten lassen und fahre jetzt mit dem Segelboot zur Arbeit. – Kleiner Scherz: natürlich mit dem Fahrrad.

Ich habe mich so weit reduziert, dass ich schon fast nicht mehr da bin. Ich habe mich quasi selbst abgeschafft und lebe wie ein Mönch in einer Art CO2-Vermeidungs-Zelle, permanent Bußgebete gen Himmel schickend. Jede Neuanschaffung bedeutet Ressourcenverbrauch. Ich verkneife mir so gut wie alles, was ich früher geliebt habe. Besser als der Kauf einer gentechnikfreien BIO-Fairpreis-Schokolade ist gar keine Schokolade. Allein die CO2-Bilanz des Transportvorgangs – oder kennen Sie Kakao-Plantagen im Voralpenland? Der Löwenzahn am Bahndamm ergibt einen ganz guten Salat. Er wirkt außerdem adstringierend und schleimlösend, bei dem habe ich mich oft bedient. Allerdings hat auch das seinen Haken. Pflanzen absorbieren CO2 und stoßen Sauerstoff aus. Ihre Anzahl fahrlässig durch unnötigen Verzehr zu reduzierend, ist somit klimaschädlich.

Außerdem: Jeder Wasserbenutzer ist ein Wasserverschmutzer. Und gilt das nicht im Grunde für alles, womit diese Spottgeburt der Schöpfung, der Mensch, in Berührung kommt? Eine Zeit lang war ich sehr stolz auf meinen konsequenten Konsumverzicht. Aber auch der hat natürlich seine Schattenseiten. Unlängst las ich im Wirtschaftsteil: „Konsumzurückhaltung erstickt das Wachstum“. Armes Wachstum. Ich bin also entweder ein Wirtschafts- oder ein Klimaschädling. „Ökonomie und Ökologie sind keine Gegensätze“, heißt es ja in Politikerreden. Ich schaffe es, beiden zu schaden: der Ökonomie, weil ich kaum mehr konsumiere, und der Ökologie, indem ich es trotzdem natürlich immer noch ein bisschen tue. Dieser kognitiven Dissonanz entgehe ich nur durch mein frühzeitiges klimaverträgliches Ableben.

Ich habe jetzt alle meine Konsumdaten in den CO2-Rechner eingegeben. Das Ergebnis war niederschmetternd. Trotz wirklich harter Sparbemühungen habe ich immer noch einen Fußabdruck wie ein Yeti. Wenn jeder so leben würde wie ich, so der Rechner, bräuchte es 1,4 Erden, um die verursachten Schäden zu kompensieren. Umgerechnet heißt das: Ich dürfte nur etwa 71 Prozent meines jetzigen Volumens konsumieren und ausstoßen. Wir alle wissen: wir haben nur diese eine Erde. Ich wüsste nicht, wo ich noch etwas einsparen sollte außer bei meiner eigenen Existenz.

Nehmen wir an, ich werde 80 Jahre alt. Das ist der Durchschnitt. 71 Prozent von 80 sind 56,9. In dem Alter sollte ich mich also verabschieden, dann hätte ich in der Summe nur so viel Schaden angerichtet, wie dieser Planeten ihn gerade noch verkraften kann. Nun: 56,9: das ist ungefähr mein Alter.

Zuerst habe ich ja aufbegehrt gegen das Unausweichliche. Ich habe den entscheidenden Fehler gemacht, den Fehler im System zu suchen. Ich habe gegen die Energiekonzerne gewettert und gegen die Kumpanei korrupter Politiker mit ihnen. Ich habe drakonische Strafen für Umweltsünder gefordert, habe die Fleisch-Lobby, die Kohlekraftwerksbetreiber und die Zigarettenwerbung verantwortlich gemacht, das destruktive Wachstumsdogma und die Zinsdynamik, die dieses Wachstum gegen jede Vernunft erzwingt. Aber immer, wenn ich in meinem Bekanntenkreis solche Thesen vortrug, stand einer auf, schaute mich mit betroffener Miene an und sagte: „Machst du es dir da nicht zu leicht, Rainer? Hast du dir schon mal überlegt, was die Klimakatastrophe mit dir zu tun hat?“

Ich erkannte: Ich hatte zu leichtfertig die Verantwortung im Außen gesucht. Der wahre Schuldige, ich fand ihn beim Blick in den Spiegel. Mein CO2-Fußabdruck ist es, unter dem dieser gepeinigte Planet erbebt. Mein Hunger auf Hühnerfleisch zwang den Staat, die Geflügelfarmen zu subventionieren und steuerlich zu begünstigen. Mein Konsumverhalten schaffte erst die Nachfrage, die zu befriedigen gutmeinende Discounter-Ketten geradezu gezwungen waren. Es ist viel zu billig, alles dem Kapitalismus anzulasten. Vielleicht ist es wahr, was linke Fanatiker sagen: es habe nur eines von beiden eine Zukunft: der Kapitalismus oder der Mensch. Der Kapitalismus ist bekanntlich alternativlos – wir sind es nicht. Deshalb müssen wir gehen.

Wenn ich aus meinem Leben die Bilanz ziehe, dann fallen vor allem drei Dinge auf: Ich störte, ich belastete und ich war zu viel. Ich bin ein großer Kerl. Ich ecke buchstäblich leicht an. Schon wenn ich in einem Kino durch die Reihe zu meinem Platz gehen, spüre ich in meinem Genick die missbilligenden Blicke meiner Hintermänner: „Hoffentlich setzt sich nicht der vor mich hin“. Im Auto setzen sie mich meist auf den Beifahrersitz. Hinten würde ich für meine Mitmenschen bedrängende Präsenz entwickeln und ihnen ihren Lebensraum streitig machen.

Gehen Sie mal auf dem Gelände eines Großstadtbahnhofes spazieren, auf einem Weihnachtsmarkt oder in einem beliebigen U-Bahn-Schacht. Beschleicht Sie auch manchmal das Gefühl, dass wir in einer Endzeit leben? Menschen treten nicht einfach in einer überschaubaren Anzahl auf – wie Eichhörnchen oder Rehe, von denen sieht man immer höchstens zwei gleichzeitig. Menschen dagegen wälzen sich, wuseln und wimmeln. Immer wenn ich in der Stadt um eine Ecke biege, stoppt ein anderer, der mir entgegenkommt, abrupt vor mit ab – mit einem Gesichtsausdruck, der nur notdürftig sein Unbehagen über diese ungewollte Nähe verbirgt. Und wissen Sie was: Vermutlich nimmt er bei mir genau die gleiche Ausstrahlung wahr. Menschsein heißt Stören und Gestört-Werden. Sie Ich bin christlich erzogen. Da kennt man die goldene Regel. „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.“ Ich will meinen Mitmenschen nicht länger antun, was sie mir angetan haben: zu existieren.

