Maskenball der Seele

 In FEATURED, Gesundheit/Psyche, Kultur, Philosophie, Roland Rottenfußer

Alexej von Jawlenskys Porträt des Tänzers Aleksandr Sakharov

Die gestiegene Bedeutung der Transsexuellen-Bewegung sollte uns anregen, tiefer gehend über Identitäten und Geschlechterrollen nachzudenken. „Ich finde es schrecklich, dass es immer eine Erklärung dafür benötigt, dass ich anhand von körperlichen Merkmalen bei meiner Geburt versehentlich dem falschen Geschlecht zugeordnet wurde.“ So sagte es Tessa Ganserer, die 2021 als „Transfrau“ in den Bundestag eingezogen ist, deren Geburtsname jedoch Markus ist. Trans- und intersexuelle Menschen haben in letzter Zeit für ihre Anliegen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ein erneuertes Transsexuellengesetz soll es ermöglich, dass jede Person ihr Geschlecht ohne nähere Erklärung und Untersuchung frei wählen kann. Die Existenz von Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau definieren – oder als beides – wird von vielen sogar sprachlich gewürdigt: durch das Gender-Sternchen oder eine Sprechpause vor der Endung „-innen“. Vielen geht das zu weit, sie fürchten eine Erosion von Normalität und sprachpolizeiliche Exzesse. Dabei wird gern vergessen, dass Transsexuelle in vielen Ländern noch immer verfolgt und diskriminiert werden. Auch hat das Phänomen tiefere Wurzeln, was sich unter anderem in Mythen, Märchen und tiefenpsychologischer Forschung ausdrückte. Letztlich hat die Seele aller Menschen wohl zweigeschlechtliche Anteile. Die Transsexuellen-Bewegung verweist auf das Uneigentliche und Rollenhafte der gesellschaftlichen Zuweisung von Identitäten. Roland Rottenfußer

 

Auf einem unwirtlichen Planeten stranden zwei Personen: der Erdenmensch Willis Davidge und Jeriba, Angehöriger einer außerirdischen Spezies namens „Dracs“. Beide Spezies sind in einen anhaltenden Krieg gegeneinander verwickelt – so die Prämisse von Wolfgang Petersens Science fiction-Film „Enemy mine – geliebter Feind“ (1985). Willis hasst Jeriba, Jeriba hasst Willis. Beide bilden jedoch, um zu überleben, eine Zweckgemeinschaft und freunden sich im Verlauf gemeinsam bestandener Abenteuer an. So weit so gut. Eines Tages wird Jeriba schwanger. Willis – und mit ihm die Zuschauer – hatten die außerirdische Lebensform zuvor eher für männlich gehalten. Ein „Vater“ für das Kind ist aber weit und breit nicht zu ermitteln.

„Du warst halb, jetzt bist du ganz“

Des Rätsels Lösung: Alle Dracs sind androgyne Wesen – Mann und Frau zugleich. Wenn die Zeit reif ist, entwickelt sich im Bauch ein Fötus „von allein“.  Die Existenzform zweigeschlechtlicher Wesen hat Nachteile und Vorteile zugleich. Jeriba analyisert: „Ihr seid allein mit euch. Deshalb haben sich Menschen in zwei separate Hälften aufgespalten – für das Vergnügen dieser kurzen Vereinigung.“ Kein Sex – ist das nicht ein bedauerliches Los? Nicht unbedingt, denn wir Jeriba erklärt, herrscht in der Seele der Dracs tiefer Frieden. Sie müssen ihrem Wesen durch den Kontakt mit einem Anderen nichts hinzufügen, was sie nicht schon in sich trügen. Sie ruhen in sich. Eigentlich ist dies ein beneidenswerter Zustand, denn wir alle kennen die Schattenseiten des „Getriebenseins“ auf der Suche nach der gegengeschlechtlichen „besseren Hälfte“.

