Jens Fischer Rodrian: A´isch, sie leben!


„Das Meer weint – Der Wind schweigt – Sie überleben – noch. Stiller Tanz – Die Zeit treibt – Sie leben – noch. Letzte Chance – Hoffnung bleibt – Sie Leben.“ Ein bewegendes Lied über die Menschen in Gaza – musikalisch geprägt von einem treibenden Rhythmus und „indianischem“ Gesang (Alexa Rodrian). Auf einem „merkwürdigen“ verfallenden Gebäude, das wie verloren in einem ausgedehnten Waldgebiet steht, sitzt der Sänger und geht seinen düsteren Gedanken nach. Eine Drohnenkamera entfernt sich vom Schauplatz und fängt einen aussagekräftigen Schriftzug ein. Es sind solche Lieder, die wir heute wieder brauchen und die deutlich machen, wozu engagierte Kultur fähig ist. „Ich wünsche mir von Herzen ein freies Palästina-Israel, in dem Juden, Muslime, Christen, Atheisten, Beduinen … friedlich miteinander leben und dieselben Rechte haben – ein Land, das für die vertriebenen Palästinenser wieder zur Heimat wird.“ (Jens Fischer Rodrian)

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Aliens’s Best Friend: Lass die Schwere los


„Folg nicht den falschen Propheten/ Sie wollen dich nur überreden/ Erzählen dir, wie du zu sein hast/ Doch das ist nicht, was du bist.“ Diesmal keine Politik, eher „Lebenshilfe“. Der Mensch muss nicht immer perfekt sein. Und er darf Schwäche zeigen, wie es das bekannte Kunstwerk von Josef Beuys ausdrückt: „Zeige deine Wunde“. Ein bisschen politisch ist dieses Lied dann doch, wie obiges Zitat zeigt. „Sie“ wollen uns erziehen, deformieren und für sich einspannen. Aber das schaffen „sie“ bei Fans der Außerirdischen-Freunde nicht.

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Corona Bavaria: Gute Untertanen


Wer traurig ist, dass die Mädels heute nicht im Dirndl auftreten, der muss nur etwas Geduld haben. Kommt schon noch. Daneben wird die momentane Situation auf dem Wohnungsmarkt auf die Spitze getrieben. In Mülltonnen sammelt bald nicht mehr nur Flaschen – man wohnt dort. „Wir können selbst denken“ lautet die Botschaft an die Regierung. Bild-Einblendungen deuten an, worum es geht. Und die Angela-Merkel-Gedenkgeste darf auch nicht fehlen.

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Cairokee: Telk Qadeya


„Wie kann ich dieser Welt glauben, wenn sie von Humanität spricht, wenn ich eine Mutter ihr Kind beweinen sehe, das vor Hunger starb?“ Über dieses Lied, das mir empfohlen wurde, konnte ich nicht viel herausfinden. Die Band ist wohl aus Ägypten, die Sprache Arabisch. Es ist nicht völlig eindeutig ein „Palästina-Lied“, kann aber ohne Schwierigkeiten auf Gaza bezogen werden. Allgemein handelt es vor allem von Heuchelei und Doppelstandard, von selektivem Mitgefühl, das manchen zuteilwird, anderen nicht. Die Musik ist eingängiger und melancholischer Softrock, eine Klangsprache, die international verständlich ist.

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Reinhard Mey: Lagebericht


„Das Kabinett ist im Regierungs-U-Boot abgetaucht“. Hier wird es richtig kritisch. Für Reinhard Mey untypisch sind dystopische, geradezu surrealistische Bilder, mit denen Entwicklungen der Gegenwart – eher unklar – gegeißelt werden. Auch dies ist eine Antwort auf die Frage, ob Reinhard Mey, der in der Corona-Zeit mit dem Liedermacher-U-Boot abgetaucht war, Politik noch/wieder kann. Jein.

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Lisa Fitz: Muttertag – Nazitag?


In ihrem neuen Stück für die NachDenkSeiten beschäftigt sich Lisa Fitz etwas genereller mit dem Thema Muttertag: Lo piu importante de la vita é la mamma – l’amore de la Mamma! – sagen die Italiener. Die Mama ist Alpha und das Omega im Leben eines Menschen. Natürlich nicht nur positiv. Der Muttertag: Ist das Liebe oder kann der weg? Ist er nur mehr lästig – und nur ‚Mon Chéri‘ will ihn behalten? Ist der Muttertag ein total überholtes Relikt aus der Nazizeit – „Die deutsche Mutter schminkt sich nicht!“ – oder wer hat den Muttertag eigentlich eingeführt? Ich frage alle deutschen und nicht-deutschen Söhne und Töchter und alle Non-Binären, die LGBTQIA+ Community usw.: Ist der Muttertag überholt?

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