Wir waren vier Kinder zuhause. Ausgelöst durch unsere verstörende Vielzahl fanden meine Eltern lange keine Wohnung. Wer will schon eine Assi-Familie mit sichtbarem Verhütungsdefizit. Auch Verwandte luden uns selten zu sich ein. Meine Eltern einzuladen bedeutete, dass sie sich sechs Leute aufgehalst hätten, sechs Mäuler zu stopfen, sechs Stühle heranzuschaffen, sechsfache Verschmutzungsgefahr. Also wurden wir meistens gar nicht eingeladen. Schon von Jugend an lernte ich also: Wir waren zu viele. Ich war Teil eines „Zu-viele-Kollektivs“. Da tröstete es wenig, dass nicht nur ich persönlich, sondern auch die anderen Geschwister überzählig waren. Ich bin eben ein besonders sensibler Mensch. Ich beziehe alles auf mich. Außerdem bin ich der Jüngste, also gleichsam der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sicher hat meine Mutter in meiner Schwangerschaft eine Abtreibung erwogen. Sie sagte mir das nur nie – aus Höflichkeit und um mich nicht zu verletzen.

„Zu viele“ – das war das Leitmotiv meines weiteren Lebens. Es heißt ja auch „Baby-Boomer“ – die starken Jahrgänge. Von Jugend an wurde mir eingeimpft, dass ich mir zwar unbedingt eine Wohnung und einen Arbeitsplatz suchen müsse, dass ein Erfolg dieser Bemühungen jedoch fast ausgeschlossen sei. Zu viele Mitbewerber. Menschsein heißt, andere zu verdrängen und auszustechen. Auf jedem Quadratmeter, den ich mit meinem Körper besetze, könnte stattdessen ein anderer stehen. Ja selbst die Liebe meiner Frau hätte mit dem gleichen Recht ein anderer auf sich ziehen konnte. Sie hat ihn bloß nicht kennen gelernt, weil ich in diesem gnadenlosen Verdrängungswettbewerb der Schnellere war. Na, es war gut so. Vielleicht hätte der ihr „Kinder geschenkt“, und was das bedeutet, wissen Sie.

Auf jede ausgeschriebene Wohnung kommen derzeit statistisch 77 Bewerber. Für alle anderen wäre es also eine Entlastung, wenn wenigstens ich als Bewerber ausscheiden würde. Auch auf den Arbeitsmarkt übe ich beträchtlichen Druck aus. Durch meine bloße Existenz als Aspirant auf einen Job schwäche ich die Arbeitnehmerposition und erleichtere es Arbeitgebern, den Bewerbern ihre Bedingungen zu diktieren. Bin ich dann in einem Angestelltenverhältnis, stelle ich für Arbeitgeber einen nicht geringen Kostenfaktor da, den diese denn auch sorgsam zu vermeiden suchen. Man denke nur an die durch mich verschuldeten Lohnnebenkosten. Rechnet man Urlaub und Krankheit sowie ineffektive Stunden wegen nachlassenden Leistungsbereitschaft dazu, potenziert sich die Belastung durch mich nochmals. Ich frage Sie: Kann ich es wirklich verantworten, zukünftigen Chefs ein derartiger Ballast zu sein? Durch meinen Tod bleibt ihnen wenigstens dies erspart.

Die Arbeitswelt ist ein leidiges Thema. Wissen Sie, wie meine „Karriere“ begonnen hat? Nach allem, was ich bisher erzählt habe, dürfte Sie die Antwort nicht überraschen: Ich war eine Belastung. Als ich jung war und voller Hoffnung, vor Leistungsbereitschaft vibrierend, meine Bewerbungen losschickte, bekam ich dutzende von Antwortschreiben der Art: „Zu unserer Entlastung schicken wir Ihnen Ihre Unterlagen zurück“. Zu unserer Entlastung…! Also muss ich die bedauernswerten Personaler doch erheblich belastet habe. Nicht, indem ich tatsächlich in ihrem Betrieb tätig und somit ein Kostenfaktor geworden wäre. So weit kam es gar nicht. Nein, allein dadurch, dass ich für sie arbeiten wollte, stellte ich eine Last dar. Meine Augen waren damals teilweise tränennass, wenn mir klar wurde, was ich diesen Menschen durch meine Aufdringlichkeit angetan hatte.

Ich weiß schon, was sie denken: Wenn der so drauf ist, warum nimmt er nicht mehr Menschen mit in den Tod. Ja, ich habe Massenmord erwogen: einen Amoklauf. Ich habe diese Idee aber dann gleich wieder verworfen. Ich kann das nicht. Sicher ist: Es muss weniger Menschen geben. Wer will sich aber anmaßen, darüber zu entscheiden, welchen man das Lebensrecht abspricht? Das wäre gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Wir kenne das aus schmerzlicher historischer Erfahrung zur Genüge. Aber wenn es nach Gruppenzugehörigkeit ginge, könnte man auf mich wohl noch am ehesten verzichten. Ich gehöre, wie man es auch dreht und wendet, dem Täterkollektiv an. Ich bin nicht alt, nicht jung, bin Deutscher und Weißer, bin heterosexuell, Westdeutscher und Bewohner eines Industrielands. Muss ich noch mehr sagen? Praktisch alles Elend auf dieser Erde wurde durch mich und meinesgleichen verursacht. Ich verfrühstückte die Zukunft künftiger Generation und bürde ihnen untilgbare Staatsschulden auf. Zudem werden die Priester nicht müde, mir mitzuteilen, dass Christi Blut für mich vergossen wurde.

Ach, ich vergaß: Ich bin Mann. Sie können mir glauben, ich verhalte mich gegenüber Frauen wirklich zurückhaltend. Normalerweise tue ich keinen Mucks, wenn ich einer begegne. Und doch kann es passieren, dass sich eine Frau durch meine latent fordernde, sexistische Ausstrahlung belästigt fühlt. Außerdem braucht es heutzutage eigentlich keine Männer mehr. Als Beschützer und Ernährer haben wir ausgedient. Frauen gebären Kinder und ziehen sie vielfach ohnehin lieber alleine groß. Zusätzlich stehen sie auch noch im Berufsleben selbstbewusst ihre Frau. Wozu also sind wir noch nütze? Allenfalls noch für die Zeugung, aber da reicht ein Mann auf hundert Frauen, der seinen Samen fleißig auf verschiedene Reagenzgläser verteilt. Und für den Job bin ich sicher nicht erste Wahl, da nehmen sie lieber einen Jüngeren.

Frauen sind sensibler, verfügen über mehr Sozialkompetenz und können besser mit Geld umgehen. Na also: Es ist schon gut, dass mein Entschluss, ein Ende zu setzen, in einem männlichen Körper reifte. Um eine Frau wäre es vielleicht schade gewesen. Man hört das ja immer wieder, wenn irgendwo eine Katastrophe stattgefunden hat: „Unter den Opfern waren auch Frauen und Kinder“. Bei Männern ist das minder tragisch. Einer weniger ist da geradezu ein Segen. Im Fernsehen hört man laufend solche Sätze: „Unsere Partei muss jünger und weiblicher werden“. Oder – mit vor Entsetzen geweiteten Augen: „Unser Betrieb ist männerlastig.“ Ich habe verstanden. Ich geh ja schon.