Wesen wie die „Dracs“ im Science-fiction-Film könnte man auch als androgyn bezeichnen. Als „Hermaphroditen“ – angelehnt an den griechischen Gott Hermes und die Göttin Aphrodite – bezeichnet man Menschen mit Merkmalen beiderlei Geschlechts. Dabei verweist ein Mythos, der auf Platons Text „Das Gastmal“ zurückgeht, auf eine ursprüngliche Zweigeschlechtlichkeit des Menschen. In der Geschichte ist davon die Rede, dass Menschen ursprünglich kugelförmige Rümpfe gehabt hätten, je vier Hände und Füße sowie zwei Gesichter auf einem Kopf. Da die Menschen übermütig wurden und die Macht des Göttervaters Zeus herausforderten, bestrafte dieser sie, indem er jedes dieser Einzelwesen in zwei Hälften aufspaltete. Dies gilt im Mythos als die Ursache dafür, dass sich Frauen wie Männer bis heute oft „unrund“ fühlen: unvollständig und geradezu verzweifelt nach einer Ergänzung verlangend. Der Impulsgeber hin zu dieser Vervollständigung ist das erotische Begehren. Gelingt die Vereinigung – wenn auch meist nur in unvollständiger Weise –, fühlen sich Menschen, wie es Barbra Streisand in ihrem Lied „People“ ausdrückt: „Ein Gefühl tief in deiner Seele sagt dir, du warst halb, jetzt bist du ganz.“

Lilys Traum

Liebe und Begehren sind jedoch Phänomene, die dem Bereich des „Normalen“ zugeordnet werden. Das Bedürfnis, das einem bei Geburt „zugewiesene“ Geschlecht zu wechseln, ist damit nicht erklärt. Eine beeindruckende Darstellung des Themenkreises bot der Film „The Danish Girl“ von Tom Hopper aus dem Jahr 2015. Er erzählt die wahre Geschichte des dänischen Malers Einar Wegener, der als „Lili Elbe“ zu den ersten Personen gehörte, die sich in den frühen 30er-Jahren zu einer operativen Geschlechtsumwandlung entschlossen haben. Im Film wird Einar von seiner Frau Gerda gebeten, für sie für ein Gemälde in Frauenkleidern zu posieren. Daraufhin entdeckt der glücklich verheiratete Mann seine eigene bisher unterdrückte Weiblichkeit, tritt zunehmend als Frau in der Öffentlichkeit auf und nennt sich „Lily“.

„Für einen Moment war ich nicht mehr ich. Für einen Moment war ich nur noch Lily“ räsoniert der/die von Eddy Redmayne glänzend verkörperte Transsexuelle. „Ich denke Lilys Gedanken. Ich träume ihre Träume. Sie war schon immer da.“ Einar/Lily muss seiner noch immer geliebten Frau (Alicia Vikander) eröffnen, dass er fortan nicht mehr ihr Mann sein kann. „Es ist so: Ich glaube, dass ich eine Frau bin.“ Er entscheidet: „Das ist nicht mein Körper. Ich muss ihn loslassen.“ Ein deutscher Arzt bietet Lily eine gewagte Operation an, die seine Hoffnungen beflügelt: „Vielleicht irgendwann ein Kind, wie eine richtige Frau.“

Doch die letzte der durchgeführten Operationen tötet diesen unglücklichen Menschen, der sich im Sterben jedoch als Pionier/in eines kommenden transsexuellen Erwachens empfindet. Lilys Tod und schmerzlicher Abschied von Gerda wirft die Frage auf: War „sie“ im falschen Körper, oder hatte „er“ nur die falsche Einstellung zu seiner Physis, wie sie nun einmal war? Sicher ist, dass die operativen Techniken heute fortgeschritten sind und man den Tod als Folge einer Geschlechtsumwandlung kaum mehr befürchten muss. Sicher ist auch, dass Nicht-Betroffene vorsichtig mit Urteilen darüber sein sollten, ob die Gefühle besonderer Personen „falsch“ sind.

