ÄON: Staatsfeind


Das klingt nach 2021, stammt aber wohl vom März 2022. Geradezu nostalgische Gefühle kann man bekommen angesichts dieses Corona-Widerstands-Pathos. Dabei geht es mit Maskenpflichten in Teilbereichen und Angstmache schon wieder weiter. Warum sollten die Mächtigen es auch nicht noch einmal versuchen? Etwa, weil sie Angst vor dem extremen Widerstandsgeist im Volk haben? Angesichts ist ÄONs Song gar nicht so umstürzlerisch wie der Titel klingt. “Frieden, Freiheit, keine Diktatur!” Ja, das ist heute schon eine Provokation. Im Video sind auch “übliche Verdächtige” der Szene wie Morgaine, Kilez More und SchwrzVyce zu sehen.

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Max Prosa: Erinnerung


Hier kann man wohl sagen: ein typisches Liedermacher-Erzeugnis im guten Sinn. Nachdenklich-melancholisches “Storytelling”, das etwas an Reinhard Mey erinnert. Ein Video ohne jeden Aufwand, ohne Regie-Mätzchen, ohne Special Effects. Im Wesentlich erählt Max Prosa hier von der Jugend eines Scheidungskindes.

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Aurora: A temporary high


Ein Artpop-Highlight der letzten Jahre. Während die Originalversion noch “Discopop” war und etwas steril klang, wirkt diese gitarrendominierte Akustikversion innig und auf das Wesentliche konzentriert. Die Melodie zeigt sich inspiriert, die Stimme wie immer beweglich und glockenklar. Der Song handelt wohl von einer Person, die hofft, dass die Liebe einer kapriziösen Frau nicht nur ein “Zwischenhoch” sein möge.

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Reinhard Mey: Frieden


Sagt eigentlich alles. Aus dem Jahr 1994. Reinhard Mey hat unlängst mit einem anderen, uns wohlbekannten Liedermacher Hannes Waders Klassiker “Es ist an der Zeit” neu eingespielt. Abgesehen davon, dass ja auch mal ein neues Friedenslied schön und notwendig wäre, ist das eine gute Sache. Aber man hört von Liedermachern und Deutschrockern halt arg wenig zu Fragen wie “Wie ist der Russland-Ukrainekrieg, wie der Gaza-Konflikt einzuschätzen?” Es ist wie beim Thema Corona. Wenn es gilt “Freiwillige vor!”, treten alle einen Schritt zurück. Meys Motto “Sei wachsam” wurde abgelöst durch Weckers Tournee-Überschrift “Wir werden weiter träumen.”

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Klaus-André Eickhoff: Mittelstreifenschleicher


Ein Thema von geringerer Relevanz? Nicht unbedingt: Wenn Ihr das Lied zu Ende gehört habt, denkt Ihr vielleicht anders darüber. Mittelstreifenschleicher sind nämlich schuld an so ziemlich allem, was uns Menschen das Leben so schwer macht. Hier lehnt sich Klaus-André Eickhoff klar an den Stil eines älteren, für seine Detailverliebtheit und seinen Wortwitz bekannten Liedermachers an: Reinhard Mey. Tatsächlich handelt es sich auch um eine überarbeitete und aktualisierte Version – ich kenne noch die ältere. Mich beschleicht dabei das Gefühl, dass Eickhoff “das Gendern” nicht etwa parodiert, sondern sich ihm tatsächlich unterwirft, weil es sich heutzutage so gehört.

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Andreas Albrecht: Zwischen den Kriegen


Irgendwann kann man ja rebellieren – ein bisschen. Aber erst mal feiern…! Dieses Lied tastet sich eher in kleinen Schritten an seine Hauptaussage heran und wiegt seine Hörer in trügerischer Sicherheit, bevor die Pointe kommt: Alles, worüber erzählt wurde, geschah “zwischen den Kriegen”. Es ist nicht einfach ein Lied über tagesaktuelle Themen des Jahres 2023, sondern fast schon ein Lied über die ganze Großepoche der Bundesrepublik Deutschland, in der sich die Menschen mit Fleiß ein kleines Glück aufgebaut haben, in der aber auch Materialismus, Hedonismus und Verdrängung herrschten. Überaus interessantes Lied also, das musikalisch sogar mit “Chören” arbeitet, die vermutlich mit mehreren übereinander gespielten Stimmen des Sängers aufgenommen wurden.

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