Gehen wir also zurück zu der Frage: nach welchen Kriterien soll man sieben? Wenn schon nicht Gruppen, haben wir dann das Recht, Einzelmenschen das Existenzrecht abzusprechen? Nein, auf solche Debatten will ich mich gar nicht erst einlassen. Ich bin kein Mörder und ich bin kein Faschist. Ich kann und will anderen Menschen eine solch schwerwiegende Entscheidung nicht abnehmen. Es gibt nur eine einzige humane Lösung: ich wähle mich selbst. Jeder kann nur sich selbst als überzählig definieren und muss dann die Konsequenzen tragen.

Natürlich: Mein Tod allein macht keinen sichtbaren Effekt. Aus diesem Grund sind Entscheidungen, wie ich sie jetzt für mich getroffen habe, noch selten. Leider. Die wenigsten besitzen die Konsequenz und sagen: Ich fange bei der Problemlösung mit mir selber an. Der Wert meiner Entscheidung würde wohl erst erkannt werden, wenn sehr viele Menschen sie ähnlich träfen.

Aber wer sagt denn, dass der Massenexodus nicht schon längst begonnen hat? Wissen wir, wie viele Abschiedsbriefe dieser Art Jahr für Jahr geschrieben werden? Und wenn jemand Suizid begeht, wird er offenlegen, dass seine CO2-Bilanz der Grund war? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass gemischte Motive zu der Tat führten. Ein eher unterschwelliges Gefühl, für das Kollektiv etwas Nützliches zu tun, indem man sich selbst aus dem Spiel nimmt. Würde dergleichen überhaupt an die Öffentlichkeit gelangen? Würde die Familie des Verstorbenen, würde die Presse das nicht eher verschweigen, um Nachahmungstaten vorzubeugen? Die Ehrfurcht vor dem Leben steht ja immer noch in hohem Ansehen. Es ist das alte Klischee: Jedes menschliche Leben ist angeblich unendlich kostbar – obwohl der Effekt, den wir Menschen auf der Erde machen, das glatte Gegenteil beweist.

„Wenn jeder so denken würde wie du…!“ Auch das bin ich schon gefragt worden. Was wäre denn, wenn es bald gar keine Menschen mehr gäbe – wäre das so schlimm? Würde nicht ein Aufatmen der Erleichterung durch die gequälte Natur gehen? Die Biosphäre könnte sich innerhalb von Jahrzehnten regenerieren. Aber es müsste eine radikale Lösung sein. Eine Halbierung der heutigen Menschheit – etwa durch konsequente Ein-Kind-Politik oder Zwangssterilisierung – würde nicht ausreichen. Binnen weniger Jahrhunderte wären wir wieder beim jetzigen Stand.

Nein, wenn ich mir etwas vorwerfe, dann nur, dass ich diese Entscheidung so spät getroffen habe. Stellen Sie sich vor, eine ohnehin beklagenswerte Existenz wie die meine würde noch in die Verlängerung gehen. Stellen Sie sich mich als alten Mann vor. 90 Prozent der Krankenkassenleistungen gehen drauf für Menschen in ihrer letzten Lebensphase, Leute, die eigentlich schon vom Tod gezeichnet sind. Für einen Altenheimplatz muss der Staat oft mehr als die Hälfte zuschießen, wenn der Delinquent nicht ausreichend vorgesorgt hat. Das habe ich natürlich nicht. Ich bin Journalist, was erwarten Sie?

Was dann bleibt, ist ein Platz in einem Doppelzimmer, 20 Quadratmeter. Und wissen Sie, wie sich der fremde alte Mann in unserem Zimmer fühlen würde durch meine Anwesenheit: belastet. Stellen Sie sich vor, Sie sind mit einem röchelnden, meckernden, angesichts fehlender Zukunftsperspektiven auch noch chronisch depressiven Fremden zusammengesperrt. Die Pflegekräfte kostet es täglich Überwindung, mich zu säubern, die Kinder, mich zu besuchen, weil die negative Ausstrahlung dieses Ortes und meine bedrückende Lage in ihnen ein unbehagliches Gefühl der Hilflosigkeit auslöst. Naja, ich habe ja keine Kinder, also streichen wir diesen Punkt. Währenddessen warten die Nachrücker auf der Warteliste des Altenstifts schon ungeduldig, dass mein Bett frei wird…

Ich überlege derzeit noch, ob ich in der letzten Fassung meines Testaments lieber „Erdbestattung“ oder „Verbrennung“ notiere. Bei der ersteren könnte austretendes Leichenwasser das Grundwasser verseuchen; und bei der Krematoriums-Lösung – nun ja – wird eine gefährliche chemische Verbindung freigesetzt, die ich an dieser Stelle nicht nochmals erwähnen muss.

Nein, glauben Sie nicht, dass es mir leichtfällt, bald meinen letzten Atemzug zu tun. Die Erde aber, unsere liebe Erde, die uns so geduldig trägt und der wir es so schlecht gedankt haben – sie wird bei meinem Dahinscheiden erleichtert aufatmen. Nur bitte: keine Wiedergeburt, sonst war alles umsonst. Meine künftige Inkarnation würde dann das CO2 ausstoßen, das ich durch mein letztes Opfer einsparen konnte…

Erstveröffentlichung dieses Textes im “Zeipunkt”, www.zeitpunkt.ch. Der Text wurde leicht verändert.

Anzeigen von 32 Kommentaren
  • heike
    Antworten
    Dieser Selbstmord war nun wirklich unnötig. Dank Corona-Krise werden die Treibhausgasemissionen in Deutschland 2020 im Vergleich zu 1990 um gut 50 Millionen Tonnen CO2 sinken  mindestens. Das sagt Herr Patrick Graichen von Agora Energiewende.

    Damit ist das von der Bundesregierung angestrebte Ziel von maximal 750 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß für dieses Jahr doch noch erreichbar, was der 40prozentigen Verminderung der CO2-Emission im Vergleich zu 1990 entspricht.

    25 Millionen Tonnen betrug die deutsche CO2-Emissionsminderung  während der Wirtschaftskrise von 2009 im Vergleich zum Vorjahr..

    Quelle der genannten Fakten:

    https://www.dw.com/de/corona-krise-deutschland-schafft-klimaziel-f%C3%BCr-2020-pandemie-merkel-deutschland-co2-covid-19/a-52862238

     

    Europaweit soll die Klimaneutralität bis 2050 erreicht werden, und bis 2030 um 50% bis 55% gegenüber 1990 gesenkt werden.

    Das alles war vor zwei Jahren noch völlig undenkbar, obwohl Wissenschaftler seit den 70er Jahren immer wieder auf die Treibhausgas-bedingte Erderwärmung aufmerksam gemacht haben. Die Klimabewegung und die Umweltverbände und ihre Unterstützer*innen haben endlich ins Rollen gebracht, was schon lange nötig war. Vielen sind die Schritte und Umsetzungen noch immer zu langsam. Andere wiederum halten Klimaschutzmaßnahmen noch immer für völlig unnötig. Man verschließt lieber die Augen vor Notwendigkeiten, um relativ sorgenfrei alle Genüsse des Lebens genießen zu können.