Das gegengeschlechtliche Urbild

Wenn Einar sagt, Lily sei schon immer in ihm gewesen, erinnert das auch an den tiefenpsychologischen Archetypen „Animus/Anima“, den C.G. Jung gefunden hat. In einem Eintrag bei Wikipedia zu diesem Thema heißt es – unter Einbeziehung eines Zitats von Jung: „Dieser gewisse Ausgleich des Männlichen durch das Weibliche (und andersherum) in der Seele bedeuteten auch, dass ‚der Mensch seit undenklichen Zeiten in seinen Mythen immer die Idee der Koexistenz eines Männlichen und Weiblichen in demselben Körper ausgedrückt hat‘, sodass, wie im Bild vom hermaphroditischen Gott, im Menschen immer auch das andere Geschlecht gegenwärtig sei.“ Laut Jung trägt der Mann in seiner Seele stets das Urbild des Weiblichen als Teil seiner selbst. Die Anima kann ihm in Träumen und Fantasien in verschiedener Gestalt erscheinen, sei es als Göttin, als Mutter, Tochter, Schwester oder Geliebte.

„Sie tritt, wo sie erscheint, in Träumen, Visionen und Phantasien, personifiziert auf“, schreibt Jung. Tamino und Pamina in Mozarts „Zauberflöte“ sind ein Paar, in dem sich Animus und Anima gefunden zu haben scheint. Auf einer abstrakteren mythologischen Ebene wird der Mann auf seiner Heldenreise auch erst vollständig, wenn er den weiblichen Archetypen in Gestalt seiner Prinzessin gefunden und integriert hat. Im Tarot wird die Vereinigung der Pole auch in der Trumpfkarte „Die Liebenden“ visuell dargestellt.

Hoch interessant ist in Richard Wagners Musikdrama „Die Walküre“ die Geschichte des Göttersohns Siegmund, der unversehens seiner von ihm nach der Geburt getrennten Zwillingsschwester Sieglinde begegnet. Sieglinde singt: „Im Bach erblickt‘ ich mein eigen Bild – und jetzt gewahr ich es wieder: wie einst dem Teich es enttaucht, bietest mein Bild mir nun du.“ Darauf Siegmund „Du bist das Bild, das ich in mir barg.“ Sieglinde spielt also auf das Wiedererkennen aufgrund äußerlicher Ähnlichkeit an, Siegmund eher auf ein intuitives Seelenbild, das schon immer in ihm präsent gewesen ist. Wagner entwarf die Geschichte lange bevor C.G. Jung seien Archetypus „Animus/Anima“ entdeckt hatte. Die Gestalten von Zwillingsgeschwistern könnten hier auch eher symbolisch auf eine Seelenverwandtschaft oder auf den Traum von idealer Ergänzung verweise – durch ein Wesen, das man als verwandt und gleichzeitig als Gegenbild empfindet.

Die Angst vor dem Unbewussten

Jung sah es jedoch in der Psychotherapie als problematisch an, wenn die Anima von einem Mann auf eine real existierende Geliebte oder Ehefrau projiziert wird. Denn niemals kann eine wirkliche Frau natürlich diesem Idealbild eines Mannes entsprechen. Selbstverständlich gilt alles, was ich hier über Männer und ihre „Anima“ gesagt habe, auch über den „Animus“ der Frauen. Jung hat auch festgestellt, dass der Anziehung durch das gegengeschlechtliche Urbild auch Angst und Abwehr gegenüberstehen. „Es gibt sehr viel mehr Menschen, die Angst vor dem Unbewussten haben, als man erwarten würde. Sie haben schon Angst vor dem eigenen Schatten. Kommt man gar zu Anima und Animus, so steigert sie sich zur Panik.“

Vielleicht sind auch „Transfeindlichkeit“ und „Homophobie“ Abwehrreaktionen auf die verdrängte eigenen Zweigeschlechtlichkeit. In Sam Mendes Film „American Beauty“ trägt der konservative amerikanische Haudegen Colonel Frank Fitts eine geradezu brutale Schwulenfeindlichkeit zur Schau – bis er nach einem zärtlichen Übergriff auf einen jungen Mann über seine eigene sexuelle Identität ins Nachdenken kommt. Häufig erhob sich gegenüber abweichenden sexuellen Bedürfnissen und Identitäten seitens der „Normalen“ ein moralischer Furor, der vernünftig nicht mehr zu erklären ist. Tabus deuten häufig auf einen uneingestandenen Wunsch hin