     

    Und noch ein Kapital aus Szenen aus dem Herzen von Greta & Svante Thunberg und Beata & Malena Ernman, Erstveröffentlichung 2018:

    „Eine neue Weltordnung steht vor der Tür. Astronomisch überhöhte wirtschaftliche Interessen stehen auf dem Spiel: Lügen, Halbwahrheiten und kreative Statistiken werden fleißig und in alle denkbaren Richtungen gestreut. Ein CO2-Ausstoß wird gegen den anderen aufgerechnet, obwohl alle dramatisch verringert werden müssen. Die Luftfahrt gibt den Autos die Schuld. Die Landwirtschaft der Luftfahrt. Die Autofahrer der Schifffahrt. Schließlich ist es immer einfacher, die Schuld anderen zuzuschieben, als sich an die eigene Nase zu fassen. Und es findet sich fast immer jemand anderes, der mehr unternehmen müsste als man selbst. Es gibt immer irgendeine internationale Gesetzesinitiative oder ein anderes kleines Detail, auf das man meint, sich konzentrieren zu müssen, statt zu handeln. Es ist unsere Zukunft, die auf dem Spiel steht, doch wir begnügen uns mit einem „Ja, aber die anderen!?“. Der Ausstoß wird zwar nicht verringert, aber wenn wir wie gehabt weitermachen, nützt das doch allem und allen!

    Stimmt, allem außer dem zukünftigen Leben auf der Erde. Aber wer interesssiert sich schon für so etwas?

    Wir haben unser Schicksal in die Hände des guten Willens gelegt, und zwar in einer Zeit, in der sogar von Kranken und Schulkindern mit Handicaps erwartet wird, dass sie wirtschaftlich rentabel sind.

    Was kann da schon schiefgehen!“

     

    Die Zeilen wurden 2018, also vor zwei Jahren, das erste Mal gedruckt.

    Und heute, zwei Jahre später, ist absehbar, dass das Europaparlament und der Europarat eine CO2-Emissionsneutralität bis 2050  für die EU beschließen wird. Und darüber kann ich mich einfach nur freuen und den Politiker*innen und Menschen, die das umsetzen von Herzen für ihren Mut und ihren guten Willen dankbar sein!

  • Andreas Mägdefrau
    Antworten

    Die meisten halten mich für depressiv. Dabei bin ich es ganz und gar nicht. Ich lebe eigentlich gern. Ich freue mich über die letzten Kohlmeisen auf dem Sommerflieder in meinem Garten.

    Bei mir ist es sogar noch schlimmer ! Neulich kackte mir eine von denen auf meinen fast kahlen Kopf ! Und für andere singen sie…

  • Andreas Mägdefrau
    Antworten

    und noch was : hätte mein Vater an jenem für mich so wesentlichen Tag ein Kondom genutzt, oder hätte meine Mutter die Pille genommen, die Welt wäre heute eine bessere…

  • Piranha
    Antworten
    Kingsman The secret service ist ein Film, der dazu passt.

    Aber nicht weil er so einen hohen Anspruch hat, vielmehr ist es ein Actionfilm (der sich selbst nicht ganz ernst nimmt) mit bekannten Mustern: intelligenter, schlitzohriger, aber armer  junger Mann avanciert zum Helden durch einen eher versnobten Mentor. Gegenspieler ist ein vollkommen verrückter Milliardär – gespielt von Samuel L. Jackson – , der die Erde vom Virus Mensch befreien will.

     

     

  • Volker
    Antworten

    Im Endeffekt sind nur Tote klimaneutral.

    Ne. Wenn einer in seiner Bude liegt, also nicht mehr ist, rollt die ganze Maschinerie Entsorgung an: Feuerwehr, Arzt, Bestatter, Krematorium, Trauergäste, Pfarrer, Fernflug in den Himmel oder zur Hölle. Von wegen klimaschick.

    Ja aus meinen Lenden hätte ein ganzes Geschlecht hervorgehen können, das sich lawinengleich über den Erdball ausbreitet.

    Typische Überschätzung männlicher Allmachtsträume. Allein die Erwähnung der Lende lässt schon tief blicken, jede Feministin würde ausrasten. Sextroll.

    Wahrscheinlich kennen Sie den Witz mit den zwei Planeten.

    Treffen sich zwei Planeten in der Kneipe »Zum schwarzen Loch« und spielen Planeten versenken lichtjahrelang. Ein galaktisch geiles Spiel, bei dem die Teilnehmer mit Bierdeckel einen Sternenkrieg simulieren, in dem der Endknall den Urknall zu besiegen trachtet, der Anfang allen endzeitlichen Übels. Und während ETs – die Außerirdischen – telefonierend SOS ansagen, weil nach Hause wollen, kommt Einstein durch die Tür und krümmt die Zeit. Das war’s dann… ++glucks++

    Ich trage alle meine Pullover bis zum Geht-nicht-mehr auf, was mir im Büro den Vorwurf eintrug, ein modischer Totalausfall zu sein.

    Das Drama des begabten Billiglöhners. Wobei Löcher in Klamotten total in sind, in Asien geschneidert, mit einen Hauch von Hartz IV, die westliche Kleiderkammer schlechthin. Jeder Trainer rät heutzutage zu Gummilatschen auf dem Weg zur Erfolgsleiter. Loch im Säckel? Na und, dem Lagerfeld kann’s nun wirklich egal sein.

    Die Erde aber, unsere liebe Erde, die uns so geduldig trägt und der wir es so schlecht gedankt haben – sie wird bei meinem Dahinscheiden erleichtert aufatmen

    Na ja. Ihr vorzeitiges Ableben ist nix anderes, als ökonomischer Horror auf Raten. Schon mal an die Wirtschaft gedacht, und die vielen Arbeitslosen? Wegen Ihrem frühzeitigen Dahinscheidens, der Verweigerung Konsumenten aus Lenden hervor zu zeugen, gefährden sie kleinlich das Wohl nachfolgender Ur-ur-ur-Generationen, deren Lenden sich sicherlich dem Prinzip des Urgens Evolutz weiterhin beugen werden. Um Himmels Willen!, die Fleischkäs-Semmel darf nicht aussterben, sonst ist in paarhundert Jahren Schluss mit Lustig, sollte uns der Senf dazu noch ausgehen.

    Mahlzeit.

  • Piranha
    Antworten
    Verschwörungstheorie oder nicht … lest selbst:

    https://www.rubikon.news/artikel/die-realitat-der-verschworung

    Schöne Sonntagsgrüße,

    P.

  • Ulrike Spurgat
    Antworten
    Mit den Zahlen hab ich es nicht so. Mit der Technik auch nicht. Da kann es einem ganz schwindelig werden was einem mit der Masse an Zahlen gesagt werden soll.