Interessanter Weise zeigten sich androgyne Figuren häufig in Künstlerkreisen, in denen gesteigerte Sensibilität und mehr Mut „man selbst zu sein“, manches Tabu fallen ließen. Man denke etwa an Alexej von Jawlenskys berühmtes Porträt des Tänzers Aleksandr Sakharov, eine in roten Plüsch gekleidete Gestalt mit dem Gesicht einer geschminkten, verführerisch lächelnden Frau. Goethe hat seiner Figur „Mignon“ in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ eine androgyne Gestalt verliehen. Auch in Komödien ist ein Tausch der Geschlechterrollen ein gängiges Stilmittel. Typisch etwa in der „Hosenrolle“ des Cherubino in Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“, welcher immer von einer Frau dargestellt und gesungen wird. Weiter auch in Conrad Ferdinand Meyers Novelle „Gustav Adolfs Page“, in der es um eine Frau geht, die sich, als Mann verkleidet, unter die Soldaten mischt. Eigentlich also eine Pagin, in der Verfilmung von Rolf Hansen (1960) dargestellt von Lieselotte Pulver.

Transvestiten und eine Päpstin

Auch in der Populärkultur spielte man gern mit Trans- und Intersexualität. Im Kultfilm „Rocky Horror Picture Show“ (1975) sang Tim Curry einen berühmten Travestie-Song: „Sweet transvestite from transsexual Transylvania.“ Barbra Streisand schlüpfte in dem von ihr auch inszenierten Filmmusical „Yentl“ in Männerkleider, um an einer jüdischen Universität zum Thora-Studium zugelassen zu werden. Ihren Kommilitonen stürzt dies in große Verwirrung, da er sich unversehens in einen „Mann“ verliebt findet – bis die Enthüllung von Yentls weiblicher Identität ihn diesbezüglich beruhigt, doch „normal“ zu sein.

Schließlich lässt Donna Woolfolk Cross in ihrem Erfolgsroman „Die Päpstin“ den Heiligen „Vater“ unversehens auf offener Straße ein Kind zur Welt bringen. Eine drastische Zuspitzung des Themas Geschlechtertausch – und auch hier geht es im Kern um die Gleichstellung der Frau, die diese nur durch eine groteske Simulation von Männlichkeit erreichen zu können glaubt. In allen diesen Geschichten wird mit der Austauschbarkeit von Geschlechterrollen eine Zeit lang spielerisch experimentiert – bevor eine Enthüllung dann die Grenzen von „Transsexualität“ in Form einer nicht in Frage zu stellenden weiblichen oder männlichen Kernidentität enthüllt.

Aber gibt es diese Kernidentität überhaupt? Oder sind Männlichkeit und Weiblichkeit nichts anderes als Kostüme, die sich die Seele überstreift für die Zeit einer Verkörperung. Gerade Reinkarnationsgläubige legen ja den Gedanken nahe, der Körper sei ein austauschbares Kleid, wie es etwa Matthias Wendel und Ute York in ihrem Buch „Maskenball der Seele“ suggerieren. In meiner Jugend war es auch in Mode, im Fasching einen „Ball verkehrt“ zu veranstalten, bei dem sich Männer als Frauen und Frauen als Männer verkleideten. Das Motto suggerierte allerdings, dass es „verkehrt“ sei, anders auszusehen, als es die Geschlechterklischees verlangten. Für Transsexuelle wie den in „The Danish Girl“ porträtierten Einar Wegener ist die Geschlechtsumwandlung jedoch die Richtigstellung einer verkehrten Ausgangssituation, sie ist bitter ernst, nicht nur Spiel und Parodie. Manche haben ihr Leben gegeben für den Traum, endlich im „richtigen Körper“ zu stecken.

Wann ist eine Frau eine Frau?

Gegner des neuen Transsexuellengesetzes, das Abgeordnete wie Tessa Ganserer im Bundestag vehement befürworten, argumentieren ja, man könne sich doch nicht im schnellen Wechsel beim Einwohnermeldeamt mal zur Frau, mal zum Mann erklären lassen. Dies könnten Menschen aber durchaus tun, wenn sie Frau- beziehungsweise Mannsein nicht als unumstößliche biologische Tatsache ansehen, sondern eher als durch kulturelle Prägung suggerierte Rolle, die im zweiten Schritt zur Identifikation führt. Man kann sich jedoch auch bewusst entidentifizieren. Hippie-Männer begannen durch das Tragen langer Haare schon in den 60ern gegen männliche Rollenklischees wie Härte und Dominanz zu protestieren, umgekehrt experimentierten Frauen mit Kurzhaarschnitten. Die Idee dahinter war: Weg von Männchen- und Weibchen-Klischees. Nun scheinen „Transfrauen“ mit Lippenstift und langen Haaren eben diese Klischees wieder aufleben zu lassen, was nicht jeder Feministin alten Schlags behagt.

Berühmt ist das Zitat der Feministin Simone de Beauvoir. „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es. Kein biologisches, psychisches, wirtschaftliches Schicksal bestimmt die Gestalt, die das weibliche Menschenwesen im Schoß der Gesellschaft annimmt.“ Gemeint ist ungefähr folgendes: Es gibt zwar äußere Geschlechtsmerkmale, aber das ganze Drumherum – Kleidung, Schminke, lange oder kurze Haare, Buben- oder Mädchenspielzeug wie auch die Erwartungshaltung, die die Gesellschaft mit der Männer- oder Frauenrolle verbindet – ist kulturelle Suggestion, sie gehört nicht zum „Eigentlichen“ der individuellen Seele eines Menschen.

Transmode vs. Transphobie

Die transfreundliche „Mode“, die sich heute auf der linken Seite des deutschen Parteienspektrums zeigt, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Welt noch immer voller diskriminierender Gesetze, voll Unverständnis, Hass und Gewalt gegen Transsexuelle ist. Erst unlängst haben zehn republikanisch regierte US-Staaten die Absicht bekundet, Transmenschen von Sportwettkämpfen auszuschließen. Präsident Joe Biden sprach sich gegen solche Regelungen aus. Vielfach erhebt sich gegen die sich offensiver zeigenden geschlechtlich „Diversen“ jetzt auch ein reaktionärer Furor. Konservative argumentieren, die Mehrheitsgesellschaft dürfe sich nicht von einer kleinen Minderheit vor sich hertreiben lassen, es müsse doch erlaubt bleiben, dass ein Mann einfach ein Mann, eine Frau eine Frau sei.

Gegen diese alt-neue Sehnsucht nach Vereinfachung ist jedoch einzuwenden, dass sie das grundsätzlich zumindest latent zweigeschlechtliche Wesen der menschlichen Seele leugnet. Transfeinde besitzen nicht genügend Weisheit und Selbstdistanz, um sich über ihre zum Schicksal gewordenen Rollen zu erheben und etwas tiefer zu blicken. Mann und Frau sind zwar durch ihren Chromosomensatz und einige Organe voneinander verschieden, aber der Mensch ist nicht identisch mit seiner Hülle, wie uns spätestens der Tod klar machen dürfte. Schon gar nicht ist er die Summe der auf ihn gerichteten Suggestionen und Erwartungen.

Kommentare
  • lili elbe
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    Ein sehr engagierter Artikel von Herr Rottenfusser,der mich sehr gefreut hat, da ich gerade am „Trans-Frau“ entdecken in mir bin und nur bestätigen kann, daß „ein Maskenball der Seele“ in Uns Transgender,transidentitären etc .-Mitmenschen stattfindet.

    Die Ausführungen u.a. zur“ Anima“ nach C.G.Jung bestätigen meine eigenen Entdeckungen intrapsychisch,was mein eigenes Erleben betrifft, leider auch daß Unsere Gesellschaft noch lange noch nicht so weit ist, daß Sie trotz hoffentlich Verbesserungen über das Selbstbestimmungsgesetz ,daß Sie Uns in der Mehrheit der Gesellschaft als vollwertige Menschen akzeptiert.