    Im Dezember 2019 erreichte mich der “offene Brief an Greta Thunberg” von Claudia von Werlhof. Mitbegründerin von PBME “Planetare Bewegung von Mutter Erde”

    Claudia v. Werlhof kann man als wichtige Frau in der feministischen Frauenbewegung denken. Ohne Feministin zu sein bin ich ihren substantiellen und geerdeten Gedankengängen sehr gerne gefolgt.

    Beispielsweise lese ich von “Rosalie Bertell, die 2010, kurz vor ihrem Tod anläßlich des 30 jährigen Bestehens des alternativen Nobelpreises aus den USA nach Deutschland gekommen war, rief daher bei einer Diskussion zum Thema in die Runde ebenfalls preisgekrönter Kolleginnen:

    “Es ist nicht das CO2! Es ist das Militär!”

    Unter “Offener Brief an Greta Thunberg” vom Oktober 2019 von Claudia v. Werlhof zu finden.

     

    • A.K.
      Antworten
      Danke für diesen Hinweis. Ich hatte schon aufgegeben, dass sich vertrauenswürdige Menschen für dieses Thema interessieren. Das Buch von Rosalie Bertell habe ich vor einigen Jahren gelesen. Mit einem Vorwort von Claudia v. Werlhof war es im rechtskonservativen Kopp Verlag zu erwerben. Das hat mich nicht davon abgehalten, das Buch zu lesen und weiterzugeben. Ich habe viel hierzu recherchiert, bis mich mein Wissen schier verrückt hat werden lassen.

      Ich frage mich auch schon öfter, ob es nicht sinnvoller wäre im Ruhezustand zu verharren. Alles Tun scheint manchmal so sinnlos. Proteste, Kommentare, schreiben, lesen, reflektieren…ich wünschte, es wäre einfacher, einfach zu leben.

      Sinnlos zu sterben, scheint mir jedenfalls ebenso sinnlos.

      • A.K.
        Antworten
        Hier in der Eifel werden viele Windräder errichtet. Nur rund um Büchel nicht, damit die Tornados u.a. starten und landen können. Ich wundere mich dass diese Kampfjets mit einem Treibstoff (bei Manövern verbleit) von 800 l/100 km in 150 m Höhe über die Dörfer fliegen, un keiner regt sich darüber auf. Das ist als würden 100 Porsche mit Tempo 200 über einen hinwegrauschen.

        Für Windräder werden Bäume gefällt und tonnenweise Material verbaut, allein um die Zuwegung und Kabel zu legen. Die Wege werden gebaut, dann abgebaut dann wieder in 20 Jahren nach Ablauf der Laufzeit wieder von vorne. Die Windräder sind gigantisch und 160 m hoch. Rohstoffe wie seltene Erden, daran klebt Blut, Kriege werden darum geführt…Wachstum Green New Deal, schöne neue Welt…

      • Ulrike Spurgat
        Antworten
        “Allein machen sie dich ein.” Und “nur gemeinsam sind wir stark.” Altmodisch ? Nö, aktueller denn je. Nichts ist gefährlicher für die herrschende Klasse als das wenn man sich zusammen tut und ein Stück Weg gemeinsam geht. Auch sehr geschickt, dass der “Kopp Verlag” das Buch von R.B. verlegt hat. So ist das, wenn man von “politisch korrekten” Zensoren umgeben ist die all das frei machen, damit die Rechten die Stellen besetzen können, weil es einem nicht passt was kluge Leute über die Welt und differenziert über die schreiben, denen es hoffentlich bald an den Kragen geht. Klein und eng in ihrem Denken. Brandgefährlich, denn man weiß heute, wie die NSDAP immer wieder versucht hat die Arbeiterbewegung zu beklauen, um so die linken Arbeiter auf ihre Seite zu ziehen. Bei einer Wahl im letzten Jahr plakatierte die AfD Ernst Thälmann. Also, wie gehabt. Bislang noch unter dem löchrigen Deckmantel von, ach wir sind ja alle so demokratisch, was auch immer das heißen mag. Ist ja Meinungsfreiheit, wenn man lügt, dass die Balken sich biegen.

        Erfreulich, dass du das wichtige Buch von Rosalie gelesen hast. Und so schließt sich ein kleiner Kreis.

        Halte die Öhrchen steif.

      • heike
        Antworten
        Ich habe mir die zwei Briefe der Frau Professorin Werlheim an Greta Thunberg durchgelesen und kann nur sagen, dass wer solcher Billigpropaganda auf dem Leim geht, dass schon sehr gern tun möchte oder einfach überhaupt gar keine Ahnung hat von Zusammenhängen zwischen Temperaturerhöhungen der Luftschichten der Troposphäre, den darin befindlichen Treibhausgasen, ihren Ursprüngen und den Folgen des ganzen Geschehens.

        Stattdessen werden ominöse geheime militärische Invasionen, die das Wetter beeinflussen, Wirbelstürme und Tsunamis generieren sollen, für die Erderwärmung der letzten Jahrzehnte verantwortlich gemacht. Das ist einfach lächerlich, und wer solchen Leuten hinterherhechelt, macht sich selbst auch lächerlich.

        • heike
          Antworten
          Kleine Korrektur meinerseits: die Briefeschreiberin heißt “Werlhof”, nicht “Werlheim”.

           

          • heike
            Ich sehe das ganz pragmatisch – mit einer Reduktion des Ausstoßes der Treibhausgase wird die Temperatur der Luftschichten über dem Erdboden, von denen unser Wetter und unser Klima bestimmt wird, stabilisiert werden. Seit mindestens 50 Jahren wissen Forscher über diese Zusammenhänge Bescheid. 50 Jahre und das Engagement von Fridays for Future und anderen fühlenden und denkenden Menschen (wie z.B. den Hambis) waren nötig, dass diese Erkenntnisse trotz der Profitinteressen von Kohle- und Öllobby ernsthaft auf die Agenda der Politik gesetzt wurde.

            Wenn man alle fossilen Energieträger ausbeutet und verbrennt, dann wird die Erderwärmung über 4 ° Celsius liegen und Schnee und Gletscher werden Geschichte sein für kommende J a h r h u n d e r t e.

            Es gibt technologische Möglichkeiten, das zu vermeiden, die muss man weiter verbessern. Windräder in Häusernähe aufzustellen, ist keine gute Lösung, deshalb sollte man das vermeiden. Es wird jetzt viel über den Wasserstoffantrieb gesprochen – das scheint mir eine Lösung zu sein.

            Zum 5 G-Netz gibt es verschiedene Ansichten. Fakt ist, dass eine Änderung der den Körper umgebenden Frequenzen Auswirkungen auf diesen haben wird. Manche werden sich besser daran anpassen können als andere.

             

  • Leonie
    Antworten
    Da war der Autor in seine Idee verliebt und hat sie wunderbar ausführlich umgesetzt.

    Allerdings ohne die Wirkung zu bedenken. Denn was sollte daraus Anderes folgen als Resignation und Reaktanz? Nach dem Motto: hat ja sowieso alles keinen Zweck mit Verzicht und Selbstbeschränkung – also sehe ich zu, mein Restleben zu genießen, so gut es eben geht. Nach mir die Klimakatastrophe….