    Ob Frau Ganserer und Ihre Kollegin beide Grüne MdB’s uns repräsentieren können,habe ich so meine Zweifel, da den Grünen und gerade dieser Fraktion,eher olivgrün aussen und sehr braun innen, sich darstellt nicht zu vergessen, die Äusserungen Hofreiters, Baerbocks Habecks in letzter Zeit zum wieder holten Male nach Kosovo und Afghanistankrieg ihre systemimmanenten, säbelrasselnden,neoliberalen Gesinnung zum wiederholten Male zum Ukrainekrieg,Corona,Frieren und  Hungern für den Winter,denen sind Menschen am Rande der Gesellschaft, die dort regelrecht hingedrängt wurden, ziemlich egal  und einem vergessen lassen, daß die „Grüne“ bei Parteigründung auch u.a. aus der Friedensbewegung mal kamen,Ich bin deswegen schon 2001 ausgetreten.

    Nur Ihre eigentliche Klientel zählt,es wäre schön, wenn ich mich da irren könnte,da es für

    viele Betroffene ein Segen wäre, wenn endlich die Anerkennung und Überwindung gesetzlicher und gesellschaftlicher Hürden hinter uns läge.(siehe evtl. kommendes Selbstbestimmungsgesetz)

    Ich musste auch bei  einer Aktion innerhalb der“community-family“ vor längerem leider  am eigenen Leibe feststellen, daß die „Genderideologie“ unserem Ansinnen schädlich ist, so lange“cancel culture“ in den eigenen Reihen herrscht, die eigenen Leute beleidigt werden, obwohl sie keineswegs transphobe Äusserungen getätigt haben, höchstens einen verbitterten Sarkasmus, woher kommt der aber wohl, ja nicht von ungefähr,wenn  man nie gehört wird?,

    Aber Ihre Argumentation auf den Kopf gestellt wird und Sie am Schluss noch meinen,es wäre dem tatsächlich so,aber die Orwellsche Gesinnungspolizei daher kommt und nach KBW-_Manier, äh.. „Kretschmannmanier“,die Leute fertig gemacht werden, als hätten Sie nicht schon genug mit Repression innnerhalb des Systems zu kämpfen.

    Leider macht  sich gerade innerhalb der“queer-Bewegung“ eine Retro-Heterronormativität gegenüber den eigenen Leuten breit, wo eine „Ausschlieseritis „gepflegt wird, wehe Du entsprichst  nicht „Ihrer community-queer-Norm“, nicht pauschal gemeint ,dennoch besonders bedrohlich gefährlich in der  Auswirkung,die Uns noch auf die Füsse fällen könnte, was für viele Unbeteiligte innerhalb der queerszene , die nichts mit der „Genderideologie“ anfangen können, denn Sie wird dort auch kontrovers diskutiert.von grossem Nachteil dann sein wird.Wo bleibt da, bitte schön die Diversität, die man so schön nach aussen propagandistisch hoch hält, wer kann Sie noch verteidigen?

    Die Verarmung aufgrund unserer aktuellen Weltsituation und insbesondere in Unserem Land.macht ja nicht gerade vor „queers“  und Anderen halt.

    Scheinbar hat man noch nicht bemerkt vor lauter Hype, daß Solidarität die erste Adresse ist, denn die Gewalt gegenüber „Queers“ und „Transmenschen“ nimmt leider beängstigend  in letzter Zeit wieder vermehrt zu.Sie ist auch sonst anderswo selbstverständlich gefragt!

    Der Zug denn man schon im Bahnhof wähnte , ist eben noch lange nicht dort.

    Wollen wir warten, bis es dann zu spät ist?

     

    Die soziale Pyramide zeichnet sich eben auch hier ab.

    Der Hinweis von Herr Rottenfusser auf „Danish Girl“ kann ich nur wärmstens weiterempfehlen, ein sehr ehrlich gestalteter Film, der Mir sehr viel über mein Eigenempfinden , sicherlich nicht 1:1,erzählt hat, allerdings sehr erhellend,ein sehr bewegender Film , unbedingt weitersagen und Anschauen.

    Danke für diesen Artikel.

     

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