    • heike
      Antworten
      Genau das haben die meisten Leute auch vor, weshalb ihnen solche Satire-Kommentare und auch Briefe wie die der Frau Werlhof ganz gut in den Kram passen. Da muss man selber nämlich gar nichts tun, schimpft einfach ein bisschen über das Militär und die Regierung und fertig ist der Lack.
      • Ulrike Spurgat
        Antworten
        Frau Professor Werlhof in eine Ecke zu stellen, weil es der “grünen Ideologie” nicht in den grünen Kram passt ist passgenau wie man dort mit Andersdenkenden umgeht. Wer da nicht mit läuft wie ein Schaf wird runter geputzt und unterliegt Bewertungen die ich hier auch keine Lust habe zu benennen.

        Keiner wird mir vorschreiben was ich zu denken und zu fühlen habe.

        Auf jeden Fall stelle ich mich hier schützend vor Claudia Werlhof.

        Prof. Werlhof ist eine ernstzunehmende seit Jahrzehnten kämpfende Wissenschaftlerin, die für den Frieden, für Abrüstung und insbesondere Frauenrechte steht. Sie hat viele Jahre in Lateinamerika geforscht und gearbeitet.

        Im Grunde ist es deine Sache was du denkst oder welche Schlüsse du ziehst. Nur erwarte bitte nicht von den Anderen, dass sie dir da bereitwillig folgen können oder wollen.

        Wie gesagt: Mit den GRÜNEN habe ich nichts aber auch gar nichts an meinem roten Hütchen.

         

         

        • heike
          Antworten
          Der Brief von Frau Professor Werlhof impliziert, dass die Aussage, dass durch CO2 und andere Treibhausgase, die durch Aktivitäten der Menschen in die Atmosphäre entlassen werden (Verbrennung fossiler Energieträger, industrielle Massentierhaltung) eine Lüge ist und dass Greta Thunberg und Fridays for Future Kapitalinteressen unterstützen. Beides ist eine Verleumdung. Der CO2-basierte menschgemachte Klimawandel ist ein Fakt, und es wird Zeit ihn zu stoppen.

          Natürlich ist CO2 nicht für Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzungen verantwortlich. Das sind Feinstaub, das sind überdüngte und verpestizierte Felder und andere Chemikalien. Mit dem Green Deal soll auch die Chemieindustrie zu umweltgerechtem Handeln angehalten werden. Richtig so, kann ich da nur sagen.

          Dass sich jetzt parallel die Digitalisierung mit aller Macht Bahn bricht, kann man nicht den Fridays for Future anlasten. Ich brauche z.B. auch kein super ausgebautes digitales Netz. Aber die meisten Leute wollen das. Mein Weg wäre eher, die natürlichen Möglichkeiten des Menschen erst mal richtig zu nutzen. Dazu braucht man nicht viele Ressourcen, dazu braucht man ein bisschen Freiheit, ein bisschen Wissen und ein bisschen Wollen.

          Ich nehme an, dass der Weg sein wird, den einen Teil der Gesellschaft, der sein Wohl in technologischem Fortschritt sucht, machen zu lassen – und gleichzeitig werden Freiräume frei, für andere Interessengebiete, wie Musik, Kunst, Natur usw.

          Damit das lange gut geht und vielen zugute kommt, sollte der technologische Fortschritt so ressourcen- und umweltschondend wie möglich sein. Und ich denke, wir sind auf einem guten Weg dahin mit Europas Green Deal und angestrebter Klimaneutralität bis 2050. Und wenn es nicht so viele Gegeninteressen gäbe, könnte man das alles noch viel schneller machen – ist aber im Moment nicht möglich, auch wegen solcher Gruppierungen wie der um Frau Werlhof u.a.

          Wenn es stimmen sollte, dass vom Militär Aerosole in die Atmosphäre  ausgebracht werden, dann soll man das an die Öffentlichkeit bringen und Wege suchen, solche Dinge zu verhindern. Da habe ich überhaupt nichts dagegen und  die Organisation von Frau Werlhof kann das sehr gerne tun – aber warum muss sie dazu gleichzeitig FFF diskreditieren?! Welche Interessen stehen denn da dahinter?

          Die Kernaussage des Briefes: Es ist nicht das CO2, es ist das Militär., ist bezogen auf die Erderwärmung schlicht und ergreifend eine Lüge.

           

          • Ulrike Spurgat
            Sind wir denn alle Idioten ???

            Seit den fünfziger Jahren bis weit in die achtziger Jahre sind Millionen für den Frieden, für Abrüstung und für den Schutz der Umwelt und was mir besonders bis heute am Herzen liegt: FÜR DIE VÖLKERVERSTÄNDIGUNG !!! auf den Straßen der Republik unterwegs gewesen. Ich war eine von den “Idioten,” die bei einer den Friedens Demos im Land mit unterwegs gewesen ist. In dem Zusammenhang würde mich doch tatsächlich einmal interessieren was es so schwer macht andere Bewertungen auch von Wissenschaftlern einfach mal so stehen zu lassen. Ziemlich kühn, deine Behauptungen. Noch einmal: mich stört, dass du anderen die “Welt, bzw. den Klimaschutz erklären willst. Ich bin in der Nähe der Nordsee zu Hause und ich weiß nicht wieviele Umweltorganisationen hier seit vielen Jahren am Start sind deren Sorge um das Wasser um das Watt um die Vögel usw. groß ist. Sie geben ihren Kampf nicht auf und machen weiter.

            Man sollte nicht so tun, dass die Klima Frage und oder Umweltschutz eben erst erfunden wurde und das von  einer Generation deren Eltern gut situiert leben können und ihnen zur Seite stehen weil es auch ihren Interessen entspricht.

            Nichts dagegen. Nur aus meiner Sicht geht das nicht wirklich in eine Richtung, die die Gesamtgesellschaft betrifft. Die große, soziale Frage und die Frage Krieg und Frieden sind die, die letztendlich die ganze Menschheit betreffen….und das ist kein Geschäftsmodell !

            Es gibt immer ein davor und FFF hat den Klima Schutz weder erfunden noch gepachtet

            Das ist alles nichts NEUES. Bei den Grünen hieß es. “Atomkraft, Nein Danke” Die GRÜNEN hatten das auf ihren Autos kleben….Und heute ???

            Die Frage muss gestattet sein: “Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld, wer hat soviel Pinke, Pinke, wer hat das bestellt.” Ein alter Gassenhauer.

          • heike
            Ich glaube auch nicht, dass FFF so tut als ob sie den Umweltschutz erfunden hätten, aber sie haben nun einmal erstmalig den Klimaschutz zu ihrem Kernthema gemacht. Und sie versuchen den Klimaschutz, welcher eine Notwendigkeit für den Erhalt der Pole, Gletscher, auch der Korallen (denn diese werden durch versauernde Ozeane gefährdet), der Savannen (denen Verwüstung droht) und  vielen anderen Lebensräumen von Tieren und Menschen ist. Was sie tun, ist, die notwendigen Maßnahmen mit denen zur Zeit zur Verfügung stehenden Mitteln zur Umsetzung zu bringen. Und die Zeit drängt. Wir können nicht abwarten, bis wir mit Ende Gelände und anderen Aktivist*innen eine kommunistische Gesellschaft erkämpft haben (sorry, jetzt werde ich auch ein wenig ironisch bis zynisch ..). Man muss jetzt handeln und das Europaparlament ist bereit zu handeln. Und von dieser Basis aus kann man weiter verhandeln.

            Und man kann auch gegen Kriege kämpfen, dagegen, dass unterirdische Atomversuche stattfinden, gegen Aufrüstung und Verarmung. Aber das muss ja nicht alles FFF machen. Da gibt es genug andere Organisationen – und wenn diese genug Mitstreiter*innen haben, dann werden sie auch Gehör bekommen. Aber nach Gewaltfreiheit und Pazifismus rufen und dann selbst nicht umsetzen, wird keine große Anhängerschaft generieren. Ja, man muss kämpfen, mit Liebe. Und wenn man keine Liebe mehr hat, weil auch die nicht unendlich lange aus einem sprudelt, dann muss man eben etwas tun, um sich zu erholen. Man darf nicht bösartig gegen andere Menschen agieren. Das macht die Welt nicht besser. Kein Stück.

      • A.K.
        Antworten
        Keine Ahnung, wie ich lebe, was ich so alles angestellt habe um z.B. nur eine einzige Information über die Zusammensetzung des Nato Treibstoffs in Erfahrung zu bringen, was mir nicht gelungen ist. Radioaktive Substanzen im Grundwasser unerklärlich? Unterirdische Atomversuche? Die gab es wohl. Bis vor kurzem hat diese Bundesregierung noch nicht einmal die Existenz der Atombomben in Büchel bestätigen wollen. Die ganzen Proteste in Büchel wurden dadurch mindestens infragegestellt. Das KSK mordet in welchen Ländern? Niemand weiß es, und dass DAS ein Skandal ist …die Grünen juckt das wohl nicht…denn es könnte ja auch diesmal nutzen…s.o.

        Um seltene Erden, Rohstoffe, Land werden Kriege geführt.

        Immer wieder schmerzhaft. So arrogant, so eingebildet.

        • Wie gesagt...
          Antworten
          Gott gab jedes Leben, der Teufel die Intelligenz dem Menschen.
  • ert_ertrus
    Antworten
    Zum 5 G-Netz gibt es verschiedene Ansichten. Fakt ist, dass eine Änderung der den Körper umgebenden Frequenzen Auswirkungen auf diesen haben wird. Manche werden sich besser daran anpassen können als andere.

    Und viele werden dran krepieren, naja, Kollateralschäden.

    Wusste gar nicht, dass unsere Heike Meteorologin ist (meines Wissens ist sie doch Mineralogin?)

    Meine Meinung bleibt: FFF ist Astroturf, einmal  mehr, altbekanntes Muster.

  • Ulrike Spurgat
    Antworten
    Wenn man überhaupt irgendetwas von “Ende Gelände” liest und hört, dann ist meist meist von “Linksextremisten,” ein altbekanntes Totschlag Wort. “Ende Gelände” ist sehr aktiv mit ihren Aktionen für die Umwelt die “zivilen Ungehorsam” mit einschließen. Ein Recht von dem sie Gebrauch machen. Nicht mehr und nicht weniger.

    Nun hat der VS im Mai diesen Jahres zugeschlagen und “Ende Gelände” als “linksextrem” eingestuft. 20 NGOs haben sich solidarisch erklärt: Immerhin.

    Da machen junge Leute von ihrem verbrieften Recht Gebrauch und werden weil sie das tun in der Folge als “Verfassungsfeinde” eingestuft.

    Auf der Seite “Bundesamt für Verfassungsschutz im Juli 2020 steht u.a. in deren “Bewertung” nachzulesen:

    …..”Dabei ist die Kampagne “Ende Gelände” zur Umsetzung linksextremistischer Positionen weiterhin von erheblicher strategischer Bedeutung…….und weiter: Insbesondere junge Menschen sollen über das populäre Thema “Klimaschutz” sowie über die Protestaktionen gegen die…Anmerkung: jetzt kommt das was deren Blut in Wallung bringt “Profitmaximierung der Großkonzerne” angesprochen und langfristig an die linksextremistische Szene gebunden werden. Zitat Ende

    Es gibt also noch ein Leben neben FFF.

    Meine Solidarität wie auch die für indymedia ist sicher.

    Warum nur lese und sehe ich nichts über diese Umweltschützer ? Und wenn dann entmenschlicht man sie und macht es sich so einfacher gegen die jungen Leute vorzugehen.

    Warum nur kommt mir das alles so bekannt und vertraut vor……

     

    • Freiherr von Anarch
      Antworten
      so ist das, Ulrike –

      der Verfassungsfeind ist heute der Staat BRD selbst.

      Sämmtliche Mißstände, von A bis Z, wie sie eben heute in ungeheuerlicher Komplexität existieren, sind politisch verfassungswidrig installiert.

      Die irrsinnige Irrwitzigkeit ist dabei der ‘Eid’ auf die Verfassung, den alle Institutionen der Macht dabei schwören – damit ein unentwegt andauernder Rechtsbruch des ‘Rechtsstaates’ selbst – extrem gefährlich nun, wer sich mit seinem verfassungskonformen Widerstand auf die Verfassung beruft, wird als ‘Extremist’ eingestuft und kriminalisiert…

      …landet als Politischer Gefangener im Knast oder in der Psychiatrie.

      Die BRD als demokratischer, freiheitlicher Rechtsstaat existiert nicht mehr ! ( hat er jemals ? ).

      Der ‘demos’, der Bürger als ‘souverän’, ist Staatsbürgerhäftling eines Unrechtsstaates, Entmündigung und Totalitarismus = Faschismus, Diktatur.

      Der geradezu wahnwitzige Irrglaube, er könne mit seiner Wählerstimme mitbestimmen, der Bürger – verhindert die so notwendige Revolution.

      Was Demokratie ist, sein sollte: Zu ALLEN Entscheidungen eine Bürgerschaft betreffend, MUSS der Bürger gefragt werden !

      Wenn nicht, wenn der ‘Bundestag’ also dieser seiner demokratischen Verpflichtung gegenüber Verfassung und Grundrechte nicht nachkommt – hat die Bürgerschaft das Recht auf den Staatsstreich ( Art. 20, Absatz 4 ) – HÄTTE er, wenn diese Verfassung gelten würde. Diesem ‘Recht’ hat der Unrechtsstaat freilich längst einen Riegel vorgeschoben, mittels 3-fachem Gewalt- und Machtmonopol.

      ‘Ende Gelände’ – Demokratie, Rechtsstaat, Freiheit… es ist eine Diktatur !

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

  • A.K.
    Antworten
    100 Sekunden bis Mitternacht. Doomsday Clock. Auch wenn ich nicht viel über Weltuntergangsszenarien nachdenke, so wundert es mich doch, dass so wenige für den Frieden auf die Straße gehen. Wenn in Büchel mal so 400 Leute zusammenkommen dann ist das ein riesiger Erfolg. Von den 400 waren es bislang zumindest 80 Prozent über 60 Jährige. Nun kommen auch mehr junge Menschen hinzu. Jugendgruppen, die es auch dieses Jahr wieder schafften die Einfahrten zum Luftwaffenstützpunkt zu blockieren. Nur erfährt kaum jemand davon. Die Aktionen bewirken so gut wie nichts. Die Regierung ignoriert den Willen der großen Mehrheit der Bevlkerung, die keine Atomwaffen in Büchel haben, die keine Kampfjets die mit Atombomben bestückt werden können wollen, und die befürworten wenn die BRD dem UN Atomwaffenverbotsvertrag zustimmt.

    Im Deutschlandfunk läuft diese Woche eine Serie über die Atomwaffen von der Sendung Forschung aktuell um 16:35. (Mediathek)

    Die Modernisierung der Atombomben macht sie einsatzfähiger, da zielgenauer mit einer geringeren Sprengkraft und bunkerbrechenden Spitzen.

    Wer weiß schon welche langfristigen Schäden die Atomversuche angerichtet haben, und welchen Anteil sie an den Schäden der Natur (Klima gehört dazu).

    Wenn das Militär komplett seine Aktivitäten einstellte, Rüstung eingsetellt und umbenutzt, dann wäre vor allem der Umwelt geholfen und Kriege hätten zumindest nicht die Vernichtung des Planeten zur Folge.

  • Piranha
    Antworten

    Braun kann sich Staatsakt für Corona-Tote vorstellen

    Kanzleramtschef Helge Braun kann sich für die deutschen Coronavirus-Toten einen Staatsakt nach dem Vorbild Spaniens vorstellen. “Bei all der Freude über niedrige Infektionszahlen sollten wir ein Zeichen setzen, dass die Gestorbenen nicht vergessen sind”, sagte Braun der “Bild am Sonntag”. “Ich finde das sehr wichtig. Nach meinem Gefühl könnte es ein gutes Zeichen für einen Schlusspunkt der Pandemie sein, dieses Andenken würdigend in den Mittelpunkt zu stellen.” (Reuters) 19. Juli 2020

    Ich konnte es kaum glauben und lässt mich fassungslos zurück.

    Dieser Dr. med., völlig unbeeindruckt davon, wer an Corona und wer mit Corona gestorben ist, auch unbeeindruckt von der Tatsache, dass der Rechtsmediziner Püschel in Hamburg bei 100/261 Obduzierten schwere bis schwerste Vorerkrankungen feststellte, was soviel heißt, dass diese wohl nicht an Corona verstorben sind, will nun für wen genau einen Staatsakt???

    Aber es passt in die Legende vom “bösen Virus”.

    Bemerkenswert finde ich nur eine Formulierung: “…Schlusspunkt der Pandemie…” Interessant, nicht? Drosten und noch schlimmer Kekulé und andere malen seid einiger Zeit das Schreckgespenst der zweiten Welle in alle deutschen Medien. Nach Braun bleibt diese dann ja wohl aus. Hat sich da gerade jemand ins eigene Knie ….? Was wohl die Impfmafia dazu sagen wird? Ich höre auch schon Karl Lauterbach geifern. 😉

    Ich meine ja, angesichts von 10.000 Suiziden in jedem Jahr wäre ein Staatsakt im Sinne einer Trauerfeier sehr viel angemessener. Oder (Achtung Satire) sollte man fröhlich feiern über so viele klima- und sozialverträgliche Ableber?

    Übrigens:

    Am 7. Juli hat sich Prof.Dr.Stefan Hockertz in einem Interview mit Jens Bernert im Rubikon eindeutig zum Impfen geäußert. Dieses Interview wurde von youtube gelöscht – wen wunderts – ist aber bei Bitchute abrufbar:

    https://www.bitchute.com/video/7MrYegVavfI8/

    Beste Montagsgrüße,

    P.

     

     

     

     

    • A.K.
      Antworten
      Danke für diesen Hinweis, da ich Medien derzeit meide. Auch beim Staatsakt in Spanien kam mir schon die Galle hoch! Was feierte man da, dass man die Alten in den Pflegeheimen aus Altruismus bzw. Panik im Stich gelassen hatte?

      Positiv Getestete mit Erkrankten gleichzusetzen ist im Falle dieses Virus nicht nur irreführend, sondern sträflich! Auch die Anzahl der Tests nicht anzugeben, und auch nicht die Zahl der “sowieso” leider immer Sterbenden. Es scheint als gelte es alle anderen Todesursachen als unerheblich und irrelevant zu erklären.

      Ich fühle mich wie die Protagonistin in dem Roman Die Wand, was nicht nur dieses Thema angeht. Ich rede auch nicht mehr darüber.  Es scheint auch keinen groß zu interessieren. Life goes on, n’est ce pas?

      • Piranha
        Antworten
        Ja, und geradezu einen Treppenwitz leistet sich das RKI seit gestern:

        Meck-Pom war über alle Monate bekannt für niedrige Infektionsraten. Mit Meldedatum von heute Nacht sind sie bei – 5 angelangt. Für Hamburg sind zwar 7 Neuinfektionen ausgewiesen, dennoch landen sie bei – 10 (1)

        Das kann man garnicht weiter kommentieren, nicht wahr?

        Zudem habe ich schon länger (seit April) den Verdacht, dass mit den Zahlen manipuliert wird, denn für die meisten Bundesländer wird seit einiger Zeit schon keine Zahl der Genesenden ausgewiesen; nur By, BW und NW wird dieses Privileg noch zuteil 😉

        Ich warte jetzt mal darauf, dass, wenn es ein Statistiker merkt, was der Praktikant der Veterinärmedizin verbockt hat, es rasch ausbügelt. Derweil könnte ich der MP Schwesig und dem OB von Hamburg Glückwunschschreiben schicken 🙂

        Viele Grüße,

        P.

         

        (1) Infizierte minus Verstorbene minus Genesende

        • Piranha
          Antworten
          Mist! Schon wieder ein Fehler:

          “…seit einiger Zeit schon keine Zahl der Genesenden…”

          Es muss natürlich heißen: “keine weitere Zunahme  der Zahl von Genesenden”

  • Piranha
    Antworten
    Korrektur

    “100/261 Obduzierten”

    Das kommt falsch rüber: 261 Tote in Hamburg, Davon wurden 100 von Püschel obduziert

  • Großer Zapfenstreich
    Antworten
    Jaja…

    ‘und der Große Zapfenstreich für Alle die durch staatlichen Karantäneterror ums Leben kamen – für die deutsche Volksgesundheit aufopferungsvoll gestorben.’

    Gibt es noch Politiker in diesem Land, die keinen Dachschaden haben ?

     

     

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